Über die fehlende Kontinuität in der Asterix-Reihe (zumindest ab Teil 4 bzw. Neusynchro Teil 1) wurde ja schon geschrieben, aber bei den Dialektsynchros sieht es auch nicht besser aus, obwohl die in kurzem Abstand enstanden und hier wesentlich mehr möglich gewesen wäre. Mag sein, dass Peter Reinhardt aus Leipzig stammt, aber er überzeugt weder als Asterix noch mit seinem Sächsisch. Und da der Berliner Michael Pan als Miraculix auch sächseln muss, hätte man ihn doch gleich als Asterix besetzen können wie in "Sieg über Cäsar" - da war er großartig, während er als Miraculix völlig daneben ist. Schubert oder Kühne als Obelix - beide Berliner, beide nicht ideal, also hätte man auch hier Kontinuität walten lassen können. Warum Reinhard Kuhnert als Cäsar, wenn für "Sieg" wieder Christian Rode ins Studio geholt wurde, der es in BEIDEN Kinosynchros schon gewesen war? Und warum ist man nicht gleich bei Rode geblieben (wobei Höppner wenigstens weit überzeugender war als Marschall und Reiner)? Einzig dass Neugebauer in "Asterix in Amerika" als Motus wiederkehrte, ist ein Kontinuitätsvorteil.
Die Colizzi-Trilogie ist auch ein Schmankerl, besonders in Bezug auf einen Sprecher. Hält man sich an die Erstsynchros, hört man Arnold Marquis in "Gott vergibt - Django nie" als Oberschurken, in "4 für ein Ave Maria" plötzlich für Bud Spencer (hat auch mit den verschiedenen Synchronfirmen zu tun, aber das musste nicht sein). Zieht man die Comedy-Synchros vor, wird's noch chaotischer: Marquis im 1. Film wieder für den Oberschurken, im 2. für einen untergeordneten und im 3. für den liebenswerten Kauz Mame. Dazu Martin Hirthe im 1. für Bud Spencer, im 2. für Eli Wallach und im 3. hat er wiederum die Schurkenposition. Da weiß man nicht, was besser ist ...
"Curro Jimenez" - nun ja, da wechselten die Regisseure ja schon in der 1. Staffel, doch da herrschte dank des aufmerksamen Schappo, der Margot Seltmann ablöste, noch Kontinuität. Aber dann ... Dass schon nach wenigen Folgen Garcias Sprecher ausgewechselt wurde, war wohl notwendig (ob aus gesundheitlichen, zeitlichen oder politischen Gründen - wer weiß ...). Aber von Beginn der 2. Staffel hatten Sancho und de Luna neue Sprecher - für de Luna kam mit der 3. noch ein weiterer dazu und bei Sancho waren es bis zum Ende der Serie sogar zwei (!) neue Sprecher. Okay, der hatte wirklich Pech, dass einer nach dem anderen in den Westen ging. Aber (bei Sancho) von Riemann zu Sturm zu Richter-Reinick zu wechseln, die noch nicht einmal Ähnlichkeit haben - nee, das musste nicht sein. (Womit übrigens Thomas Ruttmann als Regisseur ausscheidet, denn der achtete mehr auf Kontinuität - von Dagmar Nawroth ganz zu schweigen.)
Der DEFA-Stiftung zufolge herrscht bei der ersten "Heiducken"-Reihe eine beispielhafte Diskontinuität, gegen die sich "Janosik" vorbildlich ausnimmt. Da waren es wenigstens zwei Überschneidungen zwischen den Filmen und Sprecherähnlichkeit (bei gutem Willen). Zwischen "Amza, Schrecken der Bojaren" und "Raub der Jungfrauen", obwohl beides Berlin, nicht eine einzige Kontinuität. Kann es eine Entschuldigung sein, dass zwei Jahre zwischen den Premieren lagen? Aber zwischen "Raub" und der ausgewiesenen Fortsetzung "Rache der Heiducken" lagen nur ein paar Monate und dieser Film wurde sogar noch nach Leipzig gegeben - wie soll da Kontinuität zustande kommen? Die Teams hinter der Scheibe wechselten auch jedes Mal komplett.