Diese Entwicklung ist einfach nur noch lächerlich, aber leider auch sehr bedrohlich. Gerade hier sollten eigentlich Zeichen in die richtige Richtung gesetzt werden.
Und ich sage Dir mal was, den meisten Leuten interessiert es einen Scheiß. Die meisten Leute interessieren sich eh für nichts. Die kommen zu spät! zu einem Film. . Die hauen sich dort den Müll rein, und verstehen dadurch eh nur die Hälfte. Und bezahlen insgesamt einen Haufen Kohle. Und das muss man verstehen? DAS ist u.a.! der heutige Kinogänger. Es gibt aber auch noch viele viele andere, die anders sind. Ein Glück.
Zitat von schakal Und ich sage Dir mal was, den meisten Leuten interessiert es einen Scheiß. Die meisten Leute interessieren sich eh für nichts. Die kommen zu spät! zu einem Film. . Die hauen sich dort den Müll rein, und verstehen dadurch eh nur die Hälfte. Und bezahlen insgesamt einen Haufen Kohle. Und das muss man verstehen? DAS ist u.a.! der heutige Kinogänger. Es gibt aber auch noch viele viele andere, die anders sind. Ein Glück.
Das könnte wirklich eins zu eins das Publikum aus meinem Kino sein. Ich hoffe sehr, dass diese Entwicklung irgendwann auch mal wieder zurück geht.
Da ich selbst in einem Kino arbeite, kann ich das so unterstreichen. Gerade auch diese Fragen wie: "Worum geht es den Film? Um wieviel Uhr läuft er?" Da frage ich mich doch immer wieder, wieso wir einen Spielplan am Eingang haben, sowie kostenlose Kino-Zeitschriften mit Infos zu den Filmen, wenn keine Sau sie liest? Herrgott nochmal, ich geh doch auch nicht mit jedem Artikel vom Supermarkt zur Kasse, nur um zu fragen, wieviel das Teil nun kostet oder für was der nun zu gebrauchen ist. Und ich würde mal behaupten, dass sich 99% der Kinogänger überhaupt nicht für die dt. Synchro interessiert. Die Fluch der Karibik 4 oder Toy Story 3-Synchro hat hier keinen interessiert.
Die heutige Gesellschaft ist sich im Zuge der Globalisierung schon zu sehr an Sprachvermischungen gewöhnt, sodass ihnen englische Namen in einer deutschen Synchro wahrscheinlich gar nicht allzu gross auffallen würden.
Zitat von weynDie heutige Gesellschaft ist sich im Zuge der Globalisierung schon zu sehr an Sprachvermischungen gewöhnt, sodass ihnen englische Namen in einer deutschen Synchro wahrscheinlich gar nicht allzu gross auffallen würden.
Auch, wenn es sich bei der Vorlage um ein allgemein bekanntes Märchen handelt, dessen deutscher Ursprung ebenfalls bekannt ist?
Zitat Auch, wenn es sich bei der Vorlage um ein allgemein bekanntes Märchen handelt, dessen deutscher Ursprung ebenfalls bekannt ist?
Eben das macht es so albern - ich hätte in der Synchro drauf verzichtet und sie "Schneewittchen" genannt. Ich glaube sogar, dass es dann noch besser rüber kommen würde, da es die Art des Films ("erwachsene" Auslegung des Märchenstoffs) unterstreichen würde. Die Protagonistin nun "Snow White" zu nennen ist in etwa so cool wie 15-jährige Deutsche, die ihre Eltern "Mom" und "Dad" nennen.
Zitat Auch, wenn es sich bei der Vorlage um ein allgemein bekanntes Märchen handelt, dessen deutscher Ursprung ebenfalls bekannt ist?
Hier geht es doch vor allem um den Kristen-Stewart-Hype und hübsche junge Menschen in tollen Kostümen und Kulissen. Die Leute wollen Stewart sehen ("Aaaah, Bella!"), egal ob sie nun Snow White oder Schneewittchen heisst. Das Zielpublikum ist eindeutig: Teenies aus der Twilight-Ecke. Ich befürchte, dass viele von denen die Original-Geschichte der Grimm-Brüder gar nicht kennen bzw. die Grimm-Brüder überhaupt.
Auch den bekannten deutschen Ursprung würde ich anzweifeln. Schneewittchen ist für die doch ein Disney-Film von 1937 und dieser hier basiert darauf.
Also, davon würd ich nicht ausgehen. In der Schule hab ich nichts über die Gebrüder Grimm und ihre Märchensammlung gelernt... Das waren ein altes Märchenbuch, der Märchenwald, meine Eltern und vor allem Hans Paetsch (Später persönliches Interesse und das Internet) Nichts was heutzutage noch sehr aktuell ist.
Zitat Kann mir schwer vorstellen, dass die heutige Jugend nicht die Gebrüder Grimm kennt. Das KANN nicht sein.
Ich durfte im letzten Jahr (Dezember) an einer Grundschule eine Unterrichtsstunde hospitieren und wie es der Zufall will, haben die Kinder gerade das Thema Märchen behandelt. Ich war schlicht weg geschockt, als die Lehrerin einige Volksmärchen/Kunstmärchen aufzählte und die Kinder (3. Klasse) nicht wussten, wer diese Märchen aufgeschrieben/verfasst hat. Die Kinder kamen auf alles, von Disney bis zum neuesten Nickelodeon Cartoon, aber als die Lehrerin die Gebrüder Grimm erwähnte, saßen alle mit Fragezeichen im Gesicht im Raum. Man sollte nun glauben, die Lehrerin würde nun, anhand der deutlichen Wissenslücke, genauer darauf eingehen, liegt falsch. Sie selbst (um die 45 Jahre) ging eher auf Walt Disney als Schöpfer der Märchen ein und lies die Kinder einfach in dem Irrglauben. Ich habe sie danach auch einmal darauf angesprochen und bekam als vertröstende Antwort: "Die Kinder interessiert das ja eigentlich nicht, woher solche Märchen stammen. Sie mögen sowieso nur das, was gerade aktuell im Fernsehen läuft". Ich war sprachlos (passiert selten) und habe diesbezüglich im zur Schule gehörenden Hort ein großes Märchenprojekt gestartet und die Kinder haben das Wissen förmlich aufgesogen. Und ich kann mir vorstellen das sowas keine Seltenheit darstellt.
Zitat von Mew Mew Boy 16[...] Man sollte nun glauben, die Lehrerin würde nun, anhand der deutlichen Wissenslücke, genauer darauf eingehen, liegt falsch. Sie selbst (um die 45 Jahre) ging eher auf Walt Disney als Schöpfer der Märchen ein und lies die Kinder einfach in dem Irrglauben. [...] "Die Kinder interessiert das ja eigentlich nicht, woher solche Märchen stammen. Sie mögen sowieso nur das, was gerade aktuell im Fernsehen läuft"
Das liegt an dem fatalen Irrglauben, moderne Erziehung müsse darin bestehen, sich an die bereits vorhandene Lebenswelt der Kinder anzubiedern, statt ein ergänzendes Gegenangebot zu entwerfen. Vielleicht mehr denn je ist es für heutige Heranwachsende wichtig, sich künftig mit immer wieder Neuem auseinandersetzen zu können, wofür Ursprünge, Zusammenhänge und Grundsätzliches, und damit zusammenhängend jene oft genannten Grundkompetenzen und Fertigkeiten entscheidend sind. Wenn man sich ausschließlich auf die gerade populären Begebenheiten konzentriert, kann das kaum funktionieren. Zudem droht Kindern die falsche Überzeugung vermittelt zu werden, ihre eigenen Interessen wären immer die wichtigsten und es bestünde ein genereller Anspruch, dass ihnen von irgendjemandem oder jedem anderen nachgekommen wird. Ich weiß aus familiärem Kreis, dass dieser kinderegozentrische Ansatz derzeit auch gerne in Konzepte deiner Ausbildung eingeflochten wird, und wäre dir daher sehr dankbar, wenn du deine davon abweichende Ansicht und entsprechendes Engagement behalten würdest. :)