Zitat von berti im Beitrag #13Siehe Moviefreaks Beitrag von 13:16 Uhr.
berti, es ist nervig, dass du hier immer wieder uralte Beiträge hervorkramst und den Leuten vorhältst - als könnte ein normaler Mensch bei diesem langen und weitschweifigen Thread hier noch den Überblick behalten!
fortinbras
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10.01.2014 21:57
#17 RE: Mangelnde Kontinuität innerhalb einer Filmreihe
Diese Umbesetzung hat mich sehr gestört. Sind beides ausgezeichnete Filme und die Synchronisation des ersten war besonders gelungen und hatte eine ganz auf das Original abgestimmte Atmosphäre. Die hat mir im zweiten Teil gefehlt, obwohl man die Synchronisation nicht als schlecht bezeichnen kann. Ich habe den zweiten Teil erst sehr verzögert gesehen (etwa um 2001), aber der Unterschied fiel mir sofort stark auf.
Zum Thema "Star Trek":
Klaus Sonnenschein war rollenbezogen ein guter Kirk, aber ein wenig störend empfinde ich's noch immer, wenn ich die zwei Filme ansehe. Bei DeForest Kelley war es wegen Manfred Schotts Tod ja eine andere Sache, persönlich gefiel mir Christian Rode durchaus (den ich übrigens auch als Spock-Nachfolger hätte akzeptieren können). Insgesamt störte mich ein wenig der Umgang mit Chekov und Sulu, da gab es auch einigen Hickhack. Die neuen Star Trek-Filme sagen mir wenig, aber ohne Fred Maire zu beleidigen, da gewöhnt man sich an Norbert Geschers Stimme und wird wieder vor den Kopf gestoßen. Spock ist (im Unterschied wohl zum spitzohrenfreien Nimoy) ein Charakter, bei dem wechselnde Stimmen besonders schwer zu verkraften waren.
Zur "Next Generation" hatte ich nie einen Bezug, aber daß man sich im Fernsehen an Ernst Meinke als neue Picard-Stimme gewöhnen mußte, um dann im Kino wieder Schult zu hören, ist auch etwas eigenartig. Da gab's überhaupt so eine (subjektiv empfundene, vielleicht falsche) Meinke=TV, Schult=Kino Aufteilung, als wäre eines besser als das andere.
Bei Spock hatte man ja zumindest das Glück, dass man ihn in der gesamten "offiziellen" Reihe stets mit Herbert Weicker hören durfte. Die beiden neuen Filme fallen ja ohnehin ein bisschen aus der Reihe. Ich für meinen Teil war bei den Next Generation Filmen schon sehr froh, dass man wieder auf Rita Engelmann, Eva Kryll und eben Rolf Schult zurückgegriffen und diese Umbesetzungen aus dem Fernsehen wieder ausradiert hat. Speziell im Falle Schults, der zwar vielleicht deutlich weiter weg von der Originalstimme Patrick Stewarts ist, den ich aber (bei allem Respekt für Ernst Meincke) für einen besseren Sprecher halte, der Stewart regelrecht aufwertet. Allein schon die Aussprache des Wortes "Borg" war bei Meincke immer so ein "Bor-K", während Schult das "g" hinten manchmal fast komplett verschluckt hat. In diesen Youtube-Quatsch-Synchronisationenvon Star Trek haben die Macher ja durchaus korrekt gesehen, dass Patrick Stewart oft etwas missmutig dreinblickt. Meincke hat das mit seiner Interpretation meines Erachtens noch stärker verdeutlicht. Schult hat ihn mit seiner weicheren Art wieder mehr emotionaler wirken lassen.
fortinbras
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10.01.2014 22:23
#19 RE: Mangelnde Kontinuität innerhalb einer Filmreihe
Ich habe insgesamt nur wenige NG-Folgen gesehen. Von den mir bekannten Leuten, die große Fans waren, hat so ziemlich jeder einen Freudenschrei ausgestoßen, als Schult im Kino zu hören war. Dürfte ja doch eine Rückkehr zur Norm gewesen sein. Ich kenne Meinke für Stewart aus anderen Rollen, da störte er mich kein bisschen.
Weicker in der offiziellen Reihe war gottseidank immer Spock, das ist ein echter Segen. Sicherlich eine der glücklichsten Fügungen der Synchron-Geschichte. Da könnte ich endlos schwärmen...
Pat Hingle in der "Batman"-Reihe wäre vielleicht auch so ein Beispiel. Während es im ersten Teil Wolfgang Völz war, wechselte man im zweiten zum eher in Nebenrollen präsenten Manfred Petersen, um schließlich in den letzten beiden (wesentlich schlechteren) Filmen bei Hans Teuscher zu landen.
fortinbras
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11.01.2014 09:54
#21 RE: Mangelnde Kontinuität innerhalb einer Filmreihe
Die Besetzung an sich im zweiten Film ist durchaus gelungen, da kann man absolut nichts dagegen sagen. Ich finde es nur eigentümlich, daß man innerhalb eines Jahres die Synchronisation von einer Firma zur anderen gibt, wo der Film doch recht erfolgreich war und eine erstklassige deutsche Fassung hatte.
In Hamburg holte man dann Verstärkung aus Berlin (immerhin Chevalier für "seinen" Oliver Reed) und bestellte aus München Holger Hagen für Heston. Wo in Hamburg Helmo Kindermann vor Ort war, der ihn auch oft synchronisiert hatte. Wirklich effizient ist das alles nicht.
Hintereinander angesehen ist der Kontrast schon stark, das ist sogar auffällig für solche Menschen, die sich nicht unbedingt so mit dem Thema beschäftigen.
Ok, da liegen dann 15 Jahre dazwischen, aber für den dritten Teil 1989 gab es erst recht keine Kontinuität zu den ersten Filmen. Immerhin nahm man Christian Marschall für Lee, die ja öfters gemeinsam zu hören waren. Aber gerade hier hätte sich in München Weicker angeboten oder hätte ein deutlicherer Bezug zum ersten Film hergestellt werden können.
Zitat von fortinbras im Beitrag #21In Hamburg holte man dann Verstärkung aus Berlin (immerhin Chevalier für "seinen" Oliver Reed) und bestellte aus München Holger Hagen für Heston. Wo in Hamburg Helmo Kindermann vor Ort war, der ihn auch oft synchronisiert hatte. Wirklich effizient ist das alles nicht.
Kindermann hätte man theoretisch auch in München besetzen können, da er viel zwischen den Städten pendelte. Aber vielleicht meinte man, mit Hagen besser einen Rollencast zu wählen, da die Rolle des Kardinals für Heston untypisch war? Immerhin wurde ihm zuerst einer der Musketiere angeboten, aber er fand Richelieu weitaus reizvoller und entschied sich daher für diesen.
Es ist schade, dass die geheimnisvolle Stimme von Martin Short (als "Fronck")in "Vater der Braut im zweiten Teil nicht mehr zu hören war. Michael Pan fand ich zwar nicht schlecht, wirkte aber auf mich deutlich schwächer (wahrscheinlich auch durch sein komplett anderes Timbre und Stimmenspiel.) Sonst finde ich Pan auf Short in seinen anderen, ernsthafteren Rollen aber ganz ausgezeichnet.
Zwei "Wolfgang Hess"-Beispiele aus den frühen 90ern: Für Dan Aykroyd in "My Girl" (im zweiten Teil war es ja dann standardmäßig Danneberg) und für Raul Julia in "Addams Familly" (wobei hier ja im zweiten Teil der München-Cast komplett durch die Berliner ausgetauscht wurde).
Dann fällt mir noch "Nightmare on Elm-Street" ein, wo Robert Englund in Berlin zwar immer Detlef Bierstedt hatte, in München hingegen aber ständig wechselnde Sprecher. Ähnliches gilt auch für andere Horror-Filmreihen, wie z.B. "Chucky" oder "Freitag, der 13."
Im Trickbereich müsste man hier vermutlich relativ weit vorne die "Asterix-Filme" nennen.
Mit Dannebergs Darstellern scheint sowas häufig zu passieren, so ja auch mit Nick Nolte in "Und wieder 48 Stunden". Im ersten Teil war es noch Tommi Piper, während sich zum Zeitpunkt von Teil 2 dann Thomas Danneberg etabliert hatte, der ihn dann auch sprach.
Zu zwei Disney-Serien fallen mir noch die Umbesetzungen ein. Als die Bearbeitung der "Gummibärenbande" von Berlin nach München wechselte, besetzte man mehrere Rollen um:
Cubbi: Kellina Klein -> Sabine Bohlmann Gusto: Udo Wachtveitl -> Silvan Leirich Sunni: Carin C. Tietze -> Angela Wiederhut
Cavin: Alexandra Ludwig -> Alexander Fischer Prinzessin Calla: Gundula Liebisch -> Irina Wanka
Bei den "Duck Tales" wurden Tick, Trick und Track bei der Erstausstrahlung 1989 (ARD-Regionalprogramm) von Stefan Krause, Santiago Ziesmer und Oliver Rohrbeck gesprochen, bevor man deren Passagen für die Ausstrahlung im "Disney Club" von Ranja Bonalana neu synchronisieren ließ, während alle anderen ihren Part beibehielten. MacMoneysack wurde überwiegend von Klaus Miedel synchronisiert, in 3 Episoden der Staffel 2 war es Hans Teuscher. Apropos Staffel 2: Der nach wie vor größte Verlust der Serie war es, Hermann Ebeling gegen Joscha Fischer-Antze auszutauschen, da bei letzterem Schauspieler leider der Reichtum an Facetten verloren ging.
fortinbras
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13.01.2014 13:54
#28 RE: Mangelnde Kontinuität innerhalb einer Filmreihe
Eine absonderliche Art von mangelhafter Kontinuität fällt mir noch ein-obwohl es derselbe Sprecher ist.In "Der rosarote Panther wird gejagt" und "Der Fluch des rosaroten Panthers" wird Herbert Lom von Claus Biederstaedt gesprochen. Im ersten ganz normal,im zweiten film aber mit schauerlichem französischen Akzent. Weder gab es den bei ihm in sonst einer Dreyfus-Rolle, noch gab der Film Anlass dazu.
Beim allerersten Film der Reihe besetzte man Harald Juhnke auf Peter Sellers, in den vier Filmen danach jedoch Georg Thomalla, der Sellers bereits zuvor einige Male gesprochen hatte. Im sechsten Film nahm man dann plötzlich Erik Schumann und besetzte auch die ürbirgen wiederkehrenden Rollen (wohl wegen Berlin als Standort) anders als in den Vorgängern. Der Wechsel von Klaus Miedel zu Herbert Weicker zwischen dem zweiten und dritten Film wirkt da noch einigermaßen harmlos.