Es wird immer wieder beklagt, es gebe kaum noch markante Synchronstimmen. Alle Sprecher seien irgendwie austauschbar. Wilkins nahm sich des Themas bereits vor einigen Jahren in seiner Kolumne an. Damit verbunden ist die Ansicht, Synchronisationen würden immer langweiliger und künstlerisch minderwertiger.
Ich möchte das Thema noch aus einer anderen Richtung angehen und provokant eher das Gegenteil behaupten:
Je markanter die Stimme ist, die sich nach einer Weile für einen Darsteller durchsetzt, desto primitiver ist oft das Spiel.
Und: Wenn sich auf einem Darsteller eine markante Stimme durchsetzt, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass er seine schauspielerisch interessantesten Zeiten bereits hinter sich hat.
Das griffigste Beispiel ist vielleicht Bruce Willis: Ich kenne DAS MODEL UND DER SCHNÜFFLER nur ausschnittsweise, aber sowohl er als auch sein dortiger Sprecher Ronald Nitschke haben interessante, verschmitzte Zwischentöne, die die offensichtliche männliche Erscheinung oft konterkarieren. Das offensichtlich Männliche bedient er aber trotzdem - kurzum: "Er kann cool, witzig, hart, smart und elegant zu gleich sein" (Mew Mew). Manfred Lehmann hingegen ist einfach nur die coole Action-Sau. Kaum Zwischentöne, kaum Brechungen. Einfach nur die Marke Bruce Willis, einfach nur die Marke Manfred Lehmann. Und die zieht irgendwie immer, wodurch die Filme immer dümmer werden können, aber es gibt ja Geld und alle sind zufrieden.
Das muss prinzipiell nichts Schlechtes sein. Schon allein der Markterfolg gibt recht. Es gibt ein wohliges Gefühl, weil es Vertrautheit erweckt und dabei auf irgendeine über-individuelle Weise ästhetisch wohltuend ist. Es dient insofern dem Künstlerischen, als dass es durch einen Larger-than-life-Effekt die Abstrahierung unterstreicht. Oder könnte es wenigstens. Es ist nur schade, dass dabei auch so viel verloren geht, was mal da war oder hätte sein können.
Ein anderes heiß diskutiertes Beispiel, bei dem ich auch nicht so sehr mit reden kann, ist vermutlich John Wayne: Für viele IST Arnold Marquis John Wayne, insbesondere war er das für diesen bekanntlich selbst. Aber viele beklagen an ihm eine ziemliche Einseitigkeit im Spiel, insbesondere durch seinen generellen Hang zur Poltercharge, bevorzugen zum Beispiel stattdessen Heinz Engelmann oder andere.
Mein persönliches Beispiel, das mich zu dem Thread inspiriert hat, ist aber Woody Harrelson: Er spielte in der Vergangenheit einen naiven Barkeeper in CHEERS oder den schmierigen Schmuddelheftverleger LARRY FLYNT. Das eine traf Tobias Lelle bestens, das andere Michael Schernthaner. Auch manch Gastrolle, namentlich in WILL & GRACE, spielten mit dem alten CHEERS-Image, wo sich seine Rolle naiv gab, aber dies als Ausrede für allerlei versaute Direktheit diente. Inzwischen spielt er aber nur noch den dauergenervten Südstaatler-Badass. Das bedient Thomas Nero Wolff in Perfektion. Aber alles andere, was Harrelson mal interessant machte, fällt bei ihm unten runter. Es spielt jedoch auch keine wichtige Rolle mehr. Trotzdem ist es schade. Inzwischen ist Tobias Lelle sogar interessant rotzig geworden und könnte den Badass sicherlich auch geben und durch seine Eigenart einen Mehrwert bieten, der dem ursprünglichen WH sogar entspricht. Aber man verzichtet darauf. Schade.
Und apropos Thomas Nero Wolff: Eine ähnliche primitive, langweilige Marke ist Kyle Chandler geworden. Ob als nachdenklicher, manchmal verschlafener, manchmal neurotischer Empfänger der Zeitung von Morgen in ALLEIN GEGEN DIE ZUKUNFT mit Joachim Tennstedt oder als beherzter, manchmal überforderter Football-Coach mit Marcus Off in FRIDAY NIGHT LIGHTS: Beides waren spielerisch vielschichtige Rollen. Aber jetzt gibt er nur noch den, naja, Dauergenervten. Langweilig.
An dieser Stelle könnte man auch einen B-Teil aufmachen und auf Sprecher zu sprechen kommen, die sich selber zu einer primitiven Marke stilisiert haben ... aber nach einigem Nachdenken lasse ich das lieber aus. Es geht mir hier ausdrücklich nicht darum, direkt das Spiel und die Eigenart von Sprechern zu kritisieren, sondern nur allenfalls über Besetzungweisen oder den Lauf der Zeit zu lamentieren.
Die Sache scheint vor allem ein Phänomen des Action-Mainstream-Kinos zu sein.
Umgekehrt scheint es jedoch auch eine gegenrichtete, aber vergleichbare Bewegung geben in, wie soll man sagen, Filmen die sich wichtig nehmen, aber eigentlich auch nur besserer Mainstream sind:
Je mehr Schauspieler aus der Nische in einen (möchtegern-wichtigen) Mainstream eintreten und ihre Rollen dabei künstlerisch anspruchsvoll wirken sollen, desto eher verlieren sie ihre markante Stimme.
Zachary Quinto hatte mit Daniel Fehlow schon gleich am Anfang eine sehr spezielle und (wenn auch nicht möglicherweise in allen Aspekten) treffende Stimme, aber als er dann richtig bekannt wurde, da wurde es der damit verglichen ziemlich weiche, unmarkante Timmo Niesner. Der ist natürlich trotzdem ein hammerguter Schauspieler und bedient die angenommenerweise tiefschürfende Rolle. Aber eben auf eine eingefahrene Art, mit der er auch schon viele andere Rollen bedient hat. Würde man die Augen schließen, könnte es genauso gut auch irgendein anderer Darsteller sein. Das Ganze wird dadurch vermutlich massentauglicher, weil weniger speziell. Und weil Timmo Niesner seinen ihm eigenen Intellekt ausstrahlt, wird es zugleich auch Feuilleton-näher.
Das alles soll aber bitte kein Plädoyer gegen markante Stimmen an sich sein. Im Gegenteil finde ich gerade das am Synchron so charmant, was viele oft daran kritisieren: Dass es bis zu einem gewissen Grad immer wieder die gleichen erkennbaren Stimmen sind. Nicht grundlos habe ich mich schon früh gefreut, wenn ich zum Beispiel die recht speziellen Santiago Ziesmer oder Philine Peters-Arnolds in Realfilm-Rollen erkannte. Und nicht zuletzt bevorzuge ich München wohl auch deshalb, weil der Pool da schon immer kleiner war und alle immer ein bisschen "drüber" waren, kurzum: alles markanter wirkte.
Was meinen andere: Zustimmung, Ablehnung? Banalitäten? Weitere Beispiele? Kein Bock?
Zitat von VanToby im Beitrag #1Je mehr Schauspieler aus der Nische in einen (möchtegern-wichtigen) Mainstream eintreten und ihre Rollen dabei künstlerisch anspruchsvoll wirken sollen, desto eher verlieren sie ihre markante Stimme.
Ein interessanter Gegenpart ist der von mir bereits im "Feste Kombis, die mir nicht gefallen-Thread" angesprochene Fall Willem Dafoe/Reiner Schöne. Dafoe war ab Mitte der 1980er zwar in mitunter notableren Filmen ('Platoon', 'Mississippi Burning', 'American Psycho' oder 'Die letzte Versuchung Christi') präsent, hatte aber auch sehr viel kleines/Nischenfilme gemacht und eine Reihe von wechselnden Sprechern durchlaufen. Mit Brückner war er der gebrochene und verzweifelte Held, mit Condrus der rechtschaffende Bürgerliche, mit Kronberg der zielstrebige oder leicht aggressive Hitzkopf und mit Petruo der angeknackste Druppie.
Für den "mainstreamigen" Spider-Man, besser gesagt für die Rolle des Grünen Kobolds (Norman Osborn), wurde dann um 2002 der überaus markante Reiner Schöne auserkoren. Durch den Erfolg verfestigte er sich er auf Dafoe. Bei Rollen die aber aus der Bösen-Schiene, für die Schöne offenbar ausgewählt wurde, herausfielen wurde gerne mal umbesetzt (Condrus, Memel, Schenk, Krumpholz; es gab, auch lange nach Spider-Man immer wieder Durchschläge). Dadurch ist versucht worden die Problematik "Je markanter die Stimme ist, die sich nach einer Weile für einen Darsteller durchsetzt, desto primitiver ist oft das Spiel" mittels anderer Sprecher zu umgehen - was aber unterm Strich schon rein definitorisch dem Sinn einer "Festen Kombination" entgegen spricht.
Man hat sich hier nämlich nicht auf den "unmarkanteren Sprecher im Mainstreamfilm" (also zB. die, im Vergleich zu Schöne, unmarkanteren Frühsprecher) verlassen, sondern eine Kombi aus einem einfachen Rollencast heraus etabliert und danach kontinuierlich weitergeführt, die aber bereits qua stimmlicher Übermarkanz nicht alle Fassetten abdecken kann. Denn Schöne hat allein schon durch seine markante Stimme (die halt im Gegenzug zu den anderen Genannten weniger Modulationsfläche besitzt) die Tendenz sehr schnell in eine Richtung zu gehen, (einige sagen ja, er würde sinngemäß immer nur die 'röhrender Cowboy'-Nummer abziehen, wurde und wird ja auch immer wieder kritisiert, zuletzt in "Spider-Man: No Way Home") was allerdings dem meist doch deutlich fassettenreicheren Spiel Dafoes irgendwie entgegensteht.
Viele im Original enthaltene Klangfarben und -brechungen kommen mit Schöne meist nur sehr vage oder total anders herüber. Schöne klingt eigentlich nach kumpelhaftem, starken Alpha-Mann; kann u.U. auch mal die gewaltige Stimme Gottes sein. Dafoe zeichnet sich aber durch ein recht agiles, difizielles und vor allem vielseitiges und unfestlegbares Spiel aus, wodurch er unterm Strich im Deutschen eine ganz andere Wirkung erzielt, als es im Original der Fall ist. Hier bestätigt sich dann deine Theorie "markante Stimme = primitive(re)s Spiel" doch die Theorie "Wenn sich auf einem Darsteller eine markante Stimme durchsetzt, ist da ein gutes Zeichen dafür, dass er seine schauspielerisch interessantesten Zeiten bereits hinter sich hat" trifft aufgrund der eher 'einseitigen' Interpretation des Sprechers nur auf den deutschen Dafoe zu.
Zitat von VanToby im Beitrag #1Das griffigste Beispiel ist vielleicht Bruce Willis: Ich kenne DAS MODEL UND DER SCHNÜFFLER nur ausschnittsweise, aber sowohl er als auch sein dortiger Sprecher Ronald Nitschke haben interessante, verschmitzten Zwischentöne, die die offensichtliche männliche Erscheinung oft konterkarieren. Das offensichtlich Männliche bedient er aber trotzdem - kurzum: "Er kann cool, witzig, hart, smart und elegant zu gleich sein" (Mew Mew). Manfred Lehmann hingegen ist einfach nur die coole Action-Sau. Kaum Zwischentöne, kaum Brechungen. Einfach nur die Marke Bruce Willis, einfach nur die Marke Manfred Lehmann. Und die zieht irgendwie immer, wodurch die Filme immer dümmer werden können, aber es gibt ja Geld und alle sind zufrieden.
Das muss prinzipell nichts Schlechtes sein. Schon allein der Markterfolg gibt recht. Es gibt ein wohliges Gefühl, weil es Vertrautheit erweckt und dabei auf irgendeine über-individuelle Weise ästhetisch wohltuend ist. Es dient insofern dem Künstlerischen, als dass es durch einen Larger-than-life-Effekt die Abstrahierung unterstreicht. Oder könnte es wenigstens. Es ist nur schade, dass dabei auch so viel verloren geht, was mal da war oder hätte sein können.
In diesem Fall sehe ich den Grund dafür aber schlicht in den Vorlage, da Willis´ Rollen schon seit Jahren schauspielerisch nichts mehr hergeben (das wurde schon oft genug kritisiert). In "Stirb langsam" traf er neben den coolen und toughen Momenten auch die ironischen, emotionalen und teilweise verzweifelten (als John McClane per Funk einen Mord zu verhindern versucht) perfekt und wurde der Rolle absolut gerecht. Das hätte Nitschke sicher nicht besser machen können, zumal sich die beiden zu dieser Zeit sehr ähnelten und auch ähnlich besetzt wurden. Wobei möglicherweise die immer stärkere Festlegung auf das Action-Genre auch Lehmann unterfordert hat: So (aus heutiger Sicht) untypische Besetzungen, wie es sie in früheren Jahrzehnten sowohl in größeren ("Das Böse unter der Sonne") als auch in kleineren Rollen ("Die Schlemmerorgie", "Willkommen, Mr. Chance") gab, wären mittlerweile wohl unvorstellbar. Kein Wunder, dass er in Interviews meist nicht gerade enthusiastisch wirkt.
Im Grunde genommen hat sich Lehmann an Willis absolut angepasst. So wenig spielfreudig und leidenschaftlich wie Willis Performance in seinen "Brot-und-Butter"-B-Filmrollen ist, ist dementsprechend auch Lehmann wenig leidenschaftlich zu Werke, wenn er ihn da synchronisiert. Abgesehen davon, dass Lehmann scheinbar eine ähnliche Mentalität entwickelt hat wie Willis (Frei dem Motto: "So lange die Kohle stimmt mach ich's), wird er wohl auch absolut keinen Grund sehen warum er aus der Vorlage mehr machen sollte als sie eigentlich ist.
Ich denke bei Lehmann kommt noch dazu, das er wohl ganz genau weiß, das man ihn quasi nicht umbesetzen kann. Das + die eintönigen Rollen von Willis sorgen dafür, das wir an den Punkt angekommen sind. Denke aber das wäre bei vielen anderen ebenfalls der Fall.
Tatsächlich gefallen mir, die meisten Sprecher/inne auf ihren "kleineren Schauspielern", am besten. Vielleicht u.a. wegen dieser Thematik.
Habt ihr mal einen der letzten geschätzt 40 Willis-Streifen überhaupt angeguckt? Was soll Lehmann da rausholen? Wie? Da würde doch die Schere zum Bild voll aufklappen. Willis der Schauspieler ist vor vielen Jahren gestorben. Ich wäre für ein bisschen mehr Respekt für Lehmann.
Zitat von Ozymandias im Beitrag #7Habt ihr mal einen der letzten geschätzt 40 Willis-Streifen überhaupt angeguckt? Was soll Lehmann da rausholen? Wie? Da würde doch die Schere zum Bild voll aufklappen. Willis der Schauspieler ist vor vielen Jahren gestorben.
Etwas anderes haben Nyan-Kun, CrimeFan und ich im Prinzip doch auch geschrieben.
Ja, Manfred Lehmann ist da überhaupt kein Vorwurf zu machen. Er bietet genau das, was verlangt ist. Und er kann ja auch nichts dafür, dass er besetzt wird. Es soll hier ausdrücklich nicht um Sprecherleistungen gehen, sondern ein synchron-cineastisches Phänomen beleuchtet werden.
Trotzdem denke ich nämlich, dass es mit Ronald Nitschke auf gewisse Weise interessanter werden könnte, weil er nun mal so ist, wie er ist. Immer mit einem scharfen Augenzwinkern. Er müsste sich seinen Mehrwert gar nicht großartig erspielen (ohne ihm damit das Schauspiel abzusprechen), er brächte ihn von sich aus mit. Künstlerisch-cineastisch wäre das eine Spur gehaltvoller. Aber natürlich wäre es nicht das, was das Publikum will. Und nicht das, was die Leinwand eigentlich zeigt.
Dass das ginge, lässt mich DIE SIMPSONS vermuten, die Jahre lang nur noch ein schwacher Abklatsch ihrer selbst war, aber durch die alten Sprecher noch einen Mehrwert hatte, der an frühere Zeiten erinnerte. Gerade Homer war mit Norbert Gastell eine Marke, vielleicht sogar eine primitiv herstellbare, aber durch Norbert Gastells spielkindliche Art so viel mehr als das.
Wenn ich es recht bedenke, ist das auch der Grund, wieso ich Helmut Krauss für John Goodman nie so recht mochte. Er hat ihn fraglos zu einer sehr geilen Marke gemacht. Aber anders als Bruce Willis et al. ist JG eben so viel mehr als nur seine Walter-Sobchak-Marke, ja, v.a. im Fernsehen sogar überhaupt nicht diese.
Interessant ist es, wenn zwei verschiedene Marken konkurrieren. Bei George Clooney ist es m.E. tatsächlich erstaunlicherweise so, dass sich die primitivere Marke NICHT durchgesetzt hat. GC wollte sich zu etwas Coolem stilisieren, aber es kam nicht an. Der charmante Kindskopf, der wenn nötig, dann doch Reife zeigt, ist natürlich auch eine Marke, aber eine, die weniger holzschnittartig ist und auch kaum noch ausgespielt wird. Es sind Reminiszenzen, und die funktionieren nur mit Detlef Bierstedt.
Zitat von VanToby im Beitrag #9Wenn ich es recht bedenke, ist das auch der Grund, wieso ich Helmut Krauss für John Goodman nie so recht mochte. Er hat ihn fraglos zu einer sehr geilen Marke gemacht. Aber anders als Bruce Willis et al. ist JG eben so viel mehr als nur seine Walter-Sobchak-Marke, ja, v.a. im Fernsehen sogar überhaupt nicht diese.
Wobei hier fand ich eher, dass Klaus Sonnenschein die Marke gegeben hat. Mit ihm war Goodman fast immer nur der "dicke Zyniker vom Dienst", bzw. wirkte er mit auf mich so. Daher glaube ich hat man - ähnlich wie bei meinem obiges Dafoe-Beispiel - in "Big Lebowski" auf Krauss umbesetzt. Der war nämlich hier keine Marke sondern passte auf diese Aggro-Proletenrolle besser drauf als Sonnenschein, der hier zu intelligent und sarkastisch gewirkt hätte.
Für viele IST Arnold Marquis John Wayne, insbesondere war er das für diesen bekanntlich selbst. Aber viele beklagen an ihm eine ziemliche Einseitigkeit im Spiel, insbesondere durch seinen generellen Hang zur Poltercharge, bevorzugen zum Beispiel stattdessen Heinz Engelmann oder andere.
Arnold Marquis ist für diesen Thread wirklich das beste Beispiel. Manche Wayne-Filme kann ich mir wegen ihm nur mit großen Bauchschmerzen ansehen.
Besonders ärgerlich ist es hier, weil Wayne mit Engelmann, Lukschy und Borchert drei perfekte Sprecher hatte, die auch noch die verschiedensten von Wayne gespielten Typen super bedienen konnten.
Am merkwürdigsten ist die Besetzung von Marquis übrigens in der Neusynchro von "Red River". Denn dort wirkt Marquis nicht nur typmäßig deplatziert, sondern auch viel zu alt. Hier wäre GGH evtl. besser gewesen.
Zitat von Ludo im Beitrag #10Daher glaube ich hat man - ähnlich wie bei meinem obiges Dafoe-Beispiel - in "Big Lebowski" auf Krauss umbesetzt. Der war nämlich hier keine Marke sondern passte auf diese Aggro-Proletenrolle besser drauf als Sonnenschein, der hier zu intelligent und sarkastisch gewirkt hätte.
Man muss auch einräumen: Helmut Krauss war es ja auch schon mehrfach davor, hatte sich also auch schon vor der Kultrolle bewiesen.
Ich kritisiere hier mehr die Zuschauer, die in John Goodman nur noch seine "Big Lebowski"-Rolle sehen und wieder sehen wollten. Beide, John Goodman und Helmut Krauss, sind/waren mehr als das, aber in einer zueinander mMn meist inkompatiblen Weise.
Ah. Dann finde ich die "langweilige Feststimme" im Faden-Titel etwas missverständlich. Unter dem Lichte betrachtet, war Nitschke z.B. in "Der Tod steht ihr gut" eine wunderbare Abweichung vom da etablierten Lehmann. Der hätte die Rolle für meinen Geschmack etwas überrollt. Schlicht durch den dynamischen Stimmklang.
Zitat von VanToby im Beitrag #1 Für viele IST Arnold Marquis John Wayne, insbesondere war er das für diesen bekanntlich selbst. Aber viele beklagen an ihm eine ziemliche Einseitigkeit im Spiel, insbesondere durch seinen generellen Hang zur Poltercharge, bevorzugen zum Beispiel stattdessen Heinz Engelmann oder andere.
Arnold Marquis ist für diesen Thread wirklich das beste Beispiel. Manche Wayne-Filme kann ich mir wegen ihm nur mit großen Bauchschmerzen ansehen.
Besonders ärgerlich ist es hier, weil Wayne mit Engelmann, Lukschy und Borchert drei perfekte Sprecher hatte, die auch noch die verschiedensten von Wayne gespielten Typen super bedienen konnten.
Am merkwürdigsten ist die Besetzung von Marquis übrigens in der Neusynchro von "Red River". Denn dort wirkt Marquis nicht nur typmäßig deplatziert, sondern auch viel zu alt. Hier wäre GGH evtl. besser gewesen.
Der Punkt ist sicherlich der, an dem auch Synchronschauspieler hören, dass sie eine Marke geworden sind. Hört man erstmal "Mach mir den Marquis" oder "mach mir den Manne", ist es vorbei mit der Vielfalt. Ähnliches ist IMO vor Jahren Tobias Kluckert passiert, der heutzutage wie Gerard Butler klingt, der die Stimme verstellt.
Rein in Sachen Stimmdynamik war sein Joker katastrophal und viel zu alpha. Das Jämmerliche der Figur ging völlig verloren.
Zitat Der Punkt ist sicherlich der, an dem auch Synchronschauspieler hören, dass sie eine Marke geworden sind. Hört man erstmal "Mach mir den Marquis" oder "mach mir den Manne", ist es vorbei mit der Vielfalt. Ähnliches ist IMO vor Jahren Tobias Kluckert passiert, der heutzutage wie Gerard Butler klingt, der die Stimme verstellt.
Ja das fällt mir auch immer mehr auf. Manchmal habe ich aber, und da gehe ich mit VanTobys Aussage über Walter Sobchek konform, das Gefühl dass ganz viele Zuschauer GENAU DAS hören wollen und von der Regie entsprechend dahin dirigiert werden. Und deiner Joker-Einschätzung stimme ich auch voll und ganz zu, auch wenn's OT ist