Die nächste Legende, die in den Ruhestand geht. 😢 Ich wünsche ihn aufjedenfall alles gute und das er seine Rente genießen kann. Für die Synchronwelt ist es natürlich ein Verlust.
Irgendwann tritt jeder ab. Ob große oder kleine Rollen. Die Stimme von Bodo Wolf war immer präsent gewesen. Hin und wieder konnte er je nach Rolle auch eine tolle Spielfreude entwickeln wie etwa Hal in "Malcolm Mittendrin". Man kann ihm nur einen schönen Ruhesstand wünschen. Er hinterlässt eine Synchron-Vita die sich auf jeden Fall sehen lassen kann.
Was noch nicht angesprochen wurde, ist der Elefant im Raum: offenkundig ist auch die Synchronbranche in ihrer aktuellen Form Mitschuld am "frühen" Ausscheiden einiger Sprecher. Irgendwas scheint ja nicht zu stimmen, ob es die Bezahlung ist, die Arbeitsabläufe oder die erhöhte Geschwindigkeit. Mir ist das bereits damals bei Crock Krumbiegel aufgefallen, der zwar nicht mehr synchronisiert aber generell noch spricht, ebenso verhielt es sich (lange) mit Stephan Schwartz und nun Detlef Bierstedt. Seien wir doch mal ehrlich, 70 ist für Schauspieler doch kein Alter. Denken wir etwa an Friedrich Schoenfelder, der Ewigkeiten dabei war und sogar betonte, ihm täte die Arbeit im Studio gut, weil sie ihn fit halten.
Ich denke nicht, dass hier gesundheitliche Gründe im Spiel sind oder zumindest ausschlaggebend für den Ruhestand waren.
70 ist schon ein Alter, wo man auch als Schauspieler aufhören kann. Und das muss man Respektieren. Zulange zumachen ist oftmals ebenfalls nicht gut. Kann nicht jeder ein Eckart Dux und Jürgen Thormann sein, die wohl mit 120 noch vor den Mikrophon stehen würden.
Was aber wirklich auffällt, dass sich in der Tat immer mehr Leute aus den Synchron zurückziehen. Julius Jellinek, Tanja Geke, Anna Carlsson usw.. Ich könnte mir denken, dass es an den immer schnellern Ablauf liegt und dass das Künstlerische mehr in den Hintergrund rückt. Viele der Altenhasen sprechen im Grunde auch nur noch ihre Schauspieler. Im Interview mit HörGesTalten hat Wolfgang Condrus, das Thema auch mal Angesprochen.
Zitat von CrimeFan im Beitrag #156Was aber wirklich auffällt, dass sich in der Tat immer mehr Leute aus den Synchron zurückziehen. ... Anna Carlsson usw...
Anna Carlsson scheint mir (erfreulicherweise) wieder sehr aktiv im Synchron zu sein. :) Neben Jellinek und Geke fallen mir noch Wanja Gerick, Tanya Kahana, Julia Ziffer, Julia Stoepel, Melanie Pukaß, Ghadah Al-Akel, Judith Brandt, Anita Hopt, Franca Orlia, Nadine Zaddam und Kristina Tietz ein, die kaum noch in aktuellen Produktionen mitwirken. Und ich vermisse jede einzelne Stimme 🥺
Al-Akel ist wohl komplett aus den Synchron raus. Bis auf F&F Julia Ziffer ist noch im Hörspiel recht regelmäßig zuhören. Aber sie macht Hauptberuflich inzwischen sowieso was anderes. Auch wenn ich sie ebenfalls sehr vermisse. 🙁 Judith Brandt kümmert sich wahrscheinlich jetzt hauptsächlich um Brandt Film. Julia Stoepel lebt inzwischen in den USA, spricht aber ihre größeren Rollen weiter.
Tanya Kahana ist doch nach Frankreich gezogen aber wieder in aktuellen Synchros dabei. Und Nadine Zaddam schreibt Dialogbücher aber wohnt nicht mehr in Berlin.
Al-Akel hat letztes Jahr Itziar Ituno in Haus des Geldes gesprochen und wird sie wahrscheinlich (da sie es im Trailer ist) auch in der neuen Netflixserie „Rein privat“ sprechen. Komplett raus ist sie also nicht, so lange es noch Synchronfirmen und Auftraggeber gibt, die sie besetzen.
Obwohl sich Julius Jellinek eigentlich zurückziehen wollte, ist er weiter in seiner Rolle in Umbrella Academy zu hören (Staffel 3 seit heute bei Netflix). Bei Love Victor letzte Woche war er jedoch nicht dabei und es musste umbesetzt werden.