Ich verwechsle Ansorge manchmal mit Hans Michael Rehberg, ehe seine Stimme kratziger wurde. Aber meistens sitzt er bei mir mittlerweile, wenn die Rolle groß genug ist. Seltsamerweise identifiziere ich ihn nicht über eine Synchronrolle, sondern über seinen eigenen Auftritt in dem aussergewöhnlichen Film "Mord in Frankfurt". Ansorge geht mitunter so tief und sanft in dir Rollen hinein beim Synchronisieren, als wolle er unter keinen Umständen das Original verändern. Angeblich soll er es als großes Kompliment betrachtet haben, wenn man seine Stimme nicht wirklich erkannte.
@ Lammers ind Beitrag #60:
Das ist ungewöhnlich, fast aussergewöhnlich und wirklich hochinteressant-weil Borchert nicht zu erkennen, ist ja fast so wie GGH oder Marquis nicht zu registrieren. Bei den Meisten zählt er zu den ersten und markantesten Stimmen, die man sich einprägt, wenn man ein Ohr dafür hat. Kannst du das ein wenig näher beschreiben, bzw wen hältst du für ihn, der's dann doch nicht ist? Ich habe auch einige, sogar sehr präsente Stimmen, die sich mir versperren (Agi Prandhoff, Hans Sievers, Claus Wilcke, bei den neuren-so unglaublich es klingt-Tobias Meister, Dietmar Wunder)-da machts bei mir dann immer "Aha!"-und ich ärgere mich. Aber Borchert nicht im Ohr zu haben, übersteigt alles...
Zitat von fortinbras im Beitrag #61@ Lammers ind Beitrag #60:
Das ist ungewöhnlich, fast aussergewöhnlich und wirklich hochinteressant-weil Borchert nicht zu erkennen, ist ja fast so wie GGH oder Marquis nicht zu registrieren. Bei den Meisten zählt er zu den ersten und markantesten Stimmen, die man sich einprägt, wenn man ein Ohr dafür hat. Kannst du das ein wenig näher beschreiben, bzw wen hältst du für ihn, der's dann doch nicht ist?
Ich hab ihn schon mit einigen Personen verwechselt oder bin halt einfach nicht drauf gekommen. Vielleicht das ein oder andere Mal aber es ist selten. Wo ich gedacht hab, dass er es wäre, war z.B. Claus Biederstaedt in "Aguirre - Der Zorn Gottes". Sehr komisch. Ich orientiere mich immer daran, dass er etwas vergeistigtes in seiner Stimme hat und das kann man bei Erzählerparts vielleicht manchmal noch besser hören, bei Sprecherparts ist es dann schon schwieriger.
Zitat von fortinbras im Beitrag #61Das ist ungewöhnlich, fast aussergewöhnlich und wirklich hochinteressant-weil Borchert nicht zu erkennen, ist ja fast so wie GGH oder Marquis nicht zu registrieren.
Im letzten Jahr hat Ohne Wiederkehr sich geoutet, bei GGH Schwierigkeiten zu haben, und Isch bekannte, Arnold Marquis früher mit Friedrich Schütter verwechselt zu haben...
fortinbras
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07.07.2013 23:39
#64 RE: Stimmen, die man sich einfach nicht (oder nur schwer) einprägen kann
Danke für deine Ausführungen. Ich finde das wirklich hochinteressant!
@ Berti:
Auch das ist interessant, vor allem wegen der Verwechslung von Marquis und Schütter. Das kann ich nämlich doch recht nachvollziehen. Ich habe früher mal Schütter und Gottfried Kramer verwechselt. Als ich "Das Erbe der Guldenburgs" sah, wo Schütter den Chauffeur spielte, verbreitete ich überall die Meldung, dass hier K.I.T.T. spricht-aber da war ich noch ein Teenager. Lange konnte ich auch Klaus Guth nicht von Helmo Kindermann unterscheiden und, was mir heute absurd erscheint: Paul Klinger und Heinz Engelmann waren für mich mal ein und derselbe Sprecher!
Guth und Kindermann haben ja auch in "Raumschiff Enterprise" in verschiedenen Phasen das gleiche Rollenfach gehabt, ist also nicht weiter verwunderlich.
Gruß Stefan
fortinbras
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gelöscht
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Beiträge:
08.07.2013 14:24
#66 RE: Stimmen, die man sich einfach nicht (oder nur schwer) einprägen kann
Als ich erstmal die vollständigen Star Trek-Staffeln im ORF sah, machte das für mich keinen Unterschied. Ich fand es auch großartig, dass man in Star Trek VI wieder auf die alte Bösewichtstimme von Kindermann setzte für Plummer. Ich konnte die nicht unterscheiden! Dank Karsten Prüssmanns Dracula-Buch kannte ich Kindermanns Name und der blieb dann auch für Guths Rollen. Erst ein paar Jahre später funkte es dann. Ich sah Klaus Guth in einer Wiederholung von "Monaco Franze" und dachte, er werde von Kindermann synchronisiert. Dann bekam ich die falsche Info vom ZDF, dass Kindermann 1986 verstorben sei. Das fand ich rätselhaft-so kam ich dann erst drauf, die zu trennen, wobei sie ja eine sehr ähnliche Stimme haben. Beide wären sie absolut meine Favoriten für Christopher Lee, selbst vor Herbert Weicker.
Das sind auch zwei Sprecher, mit denen ich mir schwer tue. Grotesk ist es, daß ich Waitzmann gleichzeitig in manchen Rollen identifizierte als ihn, aber ohne Hilfe nicht draufgekommen wäre, daß er Peter Cushing in "Shatter" synchronisierte. Er und Amerbacher erkenne ich manchesmal, dann wieder nicht-und muss mir auf den Kopf hauen, wenn ich das dann in einer Liste lese.
Selbst nachdem ich (durch deinen Beitrag und eine Amazon-Rezension) informiert war, fiel es mir gar nicht auf, dass der Sprecher der diversen Cameos identisch war.