GGH ist da natürlich absolut perfekt, dann gefolgt von Horst Niendorf. Seltsamerweise fand ich Pasetti deutlich passender und "runder" als Hagen, Naumann, Engelmann oder Eichberger (der zumindest in "Das Todesauge von Ceylon" für mich ganz ok war, hier ist aber auch die Rolle sehr eindimensional und Barker selbst darin recht hilflos!). Pasetti ist meine Nummer 3.
Oh ja, gar nicht ging Wolf Ackva. Das war furchtbar. Wirklich schlimm!
Zitat von Silenzio im Beitrag #84Synchro ziemlich wahrscheinlich verschollen. Kann ich persönlich gut damit leben. Bei allem Respekt vor Eichberger, aber ich fand ihn schon in "Rache des roten Ritters" ziemlich steif
Im "Todesauge von Ceylon" wirkte er auf mich auch so, wobei ihm sowohl die heldische Seite Barkers als auch das von GGH eingebrachte stimmliche Augenzwinkern völlig abgingen. Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er in der verschollenen Erstsynchro des anderen Films soviel besser gewesen wäre, zumal Telloke in der DEFA-Fassung eine Katastrophe war: Gerade beim Flirten ging ihm jeder akustische Charme ab, so dass sein Tonfall absolut nicht zur Mimik passte.
Inzwischen konnte ich Wolfgang Eichberger auch im "roten Ritter" erleben, wo er ebenfalls ziemlich steif und farblos wirkte, ohne heldenhafte Ausstrahlung oder ironisches Blinzeln in der Stimme. Mücke hat vor einigen Jahren mal die These formuliert, Eichberger sei zum Zeitpunkt seines (offenbar überraschenden) Todes auf dem besten Wege gewesen, sich für Lex Barker zu etablieren: Die letzten Rollen der Synchron-Stars (9) Ich vermute, es fällt einigen ein Stein vom Herzen, dass es dazu nicht kam? Natürlich nicht aus Freude über seinen frühen Tod, sondern weil sich ab 1963 GGH etablierte, der für Barker einfach die perfekte Besetzung war.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1Robin Hood und die Piraten (BRD): Heinz Engelmann Robin Hood und die Piraten (DDR-Kino): Günter Grabbert Robin Hood und die Piraten (DDR-TV): Klaus Nietz
Kam es in der DDR häufiger vor, dass ein Film sowohl für die Kinoauswertung als auch für die Fernsehausstrahlung synchronisiert wurde?
Einige Male auf jeden Fall. Mir fallen da z.B. die Italo-Komödien "Vier Herzen in Rom" (1955) und "Ein Sonntag im August" (1949) ein, die in den 50ern im DDR-Kino liefen, aber heutzutage von ARD und Co. mit einer DDR-TV-Synchro aus den 80ern ausgestrahlt werden. Oder auch "Ali Baba" (1954) mit Fernandel (1965 im DDR-Kino, die TV-Synchro selbst ist erst von 1989).
Warum? Keine Ahnung, vielleicht Materialschwierigkeiten mit der alten Synchro oder so.
Das sind aber alles Fälle, wo im Kino die Westfassung lief und die DEFA erst für das Fernsehen synchronisierte. "Robin Hood" ist einer der wenigen Fälle, in denen es DEFA-Fassungen für das Kino UND das Fernsehen gab (entweder war tatsächlich die Kinofassung verloren gegangen oder es gab zu sächsische Ausfälle in der leipziger Synchro, weshalb statt "Die Nacht der Rache" auch die Westsynchro "Die Rache der Borgia" ausgestrahlt wurde). Der andere mir bekannte Fall ist "Iwan der Schreckliche". (Bei "Pharao", "Die wilden Schwäne" und "Ilja Muromez" waren es Neusynchros für neuerliche Kinoeinsätze.)
Ah, okay. Zumindest bei "Ein Sonntag im August" hatte ich angenommen, dass der in einer eigenen DDR-Synchro im Kino lief, da er dort bereits ein Jahr früher als in der BRD gezeigt wurde.
Wie funktionierte denn eigentlich Günter Grabbert beim "Piraten"? Bisher kenne ich nur die Engelmann-Version. Passte er denn auf die draufgängerische Rolle gut? Kenne ihn bisher nur in Rollen ab den 80ern, wo er ja schon weniger abenteuerliche Hauptrollen hatte.
Jeannot ist wohl der einzige, der das beantworten kann. Wenn ER nicht bestätigt hätte, dass er diese Fassung gesehen hat, hätte ich sie für eine Ente gehalten (mit der man versuchte, eine Westsynchro zu kaschieren, was den DEFA-Vorspann bei der remagener Synchro erklärt hätte). Vorstellen kann ich mir Grabbert bei Barker im Leben nicht.
Nachdem ich jetzt mal "Die Vergeltung des roten Korsaren" gesehen habe, muss ich sagen, dass Glemnitz gar keine so absurde Besetzung ist, wie es im ersten Moment scheint. Obwohl seine Stimme eigentlich zu hoch ist, kommt er besser vom Gesicht als Eichberger, Pasetti oder gar Ackva.
Ich wiederhole noch mal: Grabbert war Lex Barkers Stimme in der 62er DEFA-Fassung, was wohl damit zusammenhängt, daß Grabbert in der zur gleichen Zeit laufenden TV-Serie mit Richard Greene den Robin Hood sprach.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #100Wenn ER nicht bestätigt hätte, dass er diese Fassung gesehen hat, hätte ich sie für eine Ente gehalten
Das heißt, dass ich Deine Angabe in keiner Weise anzweifle. Es ging nur darum, wie Grabbert für Barker wirkte und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er passte.