Mein Trek-Herz hat vor lauter Mainstreamisierung a`la Transformers sogar zu schlagen aufgehört ;) Aber von einem Kuss angewidert? Nö. Ich fand`s in dem Zusammenhang nur absurd. Wie so vieles an dem Film. Jedenfalls war die Synchro solide. Immerhin etwas, das der Nachfolger schlechter machen kann.
Ach komm, das Kinopublikum hätte bei so einem "Kuss" doch unweigerlich zu grölen angefangen. Als Fan der früheren ST-Serien und -Filme fand ich Abrams' Interpretation zwar auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber wir leben im 21. Jahrhundert - Da kommt man mit solchen Biederkeiten wie dieser Handgestik nirgends mehr hin.
Zitat von hudemx im Beitrag #29Dubber, Knew-King - ihr seit ab sofort meine Helden und kann euch in allen Punkten nur klatschend zustimmen :)
Ihr Schwulen seht überall Schwule, weil ihr es so sehen wollt!
Sulu war die ganze Serie über doch eine zwar wiederkehrende, aber letzten Endes bedeutungslose Figur - man hätte ihn ebensogut in eine rote Uniform stecken können.
Größere Auftritte hatte er praktisch keine, die Figur war völlig austauschbar. (Und in EIN PARALLELUNIVERSUM war der Sulu aus dem Paralleluniversum auf Uhura scharf.)
Eigentlich ist "Star Trek" eine sehr schwule Serie. Es geht um "the final frontier", "the undiscovered country". Wenn das keine Analogie ist. Drei Kerle - ein Strammer in der Mitte, zwei die rechts und links baumeln. Na, woas is des? Der einsatzfreudige Stichling umgibt sich mit dem Einen, der mit seinen Gefühlen kämpft, und dem Anderen, der grimmig-männlich sein Fieberthermometer rausholt. Der, der mit den Gefühlen kämpft, hat sogar geschminkte Augen. Come on.
Da wird letzten Endes vor allem das Thema Männlichkeit mit stark homoerotischen Untertönen diskutiert. Der näherkommende Quantentorpedo ist auch nur 'n Schwanz.
Ich schätze, dass einige Trek-Fans sehr auf Kirk abgefahren sind. Gell, Norbert? Das ist so dieses Teilschwulsein, das über Film- und Fernsehheroen ausgelebt wird. Freut mich für euch Klemmschwestern.
Das Tolle war aber, dass derlei heikle Themen für diese Zeit nicht plakativ vor Augen geführt worden wurden, sondern gewissermaßen codiert. Das heutige Mainstream-Kino lässt derlei nicht mehr zu, negiert im Falle Spocks das Original sogar mehr oder weniger, was ihr ja alles mit einigem Recht kritisiert. Daher ist es umso komischer, dass ihr für Sulu jetzt genau das andere Extrem einzufordern scheint: statt offener, Mainstream-angepasster Heterosexualität offensichtliche Homosexualität. Weder das eine, noch das andere wird dem Original gerecht. Der Unterschied: J.J. Abrams behauptet das auch gar nicht, ihr schon. Natürlich sollte sich, vor allem in einer idealisierten Welt wie der Star Treks, heute niemand mehr verstecken müssen, was eine Codierung zumindest pragmatisch gesehen weniger nötig macht. Nur muss man sich denn fragen - vor allem, wenn ihr schon nach einer weniger mainstreamigeren Interpretation giert -, warum diese Welt dann überhaupt so sexualisiert sein muss.
PS: Und das unreflektierte Wiederkäuen solcher Klischees wie 'schwul - tuckig - schminkt sich' ist auch stumpfsinnig. Man kann auch homosexuell sein, ohne dies durch ein bestimmtes Gehabe nach außen zu tragen, genau wie man heterosexuell ein kann, ohne (fragwürdige) Geschlechterbilder erfüllen zu müssen.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #35Eigentlich ist "Star Trek" eine sehr schwule Serie. Es geht um "the final frontier", "the undiscovered country". Wenn das keine Analogie ist. Drei Kerle - ein Strammer in der Mitte, zwei die rechts und links baumeln. Na, woas is des? Der einsatzfreudige Stichling umgibt sich mit dem Einen, der mit seinen Gefühlen kämpft, und dem Anderen, der grimmig-männlich sein Fieberthermometer rausholt. Der, der mit den Gefühlen kämpft, hat sogar geschminkte Augen. Come on.
Da wird letzten Endes vor allem das Thema Männlichkeit mit stark homoerotischen Untertönen diskutiert. Der näherkommende Quantentorpedo ist auch nur 'n Schwanz.
Ich schätze, dass einige Trek-Fans sehr auf Kirk abgefahren sind. Gell, Norbert? Das ist so dieses Teilschwulsein, das über Film- und Fernsehheroen ausgelebt wird. Freut mich für euch Klemmschwestern.
Zitat von weyn im Beitrag #32Ach komm, das Kinopublikum hätte bei so einem "Kuss" doch unweigerlich zu grölen angefangen. Als Fan der früheren ST-Serien und -Filme fand ich Abrams' Interpretation zwar auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber wir leben im 21. Jahrhundert - Da kommt man mit solchen Biederkeiten wie dieser Handgestik nirgends mehr hin.
Das Zielpublikum ist ja wohl klar.
Das hat mit Biederei gar nichts zu tun. Kulturell betrachtet ergibt die Berührungssensibilität der Vulkanier einfach Sinn, wie gesagt erst recht, wenn es um intime Kontakte geht; und ja, ein Kuss ist intim. Wäre Spock im Pon Farr gewesen, hätte ich mir das noch erklären können. Nebenbei auch den extremen Wutausbruch gegen Kirk.
Mein Punkt ist einfach der, dass die Kultur der Vulkanier hier einfach nicht berücksichtigt wird. Ich wollt hier keineswegs eine Wer-ist-schwul-Diskussion vom Zaun brechen.
Davon, dass der Kinobesucher so einfältig ist, gleich zu "gröllen", wie du es ausgedrückt hast, weil er nicht fähig ist, um die (kulturelle) Ecke zu denken, will ich mal nicht ausgehen. Narürlich hätte dies auch entsprechend erklärt werden müssen, denn dass sich zwei Leute im Turboift auf vulkanische Weise küssen, würde ohne entsprechenden Background sicherlich merkwürdig wirken. Auch die Inszenierung wäre möglicherweise eine andere gewesen.
Was mich ärgert ist, dass erzählerischer Tiefgang zugunsten der Wahrung von Hollywood-Cliches nicht ausgeschöpft wird, bzw. deswegen auch fundamentale Aspekte ignoriert werden. Auf mich wirkt das, als würde gesagt: "Wir brauchen auf biegen und brechen eine Romanze; egal ob sie Sinn ergibt oder nicht. Und es muss auf alle Fälle Leidenschaft rein! Ja! das ist es! lassen wir den Vulkanier küssen!" - ich finde das einfach dumm. Diese Szene wäre mMn jedenfalls hundertprozentig streichbar gesesen.
Ich glaube nicht, dass das Publikum sie vermisst hätte...
Nein, Norbert, urteile nicht so hart (keine erektile Anspielung!). Steh (auch keine Anspielung!) dazu. Im Kreis all der anderen schwulen Trekkies hier, wie etwa mooniz, Berti, Slartibartfast, VanToby und John Connor, der dankenswerterweise Bilder seines letzten FedCon-Besuchs gepostet hat, ist das voll okay. Trekkies vereinigt euch, möchte ich fast rufen. Aber nehmt euch ein Zimmer.
Im Ernst. Ich muss ja nun hoffentlich nicht erwähnen, rumgealbert zu haben. Manchmal ist ein geschminkter, affektierter Mann eben doch nur ein, äh, Vulkanier. Schon klar. Trotzdem finde ich, dass gerade Trek mit seiner durch Fans permanent behaupteten Toleranz-Botschaft auch diese Randgruppen abbilden sollte, und nicht nur Wesen mit beklagenswert deformierter Stirn. Warum nicht der moderne Sulu? Chekov?
Oder Scotty mit seinem kleinen Alien-Lover. Why the frag not?
Du bist jetzt eindeutig zu weit gegangen. Ich verbitte mir solche infamen Unterstellungen!!! Ich lege größten Wert darauf, niemals ein Trekki gewesen zu sein!
Hier aber noch schnell Nachschub von der letzten Convention: Enterprise3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wo wir schon bei Geständnissen sind: Darf ich eigentlich zugeben, TOS komplett infantil und lächerlich zu finden? TNG war cooler, intelligenter, in sich stimmiger. Das nur am Rande.
Um 'mal wieder zum Thema zurückzukommen. Der Film soll den Titel "Star Trek Into Darkness" tragen. Ob es da einen deutschen Titel von geben wird? "Star Trek in der Dunkelheit"? "Dunkel Trek"? Oder mehr Rainer Brandt-mäßig: "Im Dustern ist gut Beamen", "Im Raumschiff sind die Lichter aus".
Vermutlich wird man da, der "Coolness" wegen, wie inzwischen üblich, beim englischen Titel bleiben.
Bisher wurden Star Trek Film-Titel ja eigentlich immer übersetzt. "Die dunkelste Stunde" wäre gar nicht schlecht, obwohl es natürlich vor kurzem erst einen Film mit diesem Titel im Kino gab.