Ernst Meincke: Ernst Meincke hat einfach eine der warmherzigsten Stimmen, die ich kenne. Strahlt in jeder Rolle etwas beruhigendes aus. Fabelhaft als Erzähler oder wenn er einen Monolog hält. Kann aber wirklich düster und bedrohlich klingen, sodass einem schon Angst und Bange werden kann. Kenne ihn hauptsächlich als Sprecher von Ray Wise aus der kurzlebigen Serie "Reaper". Meincke schafft es dieser wirklich arroganten, arschlochischen Rolle eine sympathische Note zu verleihen.
Katja Brügger: Ist mir erst in "Profiler" so richtig aufgefallen, wo sie sich komplett entfalten durfte. Eine schöne raue Frauenstimme, die für mich immer etwas Mütterliches ausstrahlt. Dazu kommt noch eine nahezu einzigartige Sprechweise. Brügger klingt immer so locker beim Sprechen, als würde sie stets Herrin der Lage sein, ohne dabei abgehoben oder arrogant zu wirken.
Tobias Nath: Eine zauberhafte, leicht tiefe Stimme, die immer etwas magisch klingt. Kongenial für Matt Smith in "Doctor Who". Der 11. Doktor wird ja als sehr kindisch verspielt aber trotzdem seriös dargestellt. Und Tobias Nath fängt diese Charakterzüge einfach wunderbar ein. Ich kriege immer Gänsehaut, wenn ich seine Abschlussrede höre. " Ich werde nie die Zeit vergessen, in der ich der Doktor war." Shivers.
Joachim Tennstedt Was eine geile Stimme! Schön rau, etwas brüchig und heiser aber im Spiel so stark wie nichts auf der Welt! Hier ist meine Referenz Frank aus "Shameless". Ich weiß nicht aber ich könnte Frank bei seinen betrunkenen Sabbeleien stundenlang zu hören. Tennstedt schafft es ihm eine gewisse Sympathie zu verleihen, die er im Original nicht hat. Man weiß, Frank ist ein Säufer und furchtbarer Vater aber trotzdem hält man als Zuschauer zu ihm.
Luisa Wietzorek: Eine nahezu alterslose Stimme, die genau wie Tobias Nath immer etwas magisch klingt. Kann sowohl zuckersüß und niedlich sowie frech aber auch total serlös klingen. Hier ist mein Bezug Mabel aus "Gravity Falls". Nichts gegen die Serie aber Kristen Schaal im O-Ton klingt als Mabel furchtbar. Man hört sofort, dass es eine künstlich Charge ist wohingegen man bei Luisa im Deutschen schon denken könnte, dass das ihre eigene Stimme ist. Soviel Lebensfreude, Verplantheit und Optimismus in ihrem Spiel. Genau das was die Figur Mabel ausmacht.
Mir fallen sicherlich noch viel mehr ein aber das soll es erstmal gewesen sein.
Marianne Wischmann: Erstmal natürlich totaler Nostalgie-Faktor, ich bin mit der Muppet Show aufgewachsen und fand sie dort immer ganz toll (auch wenn sie des öfteren mehr über als mit dem Bild sprach). Aber auch sonst hat ihre Stimme meiner Meinung nach so eine durchgehende Schelmenhaftigkeit, die man so genau gar nicht beschreiben kann. Außerdem ist da diese etwas eckige Betonung, die sie an den Tag legt und die mir sehr gefällt. Jeder Satz klingt irgendwie, als würde man mit dem Bleistift aufm Papier eine Zickzacklinie zeichnen.
Kevin Winkel: Dewey aus Malcolm Mittendrin. Er ist einer der wenigen Kindersprecher, die mir nicht vollkommen auf den Sack gehen. Sein Spiel war selbst in den frühen Staffeln schon etwas "kontrollierter", also, er hat damals schon ins Mikro gesprochen und nicht gerufen, wie manch anderes junges Synchron-Kind. Auch den Klang seiner Stimme fand ich toll. Diese natürliche Rauchigkeit, fabelhaft. Wirklich schade, dass er aufgehört hat. Ich wette jetzt, so nach dem Stimmbruch, klingt er noch besser.
Zitat von Der Synchronguru im Beitrag #212Kevin Winkel: Dewey aus Malcolm Mittendrin. Er ist einer der wenigen Kindersprecher, die mir nicht vollkommen auf den Sack gehen. Sein Spiel war selbst in den frühen Staffeln schon etwas "kontrollierter", also, er hat damals schon ins Mikro gesprochen und nicht gerufen, wie manch anderes junges Synchron-Kind. Auch den Klang seiner Stimme fand ich toll. Diese natürliche Rauchigkeit, fabelhaft. Wirklich schade, dass er aufgehört hat. Ich wette jetzt, so nach dem Stimmbruch, klingt er noch besser.
Kann ich nur vollkommen zustimmen. Finde das man etwa auch bei Marie-Luise Schramm dieses spielerische Talent rausgehört hatte in ihrer Kindersprecher-Phase. Bin bei ihr froh, dass sie auch heute noch beim Synchron geblieben ist. Denn mit dem Alter hat sich bei ihr auch eine markante Stimme entwickelt, die ich immer wieder gerne höre.
Ansonsten gibt es leider genug einstige Kindersprecher, die eben nur Kindersprecher geblieben sind und danach beruflich eben was anderes gemacht haben. Timm Neu ist da so ein Fall von Kindersprecher, welcher auch nach dem Stimmbruch zumindest im frühen Erwachsenenalter noch weiter Synchron gemacht hatte. Aber auch er hatte dann aufgehört, was ebenso bedauerlich ist, da ich ihn auch gerne gehört habe. Er deckte wie ich finde gut diese eher zurückhaltenden und nerdigen Rollen ab.