Ich höre da ziemlich wenig stimmliche Ähnlichkeit, aber vom Duktus hätte er bestimmt hervorragend gepasst (wenn auch eher zum jüngeren Sprogoe - in "Freddy" hätte ich ihn lieber gehört als in der Olsenbande).
Interessant. Ich empfinde die stimmliche Ähnlichkeit als ziemlich groß, aber beim Duktus sind wir uns einig; die Kombination hätte ich doch zu gern mal gehört. Vielleicht ist das auch typ- bzw. rollenbezogen: Den sanften Larsen in „Oh, diese Mieter!“ (70er) hätte er m. E. noch hervorragend treffen können, bei Olsen hätte er möglicherweise leicht ins Zickig-Kieksige rutschen können.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #3Nach Originalstimme besetzen sollte man meiner Meinung nach nur dort, wo es einen enormen Bruch zwischen der deutschen und der ständig zu hörenden Originalstimme gäbe - Gesang oder viele Passagen in einer anderen Sprache aus dem O-Ton.
Ein Musterbeispiel wäre Holger Hagen für Dean Martin; dieser war zwar "nur" der zweithäufigste Sprecher, aber dafür war der Bruch zur Gesangsstimme relativ gering, und auch bei den Dialogen kam er Martin recht nahe, wenn man bei "Rio Bravo" die Synchro mit dem Original vergleicht.
Wenn ich mir "This Gun For Hire" im Original anschaue (andere habe ich noch nicht verglichen), ist es mir höchst nachvollziehbar, dass man seinerzeit Ernst Wilhelm Borchert für Alan Ladd besetzte - die Stimmen sind fast deckungsgleich. Und trotzdem will diese Kombi für mich nicht recht harmonieren (auch wenn die Originalsynchro verschollen ist, gibt es genügend andere Filme, sie zu erleben) - schauspielerisch ist natürlich nichts zu bemängeln.
Passt vielleicht nicht ganz hier rein, da es sich eher um Anklänge handelt aber merkwürdigerweise hat Dustin Hoffman sowohl Klangfarben von Manfred Schott (insbesondere das Kehlige) als auch welche von Joachim Kerzel (das tiefe Heranknurren) in seinem Timbre kombiniert. Nicht total, aber doch irgendwie auffällig...
Gut, hundertprozentige Originalnähe ist nicht gegeben aber ich habe neulich "Nell" im Original (bislang noch nie auf Deutsch) geschaut und finde das Randolf Kronberg sowohl vom nasalen Timbre als auch von der Spielweise (insbesondere hier) eigentlich gar nicht so weit von Liam Neeson weg war. Er war es ja zweimal in den späten 1980ern, allerdings hätte ich ihn hier in dieser Rolle ebenso gesehen.
Hier besetzte man jedoch erstmalig den hochgeschätzten Bernd Rumpf, von dessen Leistung - ich kenne den Film wie gesagt bislang nur auf Englisch - ich mich erstmal überzeugen will. Noch näher dran wäre nur der heutige(!) Benjamin Völz, aber das passt ja logischerweise zeitlich nicht.
Wenn man bei der 2. Synchro von "Der dritte Mann" 1963 Siegfried Breuer als Popescu nach der Originalstimme besetzt hätte, dann hätte sich Friedrich Schoenfelder angeboten.
Richard Burton klingt für mich wie eine Mischung aus Harald Juhnke und Holger Hagen, die für mich zugleich (bevor ich den O-Ton kannte) auch seine passendsten deutschen Stimmen waren*. Juhnke brachte es bekanntlich nur auf einen Einsatz, Hagen dagegen war über Jahre hinweg Feststimme, wobei er für Burton oft deutlich kehliger und rauer als sonst klang.
*Horst Schön passten zum späten Burton auch ganz gut, war aber natürlich in der "klassischen" Phase westdeutscher Synchros noch kein Thema.
Da bin ich etwas anderer Meinung, Berti. Ich finde gerade bei Burton will für mich Juhnke so gar nicht recht passen, da er immer etwas "nasales" beim sprechen hatte. Burton`s Klangfarbe und Aussprache (selbst in den Rollen, wo er "dreckig" spricht), entspricht da doch schon eher sehr der von Holger Hagen (Juhnke kann ich da nicht wirklich hören ;-). Da fand ich GGH (obwohl ich diese Kombi eigentlich nicht mag und es da ja auch nur 2 Einsätze gab, soweit ich mich richtig erinnere), schon noch passender und näher dran am Original, als Juhnke.
Aber persönlich geht für mich bei Burton niemand über Holger Hagen (eben auch im Vergleich mit Burtons eigener Stimme) ;-)! Horst Schön war mir irgendwie zu "glatt" auf Burton. da fehlte mir immer etwas der ironische Unterton, den Burton (und eben auch Hagen), oft hatte.