Die Tschechen Valentina Thielova und Jindrich Narenta drehten "Der Boxer und der Tod" komplett auf deutsch und sind auch nur im O-Ton zu hören. Die Pointe dabei: Es ist kein deutscher Film, sondern ein tschechoslowakischer, der mindestens zur Hälfte auf deutsch ist (eventuell in der CSSR untertitelt). Dieses Beispiel gewissermaßen in Andenken an Manfred Krug, der hier eine seiner besten und definitiv seine unsympathischste Rolle spielte.
Der gebürtige Bulgare Narziss Sokatscheff drehte viele Filme in deutscher Sprache. In "Er kann´s nicht lassen" und im "Mönch mit der Peitsche" hört man ihn selber, bei anderen Gelegenheiten wurde er nachsynchronisiert: im "Mann mit dem Glasauge" von Rolf Schult, im "Henker von London" von Michael Chevalier und in "Flucht nach Berlin" von Horst Niendorf.
Die französische Pianistin und Schauspielerin Elizabeth Sombart spielte in der "Derrick-Episode "Der Tote spielt fast keine Rolle" (1991) neben Peter Fricke (als Herr Kaminski) seine Frau Helen Kaminski. Sie spricht in dieser Folge selbst offensichtlich Deutsch, was sie wohl wegen ihres Klavierstudiums in Mainz und Wien (Quelle: WIKIPEDIA)recht gut beherrscht. Sie wird jedoch (wahrscheinlich weil ihr Deutsch nicht gut genug war) von Dagmar Heller synchronisiert.
Zu sehen von 26:10-27:02, von 46:58- 47:55 und noch einmal ab 49.21 (die Blondine in Weiß):
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #33Auch wenn seine Aussprache wohl zu undeutlich war und er deshalb vom unpassenden Rolf Mamero synchronisiert wurde, bediente sich Walter Gotell in der deutschen Fassung von "Das Geheimnis der gelben Narzissen" der deutschen Sprache.
Auch bei seinem Auftritt als deutscher Schiffsoffizier am Ende von "African Queen" tat er das; obwohl es seine einzigen Sätze in diesem Film waren und dort kein wirklicher Akzent durchklang, wurden diese von Peter Elsholtz neu eingesprochen, wohl um einen Bruch zu den beiden anderen Offizieren (die mehr englische als deutsche Zeilen hatten) zu vermeiden. Apropos: Diese beiden zählen hier nicht, da Theodor Bikel gebürtiger Österreicher war und Peter Bull durchgehend von Walter Rilla nachsynchronisiert wurde.
In der Originalfassung von Steven Spielbergs "1941 - Wo bitte geht´s nach Hollywood" ist Christopher Lee als Kapitän Wolfgang von Kleinschmidt durchgehend deutsch zu hören. Eine kleine Kostprobe (leider in miserabler Bild- und Tonqualität) gibt es hier, ab 01:39:https://www.youtube.com/watch?v=nx_PI_lknW0
Tony Curtis hat tatsächlich auch mal einen Film auf deutsch gedreht. 1987 übernahm er in dem Film "Der Passagier - Welcome to Germany" des Filmemachers Thomas Brasch die Hauptrolle und sprach dort auch deutsch.
In "Mord in Frankfurt" ist der tschechische Schauspieler Václav Voska durchgehend deutsch zu hören, natürlich mit Akzent. Aber da er im Film einen Polen spielt, erscheint das absolut vertretbar.
In der Originalfassung von "36 Stunden" haben viele Figuren deutsche Dialoge, die englisch untertitelt sind. Gespielt werden diese jedoch meist von Muttersprachlern, also Emigranten bzw. dem "importierten" Werner Peters. Rod Taylor dagegen spricht nur in seiner ersten und letzten Szene (und bei einem kurzen Telefonat) Deutsch, natürlich mit Akzent. Aber da seine Rolle in Amerika geboren wurde und aufgewachsen ist, lässt sich dieser dramaturgisch rechtfertigen. Ansonsten hört man bei einigen Mini-Rollen (Adjutanten etc.) kurze deutsche Sätze, wobei man sofort merkt, dass diese keine Muttersprachler sind.
In "Babylon Berlin" spielt die aus Litauen stammende Schauspielerin Severija Janušauskaitė große Teile ihrer Rolle zwar auf Russisch, hat aber auch deutsche Dialoge und singt den Titelsong der Serie ("Zu Asche, zu Staub").
Huub Stapel, der vor allem aus den "Flodder"-Filmen (und der Serie) bekannt sein dürfte, hat auch schon einige Auftritte in deutschen Filmen und Serien gehabt, wo er auch Deutsch gesprochen hat, z.B. in "Knockin' on Heaven's Door", "Tatort: Offene Rechnung" sowie einige andere Rollen in diversen Fernsehserien und -filmen.
In "Im Banne des Unheimliche" spielen drei schwedische Schauspielerinnen mit: Siw Mattson in der weiblichen Hauptrolle wurde synchronisiert (was bei ihren Dialogen mit anderen Figuren unangenehm heraussticht), Lill Lindfors singt den englischen Titelsong, hat aber keinen Dialog, Ewa Strömberg hat nur ein paar Sätze, die im O-Ton belassen wurden und bei denen (trotz ihrer Kürze) der Akzent durchklingt. Interessant wäre natürlich, in welcher Sprache Siw Mattson ihre Rolle gespielt hat.
Ich finde, dass die Nachsynchro klanglich ganz gut bewältigt wurde - da gibt es weitaus schlechtere Beispiele allein aus dem Wallace-Bereich ("Gruft mit dem Rätselschloss" z.B.).
Sicher gibt es bei den Wallace-Filmen (und ihren Epigonen) viel krassere Beispiele; aber hier fiel mir schon beim ersten Sehen ein klanglicher Bruch deutlich auf. Beim "roten Kreis" dagegen wäre ich (bevor du es geschrieben hast) nie darauf gekommen, dass der alte Beardmore nicht mit seiner eigenen Stimme zu hören ist; und selbst danach musste ich SEHR genau hinhören, um einen akustischen Unterschied zwischen ihm und Klausjürgen Wussow zu bemerken.
Zitat von berti im Beitrag #74Beim "roten Kreis" dagegen wäre ich (bevor du es geschrieben hast) nie darauf gekommen, dass der alte Beardmore nicht mit seiner eigenen Stimme zu hören ist; und selbst danach musste ich SEHR genau hinhören, um einen akustischen Unterschied zwischen ihm und Klausjürgen Wussow zu bemerken.
Ernsthaft? Da stimmt doch nun wirklich nichts und nicht einmal die sehr dumpfe Tonqualität konnte das übertünchen.