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Dieses Thema hat 327 Antworten
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 Allgemeines
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Reineck


Beiträge: 89

06.12.2023 07:45
#316 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Der sonore Joachim Cadenbach auf den kauzigen Herb Edelman in "Barfuss im Park" - da zeigt sich, dass Cadenbach auch ein sehr wendiger Komödiant sein konnte.

berti


Beiträge: 17.861

06.12.2023 08:31
#317 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #315
Ich bin auch echt kein großer Fan von Felmy, bzw. kann viele überschwängliche Lobeshymnen leider nicht nachvollziehen, da er auf mich auch immer sehr nüchtern und fast schon bieder wirkte...aber beim "Weißen Hai" muss ich mitgehen, da zeigte er sich wirklich von seiner anderen Seite.

Bezieht "sehr nüchtern und fast schon bieder" sich jetzt auch auf seine Synchronrollen? Denn in denen zeigte er sich öfter nicht von dieser Seite (mitunter viel extremer als beim "weißen Hai").

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.268

06.12.2023 09:03
#318 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Ich glaube auch, dass Felmy es genoss, im Synchron- und auch im Hörspielstudio ganz andere Rollen spielen zu können als vor der Kamera, wo er auf mich öfters einen gelangweilten Eindruck machte - und zu seiner Rolle in "Die Tote aus der Themse" sagte er ja auch mal konkret, dass er sie nur angenommen habe, um eine Reparatur an seinem Haus bezahlen zu können.
Dass er wohl auch ziemlich hochnäsig zu Regisseuren der jüngeren Generation war, steht auf einem anderen Blatt.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.861

06.12.2023 10:24
#319 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #318
und zu seiner Rolle in "Die Tote aus der Themse" sagte er ja auch mal konkret, dass er sie nur angenommen habe, um eine Reparatur an seinem Haus bezahlen zu können.

Diese Bemerkung gegenüber Christos Tses könnte eventuell auch eine ironische Spitze gegen den von dir wenig geschätzten Joachim Kramp sein, der Felmy zuvor in seinem Buch genau das unterstellt hatte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #318
Dass er wohl auch ziemlich hochnäsig zu Regisseuren der jüngeren Generation war, steht auf einem anderen Blatt.

Wobei hier die Frage wäre, ob diese zuvor ihm gegenüber auch unverschämt waren - das lässt sich im Rückblick wohl nur noch schwer entscheiden.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #318
Ich glaube auch, dass Felmy es genoss, im Synchron- und auch im Hörspielstudio ganz andere Rollen spielen zu können als vor der Kamera

Gerade wenn man bedenkt, dass er bei seinen Synchronrollen anscheinend sehr wählerisch war, drängt sich dieser Verdacht tatsächlich auf. Heinz Drache z. B. scheint auch eine Auswahl getroffen zu haben, hatte aber oft Synchronrollen, die seinem eigenen Stil entgegenkamen.

Ludo


Beiträge: 1.316

07.12.2023 12:03
#320 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Ja berti, in erster Linie kenne ich ihn vorranging von Auftritten vor der Kamera, wo er eben genau das von dir beschriebene Profil abdeckte. Ich kenne leider nicht so viele Synchronauftritte von ihm (halt die üblichen bei Nicholson oder obiger "Weißer Hai") und gerade eben bei Nicholson finde ich wirkt er wie jemand, der sich "gehen lassen" muss, es aber innerlich eigentlich nicht will.
Ich will ihm das Talent wahrlich nicht absprechen, aber viele hier geäußerte Bewunderungen kann ich leider oft nicht recht nachvollziehen.
Aber gut...Geschmäcker sind zum Glück verschieden.
Da könnte man ja auch mal einen Thread zu machen: "Von der Synchronnorm radikal abweichende Ansichten" oder so ähnlich. Da kämen bestimmt interessante Beiträge zusammen...wobei vielleicht etwas fies.

berti


Beiträge: 17.861

07.12.2023 12:30
#321 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #320
Ich kenne leider nicht so viele Synchronauftritte von ihm (halt die üblichen bei Nicholson oder obiger "Weißer Hai") und gerade eben bei Nicholson finde ich wirkt er wie jemand, der sich "gehen lassen" muss, es aber innerlich eigentlich nicht will.

Wenn dem so gewesen wäre, hätte er Nicholson sicher nicht vergleichsweise häufig synchronisiert; zumal es damals mit Manfred Schott ja eine Alternative gab. Und gerade die Szene, in der J. J. Gittes in "Chinatown" eine selten dämliche Zote erzielt, als wäre diese der beste Witz aller Zeiten, könnte nicht weiter von Felmys Image entfernt sein; bei "innerlichem" Widerwillen hätte er diese Rolle sicher verweigert.
Zitat von Ludo im Beitrag #320
Ich will ihm das Talent wahrlich nicht absprechen, aber viele hier geäußerte Bewunderungen kann ich leider oft nicht recht nachvollziehen.
Aber gut...Geschmäcker sind zum Glück verschieden

... und zum Glück gibt es für lobende Worte über ihn ja einen eigenen Thread.
Zitat von Ludo im Beitrag #320
Da könnte man ja auch mal einen Thread zu machen: "Von der Synchronnorm radikal abweichende Ansichten" oder so ähnlich. Da kämen bestimmt interessante Beiträge zusammen...wobei vielleicht etwas fies.

Zumindest ein gibt es bereits, die teilweise in die von dir angesprochene Richtung gingen:Synchronprofis ohne breite Anhängerschaft
Sprecher/innen, deren Potential kaum ausgeschöpft wurde

In denen zum Thema "Selbstdarsteller" und "unterschätzte Synchronsprecher" hast du ja bereits etwas geschrieben.

Lammers


Beiträge: 4.157

09.12.2023 12:37
#322 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #320
und gerade eben bei Nicholson finde ich wirkt er wie jemand, der sich "gehen lassen" muss, es aber innerlich eigentlich nicht will.


Das fällt mir gerade in einer Szene von "Chinatown" auf, in der Gittes seinen Kollegen einen versauten Witz erzählen will, den er beim Friseur aufgeschnappt hat. Am Ende klingt die Lache, als Gittes schallend über die Pointe lacht, grundsätzlich verschieden (obwohl Felmy hier für seine Verhältnisse doch sehr aufgekratzt wird) und dein Argument, dass Felmy sich möglicherweise dagegen innerlich dagegen stemmt, sich gehen zu lassen, wäre hier durchaus nachvollziehbar, zumal man auch irgendwie merkt, dass bei der Lache in der deutschen Fassung irgendwas fehlt, sofern man die Originalfassung kennt.

Mein Name ist Hase


Beiträge: 3.079

09.12.2023 16:16
#323 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #321
Zitat von Ludo im Beitrag #320
Ich kenne leider nicht so viele Synchronauftritte von ihm (halt die üblichen bei Nicholson oder obiger "Weißer Hai") und gerade eben bei Nicholson finde ich wirkt er wie jemand, der sich "gehen lassen" muss, es aber innerlich eigentlich nicht will.

Wenn dem so gewesen wäre, hätte er Nicholson sicher nicht vergleichsweise häufig synchronisiert; zumal es damals mit Manfred Schott ja eine Alternative gab. Und gerade die Szene, in der J. J. Gittes in "Chinatown" eine selten dämliche Zote erzielt, als wäre diese der beste Witz aller Zeiten, könnte nicht weiter von Felmys Image entfernt sein; bei "innerlichem" Widerwillen hätte er diese Rolle sicher verweigert.

Fernsehen, Hörspiel, Synchron – Felmy ist einer meiner absoluten Lieblinge. Aber ich kann Ludos Eindruck bzgl. Nicholson durchaus nachvollziehen. Unwillen würde ich ihm zwar nicht unterstellen. Aber dass es ihm schwerfiel. In "Mitgiftjäger" machte er auf mich durchweg einen ziemlich bemühten und, ehrlich gesagt, wirklich nicht überzeugenden Eindruck dabei, eine bemühte Type darzustellen. Conrad von Molo hat das damals interessanterweise auch (sehr charmant, wie ich finde) angesprochen: https://voca.ro/13zxVvGha56A.

Samedi



Beiträge: 17.568

04.02.2024 20:43
#324 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

In "Das Verrätertor" klingt Michael Chevalier stellenweise wie Wolfgang Ziffer.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.268

04.02.2024 21:09
#325 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

An welchen Stellen soll das denn sein?

Samedi



Beiträge: 17.568

04.02.2024 21:16
#326 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #325
An welchen Stellen soll das denn sein?


Gleich zu Beginn als er mit Catherine Schell (Maria Körber) spricht.

Lammers


Beiträge: 4.157

23.03.2024 22:55
#327 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Neulich habe ich eine Hörspielbearbeitung des Romans "Mord im 31. Stock" (Radio Bremen 1984) von Per Wahlhöö (Autor der Kommissar Beck-Romane) gehört, in dem Christian Brückner als Kommissar Jensen zu hören ist. Brückner nimmt sich hier weitestgehend stimmlich sehr zurück und ist hier sehr monoton und gefühlskalt zu hören; fast schon maschinenhaft, wobei er trotzdem alle Nuancen trifft. In dieser speziellen Weise habe ich ihn bislang noch nicht gehört. Das passt aber auch zur Geschichte, die in einer nicht näher benannten Zukunft spielt.

berti


Beiträge: 17.861

30.09.2024 10:22
#328 RE: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #221
Vor einiger Zeit hatte ich mal nach einer Rolle gefragt, in der Helmo Kindermann völlig die Beherrschung verliert; Silenzio antwortete darauf mit einem Ausschnitt aus einem mir zuvor unbekannten Film, in dem er unruhig klingt.
Inzwischen ist mir ein weiteres Beispiel untergekommen: Als Sprecher von Christopher Lee in "Dracula braucht frisches Blut" brüllt er während der schwarzen Messe am Ende des Films sogar ("Meine Rache ist vor Jahrhunderten geboren worden, und jetzt erst beginnt sie zu leben!").

Für Charlton Heston als Johannes der Täufer in "Die größte Geschichte aller Zeiten" blieb er zwar beherrscht, durfte aber teilweise auch ordentlich brüllen ("Tuet Buße!").

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