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Dieses Thema hat 327 Antworten
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 Allgemeines
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berti


Beiträge: 17.846

23.01.2023 11:37
#301 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #213
Die Wagner-Brüder waren ja immer auf knorrige Patriarchen abonniert und demzufolge selten aufgekratzt zu erleben - Konrad noch eher, da er der häufigste Sprecher von Keenan Wynn war.
Aber von Paul Wagner war mir bisher kein solcher Fall präsent - bis ich die Folge "Ausverkauf des Todes" der Serie "Mit Schirm, Charme und Melone" wiedergesehen habe - hier zetert zum Schluss, dass seine Stimme fast überkippt.

Wirklich interessant, zumal Wagner hier fast kreischt und seine Stimme in dieser Lage etwas an den späten Jochen Schröder erinnert, mit dem er ansonsten nichts gemeinsam hatte!
Erstaunlich, dass man hier nicht entweder seinen Bruder Konrad oder Curt Ackermann besetzte. Letzterer hatte in der Serie ja einige Nebenrollen und es wäre auch nicht sein erster Einsatz für André Morell gewesen.

CrimeFan



Beiträge: 7.333

04.03.2023 08:46
#302 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #300
So agil und gebrochen hatte ich ihn bis dato auch noch nie gehrört, und ehrlich gesagt: wenn ich der Regisseur des Films gewesen wäre, aus dem Stand heraus wäre mir Condrus nie für die Rolle in den Sinn gekommen...

Das war ein Talent, was Heinz Freitag hatte. Besetzungen auf die niemand je gekommen wäre und/oder die sich auf den Papier seltsam lesen, kongenial einzusetzen. Besonders bei Condrus hat er dies oft gemacht, wie mit Chow Yun-Fat in "Der Fluch der goldenen Blume" oder "Millennium Actress", wo er ihn sogar für einen Anime gewinnen konnte. Fast noch genialer ist Johannes Berenz auf Yoo Ji-tae, eine Kombi auf die wohl niemals jemand gekommen wäre und der Condrus in gar nichts nachstand.

Um bei den Thema zubleiben. Allgemein war Freitag jemand der immer Töne und Spielweisen aus den Leuten rausgeholt hat, die danach nie wieder so zuhören waren. Bei Peter Flechtner, fällt das mir immer besonders auf. Flechtner klingt an sich immer etwas angespannt, aber unter ihn war das völlig verflogen. Er spielt dann immer ziemlich ruhig und sehr natürlich, was immer wundervoll ist.

berti


Beiträge: 17.846

10.05.2023 15:22
#303 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

In der MSCuM-Folge "Die Totengräber" hört man Werner Peters für Ronald Fraser mit stark verstellter Stimme; er krächzt und chargiert, dass man fast denken könnte, er würde Hugo Schrader imitieren wollen. Es passt aber hervorragend, da man Fraser ansieht, dass er deutlich jünger als seine Rolle war und daher auf alt geschminkt wurde. Also warum dann nicht jemanden nehmen, der sichtlich seine Stimme verstellt? Optik und Akustik ergänzen sich hier perfekt.

iron


Beiträge: 5.216

20.07.2023 20:19
#304 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Wolf Ackva bin ich normalerweise auf würdevollen, Autorität ausstrahlenden, "britischen Vorgesetzten" gewöhnt. In "Abrechnung in San Franzisko" war er einmal ganz anders für einen deutlich raueren kantigeren Typen zu hören, der sogar ein paarmal derbe Sager von sich gibt (leck mich doch, "ich schlage den Hurensohn tot"[als er erfährt, wer ihm die Droge in dem riesigen Kruzifix versteckt hat], "ich scheiß' auf das Zeug" [das Heroin]).
Nachdem der Bischof "Salvatore Franncesco" geohrfeigt hat, hört man Ackva auf dem Schauspieler Ivo Garrani hingegen, wie er seinen Jugendfreund eindringlich anfleht, ihn anzuhören.

Chow Yun-Fat


Beiträge: 6.860

22.07.2023 10:39
#305 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

In der 1979er Komödie ZWEI IRRE TYPEN AUF HEISSER SPUR spricht Hartmut Neugebauer einen Homosexuellen - und zwar unerwartet klischeefrei (wie auch der gesamte Film - zumindest für die Zeit - ungewohnt feinfühlig daherkommt). Der normalerweise polternde Hartmut Neugebauer in femininer Stimmlage auf einen Typen, der auch ansonsten nicht die Bohne in das Rollenklischee Neugebauers passt (heißt: ganz normaler Typ, kein übergewichtiger Bär) - da hat es tatsächlich ein Weilchen gedauert, bis ich ihn überhaupt erkannt habe.

MrTwelve



Beiträge: 1.178

22.07.2023 15:43
#306 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

In "Laß jucken, Kumpel - 2. Teil: Das Bullenkloster (1973)" kann man Neugebauer ebenfalls als Homosexuellen hören: Lass jucken, Kumpel (1972) / Liebesgrüße aus der Lederhos'n (1972) und die Fortsetzungen (2)

Samedi



Beiträge: 17.474

25.07.2023 15:47
#307 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Klaus Miedel hab ich noch nie so arrogant gehört wie in der Erstsynchro von Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen (1952).

Sonst klingt er ja meistens charmant oder später väterlich. Hier klingt er dagegen durch und durch verschlagen.

berti


Beiträge: 17.846

25.07.2023 18:48
#308 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von Samedi im Beitrag #307
Klaus Miedel hab ich noch nie so arrogant gehört wie in der Erstsynchro von Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen (1952).

Sonst klingt er ja meistens charmant oder später väterlich. Hier klingt er dagegen durch und durch verschlagen.

Interessant, wie unterschiedlich die Eindrücke wieder einmal sind!
Für mich war gerade das Verschlagene eine von Miedels Spezialitäten, oft ergänzt durch eine schmierige Note.

Samedi



Beiträge: 17.474

25.07.2023 19:20
#309 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Wenn ich an Miedel als Synchronsprecher denke, dann denke ich immer an Dean Martin, Yul Brynner und Gabriele Ferzetti. Verschlagen war er da eigentlich nie. Schmierig vielleicht, aber eben immer charmant.

iron


Beiträge: 5.216

26.07.2023 17:55
#310 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Ohne den Film und Miedels "akustischen Auftritt" in diesem Streifen direkt im Ohr zu haben: Die Rolle liegt sicherlich noch im Rahmen dessen, was man von ihm erwarten konnte und innerhalb seiner schauspielerischen Bandbreite.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.223

23.09.2023 09:33
#311 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Bei all dem negativen Urteil, das viele Kollegen menschlich über ihn fällten, kann ich doch Heinz Drache meine Hochachtung als Schauspieler nicht versagen. Was ich aber praktisch gar nicht von ihm kenne, ist simples Schreien. Egal ob in seinen Synchron- oder Schauspielrollen - es steckt immer eine gewisse vornehme Zurückgenommenheit darin.
Und so wenig ich von Manfred R. Köhler (vor allem als Filmregisseur) halte - das hat er zuwege gebracht: In "Ein Sarg in Hongkong" (wo Drache sich selbstverständlich auch selbst synchronisierte) schreit er dermaßen, dass seine Stimme kaum noch erkennen ist.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.846

05.12.2023 15:51
#312 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Hansjörg Felmy hatte auffälligerweise einige Synchronrollen, die stark von seinem beherrschten, nüchternen, scheinbar auch "bravem" und "langweiligem" Image abwichen.
Roy Scheider in "Der weiße Hai" scheint eine weniger starke Abweichung zu sein, da Martin Brody weitgehend beherrscht bleibt. Aber in einer Szene im letzten Drittel hat er einen extremen Wutausbruch und darf verbal ausrasten (nachdem Quint das Funkgerät zertrümmert hat).
Ein ähnlicher Fall ist "Mord mit kleinen Fehlern", wo ihm ebenso wie seinem Kollegen Siegmar Schneider in emotionaler Hinsicht praktisch ALLES abverlangt wird. In einer Szene darf er nicht nur schreien, sondern auch verzweifelt winseln und sogar einen Heulkrampf haben.

Ozymandias


Beiträge: 1.233

05.12.2023 15:52
#313 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Hansjörg Felmy "brav" und "langweilig"? Oha.

berti


Beiträge: 17.846

05.12.2023 15:54
#314 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

So scheint er zumindest oft als Schauspieler empfunden worden zu sein (daher auch die Anführungszeichen und das "scheinbar").

Ludo


Beiträge: 1.304

05.12.2023 20:18
#315 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Ich bin auch echt kein großer Fan von Felmy, bzw. kann viele überschwängliche Lobeshymnen leider nicht nachvollziehen, da er auf mich auch immer sehr nüchtern und fast schon bieder wirkte...aber beim "Weißen Hai" muss ich mitgehen, da zeigte er sich wirklich von seiner anderen Seite.

Aber gut, ich bin auch bis heute der Meinung, dass Margot Leonard 'ne ziemlich unmarkante 08/15-Stimme hatte...und ich weiß, dass ich damit hier im Forum quasi allein stehe, also von daher...

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