Meines Wissen wurde das vor ein paar Jahren verschärft, das sollte schon stimmen, dass die erst ab 20 Uhr ungeschnitten laufen dürfen. Früher war das etwas entspannter. Der Infotext der FSF ist ein wenig schwammig formuliert: https://fsf.de/programmpruefung/pruefkategorien/
Das widerspricht sich doch gar nicht mit meiner Aussage. Da steht "ab 20 Uhr problemlos, im Tagesprogramm aber bitte aufpassen". Von "verboten" steht da nix.
Wenn das Wohl der Kinder nicht berücksichtigt wird und Eltern sich daraufhin beschweren, dann muss der Sender Strafe zahlen. Und das will keine Firma. Mit Schnitten ist man lieber vorsichtig als nachsichtig, außerdem kann durch die gekürzte Laufzeit mehr Werbung laufen. *Cha-Ching*
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #61Filme ab 12 sind zu jeder Tageszeit erlaubt. Es liegt im eigenen Ermessen der Sender, die Schere dennoch anzusetzen.
Das stimmt absolut nicht.
Grundsätzlich ist es so, dass Filme mit FSK 12 erst ab 20.00 Uhr ungeschnitten im Fernsehen laufen dürfen, zuvor (zwischen 06.00 Uhr und 20.00 Uhr) ist dem "Wohl jüngerer Kinder Rechnung zu tragen". Der Sender muss dann eine Schnittfassung anfertigen und diese der zuständigen FSF vorlegen. Erst wenn die FSF mit der Schnittfassung einverstanden ist, darf ein Film zu einer früheren Sendezeit ausgestrahlt werden. Im Übrigen kann man auf der Internetseite der FSF alle Programmprüfungen nachlesen. Hierzu heißt es bei "Der Herr der Ringe - Die Gefährten": "[...]Märchenhafte Figuren, fantastische Landschaften und Bauten lassen den Fantasycharakter des Filmes deutlich hervortreten. Der Kampf zwischen Gut und Böse; eine abenteuerliche Reise voller Gefahren und andere fantastische Elemente sind auch jüngeren Kindern bereits aus anderen Erzählkontexten bekannt. Entsprechend ist es auch ihnen möglich, zwischen Realität und Fiktion klar zu trennen. Allerdings gerät das Szenario nach der märchenhaften Einführung zunehmend bedrohlich, und ein steter Wechsel von spannenden und entspannenden, heiteren oder ruhigen Passagen mutet jüngeren Kindern einiges zu. Die umfangreiche Schnittbearbeitung trägt dem Rechnung, indem lang anhaltende Kampfszenen und bedrohliche Situationen entfernt oder verkürzt wurden. Die verbliebenen Gewaltszenen oder auch erregende Spezialeffekte können jüngere Kinder kurz erschrecken, angesichts der vielen Entlastungsmomente aber nicht nachhaltig verstören oder ängstigen. Letztlich lösen sich alle Bedrohungen im Verlauf des Filmes auf, die Gefahren werden überwunden und Freundschaft siegt."
Zitat von Begas im Beitrag #66'Doch du entscheidest dich nun für den Schmerz!' ist auch dermaßen jugendgefährdend... Ist doch albern, Geld hin, Geld her.
Ach, Mensch, wieso kapiert das nie einer... "Jugendgefährdend" bedeutet nicht unbedingt aufgeschlitzte Bäuche und spritzendes Blut, sondern in erster Linie düstere Atmosphäre und fragwürdige Moral der Identifikationsfiguren. "Nur noch 60 Sekunden" war z.B. FSK16, weil die Hauptcharaktere Autoknacker waren. Übrigens ist die Annahme grundfalsch, die Zuschauer würden sich über solche Kürzen ähnlich beschweren wie wir Filmfans. Umsetzung des Jugenschutzes bei Filmen wird von einem Großteil der Bevölkerung für gut befunden - leider. Eine riesige Schaufensternummer, die natürlich nichts nützt, aber wahscheinlich können manche deswegen tatsächlich ruhiger schlafen. Wenigstens etwas.
Ein kleiner Hinweis: Am 26.1. findet in Lüneburg eine "Herr der Ringe"-Lesung statt (naturgemäß ausgewählter Szenen).
Teilnehmer: Andreas Fröhlich, Timmo Niesner, Dennis Scheck, Ralf Tornow. Fröhlich und Niesner werden dabei live Szenen aus Roman/Film lesen. Viel cooler wird es für Fans nicht mehr.