Zitat von kogentaVielleicht trägt DAS zur Klärung bei:
Der Film wurde 1958 von der Centfox herausgebracht. Der Verleih-Katalog 1969 (einen älteren habe ich leider nicht) listet den Film bereits unter "Verleih: Constantin, nicht mehr lieferbar". Lizenzen für die Kino-Zweitauswertung wurden damals üblicherweise für 3 Jahre vergeben, so daß der Film in der Neufassung (G.G.Hoffmann, neue Musik) vermutlich bereits 1965/66 in die Kinos kam. Das paßt ja auch genau in den zeitlichen Kontext des Karl-May-Booms.
Constantin legte den Film der FSK am 19.07.1965 in einer Länge von 77 Minuten vor. Hilft das weiter...?
Zitat von kogentaStefan, DER LETZTE MOHIKANER mit Peter Thomas' Musik kam bereits 1965 heraus, Du verwechseltst das sicher mit der zeitgleich entstandenen spanischen Verfilmung, die tatsächlich erst 1975 lief und sang- und klanglos unterging.
Nee, ich verwechsle gar nix, denn genau die spanische Verfilmung meinte ich.
Zitat von bertiKomisch finde ich allerdings, dass man zwar großen Wert darauf legte, Barkers damaligen Stammsprecher GGH zu besetzen, den Auftrag aber nach München gab.
Constantin ließ grundsätzlich zu dieser Zeit in München synchronisieren - bei der Aventin, wenn ich das richtig sehe. Möglicherweise waren sie mit den letzten Arbeiten nicht zufrieden oder die Berliner Union machte ein preiswerteres Angebot - erst seit ca. 1967 schwor sie dann auf Brunnemann, dies aber konsequent, auch nach seinem Wechsel von der Berliner Union zur eigenen DS. Bei "Schlangengrube und das Pendel" war GGH möglicherweise nicht verfügbar (auch er wurde sicher mal krank), ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies der letzte Auftrag an die Aventin war (Naumann deutet auf Joachim Brinkmann als Regisseur hin, der eine offenbar eine besondere Vorliebe für diesen Schauspieler hatte - Reinl muss nicht zwangsläufig die Synchronisation betreut haben - bei "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten" war es H.D. Bove, und nirgends ist wirklich bestätigt, dass er bei seinen früheren Winnetou-Filmen tatsächlich selbst Synchronregie führte). Reine Spekulation, aber wenn Naumann quasi auf eigene Faust engagiert wurde gegen den (vielleicht sogar ausdrücklichen) Wunsch des Verleihs, könnte das sogar ein Grund gewesen sein, die Geschäftsbeziehungen mit sofortiger Wirkung zu beenden. Wie gesagt, reine Spekulation ...
Zitat von Stefan der DEFA-FanBei "Schlangengrube und das Pendel" war GGH möglicherweise nicht verfügbar (auch er wurde sicher mal krank), ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies der letzte Auftrag an die Aventin war (Naumann deutet auf Joachim Brinkmann als Regisseur hin, der offenbar eine besondere Vorliebe für diesen Schauspieler hatte - Reinl muss nicht zwangsläufig die Synchronisation betreut haben - bei "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten" war es H.D. Bove, und nirgends ist wirklich bestätigt, dass er bei seinen früheren Winnetou-Filmen tatsächlich selbst Synchronregie führte).
An eine Synchronregie Reinls hatte ich auch nicht gedacht, sondern eher daran, dass in seinen Filmen Lex Barker zweimal von Niendorf und ansonsten immer von GGH gesprochen wurde und der Regisseur eventuell Mitspracherecht bei der Synchronbesetzung hatte. Aber selbst wenn, könnte natürlich eine Erkrankung oder ein zu voller Terminkalender bei GGH natürlich Grund genug gewesen sein.
Zweimal Niendorf, sonst immer Hoffmann. Was belegt das jetzt in Bezug auf Reinl? Kann genauso gut sein, dass es Reinl einen Scheißdreck geschert hat und lediglich die Produktion drauf achtete. Denn in den anderen Winnetou-&-Co.-Filmen, die nicht von Reinl sind, war es schließlich auch GGH.
Denke auch, dass sich Reinl nicht groß drum gekümmert hat. Bei Vohrer war das sicher was anderes - immerhin war er jahrelang (großartiger) Synchronregisseur, bevor er die Chance hinter der Filmkamera bekam. Immerhin bekam Brice in Reinls ersten drei Filmen jeweils eine andere Synchronstimme verpasst - das zeugt nicht von Kontinuität (Reinls Nachfolger übernahmen jeweils den Synchronsprecher des Vorgängers).
Zitat von MückeWer sagt, dass die Filme ohne "Old Shatterhand" entstanden wären? Aber vielleicht ohne Lex Barker. Nehmen wir an, "Der Schatz im Silbersee" wäre gefloppt...wäre Barker dann geblieben? Die Reihe hätte man deswegen sicher nicht abgebrochen, aber dann halt ohne ihn fortsetzen müssen. Der Erfolg wird erst NACH dem ersten Film absehbar. Völlig logisch. Uraltes Gesetz.
Logisch - ja, aber ein Gesetz, das oft missachtet wird. Und wäre der "Schatz im Silbersee" gefloppt, hätte es keinen einzigen Nachfolger gegeben - dazu waren die Filme zu teuer. Wäre Constantin abgesprungen (und das wäre bei einem Misserfolg geschehen), hätte Wendlandt niemals einen zweiten Film realisieren können. Barker wäre eher an Bord geblieben (der Mann wurde schließlich gut bezahlt) als der Verleih.
Zitat Und wäre der "Schatz im Silbersee" gefloppt, hätte es keinen einzigen Nachfolger gegeben - dazu waren die Filme zu teuer. Wäre Constantin abgesprungen (und das wäre bei einem Misserfolg geschehen), hätte Wendlandt niemals einen zweiten Film realisieren können
Stefan, hier bin ich ganz und gar Deiner Meinung!
Übrigens: Zufall oder nicht? Sowohl die alte Lederstrumpf-Fassung als auch die bearbeitete laufen jeweils 77 Minuten. Es fehlt also genausoviel, wie auch eingefügt wurde, die Abweichung kann bestenfalls Sekunden betragen.
Zitat von kogentaWenn Lex Barker ernsthaft versucht zu schauspielern, wird's echt peinlich: Habe kürzlich 'Gern hab ich die Frauen gekillt' gesehen, das längere Telefongespräch im Auto ist wahrlich zum davonlaufen, und auch in der Action-Sequenz im Präsidentenpalast wirkt er armselig. Am besten schneidet er noch in der Szene mit Kinski ab, wo er einfach nur dasteht und Kinski zuhört.
Zitat von bertiStefan kritisierte mal, dass Holger Hagen oft langweilige und zu noble Heldenrollen sprach. War das bei Barker auch der Fall? Einzig Heinz Engelmann kann ich mir irgendwie gut vorstellen, obwohl es natürlich komisch sein dürfte, Shatterhand mit der Stimme von Surehand zu hören. Aber bei Stewart Granger als Sherlock Holmes gab es diesen Fall ja Jahrzehnte später ebenfalls...
Hat irgendjemand Hagen oder Engelmann aus Barkers Mund gehört?
Zitat von MückeWas mich noch interessieren würde...hat jemand eine Idee, warum die Erstsynchro von "Der Wildtöter" offenbar schon Anfang der 70er nicht mehr genommen werden konnte? Das Ganze riecht aber auch irgendwie nach rechtlichen Problemen oder schlimmerem, die den Film evtl. so rar machen, dass er in den 70ern neu synchronisiert werden MUSSTE...
(...) Da nicht bekannt ist, wer Barker in der Erstfassung sprach, kann man nur annehmen, dass es weder GGH noch Niendorf waren
Wenn es keiner der beiden war, stünden theoretisch relativ viele zur Auswahl. Denn für Lex Barker kamen ansonsten die unterschiedlichsten Sprecher zum Einsatz, darunter auch solche, die alles andere als naheliegend erscheinen (Siegmar Schneider, Wolfgang Preiss, Rainer Brandt, Wolfgang Eichberger). Es überrascht mich fast, dass nie jemand Paul Klinger ausprobiert hat. Denn in den Fünfzigern sprach dieser viele strahlende Helden und wäre so eigentlich naheliegender als manche der tatsächlichen Barker-Sprecher gewesen. Ob er allerdings gepasst hätte, wäre eine andere Frage.
Hab ich zwar in dieser Kombi noch nie gehört, kann ich mir aber gut vorstellen (in meiner "Alternativsynchro" von "Das Vermächtnis des Inka" hätte ich auch so besetzt).