Ich denke, irgendwer hat sich damals mal gedacht, dass Erik Schumann ja wie Maximilian Schell klingt. Was auch so war und zu ein paar perfekten Synchronisationen geführt hat.
Ich finde die Vorgehensweise, nach Ähnlichkeit zum O-Ton zu besetzen, besonders bei Zeichentrickserien recht schwachsinnig.
Amerikanische "Voice Actors" legen Cartoonfiguren nämlich oftmals überzogen lächerlich an. Und die entsprechenden "US-Chargen" funktionieren im Deutschen dann meist überhaupt nicht.
Gerade bei Cartoonfiguren finde ich es wesentlich wichtiger, wenn die Stimme - den deutschen Hörgewohnheiten entsprechend - natürlich auf dem Charakter liegt und das Bild angemessen ausfüllt.
Leider hat man insbesondere bei den Simpsons in den letzten 10-15 Jahren oft versucht, die O-Ton-Stimmen (mit Anke Engelke als Marge, Klaus Guth als Rektor Skinner und Michael Rüth in diversen Rollen) krampfhaft zu kopieren.
Das Ergebnis hört sich meistens sehr bemüht an und tut in der Regel im Ohr weh. (Man stelle sich im Übrigen auch mal vor, man hätte statt Gastell jemanden auf Homer besetzt, der Dan Castellaneta ähnlich klingt. Gruselige Vorstellung...)
Ich finde, dass es nicht schadet sich mal etwas vom O-Ton abzuschauen. Santiago Ziesmer wurde für Spongebob auch nach O-Ton gecastet (wobei dieser Wunsch aus Amerika kam). Trotzdem ist er keine 1-zu-1 Kopie von Tom Kennys Spongebob-Charge. Soweit ich gehört habe geht man im Trickbereich auch mehr oder weniger diesen Mittelweg. Hin und wieder gibt es auch Besetzungen, die kaum was mit dem O-Ton zu tun haben und mehr nach der Rolle gehen, die auch gut funktionieren. Vom krampfhaften kopieren des O-Tons bin ich natürlich auch kein Freund von, zumal man im deutschen eine andere Herangehensweise bei solchen Sachen hat als die Amerikaner.
@Nyan-Kun: Ich finde Santiago Ziesmer auch ziemlich nah dran an Tom Kenny. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass Kenny seine Stimme sehr stark in die Höhe verstellen muss, um auf SpongeBob zu passen.
Das muss Santiago Ziesmer in dem Ausmaße nicht. Gut, er chargiert auch ein bisschen. Allerdings klingt er dabei noch relativ natürlich und gibt SpongeBob etwas Menschliches mit.
Tom Kennys SpongeBob klang dagegen schon immer deutlich nach Cartoonfigur.
Das beste Beispiel für eine eigenständige Besetzung, die das Original sogar mMn übertrifft, war in der Serie Eberhard Prüter für Thaddäus. Der hatte mit Rodger Bumpass im Original (der sich auch grausam verbiegen muss, um draufzuliegen) stimmlich fast gar nichts zu tun, war aber als deutsche Interpretation wirklich perfekt.
Joachim Kaps ist als Neubesetzung da schon etwas näher am Original orientiert, klingt dabei aber auch deutlich weniger chargenhaft als Bumpass.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #53 Joachim Kaps ist als Neubesetzung da schon etwas näher am Original orientiert, klingt dabei aber auch deutlich weniger chargenhaft als Bumpass.
Was das anbelangt fand ich Tobias Lelle deutlich näher am Original. Joachim Kaps ist vom Stimmtyp her schon mehr in Richtung Prüter, auch wenn er ihm überhaupt nicht ähnlich klingt.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #49(Man stelle sich im Übrigen auch mal vor, man hätte statt Gastell jemanden auf Homer besetzt, der Dan Castellaneta ähnlich klingt. Gruselige Vorstellung...)
Zitat von Psilocybin im Beitrag #46Bei Tom Hanks wäre wohl am ehesten Münchow an der Originalstimme dran.
Für mich ist Ronald Nitschke am nächsten an der Originalstimme von Hanks dran.
Ihr werdet jetzt sicherlich alle lachen, aber nachdem ich mir "Toy Story" im O-Ton angeschaut habe, war ich ziemlich erschrocken, wie nah Peer Augustinski an Hanks dran war.
Auf dem realen Schauspieler hätte er aber eher nicht funktioniert.
Zitat von VanToby im Beitrag #52Am nächsten dran ist Tom Hanks.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #57 Ihr werdet jetzt sicherlich alle lachen, aber nachdem ich mir "Toy Story" im O-Ton angeschaut habe, war ich ziemlich erschrocken, wie nah Peer Augustinski an Hanks dran war.
Auf dem realen Schauspieler hätte er aber eher nicht funktioniert.
In Deutschland würde wohl niemand funktionieren, der sich wirklich an der Originalstimme von Hanks orientiert.
Ich bin dagegen, überhaupt nach Originalstimme zu besetzen. Das wird heute leider wegen zahlreicher Supervisor viel zu häufig gemacht. In den glorreichen Synchronzeiten (gefühlt alles vor 2000) war das total wurscht. Wenn es nach Originalstimme ginge, hätten wir niemals Thomas Danneberg auf nur irgendeinem seiner vielen Schauspieler erlebt. Glaubrecht wäre niemals Pierce Brosnan oder James Woods geworden. Tommi Piper wäre niemals Alf gewesen. Hubertus Bengsch niemals Richard Gere usw. usw. Deshalb: Besetzungen nach Originalstimme sind keine gute Idee.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #59Ich bin dagegen, überhaupt nach Originalstimme zu besetzen. Das wird heute leider wegen zahlreicher Supervisor viel zu häufig gemacht. In den glorreichen Synchronzeiten (gefühlt alles vor 2000) war das total wurscht. Wenn es nach Originalstimme ginge, hätten wir niemals Thomas Danneberg auf nur irgendeinem seiner vielen Schauspieler erlebt. Glaubrecht wäre niemals Pierce Brosnan oder James Woods geworden. Tommi Piper wäre niemals Alf gewesen. Hubertus Bengsch niemals Richard Gere usw. usw. Deshalb: Besetzungen nach Originalstimme sind keine gute Idee.