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Dieses Thema hat 981 Antworten
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 Synchronschaffende
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Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

09.08.2009 14:17
#241 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Die Synchro ist nicht allzu besonders, aber ich finde sie z.B. wesentlich erträglicher, als die späteren Synchros von "Hawaii 5-0" (Claus Jurichs dürftig, Uwe Büschken eine Zumutung, Tom Deininger langweilig), würde sie wiederum aber sicher hinter den Pro7-Synchros von "Kobra, übernehmen Sie!" einordnen.
Gut gefällt mir an der Synchro in jedem Fall, dass Nebenrollen nicht andauernd von jedem Einsteiger bekannten "Allerweltsstimmen" gesprochen werden. Habe ich zumindest bisher den Eindruck, dass da sehr viele relativ unbekannte Sprecher randurften. Und von Nordhausen hat für mich bis heute eine sehr starke Behaftung mit "Perry Mason", obwohl ich die Serie früher nur bruchstückhaft mitbekommen habe und es schauspielerisch in der Tat kein Glanzstück ist. Wolfgang Eichberger war top für Raymond Burr, zumindest der beste, der mir bisher untergekommen ist. Ist schade, dass der es wohl selbst in den alten Synchros nicht geworden ist.

Knew-King



Beiträge: 6.545

09.08.2009 14:27
#242 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Ja Eichberger gefällt mir auch sehr gut, aber die von dir angesprochenen unbekannten Sprecher sind für mich ne zwiespältige Angelegenheit. Oftmals klingen die nämlich einfach so als wären sie das erste mal vorm Mirko, ergo "Scheiße". Ich mein super das es nicht immer und immer die selben Nasen sind, das ist auch zum kotzen, aber dann die oft so genannten "Penner von der Straße" .
Schwierige Sache.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

09.08.2009 14:37
#243 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Das Unkonventionelle geht ja schon bei Manfred Rahn für William Talman los. (Talman war übrigens der erste Hollywood-Schaupieler, der, offenbar kurz nachdem "Mason" eingestellt wurde, einen Anti-Zigaretten-Werbespot gedreht hat. War selber zu dem Zeitpunkt auch schon dem Krebs-Tod geweiht.)

Aber es gibt in der Tat auch viele "Rumstammler" darunter. Das stimmt schon. Und der öfter mal zu hörende Georg Tryphon, der offenbar für etliche "Spurensicherer" besetzt wurde, ist mir bis heute auch ein Gräuel im Ohr (klingt ein bisschen, als wenn Horst Gentzen schlafbesoffen spielen würde).
Als Glanzstück wiederum erscheint mir vor allem auch Hans W. Hamacher für Ray Collins. Mal davon abgesehen, dass die Besetzung eines etwa 70-jährigen Schauspielers, wie Collins, für diese Rolle, meiner Meinung nach, ziemlicher Unsinn ist, macht das einiges an Sympathiepunkten her.
Und Heike Schroetter für die zumindest anfangs klar unterforderte Barbara Hale hat auch irgendwie was.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

02.09.2009 17:02
#244 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Walter Niklaus und Viktor Deiß in "Finist - heller Falke".
Deiß schafft es als verschmitzter Schreiber Jaschka mühelos, dass die eigentliche Heldenfigur im Nichts verschwindet und der als komische Figur gedachte Scherzbold zum eigentlichen Sympathieträger des Filmes wird.
Walter Niklaus wiederum liefert als Kartaous eine Tour de force der Gemeinheit, mit tiefem Grummeln, Donnern, Kreischen, Brüllen und dem fiesesten Lachen, das man sich vorstellen kann.
Unnötig zu sagen, dass auch Helmut Müller-Lankow als Wojewode wie immer grandios ist.
Dieser drei wegen lohnt es sich, den Film anzusehen, der leider ein wunderbares Drehbuch des verstorbenen Altmeisters Rou in den Sand setzt.

Gruß
Stefan

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

06.09.2009 18:05
#245 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Kaum zu glauben, dass ich hier noch nie GOODBYE UND AMEN angeführt habe, der für mich zu den Paradebeispielen für eine perfekte Synchronisation zählt.
Die Dialoge sind sauber und offensichtlich sehr nah am Original (die englischen Zitate und die Bezüge auf sprachliche Unterschiede zwischen US-amerikanischen Regionen sind ein klares Zeichen). Aber geradezu grandios ist die Besetzung - da liegt wirklich jede Stimme perfekt auf dem Gesicht. Besonders Gunter Schoß beeindruckt mit seiner schnoddrigen Art für den wirklich schwer zu besetzenden Tony Musante, Wolfgang Lohse hat (für John Forsythe) sogar eine entfernte Ähnlichkeit mit Hans-Werner Bussinger und das größte Wagnis funktioniert auch: Die Figur von John Steiner wird als Südstaatler klassifiziert, etwas, das in eine andere Sprache als englisch nicht wirklich übersetzt werden kann - aber dank des leichten lausitzer Dialektes, den Horst Ziethen nie losgeworden ist (das "englisch" gerollte R), wird ein adäquater Effekt erzielt, ohne das es bemüht wirkt.
Die Zeit hat es im Übrigen auch gut mit dieser DEFA-Fassung gemeint, da viele der Sprecher heute noch aktiv und dem Publikum vertraut sind (Schoß, Sanders-Dornseif, Kluckert, Nietz, Meincke, Grasse), so dass manchem vielleicht gar nicht bewusst ist, dass es sich um eine DDR-Synchronisation handelt.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.494

08.09.2009 20:59
#246 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von Robert Urban
Peer Augustinski - Robin Williams - Good morning, Vietnam



Komisch, dass dieses Beispiel hier nicht später nochmal ausführlicher gewürdigt wurde! Augustinskis Besetzung war ein Geniestreich, zu dem man Arne Elsholtz nur gratulieren kann. Kein Wunder, dass Robin Williams (in Realfilmen) bis 2005 keine andere Stimme mehr hatte. Wenn Adrian Cronauer am Mikro loslegte und sich Tonfall und Stimmlage mitunter extrem veränderten, war ich manchmal unsicher, ob hier nicht mehrere Sprecher zum Einsatz kamen. Laut Augustinskis Erinnerungen hatten zuvor 69 andere Kandidaten für diese Rolle vorgesprochen. Interessant wäre natürlich, wär ansonsten diese Rolle gekriegt hätte. Mir persönlich ist beim besten Willen niemand eingefallen, weshalb ich diese Besetzung für perfekt halte. Neben den schrillen und überdrehten Momenten darf man natürlich nicht die leisen und emotionalen übersehen, die ebenfalls klasse rüberkamen.
Sehe ich das eigentlich richtig, dass Peer Augustinski zuvor nur selten größere Rollen synchronisiert hatte?

Synchronfan


Beiträge: 692

09.09.2009 01:14
#247 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Ulrich Gressieker für James Russo in Extremities. Meiner Meinung nach einer seiner besten rollen

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2009 22:23
#248 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Werner Peters für Livio Lorenzon in "Die Küste der Piraten"

Peters bellt die Rolle so gekonnt und mit Freude an der Sache, dass man den Eindruck gewinnt, er hätte sich auch synchron zur Figur besoffen.
Obwohl die Besetzung rein stimmlich nicht gerade passend für Lorenzon erscheint (relativ hoch und eher galant) und man sich wundern könnte, warum der zum Einsatz kommt, wo es doch Alternativen wie Benno Hoffmann, Gerhard Geisler, Hans W. Hamacher oder Arnold Marquis gab, war es schauspielerisch das Mitreißendste was ich für den Charakter-Glatzkopf bisher an Synchronleistungen gehört habe.

??? für Alberto Farnese in "Das Schwert des roten Giganten"

Absolut überzeugende Darstellung eines Schurken in so einem Antik-Film, die nicht ansatzweise wie Theater wirkt, sondern so, als wenn die Figur nebenan wohnen würde. Die Wutausbrüche schlagen so zweifelsfrei und direkt ein, wie ich es eher selten erlebt habe.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

15.09.2009 22:56
#249 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Möglicherweise hat Peters Firma Rondo Film "Küste der Piraten" synchronisiert.

Aber an dieser Stelle sei gleich mal Ulrich Voss in der gleichen Rolle genannt, der Peters mindestens ebenbürtig ist.

Gruß
Stefan

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

20.09.2009 22:58
#250 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Hans Dieter Zeidler für Sidney Poitier in "Ein Mann besiegt die Angst"

Zeidler gelang es besser, als vielen anderen Sprechern überhaupt, einen gewissen afroamerikanischen Sprechrhythmus im Deutschen zu reproduzieren, wodurch er sich trotz der verhältnismäßig alt wirkenden Stimme hervorragend mit Sidney Poitier ergänzt. Darüber hinaus füllt er die lebensfrohe, aber auch Vertrauen erweckende Rolle in jedem Detail glaubwürdig aus.

berti


Beiträge: 17.494

23.09.2009 14:58
#251 RE: RE:Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von John Connor
Hans-Werner Bussinger – Michael Caine in GENIE UND SCHNAUZE



Das sehe ich auch so. Seine Besetzung war ein echter Glücksfall. Der trinkfreudige und großmäulige Reginald Kincaid war eine (auch in Bezug auf den Dialogwitz) herrliche Rolle, in der ich mir Jürgen Thormann nicht so recht vorstellen kann.
Da Caine in diesem Film deutlich jünger wirkt, als er damals war, passte der etwas jüngere Bussinger hervorragend, während Thormann zum Alter des Darstellers, nicht aber zu dem der Rolle gepasst hätte. Auch für die lebendigen, quirligen Szenen (z. B. das finale Duell) wäre er vielleicht nicht so ideal gewesen. Schade, dass es die Kombination Caine-Bussinger offenbar ansonsten nur in "Nicht jetzt, Liebling" (den ich noch nicht kenne) gab. Ohne seinen plötzlichen Tod hätte ich mir Bussinger auch in Zukunft noch vorstellen könne, wenn Thormann nicht verfügbar gewesen wäre.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

13.10.2009 19:35
#252 RE: RE:Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Alfred Balthoff für Leon Askin in "Der Prinz von Bagdad"

Balthoff spricht die Vorzeige-Version der fett-gemästeten fiesen Drecksau wunderbar zwischen Müdigkeit, Bösartigkeit und trockener Coolness. Obwohl die Figur in der selben Aufmachung (Maske, Kostüm) auch locker als richtig lustiger Knuddelbär durchgegangen wäre gelang es hier durch das Stimmschauspiel, die gute mimische Vorlage Askins und ein paar sehr gelungebe Nahaufnahmen, die mit kleinsten Details die volle Punktzahl abräumen, tatsächlich in praktisch makelloser Art und Weise eine unkontrollierbar dämonische Wirkung aufzubauen.
Denkwürdiger Auftritt inmitten all der vielen 1001-Nacht-Charaktere, die uns Hollywood so beschert hat.
Der Film selbst ist übrigens auch nicht zu verachten und zählt zweifelsohne zum Besten, was Universal damals so in und um "Bagdad" veranstaltet hat. Dass der seit ein paar Free-TV-Ausstrahlungen bei der RTL-Gruppe in den 90ern in Deutschland offenbar nirgends mehr gelaufen ist (nichtmal im Pay-TV), ist traurig.

berti


Beiträge: 17.494

16.10.2009 15:16
#253 RE: RE:Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

"Der Kandidat" hat eine hervorragend besetzte Synchro. Meine persönlichen Favoriten sind Heinz Drache und GGH, die hier vom Rollentypus her sehr untypisch besetzt wurden:topic-threaded.php?forum=11776730&threaded=1&id=511603&message=7152513

Bei Henry Fonda freue ich mich über jeden Film, bei dem er von Wilhelm Borchert synchronisiert wurde, da diese Kombination ja leider zu oft aufgebrochen wurde. Auch ansonsten liest sich die Besetzung wie ein Who´s who der damaligen Top-Sprecher: Tilly Lauenstein, Alfred Balthoff, Margot Leonard, Heinz Petruo, Friedrich Schoenfelder etc.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

19.10.2009 13:42
#254 RE: RE:Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

"Ein gutes Geschäft/Auch die Engel essen Linsen" - diese federleichte schwarze Komödie hat genau die spritzige Bearbeitung bekommen, die sie brauchte.
Kurt Kachlicki (Michel Serrault) war eine der begabtesten Schnatterschnauzen der DEFA, aber Marylu Poolman (Rosy Varte) kann jederzeit mithalten (eine Glanzleistung bei dem Ausmaß an rasanten Dialogen). Sogar die Dialoge von Eberhard Richter sind um ein Vielfaches sauberer und gelungener als seine hölzernen Sherlock-Holmes-Bearbeitungen (nur den Dativ hörte man schon damals oft, wo er nicht hingehörte). Sogar die Mischung ist perfekt - kein Regelfall bei der DEFA. Besonders hervorzuheben wäre noch Fred-Arthur Geppert für Paul Preboist (da gab es sogar eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit).
Dieser Film mit dieser Synchronisation (die - Gott sei's gedankt - die einzige ist) sollte unbedingt bald wiederentdeckt werden.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.494

23.10.2009 14:19
#255 RE: RE:Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Merkwürdig, dass Ernst Lubitschs "Sein oder Nichtsein" noch nicht erwähnt wurde. Allein von der Besetzung, aber auch von den Dialogen dürfte hier doch manchem Synchron-Fan das Herz höher schlagen.
Der Film wurde genau zum richtigen Zeitpunkt synchronisiert. Sehr viel früher als 1960 wäre ein Start in Deutschland wohl kaum möglich gewesen, und einige Jahre später hätte die Besetzung bei vielen Rollen sicher anders ausgesehen.
Holger Hagen ist einfach herrlich als Jack Benny in der Rolle des maßlos eitlen Joseph Tura. Er trifft sowohl die komischen als auch die sensiblen und eleganten Momente. Wenn Tura in der Rolle des Hamlets zum Monolog ansetzt, kommt der Wohlklang von Hagens Organ voll zur Geltung. In den hektischen Momenten kling er ungewohnt überdreht. Auch nach langem Überlegen ist mir niemand eingefallen, der die Rolle damals stattdessen hätte synchronisieren können. Den von Stefan vorgeschlagenen Klaus Miedel kann ich mir nicht so recht vorstellen; vielleicht Niels Clausnitzer, wenn der Film (Gott bewahre!) erst 10-15 Jahre später in München fürs Fernsehen bearbeitet worden wäre?
Das Hagen damals öfter in Berlin arbeitete, war ein echter Glücksfall. Gleiches gilt für Werner Lieven, der als Gestapochef herrlich lospoltert. Einige Jahre später hätte man hier wahrscheinlich Martin Hirthe oder Arnold Marquis besetzt.
Apropos Marquis: Als Schmierendarsteller Rawitsch zeigt er hier sein komödiantisches Talent. Witziger Zufall, dass Rawitsch immer zu dick aufträgt und von seinen Kollegen gebremst wird. Bekanntlich neigte Marquis selber in manchen Rollen auch sehr zum Chargieren.
Curt Ackermann wäre einige Jahre später sicher auch nicht mehr besetzt worden. In der Rolle des Statisten Bronski durfte er sich schön untypisch zeigen und um eine Erweiterung seiner Rolle als Hitler betteln. Ein schöner Kontrast zu seinen ansonsten urmännlichen und selbstbewussten Rollen!
Wenn Felix Bressart mit Alfred Balthoffs Stimme den Shylock-Monolog rezitiert, läuft mir jedesmal ein Schauer über den Rücken. Seit mir bewusst ist, dass Balthoff selber die Nazi-Zeit nur im Versteck überlebte, hat sich dieser Eindruck noch verstärkt.
Klasse ebenfalls Edith Schneider für Carole Lombard als zunächst divenhafte, später mutige, aber immer auch komische Maria Tura. Gleiches gilt für Hans Hessling als (zugegebenermaßen klischeehaft besetzter) nörgeliger Theaterregisseur oder Siegfried Schürenberg als (gerade in den Szenen mit Maria Tura) charmant-bedrohlich schnurrender Professor Siletsky.

F. A. Koeniger und Klaus von Wahl haben viele Spitzensynchros gemacht, aber diese dürfte eine ihrer absoluten Glanzstücke sein!

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