Unfassbar - da hat man einen Musik(!)film mit 10 Oscars und lässt da jemanden am Ton Hand anlegen bzw. den Ton "korrigieren". Das ist exakt dasselbe wie in einem Picasso rumzumalen. No difference. Sorry.
Und was in dem von dir verlinkten Thread sonst noch so zu lesen ist, schlägt dem Fass wirklich den Boden aus. Von soviel Dummheit wird mir speiübel.
Langfristig wird es darauf hinauslaufen, dass einige eifrige Filmfans, vielen DVDs im Nachhinein von VHS oder ähnlichen Quellen den richtigen Ton wiedergeben werden. Soviel kann man schonmal ankündigen. Teilweise ist es bereits passiert und man sollte anfangen, System hinein zu bringen. Jede scheiß DVD sollte mit einer guten, richtigen Version gekontert werden, die man sich dann eben in Fankreisen austauscht. Es gilt, das filmische Erbe zu retten und mundtot zu machen, wer mundtot gehört. Nämlich Leute, denen es nur ums Geld geht und die von Qualität nur Ahnung haben, soweit sie mit Klischees erklärt werden kann. Es wäre nicht das erste Mal, dass irgendwelche Despoten vom eigentlichen Ältestenrat mit Recht in die Schranken verwiesen werden. Klingt hier zwar etwas überspitzt, ist es aber nicht.
Echte Filmfans sehen nicht dabei zu, wie eine Bande hirntoter Vollidioten in verschiedenen Labels einen Klassiker nach dem anderen vernichtet und die Arbeit von Unmengen an Schauspielern, Regisseuren, Cuttern, Kameramännern und anderen Beteiligten versaut. Geschweige denn die Arbeit der Synchronsprecher, die es am härtesten trifft, aber auch die Schauspieler on-screen trifft es mehr als genug, wenn sie plötzlich wie ein Roboter klingen.
Und wagt es ja nicht, euch dann über "Bootlegs" zu beschweren, ihr geldgeilen Label-Dilettanten! Daran seid ihr selber Schuld. Und zwar zu 100%! Eine inoffizielle, ordentliche Version aus Idealismus zu verschenken, ist hundertmal mehr wert, als mit einem mutwillig zerstörten Film auch noch Geld zu scheffeln, indem man sich der Namen der Leute bedient, deren Werk man gerade vernichtet hat, indem man dafür sorgte, dass eine Mist-Fassung zur neuen bekanntesten Fassung wird. Und das dann noch ganz offiziell. Das ist eine bodenlose Sauerei, die ihresgleichen sucht.
Ja, selbst mancher "Raubkopierer" hat mehr Respekt vor dem Filmbusiness als so mancher Label-Drahtzieher. Das steht völlig außer Frage. Und das lässt sich auch durch eine Reihe plakativer Propaganda-Filme, in denen "Raubkopierer" per se wie Pädophile dargestellt werden - die sich bezeichnenderweise nie durchsetzen konnte, da sie dafür viel zu dümmlich war - nicht aus der Welt räumen.
Die Frage, wer hier die eigentlichen Idealisten und Qualitätskenner sind, sollte schleunigst neu gestellt werden. Oder wie es in dem Thread so schön heißt: "Soweit sind wir also schon, daß wir froh sein müssen, daß Fehler als solche anerkannt werden..."
Nein, sind wir nicht. Sollten wir nicht sein. Es muss aufhören, vor dummen Blendern ständig den Kniefall zu machen. Die Labels hatten Zeit genug, sich zu beweisen. Es ist zu viel provoziert worden, zu viel Künstler-Blut geflossen.
Es ist Zeit, dass aus vereinzelten Gegenschlägen in Form privat engagiert erarbeiteter Fassungen ein systematisches Unterwandern dieser mafia-artigen Marktbeherrschung durch nur am Geld interessierte "Offizielle" wird. Wenn die Labels unbedingt wollen, dass das "Bootleg" zukünftig ein Qualitätsbegriff wird, dann sollen sie das eben haben... ich sag das ungern, aber diesen Wahnwitz laufen zu lassen, wäre vollkommen unverantwortlich und daher muss ich das so sagen. Ein Impfstoff enthält bekanntlich Krankheitserreger, um damit schlimmerem vorzubeugen..... und wenn man mit sorgfältig produzierten "Bootlegs", ein unkontrolliert ausartendes Labelwesen bekämpft, ist das nichts anderes. Verwerflich wäre nur, würde man diese "Bootlegs" dann nutzen, um selbst Geld damit zu verdienen. Es geht hier nur noch darum, Filme vor dem Aus zu retten. Um nichts anderes mehr. Die Labels sind sich der Tragweite ihrer Entscheidungen nicht bewusst, was man gemeinhin auch als "unzurechnungsfähig" bezeichnet. Dazu gehört selbstverständlich auch, wenn man eine Fassung in den Vordergrund drängt und die Existenz weiterer Fassungen gefährdet, und diese eine Fassung dann völliger Schrott ist - aber gleichzeitig glaubt, man schaffe etwas besonders Gutes mit derartigen DVD-VÖ.
Und wenn jemand unzurechnungsfähig ist, dann hat er auch keine rechtliche Legitimation für seine Handlungen mehr, die mit der eines Zurechnungsfähigen gleichzusetzen wäre.
Ich kann nur an alle Filmfans appellieren: Helft retten, was noch zu retten ist! Alle für DVD oder TV kaputt gemachten Filme, müssen irgendwie mit einer guten Fassung zurückkommen. Das ist eine Mammutaufgabe - da braucht es viele Helfer. Aber mit System und/oder Masse (an Helfern) ist es zu machen. Jeder, der sich zu Hause an den Rechner setzt und einem solchen Film den richtigen Ton wiedergibt, kann sich auf die Fahne schreiben, die Arbeit vieler Synchron- und Filmschaffender in angemessener Form - nämlich auf einer Ebene, die auch noch rezipiert werden kann/zugänglich ist - gerettet zu haben. Denn Filme sind bekanntlich dafür da, auch gesehen zu werden. Und zwar in der richtigen Fassung, wie sie (ungefiltert) vom Regisseur oder damaligen Produzenten intendiert war. Es ist nicht damit getan, wenn diese Fassung zwar da ist, aber im Giftschrank versauert.
Ich bin es leid, mir Weisheiten anzuhören, wonach man doch froh sein solle, dass sich mal jemand erbarmt, so eine verrauschte Tonspur zu "bearbeiten". Es reicht. Jeder, der sowas sagt, hat von Filmen zu wenig Ahnung, um bei einem Label arbeiten.
Der Film lief in den letzten Jahren mehrmals im TV (Tele 5, ARD-Sender) und da klang der Ton genauso übel, wie im Cinefacts-Posting beschrieben. Die DVD-Erstauflage besitzt dt. Mono-Ton (hoffenlich nicht zu Tode gefiltert, wie es bei MGM-DVDs leider oftmals der Fall ist), die DVD-Neuauflage leider Upmix-Ton. Am besten, man besorgt sich von diesem Film eine 20-30 Jahre alte VHS-Veröffentlichung. Da ist die Chance nämlich sehr hoch, dass man noch knackigen Mono-Ton (frei von digitalen Filter- und Upmix-Verschlimmbesserungen) zu hören bekommt (je länger zurückliegend die VHS-Veröffentlichung, desto höher die Chance).
Ein von den besterhaltenen Quellmaterialien neuabgetasteter, ungefilterter Mehrkanal-Magnetton wäre mir natürlich am allerliebsten.
Zitat von Mücke Unfassbar - da hat man einen Musik(!)film mit 10 Oscars und lässt da jemanden am Ton Hand anlegen bzw. den Ton "korrigieren". Das ist exakt dasselbe wie in einem Picasso rumzumalen. No difference. Sorry.
Ärgerlich ist, dass man mit minderwertigem Ausgangsmaterial arbeitet. Anstelle einer Neuabtastung von Magnetton-Materialien nimmt man bequemlichkeitshalber die Töne von uralten Videomastern als Quelle (und filtert dann noch herum).
Wirklich schade, dass seitens der Filmfirmen offenbar überhaupt keine Bestrebung besteht, die heute noch greifbaren dt. Magnetton-Synchros (siehe z. B. hier) fachgerecht zu restaurieren (aber Achtung: unter fachgerechter Restaurierung verstehe ich NICHT die digitale Filterung des Analograuschens, weil dadurch die Höhen verlorengehen) und der Öffentlichkeit via DVD- bzw. BD-Release zugänglich zu machen.
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
01.12.2011 10:09
#138 RE: PETITION gegen die Zerstörung deutscher Synchronisationen durch technisch unsachgemäße Nachbearbeitung
Ich müsst mal reingucken - die Version mit dem Script-Buch ist ja von 2003, also Erstauflage. Ich glaube, ich hatte bisher nur die im Player, wo Beymer und Wood auf dem Cover sind... Vielleicht gibt's ja, wie bei "Topkapi", wenigstens EINE DVD-Version, die brauchbar ist...
Ich habe eine sehr interessante Stelle in einem Blu-ray-Review zu Winnetou II gefunden:
"Der Monoton von "Winnetou II" klingt leicht dünn und leicht mittenlastig. Es wurde ein relativ starker Antirauschfilter verwendet, der dem Ton die Brillanz geraubt hat und ihn teilweise etwas dumpf erscheinen lässt. Der 5.1-Mix ist jedoch erstaunlich gut geworden. Für die Erstellung konnte auf die Perfobänder der einzelnen Tonebenen zurückgegriffen werden. Dadurch gibt es z.B. kein Übersprechen der Dialoge auf die Frontkanäle. Im Gegenteil - dadurch konnte man die Dialoge sogar als Split-Surroundeffekte einmischen. Die Musik bietet eine relativ breite Front und erzeugt ein brauchbares, teilweise sehr räumliches Klangfeld. Der Bass der Musik wurde extrem nach unten erweitert, so dass richtig druckvoller Tiefbass geboten wird. Insgesamt klingt der 5.1-Ton wesentlich voller als der Monoton."
Könnte natürlich auf der DVD schon so gewesen sein, das weiß ich nicht. Richtig befassen tu ich mich mit dem Thema erst seit der Blu-ray. Fand es dennoch erwähnenswert.
"Misfits – Nicht gesellschaftsfähig" (1961) ist jetzt neu restauriert in 4k erschienen, leider hat sich Capelight nicht um die originale Tonspur bemüht. Die deutsche Synchro ist nach wie vor sehr dumpf, kratzig und kurz schlecht neu synchronisiert, obwohl die komplette, ungefilterte Tonspur bestimmt noch irgendwo rumliegt oder verfügbar wäre.
"Bloodsport" (1988) mit Jean-Claude Van Damme wurde für die aktuelle Blu-ray und 4k Veröffentlichung neu abgmischt (Mono und 5.1). Dabei wurde leider auch der Mono-Ton komplett neu zusammengebastelt, aus qualitativ extrem schwankenden Quellen. Die Kommentare des Reporters beim Kumite sind zum Teil verloren gegangen und nicht übernommen worden, laut Capelight war es nicht möglich, diese Tonschnipsel anständig in die neuen Tonspuren zu integrieren. Bei der damaligen Abmischung wurde leider heftig gepfuscht, dadurch gibt es immer wieder Tondoppelungen und einen extremen Hall bei der Musik. Ich hätte die Stelle trotzdem mit hineingenommen, auch wenn es deutliche Schwankungen gegeben hätte, immer noch besser als komplett weglassen. Auch die neue Mono-Tonspur auf der Disc entspricht nicht mehr der ursprünglichen Fassung, trotz extremen Schwankungen und Problemen auch bei dieser neuen Tonspur fehlt der Dialog des Reporters. Sowas finde ich extrem schade, diese Sprüche können die Fans seit den 80ern auswendig und jetzt gibt es sie einfach nicht mehr. Hier ein Ausschnitt der problematischen und ursprünglichen deutschen Tonspur, mit dem Dialog des Reporters: https://voca.ro/1iL1shAr1hcm
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