Ich glaub, bei dir piperts, Kobold. Ist das so 'ne Art Retro-Rache für Dannebergs Übernahme von Nolte? Nee, nee.
Stallone braucht 'ne lädierte, in die Jahre gekommene Heldenstimme. Kessler klingt glaubwürdig nach schiefer Lippe und gedrosselter IQ-Taktung (wenn er will, nix für ungut, Sir). Das hat gleich was wohlig Dreckiges. Der schlüpft da rein wie Rocky in seine verschwitzte Trainingshose, mit der er dann die Treppen in Philly hochrennt.
Um das Bild abzurunden: Piper ist das miefende Paar Schuhe unter der Treppe. Prochnow ist die Frauenzeitschrift, die Adrian im Wohnzimmer liegen lässt. Spitzer ist Paulie, der besoffen auf der Couch pennt. Schöne darf Clubber T. Lang sprechen. Wenn jemand Lehmann vorschlägt, gibt's Maul. Aber Rocky, den kleinen Schweinehälften-Vertrimmer aus der Siffbude, den kann nur einer perfekt machen.
Ziemlich viele schwülstige Worte, um auszudrücken, dass für dich Kessler die ideale Besetzung auf Stallone wäre. Weiß jedenfalls ehrlich gesagt nicht, ob das schon zu sehr vom eigentlichen Thema wegführt. Hier soll es ja um Besetzungen gehen, die sich strikt nach der Originalstimme richten und nicht wer unter Einbeziehung verschiedener anderer Faktoren die Idealbesetzung wäre oder wen man am liebsten mag auf den Schauspieler.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #77Weiß jedenfalls ehrlich gesagt nicht, ob das schon zu sehr vom eigentlichen Thema wegführt.
Ganz klar seeehr weit weg! Kessler würde aus meiner Sicht (wenn man davon absieht) ausgezeichnet zu Stallones Optik passen, aber hat mit seiner eigenen "kaputt" klingenden Stimmfarbe kaum Ähnlichkeit (abgesehen vllt. von der Stimmtiefe, wenn er sie extra herstellt...!
Zitat von ronnymiller im Beitrag #59Ich bin dagegen, überhaupt nach Originalstimme zu besetzen. Das wird heute leider wegen zahlreicher Supervisor viel zu häufig gemacht. In den glorreichen Synchronzeiten (gefühlt alles vor 2000) war das total wurscht. Wenn es nach Originalstimme ginge, hätten wir niemals Thomas Danneberg auf nur irgendeinem seiner vielen Schauspieler erlebt. Glaubrecht wäre niemals Pierce Brosnan oder James Woods geworden. Tommi Piper wäre niemals Alf gewesen. Hubertus Bengsch niemals Richard Gere usw. usw. Deshalb: Besetzungen nach Originalstimme sind keine gute Idee.
100% Zustimmung
Vermutlich auch deswegen, weil es dann nie zu den Besetzungen von Curt Ackermann auf Cary Grant und Norbert Langer auf Tom Selleck gekommen wäre?
Zitat von berti im Beitrag #79Ich bin dagegen, überhaupt nach Originalstimme zu besetzen.
Aber es wird doch bereits ab und zu gemacht und es kommt vor:
Zitat von Koboldsky im Beitrag #61es gibt auch Fälle, wo die ideale Stammstimme bereits super dicht am Original dran ist
Insofern finde ich dein kathegorisches Nein zu hart formuliert und kann mich in ihm in der Form nicht anschließen. Nach Ähnlichkeit zum O-Ton kann aber muss man nicht besetzen, es kommt etwa drauf an wie gut eine Stimme eine Synchronrolle auszufüllen vermag. Man sollte es eben nicht zur Regel machen. Ich habe persönlich nicht das Gefühl, dass heutzutage durch die Intervention von SV's wahnsinnig viele o-ton-nahe Kombis entstanden sind. Im Gegenteil sind mAn. wie geschrieben viele von "bestätigt" worden (wobei ich mich in einzelnen Punkten natürlich auch irren kann!) . Superviser kümmern sich afaik. daneben v.A. um eine möglichst ähnliche Stimmlage und müssen mit dem Regisseur usw. darauf achten, das insbesondere der Charakter der Figuren sw weit wie möglich erhalten bleibt.
Ich finde, Tommi Piper kommt Nick Nolte schon am nächsten. Klar hört man auch ein wenig einen kaputten Kluckert (obwohl Kluckert um einiges dicker klingt). Spätestens ab Minute 1:15 wird einem klar, wieso Tommi Piper damals in "Nur 48 Stunden" besetzt wurde (zum Thema: nah am Original!) und es bleibt völlig unverständlich, weshalb sich Danneberg am Stammsprecher etablierte.
Zuletzt, in "Angels has fallen" war es Spitzer - auch sehr schade, dass man Piper nicht holte.
Spitzer ist vom Original schon entfernt, keine große Ähnlichkeit, trotz Kratzen.
Eigentlich müsste man nicht unbedingt nach Originalstimme besetzen, sondern vielmehr nach Aussehen, Ähnlichkeit zum Gesicht... und da bleiben wir bei Nolte wieder bei Piper.
Danneberg kam bspw. bei Terence Hill einfach gut vom Gesicht, da es auch eine Ähnlichkeit gab. Genauso die Kombi Danneberg-Douglas Barr.
Da sich Arne Elsholtz auf alle seine Stammschauspieler einst selbst besetzte, hatte er einfach 'nen guten Riecher und wusste am besten zu wem sein Organ und dessen Spiel, bzw. Charakter passt. Und es passte immer!
Bei Arne kann ich zustimmen. Obwohl er es teils arrogant begründete (bei Tom Hanks: "ich war lustiger als die anderen"), hatte er Recht. War vielleicht kein einfacher Typ, aber ein begnadeter Sprecher.
Zitat von iron im Beitrag #84Den kleinen Zitier-Fehler (der mir sicher nicht hätte unterlaufen müssen) hab ich soeben gleich im Ausgangszitat korrigiert.
Mir ging es nicht um das fehlende "i" in "ich", sondern darum, dass eine Aussage als "Zitat von berti" angeführt wurde, obwohl sie von ronnymiller stammte. Ansonsten könnte es jemand als Widerspruch auffassen, falls ein Beitrag von mir nicht mit dieser Position übereinstimmt. Extra korrigiert werden muss die Zuordnung natürlich nicht.
Zitat von iron im Beitrag #41Hans Hessling für Will Geer:
Ich finde Hessling ist erstaunlich nahe an ihm dran, er wurde immerhin in "Columbo: Zwei Leben an einem Faden" in Hamburg für ihn besetzt.
Eine Besetzung in Hamburg dürfte bei Hessling zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ungewöhnlich gewesen sein, da seine Berlin-Phase sicher schon vorbei war und er wieder hauptsächlich in seiner Heimatstadt arbeitete. Sein Einsatz für Walter Brennan in "Rio Bravo" ist für mich jedenfalls ein Fall, bei dem ich mir absolut vorstellen könnte, dass die Ähnlichkeit zum Original ausschlaggebend war: Immerhin hat er Barnes ansonsten (soweit bekannt) nicht synchronisiert und synchronisierte zu dieser Zeit ansonsten nur in Berlin. Der alte Stumpy nörgelt, keift und quengelt fast den ganzen Film über und klingt Hessling dabei teilweise verblüffend ähnlich; nicht nur vom Tonfall, sondern sogar vom Stimmklang her!
Bei Arne Elsholtz konnte ich bei keinem "seiner" Schauspieler eine Original-Stimmähnlichkeit feststellen, jedoch eine starke Ähnlichkeit vom Aussehen her: Robert Hughes in der Sitcom "Hey Dad!" - aber auch hier hatte Elsholtz die Regie.
Kurios - Barnes ist doch der markante Schwere aus den Winnetou-Filmen. Er ist in "Rio Bravo" auch zu sehen, allerdings in einer unsympathischen kleinen Nebenrolle als Barkeeper.