Zitat von MückeWeiß ich nicht mehr genau. Ich glaube, ich habe die Frau direkt angeschrieben, die auch für die Restauration von "Metropolis" verantwortlich war, weil sie für den entsprechenden Zuständigkeitsbereich ausgewiesen wurde. Ja, das müsste Frau Wilkening gewesen sein.
Ich finde, dass die Murnau-Stiftung, die sich ja laut Eigendefinition auch der "Forschung" verschrieben hat, geradezu verpflichtet ist, die Stimmen (=in diesem Fall die auf sachliche Weise geschilderten gravierenden Bearbeitungsfehler) von Filmstudenten bzw. potentiell angehenden Filmhistorikern ernstzunehmen (denn der Bereich Filmrestaurierung/Restaurierungsethik fällt IMO absolut unter das Gebiet "Forschung")
Gibt ohnehin schon genügend Fälle aus der Filmgeschichte, wo Filmmaterial mutwillig verstümmelt wurde, um es irgendwelchen "Zeitgeistgeschmäckern" anzupassen (und man Jahre später froh darüber ist, wenn auch das unverstümmelte Material irgendwie überlebt hat).
Hallo zusammen, derzeit habe ich einige Filme für Koch-Media im Ton restauriert. Neu auch die Edgar Wallace Reihe "Der Zinker", "Der Hexer", "Der Doppelgänger" sowie der wohl erste Deutsche Karl May Tonfilm "Duch die Wüste". Zum Teil war das Material extrem kritisch, da Kopien und Duplikate aus aller Herren Länder zusammen kamen. Mich würde eure Meinung bez. der Tonrestauration interessieren. Die Trailer der Filme liegen auf meinem Videochannel: http://www.youtube.com/user/audiomeetsvideo
Wie vielleicht bekannt, arbeite ich für Spirit Media in der Reihe: "Schätze alter deutscher Tonfilme" mit dem Augenmerk auf Ton.
sorry - ungenau ausgedrückt - Die Wallace Filme sind schon im Handel, die Trailer für Hexer, Zinker und Durch die Wüste werde ich erst nächste Woche Online stellen können.
Kann mir jemand von den Spezialisten erklären, weshalb ein aktueller Musikfilm (!) wie Country Strong eine dermaßen katastrophale Tonspur (inklusive Synchro) haben kann? Rauschen, Dynamikkompressor-Pumpen, Denoiser-Artefakte, mieser Hall ... die reinste Zumutung
Eine kurze "Stichprobe im Original" hat soeben ergeben, dass dort von all dem anscheinend nichts zu hören ist, weshalb ich hier im Thread in gewisser Weise wahrscheinlich sogar richtig bin, auch wenn es sich nicht um eine dilettantisch nachbearbeitete, historische Synchronfassung handelt (sich aber ähnlich grauenvoll anhört).
Bei einem modernen Multiplex ist doch wohl eher auszuschließen, dass es irgendwie am Kino lag, oder?
Mücke
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23.06.2011 01:53
#126 RE: PETITION gegen die Zerstörung deutscher Synchronisationen durch technisch unsachgemäße Nachbearbeitung
Weißte nich... ...ich war letztens in einer "Hangover"-Doppelfilmnacht in einem Cinestar, wo sie es 4 Stunden nicht hinbekommen haben, das Bild scharf zu stellen - trotz permanenter Beschwerden von zig Leuten. Was ähnliches passierte mir in einem etwas kleineren Kino, das von Cinestar aufgekauft wurde, vor ein paar Monaten auch mal bei "A Single Man". Da hieß es dann - Achtung, Brüller! -, dass die Kopie so schlecht sei. Tja...kann bei nem Film, der 1929 einen Oscar für Colin Firth als besten Hauptdarsteller gewonnen hat, schonmal passieren ... Auch in der Kino-Technik sind manchmal echte Checker am Werke. Da ist Vorsicht geboten. Gern wird man da dann auch mal mit Binsenweisheiten abgespeist. Notfalls auch stundenlang. Wäre beim Ton genauso denkbar.
Ich hoffe der Thread ist passend, denn die Nachricht will ich keinem vorenthalten. Offenbar hat Warner die Tonspuren für die BD Veröffentlichung der SEEs in den Sand gesetzt: http://www.herr-der-ringe-film.de/v3/de/.../news_70912.php
Die Samples klingen böse. Da bekommen wir schonmal HD-Tonspuren seitens Warner und dann sowas.
Leider leiden wirklich viele BluRay-VÖs an diesem Problem: Man nimmt einfach die DVD-Tonspur und klatscht sie dran. Und das hört man gewaltig (Beispiel: Rocky, Knight and Day usw.). Ich kann wirklich nicht verstehen, warum das beim Label anscheinend keinem auffällt. Oder ist das Ignoranz?
Oder Unwissenheit. Die BDs von Warner werden z.B. in den USA produziert, da werden vllt. 2-3 verschiedene BDs mit dutzenden Dubs für die ganze Welt erstellt. Da schleichen sich dann sehr gerne und schnell Schlampigkeiten ein. Bei MGM, vorallem bekannt für die grotesk verunstaltete "Zwei glorreiche Halunken" Tonspur, wird ähnlich produziert.
Zitat von MückeAuch in der Kino-Technik sind manchmal echte Checker am Werke. Da ist Vorsicht geboten. Gern wird man da dann auch mal mit Binsenweisheiten abgespeist. Notfalls auch stundenlang.
Das hab ich selbst natürlich auch schon zu Genüge erlebt. Letztes Mal: Unscharfes Bild, minutenlang. Jemand aus meiner Reihe (der vorher auch schon geflucht hat) geht raus, kommt keine zwei Minuten später wieder. Wiederum kurze Zeit später, als grad noch die letzten Opening Titles laufen (woran man das ja besonders gut erkennen kann), ist das Bild plötzlich knackenscharf und bleibt es bis zum Filmende.
Nach der Vorstellung Auskunft des zuständigen Mit"arbeiter"s: a) hätte sich angeblich niemand beschwert, und b) könne sich die Schärfe während des Films auch schon mal von selbst verstellen. Auf meinen mehr als ungläubigen Blick plus angemeldeten Zweifel hin hat er mich dann mit irgendwas in Richtung analog und digital und Kombinationen davon zugetextet, wovon ich nix verstanden habe, was aber nicht an mir lag. Interessanterweise gab's dann aber trotzdem noch einen Getränkegutschein, da mein Blick auch nach den Erläutertungen nichts von seiner Ungläubigkeit eingebüßt hatte.
Zurück zum Thema:
Zitat Wäre beim Ton genauso denkbar.
Das widerspricht hingegen sowohl meiner Erfahrung als auch meinem bisherigen technischen Verständnis. Bei hunderten von Kinobesuchen gab es wenn, dann fast immer nur Probleme mit der Bildqualität – angefangen von der üblichen Defokussierung über vertikales Zittern bis hin zu sporadisch auftauchenden, dunklen Streifen. Wenn etwas mit dem Ton nicht stimmte dann meist nur mit dem Pegel, wie vorübergehende Aussetzer oder eben die Grundlautstärke ... die ich, statt mir die Hacken wund zu laufen und Teile vom Film zu verpassen, zumindest in den kleineren Sälen bei Bedarf inzwischen selbst nachjustiere
Wie sich jedoch die oben beschriebenen Effekte – insbesondere das an- und abschwellende Rauschen, ganz ähnlich der rudimentären Rauschunterdrückung bei alten Filmen, um die es hier ja eigentlich geht – allein durch die gewöhnliche Wiedergabe in einem Multiplexkino einstellen sollen, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Kannst du (oder jemand anders) das irgendwie technisch grob veranschaulichen?
wenn man immer wieder kommentare lesen muß wie "wobei dem Ton allerdings ein leicht störendes Grundrauschen unterliegt."(Amazon/DVD Die schwarze Maske)ich habe mir den Western erst vor einigen Tagen gekauft aber wirklich nichts davon gehört,geht auch schwer die Tonspur wurde wie bei Koch üblich gefiltert,wird sich auch nichts ändern im positiven sinne,ich könnte wetten das gegenteil tritt ein bei solchen kommentaren und man wird noch intensiver die "Rauschfilter" einsetzen.
Zitat von MückeEtwas anders sieht es hingegen mit den drei "Noir"-Filmen aus, die KOCH Media in einem wie üblich schicken Set veröffentlicht hat. Die Synchros wurden durch die Bank verstümmelt.
Wie sieht es denn diesbezüglich mit den beiden heute veröffentlichten Filmen der "Noir"-Serie aus? Von "Der Mann mit der Narbe" gibt es ja offenbar auch zwei Synchronfassungen, die neuere ist von 1978. Hat jemand Informationen, welche deutsche Fassung auf der DVD veröffentlicht wurde?
Mücke
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29.11.2011 17:39
#133 RE: PETITION gegen die Zerstörung deutscher Synchronisationen durch technisch unsachgemäße Nachbearbeitung
Ich boykottiere die KOCH-Veröffentlichungen systematisch, auch wenn mich manche Filme davon echt interessieren würden. Für KOCH geht mir kein Euro mehr über den Tisch, so lange die den Kaputtfilter-Ruf nicht abgestreift haben.
Zitat von Hondowenn man immer wieder kommentare lesen muß wie "wobei dem Ton allerdings ein leicht störendes Grundrauschen unterliegt."(Amazon/DVD Die schwarze Maske)ich habe mir den Western erst vor einigen Tagen gekauft aber wirklich nichts davon gehört,geht auch schwer die Tonspur wurde wie bei Koch üblich gefiltert,wird sich auch nichts ändern im positiven sinne,ich könnte wetten das gegenteil tritt ein bei solchen kommentaren und man wird noch intensiver die "Rauschfilter" einsetzen.
Das liest man öfters mal, und leider wird man dann noch zusätzlich enttäuscht, wenn man hört, dass eben dieses Rauschen weggefiltert wurde. Ausserdem habe ich noch NIE gelesen, dass jemand den kaputtgefilterten Ton gut fand (selbst wenn der Hörer die Defekte nicht diagnostizieren kann) - was die fragwürdige Praxis komplett ad absurdum führt.