So meine ich es ja auch - wie ein Paar Beiträge früher sowieso erklärt, wo ich das Beispiel "Hot Dog" genauso beschrieben habe, wie du. Ich glaube du hast meinen letzten Beitrag falsch verstanden. Viele Kommas, vielleicht falsch gesetzt... Ich hatte "Hot Dog" als Gegenspiel und nicht Pro-Beispiel anbringen wollen... Ich hätte eher schreiben sollen: "Ein Wort das nicht, wie "Hot Dog", zum deutschen Sprachgebrauch gezählt werden könnte/sollte..."
Was soll "Paps" denn sonst sein außer deutsch? Englisch ganz bestimmt nicht. "Paps" ist eine Koseform. Das steht vielleicht nicht im Duden, aber deswgen ist es trotzdem ein regulär im deutschen Sprachgebrauch anzutreffendes Wort. Manche Leute sagen auch "Mutsch" zu ihrer Mutter - wenngleich ich das ein bisschen "matschig" finde...
Ich finde die Bezeichnung "Dad" bei einer Parodie (!) wie KUNG FU PANDA nicht sehr verwerflich. Wir haben es hier nicht mit einer Dokumentation zu tun oder mit einem "normalen" Kung-Fu-Film. Es geht darum, typische Kampfsportfilmklischees zu parodieren, um das Publikum zu amüsieren. Das wird auf typische amerikanische Art gemacht, berühmte Hollywoodstars sprechen die Rollen und es wird mit ihnen geworben. Jeder weiß, dass er es mit einem US-Film zu tun hat, wer es nicht weiß, merkt es ob der Machart innerhalb von Sekunden. Klischees aus asiatischen Filmen werden durch den Fleischwolf gedreht, auf ein US-Publikum zugeschnitten, dem westlichen (amerikanischen) Humor angepasst. Typische amerikanische Unbekümmertheit! Die deutsche Fassung zahlt diesem Umstand nur Tribut und versucht nicht krampfhaft, ein politisch korrektes Länderbild zu entwerfen. Das ist durchaus in Ordnung, wenn man mal etwas lockerer an einen harmlosen Animationsfilm wie diesen herangeht.
Ich finde, dass es für eine Parodie bei weitem nicht deutlich genug zur Geltung kommt. Dafür wirkt es zu beiläufig. Die Art und Weise, wie es im Film bzw. der Synchro angebracht wurde bewirkt bei einem Kind nur, sowas auch mal zu sagen, weil der coole Panda es gesagt hat. Ein parodierender Effekt ist nicht im geringsten da, höchstens, wenn man im Schlaf mit Filmen aus den Genres vertraut ist, die dieser Film parodiert. Bloß ist es bei einem Kinderfilm unsinnig mit dezenten Anspielungen auf eine kleinere Zielgruppe abzuzielen, die von der größeren Zielgruppe missverstanden werden! Das "Dad" hätte insgesamt viel humorvoller gesprochen werden müssen, wenn es eine Parodie sein soll, bzw. in dem Fall einfach übertrieben erschöpfter, da der Panda es ja meistens sagte, wenn ihn das Geschnattere seines Vaters nervte... Wenn du recht haben solltest und es bewusst als Gag in's Buch geschrieben bzw. da belassen wurde, kommt der Gag ganz einfach schlecht...dann hätte man in der Regie mehr aus Hape Kerkeling rauskitzeln müssen...(, wo in dem Fall ja zufälligerweise auch der Autor saß, weshalb die Umsetzung umso besser hätte gelingen müssen, wenn man sich des Gags bewusst gewesen WÄRE...)....Ich persönlich bezweifle, dass das Ganze in der Übersetzung als Gag aufgefasst worden ist, weil das Ergebnis, von der Art wie Hape Kerkeling es spricht her, absolut den Eindruck vermittelt. Ob es im O-Ton besser wirkt weiß ich nicht, da ich ihn nicht kenne, aber das tut auch nichts zur Sache, denn entweder es ist ein Gag, der in der deutschen Fassung, um die es hier geht, nicht nur nicht zündet, sondern sogar das exakte Gegenteil von Parodie bewirkt(!) oder es ist gar keiner und dann ist die Übersetzung Murks... Fall A wäre ein Regieproblem, Fall B ein Dialogbuchproblem.
In Antwort auf:Ob es im O-Ton besser wirkt weiß ich nicht, da ich ihn nicht kenne
Im Original sagt er genauso "Dad!". Das ist natürlich in keiner Weise parodistisch gemeint. So nennt man in Amerika nun mal seinen Vater. Wenn in einem deutschen Film "Papa" gesagt wird, würde ja auch niemand an eine Parodie denken... Ich finde es allerdings beachtlich, mit welcher Selbstverständlichkeit hier englische Begriffe in Synchros toleriert werden. Natürlich sind die meisten Filme amerikanisch. Und natürlich sagt man in Amerika "Mom" und "Dad". Aber die Filme werden doch ins Deutsche übertragen, weil sie auf Englisch sind. Und ein deutscher Dialog wird durch ein "Daaad" nicht authentischer amerikanisch. Bald sagt der Vater zu seinem Sohn dann, "Son, wir müssen miteinander reden." Und irgendwann fällt den Dialogbuchschreibern auf: "Mensch, in Amerika sagt man ja gar nicht "ja" und "nein". Wenn wir daraus "yes" und "no" machen, fühlen sich die Zuschauer noch mehr in die USA versetzt..." Eine Synchro ist eine Übertragung ins Deutsche. Im Deutschen sagt (noch fast) niemand "Mom" und "Dad", also ist es eine schlechte Übertragung. Punkt.
Synchros sind bestimmt nicht der große Bumann, was Anglizismen anbelangt. Aber sie tragen auch ganz gewiss nicht dazu bei, die Situation zu verbessern. Wie Dubber schon bestätigt hat: Sie dümpeln halt einfach so im Strom mit und geben das ein oder andere mal gerne noch ein bisschen Gas.
Zitat von JohaUnd ein deutscher Dialog wird durch ein "Daaad" nicht authentischer amerikanisch
Die Antwort kannst Du dir hoffentlich alleine geben: Versuche doch mal "Papa" auf "Dad" synchron zu sprechen. Geht nicht. Gleiches für "Mama" auf "Mom". Und so hat es sich dann eben im Laufe der Jahrzehnte eingebürgert, aus Synchrongründen her die amerikanischen Formen zu nehmen. Was hingegen gehen würde und was ich tatsächlich auch mal in einer Seriensynchro für "Grandpa" gehört habe, ist "Opa" - das passt nämlich lippensynchron drauf. Allerdings wäre es ziemlich inkonsequent, wenn man "Mom" und "Dad" nimmt und hier dann plötzlich den deutschen Begriff verwinden würde. So würde man die Leute richtig rausreissen, weil ihnen so bewusster würde, dass es ja eigentlich eine Synchronisation ist, die man da hört.
Zitat von JohaIm Deutschen sagt (noch fast) niemand "Mom" und "Dad", also ist es eine schlechte Übertragung. Punkt.
Siehe oben: Zeigt nur, wie wenig Ahnung Du von der Materie hast. Punkt.
Früher hat es Kriege gebraucht, um Fremdeinflüsse anderer Länder aufzunehmen. Wurde einem Franzosen auf den Schädel geschlagen, verlangte er jammernd nach einem Canapé [im Zuge der Rechtschreibreform nun Kanapee], ein britischer Soldat wimmerte nach einer Couch. Da wir die meisten Kriege verloren haben, ist somit auch der Begriff Ruhebank verloren gegangen. Heute brauchen wir keine Kriege mehr; unsere Sprache wird im Zuge der Globalisierung an der ein oder anderen Stelle verlieren, auch wenn manche anderer Meinung sind :
Zitat von Roger ThornhillVersuche doch mal "Papa" auf "Dad" synchron zu sprechen. Geht nicht.
Ist halt die Frage, was einem wichtiger ist. Mich reisst ein "Daad" eben mehr aus meinem Filmgenuss, als die Tatsache, dass ich sehe, der Schauspieler sagt "Daad" ich aber höre "Papa". Diese Lippensynchronität von Synchros ist doch eh sehr relativ. Ich hab jetzt über ein Jahr keine komplette Synchro mehr gesehen und bin es mittlerweile gewohnt, dass Stimme und Mundbewegung exakt aufeinanderliegen. Wenn ich jetzt in Synchros reinschalte, finde ich es total komisch, wie stark die Lippenbewegung vom Gesprochenen abweicht. Das ist einfach Gewohnheit. Früher habe ich mich da nie dran gestört. Und ein unsynchrones "Papa" mehr oder weniger macht da in meinen Augen nicht den Unterschied.
In Antwort auf:Zeigt nur, wie wenig Ahnung Du von der Materie hast. Punkt.
Stimmt! Das, was ich schreibe, beruht alles auf meiner persönlichen Einschätzung. Genauso wie beim Thema Anglizismen. Ich schaue mir Filme nicht aus irgendwelchen prinzipiellen oder fachlich fundierten Gründen im Original an, sondern schlicht und einfach, weil mir meine Erfahrung sagt, dass mir die Originalversionen besser gefallen.
Mal ein bißchen was anderes, aber ich bin nicht ganz sicher, ob das nicht vielleicht doch hierher paßt. Bei Galactica zieht sich bei der Anrede "Frau Präsident" immer alles zusammen. Für mein bescheidenes Wortempfinden würde "Frau Präsidentin" einfach richtiger klingen, dürfte ja wohl auch "Frau Kanzlerin" und nicht "Frau Kanzler" sein. Oder liege ich da falsch?
Das andere ist das Verschwinden des Schwa (des schwach gesprochenen "e" am Wortende). Früher war der Singular von Klingonen der "Klingone". Das gleiche gilt für die "Cylonen" und der "Cylone". Heutzutage ist es der "Cylon". Klingt für mich auch befremdlich. Geht es nur mir so?