Zitat von Begas im Beitrag #135Ich wusste gar nicht, dass es tatsächlich so viele Dialogbuchautorinnen und -autoren gibt, die Germanistik studiert haben. Ein Studium der Germanistik ist zudem kein Garant für einen sehr guten Wortschatz und Umgang mit der deutschen Sprache.
Vielmehr habe ich heutzutage das Gefühl, viele Dialogbuchautorinnen und -autoren machen sich das Leben einfach, indem sie lieber das Original beibehalten und sich gar nicht erst die Mühe machen, nach einer guten deutschen Alternative zu suchen. Zudem merkt man vielen Dialogbüchern an, dass der Autorin oder dem Autor schlicht viele Synonyme oder deutsche Entsprechungen nicht bekannt sind, was ich eher semihilfreich finde. Denn dies zeigt, dass deren Wortschatz und Kenntnis ihrer eigenen Muttersprache begrenzt ist. Ein Studium ist für eine solche Kenntnis nicht essenziell.
Gerade deswegen kam mir vor einiger Zeit der Gedanke, dass es vielleicht sinnvoll wäre, Synchronfassungen früherer Jahrzehnte unter dem Gesichtspunkt zu studieren, wie dort bestimmte Formulierungen übersetzt wurden. Dadurch könnte man einen zu eingeschränkten Wortschatz ungelenke Formulierungen vermeiden. Falls irgendjemand Kurse für angehende Dialogautoren einrichten möchte, wäre das mein Vorschlag.
Das Entscheidende ist meiner Meinung nach das WOLLEN und Dürfen. Punkt 2 klammere ich mal etwas aus, denn mit einem an die Seite gestellten sturen Supervisor ist man machtlos. Aber wer im Privatleben mit Anglizismen um sich wirft, wird das im Beruflichen auch tun. Es ist heutzutage wirklich einfach, nach Synonymen zu googeln. Ich habe mit Dialogbüchern weniger praktische Erfahrung, aber bei Theaterübersetzungen schon mehr. Und ich nehme mir stets vor, so abwechslungsreich wie möglich deutsche Entsprechungen zu finden. Viele kommen mir gar nicht in den Sinn und fallen mir erst wieder ein, wenn ich sie in der Synonymdatei lese, aber immerhin - ich mühe mich. Das kostet allerdings auch etwas Zeit und diesen Faktor darf leider nicht unterschätzen. Auch ein wichtiger Grund, den einfacheren Weg zu gehen. Ich habe übrigens nicht Germanistik studiert, aber meine Sprachkenntnis und -beherrschung are not by bad parents.