Auch beim späten GGH der 90er-Jahre oder dem späten Arne Elsholtz hätte so eine digitale Verjüngung wahrscheinlich nicht funktioniert, weil die sich nicht nur stimmlich, sondern auch von der Artikulation her drastisch verändert haben. Selbst wenn man den 90er-GGH um 1-2 Halbtöne nach unten pitchen und einige unsaubere Sachen bearbeiten würde, käme immer noch kein GGH der 60er raus...
Vermutlich klappt das ja am besten, wenn de Niro usw. nicht mehr als vielleicht 20-25 jahre jünger aussehen werden. Ich hoffe, das Endergebnis wird besser als befürchtet ausfallen.
Als ich kürzlich (kurz nach dem ich die Reaktionenen auf meinen letzten kritischen Kommentar) zur Erholung ein wenig an der frischen Luft war, habe ich umgedacht und es fiel mir ein, das Christian Brückner ja normalerweise nicht so kratzig klingt wie er es auf Robert Deniro tut (in Interviews und auf anderen seiner "Stammkollegen"). Ich denke, er müsste das Kratzige in seiner Stimme für den etwas verjüngten "irishman" nur deutlich zurücknehmen, dann könnte digital womüglich mehr "drin" sein, (was imo. insbesondere in den "kriegsszenen" von Nutzen sein könnte), oder es funktioniert unter Umständen sogar stellenweise auch so. Ähnliches gilt aus meiner Sicht für Glaubrecht. Denkt daran, wie unterschiedlich er Brosnan (glatt) und Al Pacino (schwerer und kratzig) anlegen kann (wobei narürlich auch FG inzwischen nicht jünger geworden ist!). Die Anderen vermag ich diesbezüglich kaum zu beurteilen. De Niro wirkt auf mich lediglich in der Kriegssequenz im Trailer zu offensichtlich künstlich auf jung umgemodelt.
Eine solche digitale Verjüngung wird natürlich nicht dazu führen, dass der Sprecher so klingt, wie er vor 30 Jahren geklungen hat. Das dürfte auch gar nicht beabsichtigt gewesen sein. Was vielmehr herauskommt, ist eine künstliche Stimme, die der Sprecher so nie gehabt hat. Ob das funktioniert, vor allem wenn man die Stimme von früher im Ohr hat (dies betrifft auch das Original), finde ich höchst fraglich.
Natürlich habe ich eine starke optische Veränderung gemeint, die im trailer in einer ganz kurzen Sequenz mit De Niro mit Soldatenhelm im Schützengraben zu sehen war und imho. in dem Moment recht künstlich auf mich gewirkt hat (etwa wie in einem Viedeospiel).
Es geht dabei schließlich nicht um irgendwelche Märchen- oder Science Fiction-und Comic-Phantasiekreaturen, da sollten Brückner und Co. am Ende eigentlich wieder zu erkennen sein, das kann nicht das Ziel eines derartigen digitalen Verfahrens sein...! Ich rechne mit einer "moderaten Glättung" der Stimmen, so etwas liegt sicherlich im Bereich des Möglichen in der modernen digitalen (Computer-)Technik.
Dieser Film ist auch für Synchronfans noch einmal etwas ganz Besonderes. So viele großartige Sprecher werden wir nicht mehr so oft gemeinsam in einem Film hören. Drücken wir alle Daumen, dass wir diese fantastischen Sprecher überhaupt noch sehr lange und sehr oft hören dürfen. Diese Qualität erreicht der Nachwuchs leider nicht mehr. Mit MvG wäre es dann wirklich perfekt gewesen.
Toller Film und ne wahnsinnig tolle Synchro. Nur schade, dass es nicht Olaf Reichmann auf Stephen Graham wurde, war trotzdem gut mit Martin Kautz. Der Film und die Synchronisation gaben mir richtige Mafia 2-Vibes, auch weil Torsten Münchow und Oliver Mink in kleinen Rollen zu hören waren. Ich kann nicht sagen, dass die Stimmen irgendwie versucht wurden zu verjüngen. In den entsprechenden Szenen sahen die Darsteller nicht wirklich viel jünger aus, da war das gar nicht so notwendig.
Habe nur reingezappt, aber bei den deutschen Stimmen ist mir nichts dergleichen aufgefallen. Brückner, Glaubrecht und Co klingen ihrem Alter entsprechend. Da ich aber auch den Schauspielern die digitale Verjüngerung nicht abnahm, man sieht es zu jedem Zeitpunkt, vor allem die Bewegungen lassen sich nicht kaschieren, wog sich das wieder auf. Heute Abend nach dem O-Ton (herausragend) folgt dann die Synchro.
Synchronstudio: FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH Übersetzung: Markus Jütte Dialogbuch: Matthias von Stegmann Dialogregie: Axel Malzacher Aufnahmeleitung: Alexis Georgiu Tonmeister: Mark Butler Cutter-Team: Anja Siemens Tina Kunzendorf Brigitte Stark Produktionsleitung: Michael Johnson
Robert De Niro Frank "The Irishman" Sheeran Christian Brückner Al Pacino James Riddle "Jimmy" Hoffa Frank Glaubrecht Joe Pesci Russell Bufalino Freimut Götsch Stephen Graham Anthony "Tony Pro" Provenzano Martin Kautz Ray Romano Bill Bufalino Tobias Meister Bo Dietl Joseph Glimco Roland Hemmo Welker White Josephine Hoffa Andrea Aust Domenick Lombardozzi "Fat Tony" Salerno Stefan Fredrich Stephanie Kurtzuba Irene Sheeran Maud Ackermann Louis Cancelmi Sally Bugs Frank Schaff Kathrine Narducci Carrie Bufalino Sabine Falkenberg Jonathan Morris Assisted Living Priest Michael Deffert Bobby Cannavale Felix "Skinny Razor" DiTullio Charles Rettinghaus Paul Herman Whispers DiTullio Jan Spitzer Jesse Plemons Chuckie O'Brien Leonhard Mahlich Sebastian Maniscalco Joseph "Crazy Joe" Gallo Axel Malzacher Patrick Gallo Anthony Giacalone Ian Odle Harvey Keitel Angelo Bruno Joachim Kerzel John Rue Senator John L. McClellan Hans-Eckart Eckhardt
weitere Sprecher: Jaqueline Attar Peter Flechtner Mathias Kunze Josephine Attar Johann Fohl Dina Kürten Stephan Baumecker Dieter B. Gerlach Jonas Lauenstein Hans Bayer Patrick Giese Tobias Lelle Ulrich Blöcher Victoria Glück Constantin Lücke Werner Böhnke Maximiliane Häcke Thaddäus Meilinger Stefan Bräuler Gerrit Hamann Jenny Maria Meyer Marko Bräutigam Jörg Hengstler Torsten Münchow Sven Brieger Agnes Hilpert Nils Nellessen Hubert Burczek Hans Hohlbein Viktor Neumann Uwe Büschken Marc-Gratian Iancu Manolo Palma Vlad Chiriac Christian Intorp Jörg Pintsch Marius Clarén Tanya Kahana Lutz Riedel Andreas Conrad Thomas Kästner Frank Röth Hans-Jürgen Dittberner Rüdiger Kluck Tim Sander Sven Fechner Janine Kress Martin Schubach Derya Flechtner Hans Jörg Krumpholz François Smesny Stefan Staudinger Arne Stephan Joachim Tennstedt Annika Tenter Bea Tober Georg Tryphon Bernd Vollbrecht Volker Wackermann Berenice Weichert Zoe Zech Daniel Zillmann
Was mich freut: Jörg Hengstler in einer aktuellen Produktion. Matthias von Stegmann ist einer meiner liebsten Dialogbuchautoren. Und das alles unter Spielführer Axel Malzacher - ui, ui, ui.
Da könnte ich vor Freude glatt abkotzen, dass ich den derzeit nur auf dem Laptop gucken könnte. Soll ich, soll ich nicht?
Das Duo von Stegmann und Malzacher hat in den 90ern schon famos abgeliefert ("Becker"), hier hat Netflix dem Prestige-Projekt offenbar auch eine Prestige-Synchro spendiert.
Das war wunderbar. Auch einen Jan Spitzer, Lutz Riedel, Roland Hemmo oder Stefan Fredrich in vergleichsweise so kleinen Rollen zu hören, ist ein echter Genuss.