Ich habe gerade den Film gesehen. Ganz lustig ist, dass Matthias Deutelmoser statt Colin Farrell nun eine kleine Nebenrolle spricht. Ansonsten ist der Film leider nicht wirklich gelungen. Sehr spannungsarm und wenig plausibel. Und selbst optisch ist er nicht überzeugend.
Mir hat der Film gerade wegen der Optik gefallen. Eine Mischung aus "Das Fünfte Element", "Minority Report", "I, Robot" sowie etwas "Matrix" und "Inception". Klar kupfert TR hier und da deutlich von den genannten ab, allerdings kann er auch mit eigenen, innovativen Technik-Ideen/-Gadgets glänzen, z.B. mit der holografischen Halskrause, der tentakelartigen Fangwaffe oder dem in der Hand implantierten Telefon.
Die erste Filmhälfte fand ich wirklich gut, Action gabs mehr als genug (auch nicht zu viel) und die Welt, in der der Film spielt, ist eindrücklich gestaltet. In der zweiten Hälfte schwächt die Geschichte etwas ab, da kaum Abwechslung geboten und vieles vorhersehbar wird: Farrell/Biel auf der Flucht vor Beckinsale, dann kurz eine etwas ruhigere Szene, dann wieder auf der Flucht ...
Das Ende fand ich denn auch irgendwie auch nicht so berauschend.
Naja, trotz allem doch besser, als ich erwartet habe. Den Verhoeven-Film mit Schwarzenegger habe ich übrigens nicht gesehen, ging somit unvoreingenommen in die Vorstellung. Allerdings sollte man die 2012er-Version nicht als "Remake" des 1990er-Films abtun, vielmehr ist es eine Neuinterpretation der Original-Kurzgeschichte von Philip K. Dick.
Zur Synchro: Ich war echt froh, dass es Florian Halm geworden ist. Mit Deutelmoser hätte das ganze nie funktioniert.
Stephanie Kellner fand ich sehr gut, Marie Bierstedt habe ich keinen Moment lang vermisst (ok, vielleicht am Anfang ganz kurz ). Sie ist eine tolle Alternative. Und man möge mich dafür steinigen, aber auf Jessica Elba gefällt sie mir ebenfalls
Gedeon Burkhard war für mich wohl die coolste Besetzung des ganzen Films, der hat einfach dermassen gut auf Bokeem Woodbine gepasst. Da hätte man gerne noch mehr davon gesehen/gehört.
Ach ja, der dunkelhäutige Vorgesetzte von Douglas Quaid hatte Thomas Petruo.
Ohne jetzt groß was vorwegnehmen oder spoilern zu müssen. Ist Ethan Hawke nun kurz in einem Cameo zu sehen oder doch nicht? Und wenn ja, Schaff oder Fröhlich? Es wurde bisher noch nicht erwähnt, daher gehe ich nicht davon aus.
Nein, in der finalen Fassung ist Hawke nicht zu sehen. Zitat von imdb:
Zitat According to Ethan Hawke, his character has a lengthy monologue that lasts around five pages in the shooting script. However, his scene will not be in the final cut and will be part of the film's viral marketing.
Zitat von weyn im Beitrag #108Naja, trotz allem doch besser, als ich erwartet habe. Den Verhoeven-Film mit Schwarzenegger habe ich übrigens nicht gesehen, ging somit unvoreingenommen in die Vorstellung. Allerdings sollte man die 2012er-Version nicht als "Remake" des 1990er-Films abtun, vielmehr ist es eine Neuinterpretation der Original-Kurzgeschichte von Philip K. Dick.
Also für mich war das eher ein Remake, als eine Neuinterpretation, da man sich zu sehr an Verhoevens Film orientiert hat, vor allem was die Figuren betrifft (Cohaagen usw.). Das ärgerliche aber wahr, dass der Film von Anfang an vorhersehbar war. Warum hat man nicht gleich "Geheimagent" auf seine Stirn geschrieben? Hier hatte ich nie Zweifel daran, dass er wirklich Geheimagent ist/war, weil das so offensichtlich war. Schau dir lieber das "Original" an.
Zurück zum "Remake": Gut fand ich aber die Optik des Films. Gedeon Burkhard passt wirklich wie die Faust aufs Auge.
Meinst du mit "Optik" die Stadt und die Hintergründe? Denn da würde ich zustimmen. Die Effekte sahen für mich aber leider eher wie aus einem DVD Film oder einen Videospiel aus und die 125 Millionen Dollar Budget hab ich da vergeblich gesucht. Gedeon Burkhard hab ich vorher noch nie so bewusst wahrgenommen, aber mir hat die Stimme irgendwie nicht gefallen. Es hörte sich unnötig gedrückt hat.
Ach so, ich wusste nicht, dass Cohaagen aus dem Verhoeven-Film entstammt, ich dachte, diese Figur taucht auch schon in der Original-Kurzgeschichte auf.
In dem Fall ist es eine Mischung aus Remake und Neuinterpretation. Schauplatz im 2012er-Film ist ja z.B. auch nicht der Mars, sondern die Erde. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, darüber kann man sich streiten. Ich finde das Antipoden-Szenario ziemlich interessant.
Keine Angst, die Arni-Version schau ich mir demnächst mal an
Ich meine das Design des Films im Allgemeinen: Stadt, Kulissen, die synthetischen Roboter, Vehikel (Gleitwagen und Flugzeuge), wie gesagt die Gadgets, technische Interfaces sowie deren Animationen etc.
Gleichzeitig stimme ich dir zu, dass einige Effekte tatsächlich etwas unrealistisch aussehen bzw. so, als seien sie eindeutig am Computer entstanden. Aber summa summarum war es für mich ein visuell imposantes Feuerwerk. Ich finde, man hat sich beim Design deutlich bemüht - was ich dem Film letztlich zugutehalte.
Zitat von Kirk20 im Beitrag #111[quote=weyn|p7281767]Das ärgerliche aber wahr, dass der Film von Anfang an vorhersehbar war. Warum hat man nicht gleich "Geheimagent" auf seine Stirn geschrieben? Hier hatte ich nie Zweifel daran, dass er wirklich Geheimagent ist/war, weil das so offensichtlich war. Schau dir lieber das "Original" an.
Wie kommst du darauf, dass Quaid im Original ein Agent ist? Es gibt zahlreiche schlüssige Interpretationen, dass er ein Bauarbeiter ist, der einen implantierten Traum durchlebt, aus dem er nie mehr erwacht. Wie sonst würde es sich sonst erklären, dass man bei Rekall im Computer ausgerechnet ein Bild von Melina gespeichert hat, obwohl Quaid sie nur grob beschreibt? (Genauer könnte er es auch nicht, da er ihren "athletischen Körper" nur im Raumanzug gesehen hat.) Wieso zeigt der Computer ein Bild der außerdischen Artefakte vom Mars, wenn die doch so geheim sind? Er durchlebt letztlich genau die Fantasie, die ihm von Rekall angeboten wurde. Das ist natürlich kein Zufall.
@ Dennis Hainke: Zu deiner ersten Frage: Ja Zu deiner zweiten: Wo ist das Problem, es ist letztlich der in meinen Augen richtige Sprecher geworden. Deutelmoser für Trailer 2 war wohl nur 'ne Notlösung, da Halm nicht verfügbar war. Oder so ähnlich ...
So, ich hab mir gestern Abend mal den Verhoeven-Film angesehen. Inhaltlich ist er um einiges tiefgründiger als die 2012er-Version, der psychologische Aspekt der Gehirnwäscherei wird stärker beleuchtet und die Handlung damit in sich schlüssiger (obwohl auch der ein paar Logiklöcher und fragwürdige Szenen hat - Sichtwort schlechtes Schauspiel). Andererseits gibt es leider einige doofe One-Liner, die stark an der Seriosität kratzen, die vom Grundthema ausgeht. Ausserdem finde ich ihn unnötig brutal. Kein Wunder, ist er eine Zeit lang auf dem Index gelandet. Die Neuversion wirkt da im direkten Vergleich brav - zu brav.
Unterm Strich - und auch wenn ich damit so ziemlich allein dastehe - finde ich die Neuversion einen Tick besser.
Starship Troopers (der ja auch von Verhoeven ist) ist für mich übrigens einer der besten Sci-Fi-Filme überhaupt, da passen die Brutalität sowie die Sprüche recht gut, aber bei TR finde ich es zu viel des Guten.
Zitat von schakal im Beitrag #109Ohne jetzt groß was vorwegnehmen oder spoilern zu müssen. Ist Ethan Hawke nun kurz in einem Cameo zu sehen oder doch nicht? Und wenn ja, Schaff oder Fröhlich? Es wurde bisher noch nicht erwähnt, daher gehe ich nicht davon aus.
Im Extended Cut des Films, welchen es hierzulande exclusiv auf Blu-ray gibt, ist der Cameo enthalten. Ethan Hawke wird hier von Frank Schaff gesprochen.
Außerdem wird Bokeem Woodbine im Extended Cut fast durchgehend von Jan-David Rönfeldt synchronisiert, auch in Szenen welche in der Kinofassung bereits vorhanden waren. Ich vermute mal, dass Gedeon Burkhard hierfür keine Zeit hatte.
Ein paar Takes sind im Extended Cut von Burkhard ja noch zu hören, was ich doch irritierend fand. Wurden die schlicht übersehen? Mit Jan-David Rönfeldt hat man allerdings den perfekten Ersatz gefunden, fand ich im Vergleich sogar noch besser.