Jein - sie sind nicht jünger, aber sie klingen jünger. Arnold Marquis hatte schon mit 30 eine knarrige Donnerstimme, während Florian Halm mit 50 noch immer noch Twens synchronisieren kann. Das geht aber konform mit einer generellen Entwicklung, dass viele Stars (etwas übertrieben gesagt) heutzutage so lange jung wirken, bis ihr Gesicht faltig und zerfurcht ist - ohne Umweg über das "mittelalterliche" Charaktergesicht.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #12Markant ist das Eine, aber variable Einsatzmöglichkeit das Andere. Brückner hatte das Glück, dass seine Stimme (wie die von GGH oder Kindler) auf extrem viele Gesichter passt, was bei Charakterstimmen wie Gudo Hoegel oder gar Hans Hohlbein nicht gegeben ist.
Bei der älteren Generation würde ich noch Holger Hagen als Beispiel nennen: Obwohl er eigentlich recht markant klang, konnte er trotzdem auf recht viele Schauspieler besetzt werden, selbst wenn diese sich optisch unterschieden oder sogar unterschiedlichen Generationen angehörten. Ob das der Grund dafür war, dass er zwar viele Stars synchronisierte, sich aber nur bei Richard Burton wirklich fest etablieren konnte?
Ein anderer Sprecher, der überaus variabel ist, aber kaum mehr besetzt wird und wenn, dann nur in kleinen Nebenrollen wäre Donald Arthur. Ich vermute, dass es auch hier an seiner sehr außergewöhnlichen Stimme liegt.
Gab es in den 60er und 70er Jahren denn überhaupt so viel Sprecher wie heute? Ich glaube, die scheinbare Markanz der alten Garde liegt hauptsächlich an der damals noch eher überschaubaren Zahl an Sprechern. Es ist doch nur natürlich, dass in einer breiter aufgestellten Sprechergarde auch viele in einer ähnlichen Stimmfarbe fahren. Markante Stimmen gibt es meiner Meinung nach nicht weniger als damals. Ich finde zum Beispiel nicht, dass Leute wie Benjamin Völz, Erich Räuker, Martin Kessler, Thomas Fritsch, Tom Vogt, Reiner Schöne und all die Sprecher, die hier schon als positives Beispiel genannt wurden, beliebiger als ihre Synchro-Väter und -Großväter klingen. Bei den ganz jungen Sprechern sieht das schon dürftiger aus. Da sehe ich aber noch viel Zeit zu reifen. Wie ein Vorposter schon anmerkte, haben Brückner und Co in jungen Jahren auch noch anders geklungen. Ein gutes aktuelles Beispiel ist David Nathan. Mitte der 90er Jahre hörte der sich auch nicht markanter als Gleichaltrige an. Inzwischen hat er aber einen ganz unverkennbaren Klang entwickelt.
Wenigstens gebe ich es zu. Unfassbar ist eigentlich, dass sich keiner darüber ereifert, dasshier behauptet wurde, Thomas Fritsch wäre nicht marakant.
Im Übrigen bitte ich auch mal zu bedenken, dass ich Nathan vielleicht auch nur deswegen nicht raushöre, weil mir die meisten derzeitigen Blockbuster am Allerwertesten vorbeigehen. Spontan ist "Darkt Knight Rises" der einzige Film, den ich (gezwungenermaßen) gesehen habe, von dem ich weiß, dass er darin mitsprach. Und da musste ich nur lachen, wegen der albernen Stimmverzerrung. Hätte er öfter in Plaza-Synchros oder Zeichentrickserien mitgesprochen, wäre mir sein Stimme VIELLEICHT geläufiger, wovon ich aber aufgrund seiner fehlenden Markanz nicht überzeugt bin.
Natürlich hebt er sich nicht so sehr von den "üblichen Stimmen" ab, wie etwa ein Donald Arthur oder ein Arnold Marquis, aber markant finde ich ihn schon und ich wüsste keine Rolle in der ich ihn nicht sofort rkannt habe und auch ich interessiere mich nicht für die neuen Blockbuster und erkenne nicht wirklich viele Sprecher.
Fehlende Markanz find ich auch falsch. Seine Stimme ist sehr einzigartig und wird sogar von vielen Laien erkannt. Desweiteren hat er nicht selten in Zeichentrickserien gesprochen.
PS: Stimmverzerrung ist vielleicht auch nicht das richtige Wort. Die Stimme wurde nur verstärkt, verstellt hat sie Nathan als Batman selbst.
@Ohne Wiederker: Ja, so eine Stimme wie Donald Arthur springt einem ja förmlich ins Gesicht. Arnold Marquis könnte ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit von Friedrich Schütter unterscheiden, aber der hat ja vergleichsweise wenig synchronisiert, insofern, lag ich bei Marquis immer richtig.
@Knew-King (war das nicht mal Keng-Kwing?): Vielleicht hätte ich präzisieren sollen: Disney-Zeichntrickserien der 90er Jahre.
'Fehlende Markanz' ist einfach unglaublich bei David Nathan. Selbst viele Leute auf der Straße erkennen ihn. Deswegen gab es doch zweimal (!) diesen Trubel um seine Umbesetzung bzw. Wiederbesetzung in Fluch der Karibik. Das war nicht nur unter Synchron-Fans ein Thema. Ich finde, das ist genauso unfassbar wie Thomas Fritsch hier zu nennen.
Ich kenn keinen Laien der David Nathan erkennt. Klar, für ein leicht geschultes Ohr hat er was einzigartiges. Wobei ich finde, dass er nicht so ein besonderes Organ wie z.B. ein Danneberg oder Lehmann hat.
Die Stimme von David Nathan erkenne ich auch ganz leicht. Für mich ist sie markant genug, er hat eine eigene Stimmfarbe und eine gewisse Sprachmelodie, die ich recht gut heraushören kann.
Zitat von ElEf im Beitrag #28Ich kenn keinen Laien der David Nathan erkennt.
Also ich kenne da mehrere Leute aus meinem Umfeld, die mich schon auf seine Stimme angesprochen haben und mich gefragt haben, wie er heißt und was er noch macht. Und auch Leute, die bei Youtube Videos von seinen Lesungen gesehen haben und danach erzählt haben, dass sie mit jedem Wort Johnny Depp gesehen hätten oder sowas in der Art.