Julien Haggège, Kim Hasper und Marcel Collé sind für mein Ohr immer recht unzugänglich, trotz ihrer großen Präsenz in Filmen der letzten 25 Jahre. Zwar sitze ich dann oft da und denke mir "Das ist doch…das ist doch…", kriege die Stimmen meist aber dennoch nur selten zusammen. Beim jungen Hans-Jürgen Dittberner ist es ähnlich, genau wie bei Claus Jurichs – trotz Superman und Robin Hood. In vielen Rollen der 70er und 80er höre ich die beiden, ohne zu wissen, dass sie mitsprechen praktisch nie heraus. Und ich begehe wahrscheinlich ein Sakrileg: In älteren Semestern ist es vor allem Heinz Engelmann, jedoch nur wenn er nicht John Wayne spricht. Ich weiß nicht was das für ein Effekt ist, aber sobald er abseits von diesem auf anderen Schauspielern zu hören ist, finde ich ihn irgendwie farblos, nicht unmarkant aber auch irgendwie nicht präsent. Sobald er aber auf John Wayne zu hören ist, dauert’s keine Millisekunde und ich habe ihn drin und muss nicht überlegen, ob's doch Lukschy ist.
Zitat von Ludo im Beitrag #121Sobald er aber auf John Wayne zu hören ist, dauert’s keine Millisekunde und ich habe ihn drin und muss nicht überlegen, ob's doch Lukschy ist.
So unterschiedlich sind die Lauscher - ich wüsste keine zwei Stimmen dieser Generation und dieses Besetzungsprofils, die sich so deutlich unterscheiden wie Engelmann und Lukschy, auch wenn sie häufig die selben Schauspieler synchronisierten. Bei Engelmann schwang immer eine Leichtigkeit und wann immer möglich Ironie mit, während Lukschy unglaublich schwer und tragisch war (seine komischen Fähigkeiten erkannte er vielleicht selbst erst recht spät). Vielleicht bin ich stärker durch Stewart Granger geprägt, bei dem dieser Unterschied besonders auffällig ist.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #122So unterschiedlich sind die Lauscher - ich wüsste keine zwei Stimmen dieser Generation und dieses Besetzungsprofils, die sich so deutlich unterscheiden wie Engelmann und Lukschy, auch wenn sie häufig die selben Schauspieler synchronisierten. Bei Engelmann schwang immer eine Leichtigkeit und wann immer möglich Ironie mit, während Lukschy unglaublich schwer und tragisch war (seine komischen Fähigkeiten erkannte er vielleicht selbst erst recht spät). Vielleicht bin ich stärker durch Stewart Granger geprägt, bei dem dieser Unterschied besonders auffällig ist.
Ich nehme an, dass, was du über Engelmann schreibst, trifft aus deiner Sicht ebenso auf Klinger zu, von dem du mal meintest, er und Lukschy seien von der Spielweise extrem unterschiedlich?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #122Bei Engelmann schwang immer eine Leichtigkeit und wann immer möglich Ironie mit, während Lukschy unglaublich schwer und tragisch war (seine komischen Fähigkeiten erkannte er vielleicht selbst erst recht spät). Vielleicht bin ich stärker durch Stewart Granger geprägt, bei dem dieser Unterschied besonders auffällig ist.
Ja, stimmt....daran könnte ich es vielleicht besser unterscheiden, wobei ich diese "Leichtigkeit" bei Engelmann (den ich wie gesagt abseits von Wayne irgendwie immer "unauffällig" finde) bis dato nie so ganz wahrgenommen habe. Allerdings kann es auch daran liegen, dass nach meiner Ansicht, einige dieser großen Stimme der 50er Jahre (auch in Zusammenhang mit Ausdrucksweise und Tonqualität) immer recht resolut teilweise sogar recht getragen/behäbig wirken, wodurch vielleicht dieser Effekt bei mir entsteht?
Pierre Franckh. Prägte sich bisher absolut nicht ein. Dabei hat er schon eine recht markante Stimme. Gestern sah ich nach längerem mal wieder "Eine Familie zum Knutschen". Dort sprach er ja Lou Landré. Im zweiten Film war es dann Mathias Einert. Ich habe den ersten Film lange nicht gesehen. Irrtümlich bin ich davon ausgegangen, dass Einert ihn auch hier schon sprach. Doch irgendwas stimmte nicht. Der Sprecher klang nun gar nicht s nach Einert. An manchen stellen klang er zumindest ähnlich, an anderen Stellen erinnerte er gar an Ortwin Speer. Tja, bis sich herausstellte, dass es Pierre Franckh war. Ist aber halt auch schwer, wenn eigentlich Berliner Synchro...
Zur meiner Schande muss ich zugeben, dass ich mir bisher nie Matthias Klages einprägen konnte, was mich bei seine jetzige Rekordzahl von 3593 Einträge (die anscheinend auch sehr gut gepflegt wird) in der SK immer wundert.
Vielleicht liegt es auch daran, dass er wohl immer meistens in kleine Rollen (wie vor kurzem als Koopa-General im Mario Film) besetzt wird.
Deswegen meine Frage an euch: Wo kann man den Klages in einer große Rolle oder sogar Hauptrolle im Film/Serien Bereich hören ?
Bei der halt riesige Liste, kann man halt schnell den Überblick verliehen.
Paulo Castelli in "Spiel mit dem Feuer" Thomas Gibson in "Chicago Hope" Christopher Stollery in "Die Fliegenden Ärzte" Anthony DeSando in "L.A. Law" Robert Stanton in "Detective Hanks" Titus Welliver in "High Incident"
Das wären so die großen Nebenrollen, die mir einfallen würden. Halt alles Serie und z.B. "Spiel mit dem Feuer" gar eine Telenovela (dafür aber eine recht gut synchronisierte). Weiß nicht, wo bei dir die Schmerzgrenze liegt. Alle Folgen würde es auf YT geben.
Ich mag Matthias Klages nicht sonderlich, der klingt leider oft sehr unsauber. Aber manchen wie Fehmi scheint es zu gefallen. Seine Fangemeinde hat er wohl definitiv.
In dem Big Budget Horrortrash "D.N.A. - Experiment des Wahnsinns" spricht er - in München(!) - die Hauptrolle. Auch in der Serie "Hustle - Unehrlich währt am längsten" spricht er eine größere Rolle. Übrigens beide Male unter der Regie von Andreas Pollak. Zumindest früher klang Klages für mich immer wie eine unscheinbarere Berliner Version von Sascha Draeger bzw. so habe ich versucht, mir die Stimme zu merken.
Ach wie viele Pumuckl-Hörspiele habe ich schon mehr als einmal gehört - und trotzdem will die Stimme des dort präsenten Erzählers August Riehl außerhalb der Reihe nicht hängen bleiben. Hinzu kommt noch, dass er zu den häufigsten Sprechern von Bernard Blier gehörte (was in dem Chaos was heißen will), den ich sehr hoch schätze - aber nicht mal über diese Identifikation kommt Sicherheit. Womit er zu den relativ wenigen Sprechern der klassischen Ära gehört (neben z.B. John Pauls-Harding oder Til Kiwe, bei denen ich mir auch häufig nicht sicher bin), von denen ich keine feste "Kopfdatei" habe trotz ordentlicher Möglichkeiten.
Mir ging es früher mit Leon Rainer ähnlich - schon als Kind merkte ich (im Hörspiel), dass "Wickie" und "Heidi" den gleichen Erzähler hatten, aber in Synchronrollen gelang es mir erst nicht, ihn sicher zu erkennen. Aber dann: ich weiß noch, eines Tages bei "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" in einer eher ruhigen Dialogzeile von Arthur Weasley hatte es "Klick" gemacht, da konnte ich dann die mir vertraute Erzählstimme heraushören. Seitdem habe ich Leon Rainer in Synchronrollen sicher drauf.
Nun habe ich "Don Mariano weiß von nichts" und "Der Mann, der Stolz, die Rache" schon so oft gesehen, aber Karin Reif will sich mir einfach nicht einprägen. Ähnlich geht es mir mit Monika Lennartz, die sehr schätze, aber nie stimmlich identifizieren kann. Ist es ein Zufall, dass ich beide auch gern verwechsle, obwohl sie nun nicht gerade Stimmzwillinge sind?