Das Problem bei Norman Reedus ist das er halt keinen Stammsprecher hat. In der ganzen zeit seit The Walking Dead läuft wurde er in keiner anderen Produktion von Tommy Morgenstern gesprochen.
Umso mehr hätte man nach TWD besetzen sollen. Längste und größte Rolle (mittlerweile männliche Hauptrolle), und noch dazu bei einer der angesagtesten Serien.
Ach so, sorry, das Casting übersehen. Na ja, Morgenstern ist halt Morgenstern. Den nach Offenbach zu bekommen, ist ja vielleicht gar nicht so leicht. Einen aus der ersten Reihe bekommst du vielleicht nicht, aber man hat eine gute Alternative gefunden. Der Junge fällt mir immer häufiger sehr positiv auf. Klar, er könnte noch mehr variieren, aber das kommt schon noch.
Werden die nicht sowieso per Schalte aufgenommen? Einen Rotermund konnte man sich für Detroit auch leisten, und da hat man (aufgrund fehlendem Stammspecher) a la Grey's Anatomy besetzt.
Die Hauptrollen werden in der Regel nie per Schalte aufgenommen. Das wäre sehr unwirtschaftlich und der direkte Augenkontakt ist sehr wichtig. Ich denke mal, dass Tommy angefragt wurde. Sehr wahrscheinlich hatte er keine Zeit und vielleicht ging es auch um mehr. Gavrillis find ich super, aber für Norman Reedus nicht passend. Zu viel Röhre. Wenn man sich den O-Ton anhört, wünscht man sich einen Ekki Belle in den 40igern. Brammer war perfekt und Tommy für mich nur die zweite Geige. Auch wenn ich zugeben muss, dass sich Morgenstern gemacht hat. Er drückt von Staffel zu Staffel immer weiter nach unten, was ich derbe cool finde. Martin Kautz würde noch funktionieren. Na ja, Wurst. Spiele sollte man eh im O-Ton zocken. Es gibt leider keine anständigen deutschen Lokas, die Publisher machen es den Studios viel zu schwer. Da kann gar nichts vernünftiges bei rauskommen.
Zitat von Psilocybin im Beitrag #36 Es gibt leider keine anständigen deutschen Lokas
Natürlich gibt es die. Aber wenn man sie von vorne herein schlecht / scheiße finden will, findet man immer genug zum Rumnölen. Genauso wie ein Mutterspracher vermutlich genug schlecht rübergebrachte Lines im ach so perfekten O-Ton ausmachen kann.
Und ist der O-Ton von DS nun japanisch oder englisch?
Mir fällt da auf Anhieb "Driver: San Francisco" ein. Ubisoft lässt sich da nicht lumpen und lässt in Berlin auf Hollywoodblockbuster Niveau synchronisieren. "Quantum Break" fand ich qualitativ auch nicht übel, auch wenn man hier leider auf die bekannten deutschen Stimmen verzichtet hatte.
Und nächstes Jahr wird ja noch "Cyberpunk: 2077" rauskommen, wo ich auch ein gutes Gefühl habe, was die deutsche Fassung anbelangt.
Den richtigen Gamern hier im Forum dürften sicherlich mehr Beispiele einfallen.
Das mag alles sein. Aber was bringen die ganzen bekannten Stimmen, wenn der Rest nicht stimmt? Die Dialoge klingen meist grausam, weil keiner Ahnung hat, was gerade abgeht. Die Übersetzungen sind, tja, nur Übersetzungen. Videospiele werden so schnell durchgejagt, sicher gibt es Ausnahmen. Aber so richtig gut kann man Spiele nicht bearbeiten. Man kann nur das Beste draus machen und hoffen, dass das meiste irgendwie sitzt.
Edit: Grad in Driver San Francisco reingehört. Nathan und Völz. Völz passt finde ich nicht und bei den Cut-Scenes hatte man wohl kein Bild. Schwebt alles drüber. Schade eigentlich.
Monkey Island 3 und Grim Fandango habe ich ewig nicht mehr gespielt. Von Bioshock kenne ich nur Infinite. Klang recht ordentlich, hatte aber auch diese typische Videospielschwächen, für die aber keine Sau was kann (außer der Publisher)
Zitat von Psilocybin im Beitrag #36Es gibt leider keine anständigen deutschen Lokas, die Publisher machen es den Studios viel zu schwer. Da kann gar nichts vernünftiges bei rauskommen.
Black & White I ist ordentlich lokalisiert und gut besetzt – besonders in den Hauptrollen: Holger Mahlich, Bernd Stephan, Rolf Becker, Gerhard Marcel und Christian Stark. Mass Effect: Andromeda ist auch richtig gut. Super Ensemble und von Anfang bis Ende ein stimmiges Buch. Es existieren einige Spiele mit gutem Buch und Ensemble. Das Problem ist nur, dass sowas von den Publisher immer weniger ernst genommen wird. Und deutsche Eigenproduktionen schludern hierbei auch. Die Werke von Piranha Bytes waren immer nur solide. Bei Deponia von Daedalic ist sowohl das deutsche Originalbuch als auch die englische Fassung großartig – nur mal so am Rande.
Aber das Problem mit guten deutschen Fassungen zieht sich durch alle Bereiche. Grade bei Serien ist dies auffällig, was für Unterschiede hier zum Vorschein kommen können. Eine auf dem ersten Blick „billige“ Serie wie Bob’s Burgers glänzt hier auf ganzer Line. Währenddessen umworbene/gepriesene Animes wie Sailor Moon: Kristall ein absoluter Reinfall sind, wo nicht nur die Besetzung sondern auch das Buch hakelig sind.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #39Und nächstes Jahr wird ja noch "Cyberpunk: 2077" rauskommen, wo ich auch ein gutes Gefühl habe, was die deutsche Fassung anbelangt.
Ich bin hier, wie schon einmal erwähnt, eher vorsichtig. Die Wichterreihe war nicht prall. Weder I, schon gar nicht die Neusynchro von I, II noch III rissen einen echt vom Hocker.
Die ursprüngliche Aussage war allerdings "Es gibt leider keine anständigen deutschen Lokas" und nicht "Es gibt leider keine anständigen deutschen Lokas mehr". Die Beispiele beweisen also zumindest, dass es sie durchaus gibt bzw. gab.