Finde den Ausschnitt auch unglaublich steif. Ein Asterix Hörspiel stelle ich mir eigentlich etwas lockerer und verspielter vor, aber das da klang eher so als würde das ganze von humorlosen Anzugträgern mit Zylinder auf'm Kopf vertont werden, die versuchen eine Komödie aufzuführen und dabei noch steifer wirken als sie es eigentlich schon sind. Sogar der sonst so Comedy erprobte Lutz Mackensy klingt da irgendwie etwas steif und gekünstelt.
Man darf allerdings nicht vergessen, dass in dieser Episode das absurde Theater parodiert wird und es sich bei den Figuren (im Unterschied zu den Sprechern!) um Schmierenkomödianten handelt.
Zitat von berti im Beitrag #272Man darf allerdings nicht vergessen, dass in dieser Episode das absurde Theater parodiert wird und es sich bei den Figuren (im Unterschied zu den Sprechern!) um Schmierenkomödianten handelt.
So wie auch die ganzen damals neuen, intellektuellen Theatermacher (national wie international), die hinter jedem Satz eine gesellschaftliche Aussage darzustellen versuchten. Obelix ist das ja, wenn auch spontan, richtig gut gelungen.
Gisela Trowe hatte eine recht volle Stimme. In "Die drei Fragezeichen und die Perlenvögel" spricht sie dagegen zugleich piepsig und säuselnd, weshalb ich sie (ohne Blick in die Liste) vielleicht nicht erkannt hätte. So zierlich habe ich sie jedenfalls noch nie zuvor gehört.
Kürzlich gesehen: Gert-Günther Hoffmann für Mel Brooks als Professor Krassman. Allein die Besetzung von GGH für Brooks ist ja schon kurios, aber die Rolle des verrückten, überdrehten Wissenschaftlers ist etwas ganz anderes, als man sonst von ihm kennt. Er klingt auch teils etwas anders: Im Thread zum Film (Muppet Movie (USA 1979)) wurde erwähnt, dass er teilweise wie Rainer Brandt kling (Sample ist auch da), ich finde, manchmal klingt es sogar ein bisschen, als wolle er Herbert Weicker (!) nachmachen.
Vor Jahren schrieb Stefan in einem anderen Thread das:
"Eric Vaessen kennt man heute vor allem als Stimme für gewitzte, leise alte Herren. Wie verblüffend ist es, ihn in "Ein König in New York" für Sidney James zu hören: laut, polternd, kratzig ("Okay König, Sie sind der Chef!") Das war schon damals (1976) eine unerwartete Besetzung (und setzte sich ein Jahr später mit F.W. Bauschulte fort, dessen meist warme Stimme man auch nicht auf Schnodderkomiker James erwarten würde - und es passte perfekt)."
Dem hätte ich nichts hinzuzufügen; abgesehen davon, dass dieses Beispiel auch gut hierher passt.
Peter Reinhardt in der Sächsische Synchro von "Asterix der Gallier", hätte ich im Traum nicht erkannt. Die Stimmlage hat er wohl selten Verwendet oder vielleicht lag es doch am Dialekt.
Georg Thomalla wurde in Klamotten bekanntlich verheizt, seine Fähigkeit zu subtilerer Komik konnte er in erster Linie in Synchros unter Beweis stellen, teilweise auch auf der Bühne. Aber für Jesse White in "Mein Freund Harvey" wirkt er absolut ungewohnt: jenseits seiner "leichten" und "quirligen" Art klingt er für den groben und etwas beschränkten Krankenpfleger sehr bodenständig und droht teilweise sogar Gewalt an, was man ihm absolut abnimmt. In der etwa um diesen Zeitraum entstandenen Erstsynchro von Disneys "Pinocchio" scheint er Stromboli mit ähnlich "schwerer Zunge" angelegt zu haben, wenn man sich an den bei Edigrieg hochgeladenen Beispielen orientiert.
Das Beispiel wurde von Stefan und mir zwar schon in einem anderen Thread vor Jahren erwähnt, hier aber komischerweise noch nicht.
In "Blondinen bevorzugt" synchronisierte Curt Ackermann mit Tommy Noonan einen Schauspieler, der nicht nur 15 Jahre jünger als er, sondern auch noch der größtmögliche Kontrast zu seinem damaligen Standard war: ein bebrillter, neurotischer, unter dem Pantoffel seines Vaters stehender Jüngling Nervös oder verweichlicht habe ich Ackermann schon öfter erlebt, aber nie so kiecksend wie hier! Stefan kam Horst Gentzen in den Sinn, aus meiner Sicht wären damals auch Axel Monjé oder Herbert Stass wahrscheinlicher gewesen (beide haben im Film andere Rollen), vielleicht auch Paul-Edwin Roth. Aber Ackermann? Hier scheint der (unbekannte) Synchronregisseur sich einen Scherz erlaubt zu haben. Ob CA sich bei den Aufnahmen amüsiert hat, als er seine Stimme nach oben schraubte? Wir werden es wohl nie erfahren ...
Vorgestern habe ich den Film auf ARTE tw. gesehen, als Curt Ackermann wie verrückt chargiert hat. So hatte ich ihn bis dahin noch nie erlebt! Im welchem Thread hattest du dein Beispiel ursprünglich gepostet (nicht dass ich es unbeabsichtigt neuerlich reinschreibe(;)? Denn für mich wäre es nämlich perfekt für "Wenn man vertraute Stimmen nicht erkennt"(:! Ich habe ihn nämlich erstmal tatsächlich gar nicht erkannt (erst etwas später machte sich seine markante Stimme zwischendurch dann doch kurz bemerkbar) und ich hätte auf eine ganz anderen Sprecher für Noohan getippt nur nicht auf CA - Von daher war die Kombi (gewiss ganz in deinem Sinne) ausgesprochen kurios und wäre außerdem ein eideutiger "Fall" für den entsprechenden Faden.
Ganz ohne Charge hätte er hingegen mit Sicherheit nicht auf Noohan funktioniert.
Zitat von berti im Beitrag #279Hier scheint der (unbekannte) Synchronregisseur sich einen Scherz erlaubt zu haben. Ob CA sich bei den Aufnahmen amüsiert hat, als er seine Stimme nach oben schraubte?
Warum eigentlich nicht Ackermann selbst? Scheint mir die naheliegendste Variante.
Ok, danke! Damit brauche ich das Beispiel nicht mehr selbst beizutragen und erspare mir eine lange Sucherei!:)!
@berti: In der neuen Firmensuch-Funktion der DSK konnte ich keine mit "Blondinen bevorzugt" vergleichbare "verdächtige") Sprechrolle Ackermanns finden (zumindest soweit er eingetragen ist)! Muss also ein einmaliger "akustischer Auftritt" von ihm gewesen sein!
Bei Otto Mellies schwang immer eine gewisse Eleganz mit, "prollig" konnte man ihn nie hören. Dass er überzeugend und völlig unkomisch den Betrunkenen spielen konnte, bewies er in "Dr. Schlüter", aber auch hier mit Würde. Ich kenne nur eine Ausnahme: In "Die Brüder Lautensack" verlieh er (zur Optik eigentlich gar nicht passend) Ctibor Filcik stimmlich Aura - aber in einer Szene drehte er so richtig ab. Brüllt lautstark und unfein nach Bier, lallt, brabbelt mit sich überschlagender Stimme und krönt das Ganze mit einem heftigen Übergeben. So habe ich ihn wirklich nie zuvor oder danach gehört.