Zitat von Maestro1 im Beitrag #291
2.Er hat keine schöne Gesangsstimme,[...]
Also das ist doch nun wirklich subjektiv.
Ich finde auch dass der hier eine schöne Gesangsstimme hat
https://www.youtube.com/watch?v=cst9t8Bmpms und da würde mir bestimmt auch nicht jeder zustimmen.
Er wird in dem Film übrigens von Philipp Moog gesprochen
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #293
Da sind wir glaube ich einer Meinung.
Jo, absolut!
Obwohl ich mit dem Wort "Meinung" in diesem Fall eher etwas vorsichtig umgehen würde und es "Geschmack" nennen würde.
Damit das hier nicht zum "Ich hasse Amper"-Thread mutiert, hier ein paar Rollen und Schauspieler, auf denen ich ihn großartig finde und keinen anderen hören möchte:
Der Bär im großen blauen Haus (da finde ich es sogar schade, dass er den Sprechpart nicht auch übernommen hat), "South Park"- und "Phineas und Ferb"-Sänger (obwohl er in den Sendungen auch nicht unbedingt alles und jeden singen müsste), Billy Ray Cyrus, Kronk, George Sanderson (Monster AG) und Smutje (Findet Dorie).
Hoffentlich konnte ich durch diese Liste, nach der absolut keiner gefragt hat und die auch keiner brauchte, diesen Thread wieder ins Gleichgewicht bringen.
Zitat von VanToby im Beitrag #294
1. "Ohne tonale Abweichung" bedeutet m.E. NICHT genau gleich "dass es keinen Grundton" gibt.
WENN man es als "Abweichung vom tonalen Zentrum" versteht, bedeutet das, dass es vom tonalen Zentrum – na? – keine Abweichung gibt. Das heißt i.d.R., dass die Grundtonart nicht durch Modulation wechselt. Ja, streng genommen könnte es natürlich auch heißen, dass es gar kein tonales Zentrum, keine Grundtonart und damit keinen Grundton gibt und daher logischerweise keine Abweichung möglich ist, aber das wäre doch eine etwas trivial-dämliche Lesart.
"Tonal" muss aber gar nicht als Adjektiv zu "Tonalität" aufgefasst werden, wie das hier der Fall wäre, sondern kann auch schlicht Adjektiv zu "Ton" sein. "Ohne tonale Abweichung" heißt damit "ohne Abweichung im Ton". (Genau so wird es anscheinend auch in wissenschaftlicher Forschungsliteratur beim Vergleich unterschiedlicher Manuskripte derselben Partitur verwendet.)
Hier war aber nun offensichtlich "ohne Abweichung vom (beabsichtigten) Ton" gemeint. Und diese Ausdrucksweise hat Siegfried Schnösel nicht erst erfunden.
Es mag etwas unglücklich gewählt sein, weil "tonal" kein so alltägliches Wort ist und damit in den Verdacht von Fachsprache geraten mag. Aber nicht immer ist (vermeintliche) Fachsprache die einzige oder gar sinnvollste Art, ein Wort zu interpretieren.
Vielen Dank für diese ausführliche Erläuterung, lieber Toby!
Deiner Stellungnahme zu meiner Wortwahl und wie man sie hätte interpretieren können/sollen ist nichts hinzuzufügen.
Zitat von VanToby im Beitrag #294
2. Ich habe nun das YT-Video angehört. Wenn es bei {4:23} um die Silbe "-last" im Wort "Ballast" geht: Das ist nach meinem Dafürhalten ein fis/ges. Direkt danach bei "Ruh' indes-" haben wir dann aber tatsächlich ein eingestrichenes gis. Ich weiß jedoch nicht, was das irgendetwas zur Sache tut.
Nein, es ging mir tatsächlich um "Ruh' indes-".
Das hat auch nicht viel mit der Sache zu tun, aber Maestro hat in Beitrag #271 nur angemerkt, dass Moog z.B. ein hohes f' hätte singen müssen und ich wollte lediglich anmerken, dass er sogar noch drei Halbtöne höher gemusst hätte.
Außerdem wollte ich mit Mew Mews Sample darauf hinweisen, dass er sogar mindestens einen halben Ton höher kommen könnte.
Ja, ich weiß, dass du das Sample für kein geeignetes Argument hältst und da hast du vielleicht auch Recht.
Zitat von VanToby im Beitrag #294
Insbesondere scheint mir annehmbar, dass gerade bei diesem Lied eine professionell-imposante Darbietung in Disneys Interesse war.
Das könnte sehr gut sein.
Wie gesagt, wäre meine Priorität für Lumière aber eher 65% Schauspiel und 35% Gesang gewesen.
Ja, ich würde sogar so weit gehen, dass leicht unperfekter Gesang besser zu dem speziellen Charakter und seinem generellen Auftreten gepasst hätte.
Wenn er die hohen Töne wirklich nicht erwischt hätte, hätte ich ihn eben mit Sprechgesang dynamisch drübersingen lassen.
Aber das ist nur mein ganz persönlicher Geschmack.
Zitat von VanToby im Beitrag #294
4. Eine strenge Abgrenzung von Sprechgesang zu 'richtigem' Gesang scheint mir mehr musikideologisch zu sein. Trotzdem würde ich zwei Kritieren benennen: Der Tonumfang entspricht überwiegend dem einer normalen Sprechstimme, und die Töne werden in etwa genauso produziert wie beim Sprechen. Demnach würde ich "Sieh nicht hin" schon *überwiegend* als Sprechgesang(-artig) einstufen, wobei es aber auch längere Ausreißer gibt. Das kleine g bei einigen der "SIEH nicht HIN"s liegt z.B. schon ungefähr eine Quinte über dem durchschnittlichen Grundton bei Männern (125 Hz lt. WP, ich habe mir aber irgendwann mal das kleine c gemerkt), übliches Maximum scheint mir eine Terz, exhaltiert eine Quarte zu sein.
Das ist doch mal eine aufschlussreiche subjektive Definition mit der ich leben kann.
Aber einen anderen Sänger hätten die Anti-Moog-Gesang-Leute doch auch auf Lumière besetzt, oder?