Ein "völlig anderer Stimmtyp" als Rumpf ist Santiago Ziesmer.
Oder ok .... wir können auch schon bei Tobias Meister, Detlef Bierstedt oder Tilo Schmitz anfangen, obwohl die vom Alter her, genau wie Ziesmer, alle gut für Neeson zu verkaufen gewesen wären.
Vollbrecht mag vieles sein, aber auf jeden Fall nicht "völlig anders". Und erklär mir mal, warum ausgerechnet der nett-väterliche Gauß dann KEIN "völlig anderer Stimmtyp" sein soll ... als ob Gauß kaltschnäuziger als Vollbrecht klänge ... Vollbrecht ist irgendwo in der Mitte zwischen den beiden und Rüdiger Bahr, aber mehr Richtung Rumpf als Richtung Gauß.
Würde auch sagen, dass Vollbrecht viel eher in Richtung Röth geht als in Richtung Rumpf.
Dass auch Rumpf "nett-väterlich" konnte, hat er u. a. auf Giancarlo Giannini bewiesen. Mit ein Grund, warum ich mir auch auf ihm Helmut Gauß wünschen würde.
Auf Neeson brauche ich übrigens auch niemanden, der nur kaltschnäuzig klingt. Die Wärme, die Gauß da mitbringt, ist genau richtig.
Neeson braucht aber auch die Wärme in der Stimme und die bedient Vollbrecht leider so gut wie gar nicht. Alternativ zu Gauß hätte auch Holger Mahlich diese Wärme.
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #277 Es mag sein, dass Vollbrecht ansonsten selten in die Richtung besetzt wird, aber können tut er es auf alle Fälle.
Ist vielleicht ein ähnlicher Fall wie TNW auf Hanks oder Murray. Da spielt er auch viel schlechter als auf seinen Stammschauspielern und die Emotionen kommen nicht so gut rüber.
Man kann Vollbrecht auf Neeson nicht wirklich mit TNW für Hanks und Murray vergleichen. TNW muss sich für beide extrem verstellen, sodass sein Spiel automatisch einbüßt, nur um eine Ähnlichkeit zu Elsholtz aufzubauen (die ich übrigens noch nie rausgehört habe). Vollbrecht ist hingegen Mr. Perfekt, der wirklich überall draufliegt und immer seine eigene Sache daraus macht. Wohl auch der Grund, warum er mittlerweile die Lösung für alles ist.
Wenn es möglich wäre, Gauß für die Rolle irgendwie noch zu bekommen, wäre ich der Erste, der das befürworten würde. Aber wenn es nicht mehr klappen sollte (nicht zu vergessen, Gauß geht auf die 81 zu), ist das auch völlig okay. Da freunde ich mich gerne mit Vollbrecht an, wo man sich zumindest sicher sein kann, dass er am Ende liefern wird.
Zitat von CrimeFan im Beitrag #279Man kann Vollbrecht auf Neeson nicht wirklich mit TNW für Hanks und Murray vergleichen.
Natürlich passt Vollbrecht auf Neeson besser als TNW auf Hanks oder Murray. Trotzdem scheint sich Vollbrecht auf Neeson oder Costner irgendwie nicht so sicher zu sein wie auf Antonio Banderas oder Greg Kinnear. Vielleicht liegt es aber auch einfach an der Regie.
Das ist auch in Ordnung und lässt sich ebenso nicht vergleichen. Antonio Banderas spricht er seit 30 Jahren in über 50 Filmen. Greg Kinnear ist immerhin auch schon seit ungefähr 25 Jahren in 24 Filmen und einigen Serienauftritten. Da ist er einfach eingespielt und weiß, wie er die Schauspieler anlegen muss. Bei den vierten Auftritt auf Neeson (wovon zwei ziemlich kleine in Star Wars waren) oder bei Costner, den er zum ersten mal überhaupt gesprochen hat, ist es völlig klar, dass er zunächst eine Richtung finden muss.
Verlernt nicht, aber wenn Johannes Heesters 1980 an einer Rolle interessiert war, sind seine Argumentationsgrundlage sicherlich nicht Filme von 1950 gewesen ...
Gauß ist mittlerweile auch 80 und weder muss noch kann er exakt dieselbe Person wie 1995 sein. Seine Stimme mag sich nicht so krass verändert haben wie bei manchen anderen Leuten über die Jahre. Zu suggerieren, dass das dann zwangsläufig auch für die Dynamik gelten müsse, ist in der Pauschalität aber sachlich falsch. Mit Rückbezügen auf 30 Jahre alte Filme suggeriert man aber exakt das - wenn auch unbeabsichtigt.
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #271Ein "völlig anderer Stimmtyp" als Rumpf ist Santiago Ziesmer.
Oder ok .... wir können auch schon bei Tobias Meister, Detlef Bierstedt oder Tilo Schmitz anfangen, obwohl die vom Alter her, genau wie Ziesmer, alle gut für Neeson zu verkaufen gewesen wären.
Ja gut, Ziesmer als Gegenbegriff zu einem Sprecher zu wählen (der jetzt nicht die Comicsparte betrifft) ist aber auch die Vorstufe zum Totschlagargument. Da empfinde ich es als schwierig darauf angemessen argumentativ zu reagieren.
Und mit "völlig anders" bezog ich mich lediglich auf deine These "weil er Bernd Rumpf vergleichsweise ähnlich klingt" (Beitrag #269) und wollte nur damit sagen, dass ich diesen Fakt komplett anders sehe. Was du mit Bierstedt, Schmitz oder Meister in dem Zusammenhang meintest, erschließt sich mir nicht ganz, oder wolltest du sie lediglich ironisch betrachtet als potentielle Kandidaten ins Rennen werfen?
Und ich glaube du verwechselt am Schluss "Stimmfarbe" und "Stimmtyp". Mit "Stimmfarbe" verstehe ich zumindest das, was du dann als "kaltschnäuzig" oder "gemütlich" beschreibst. Mit Stimmtyp meinte ich eher den gesamttypischen Klang eines Sprechers: Christian Brückner, Gordon Peidesack, Thomas Fritsch o.Ä. sind meines Erachtens ähnliche Stimmtypen, Leon Boden, Detlef Bierstedt, Ingo Albrecht auch und zu einem gewissen Grad ebenfalls Thomas Danneberg - was nicht heißt, dass sie sich unteinander zum Verwechseln ähnlich sind. In punkto Gauß/Rumpf würde ich eine dritte Subkategorie zur Betrachtung empfehlen: vielleicht "Stimmbild", da sie zwei kontäre Wirkungsgrade in der Stimme haben, (also warm/kalt) aber dennoch im Klangbild ausreichend Ähnlichkeiten (früher mehr als heute, das stimmt) aufweisen.
Zitat von Ludo im Beitrag #284Christian Brückner, Gordon Peidesack, Thomas Fritsch o.Ä. sind meines Erachtens ähnliche Stimmtypen
Also persönlich würde ich da Rolf Schult noch als ähnlichen Stimmtyp zu Brückner sehen, aber Thomas Fritsch ist da mMn völlig anders. Der geht eher in Richtung Gottfried Kramer und Herbert Weicker.