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Dieses Thema hat 994 Antworten
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 Synchronschaffende
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berti


Beiträge: 17.846

29.01.2010 11:05
#271 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von Robert Urban
Andreas Fröhlich - Edward Norton - Zwielicht



Komisch, dass dieses Beispiel hier nicht nochmal genannt wurde!
Neben dem bekanntlich nicht sehr häufigen Fall, dass ein Schauspieler mit seiner ersten Rolle gleich zum Star wurde, kam hier zusätzlich noch hinzu, dass man bei Synchronisation auch gleich die Idealstimme fand, die sich daraufhin auch als Feststimme etablierte. Die Art, wie Fröhlich Nortons Stimmungsumbrüche zwischen schüchtern-stotternd, manisch schreiend und ruhig-verschlagen <span style=background-color:#000000;>(letzteres besonders in der Schlussszene[/style] rüberbrachte, ist sagenhaft und dürfte wohl eine seiner besten Leistungen gewesen sein.
Im alten Forum wurde mal erwähnt, dass Norton im Trailer noch von Oliver Rohrbeck gesprochen wurde. Zum Glück wurde er es nicht im eigentlichen Film, denn ihn kann ich mir hier gar nicht vorstellen.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

01.03.2010 23:06
#272 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Peter Pasetti für Vincent Price in "Todsünde"

Die letzte Viertelstunde des Films ist ein absolutes Pasetti-Schaulaufen. Er stiehlt die betreffende Szene und nimmt die anderen Figuren regelrecht auseinander, was auch absolut in's Bild passt und nicht zu dick aufgetragen wirkt.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

03.03.2010 11:43
#273 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Werner Hinz für Herbert Marshall in "Auf Messers Schneide"

Hinz' nüchterne Intonation ist in dieser weisen Rolle ein absoluter Genuss. Wirkt nicht wie ein Märchenonkel oder nach Gutmensch und auch nicht übertrieben hochtrabend bzw. erdrückend, sondern sachlich, aber trotzdem einfühlsam und dadurch letztlich doch absolut.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.224

03.03.2010 15:59
#274 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Ich weiß, dass Werner Hinz in Arnes Datenbank aufgeführt wird, aber wie sicher ist die Info? Für mich klingt Marshall nämlich absolut nach Wolfgang Büttner, der im Gegensatz zum berliner Schauspieler Hinz (der ansonsten auch nur in Berlin synchronisierte) nach München passen würde ...

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.846

28.05.2010 09:24
#275 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Horst Schön für Leslie Nielsen (speziell natürlich in der "Nackte Kanone"-Trilogie)

Selten habe ich es bei einer Synchro aus den letzten Jahrzehnten erlebt, dass Stimme, Gesicht und Text so ideal harmonierten. Schön passt absolut perfekt zu Nielsens Gesicht, seiner Mimik und den trockenen Dialogzeilen, die er hat. Auch nach längerem Nachdenken fiel mir niemand ein, der den Dialogwitz so "todernst" und gerade dadurch so witzig hätte rüberbringen können.
Beim Vergleichen mit dem Original fiel auf, dass manche der Witze im Original so gar nicht vorkamen. Zuvor waren mir die dazugedichteten Sachen (z. B. Namensverdreher) nie als aufgesetzt aufgefallen, weil sie perfekt mit dem Humor des Films harmonierten. Die Synchros gehören damit zweifellos zu DEN Ruhmesblättern in Arne Elsholtz´ Gesamtwerk (das an solchen bekanntlich nicht arm ist)!

smeagol



Beiträge: 3.902

28.05.2010 09:36
#276 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Dem kann man nur zustimmen, Berti! Eine der besten Synchronbesetzungen überhaupt.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.371

28.05.2010 18:14
#277 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Paul Wagner für John Gielgud in "Julius Caesar"

Er meistert hervorragend den zynischen Charakter und die "Sprache" des Cassius.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

24.08.2010 14:03
#278 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Ruth Hellberg für Vivien Leigh in "Caesar und Cleopatra"

Mit etwas über 40 Jahren sprach sie die erst 16-jährige ägyptische Königin mit einer Anmut, der man sich nicht entziehen kann. So verführerisch wie niedlich. Einfach zuckersüß.
Fügt sich nahtlos mit der atemberaubenden, aber gleichzeitig auch kindlich-naiven Präsenz Vivien Leighs in dieser Rolle zusammen.

berti


Beiträge: 17.846

30.08.2010 17:41
#279 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von Mücke
- Heinz Petruo für Max von Sydow in "Die Gefahr aus dem Dunkeln" aka "Das Quiller Memorandum"
(...)
Heinz Petruo jedoch macht aus dem Böse-Böse-Böse-Schurken ein Kabinettstückchen voller Nuancen, jenseits jeglichen billigen Ausschlags.



Ähnliches würde ich von seinen Einsätzen als Darth Vader sagen, besonders in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter". Zum Zeitpunkt der Synchro war Petruo als Bösewicht eigentlich schon völlig ausgelutscht, aber mir fällt kein anderer Sprecher ein, der den Lord auch nur annähernd so bedrohlich hätte klingen lassen. Kurz dachte ich an Gottfried Kramer oder (wenn es eine Münchner Synchro gewesen wäre) Herbert Weicker.
Sowohl an Nuancen als auch in punkto Finsterniss übertraf er nach meinem Eindruck James Earls Jones´ eher mechanischen O-Ton bei weitem.
Apropos O-Ton: Da ich die DVDs gerade nicht zur Hand habe, wollte ich eine Frage loswerden: Warum wurde Petruos Stimme in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter eigentlich zusätzlich verzerrt? Wurde das bei diesem Film im Original auch bei Jones gemacht?

berti


Beiträge: 17.846

02.09.2010 14:59
#280 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Bie der alten Trilogie würde ich noch Wilhelm Borchert hinzufügen, der Alec Guinness eine weise und geradezu heilige Aura verlieh. Und beim ersten Film noch Friedrich Schoenfelder, den ich selten so eisig gehört habe.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.371

02.09.2010 22:31
#281 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Als Sternstunde im Allgemeinen möcht ich auch noch mal "Spartacus" erwähnen. Nicht nur wegen dem genialen Schürenberg auf Laurence Olivier. Auch Marion Degler, Arnold Marquis, Carl Raddatz, Horst Niendorf und Eduard Wandrey sind großartig. Auch die neuen Szenen mit Norbert Langer und Stephan Schwartz sind gelungen. Langer ist schon 'ne gute Alternative, kann natürlich Schürenberg nicht das Wasser reichen, ist aber passabel für die Neusychro der "Austern- und Schneckenszene".

berti


Beiträge: 17.846

02.09.2010 23:13
#282 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

... und natürlich nicht zu vergessen Fritz Tillmann für Peter Ustinov in dessen Oscar-gekrönter Rolle (obwohl er mit dem O-Ton nichts zu tun hat).
Insgesamt gefällt mir die Besetzung hervorragend, bis in die Nebenrollen (z. B. Wilhelm Borchert als sadistischer Ausbilder zu Beginn).
Gibt es für dich denn auch innerhalb der Sprecher ein spezielles Highlight? Für mich ist das (wie bereits erwähnt) Schürenbergs ungeheuer facettenreiche Interpretation.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.371

02.09.2010 23:23
#283 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Natürlich Tillmann, ja. Ich würde hier auch Arnold Marquis hervorheben, der hier auch die leiseren Töne beherrscht so wie auch Schürenberg, besonders in der Szene mit Marion Degler.

Ja, selbst die kleinste Nebenrolle ist hervorragend besetzt, auch z.B. Alexander Welbat für Strode oder Konrad Wagner als Offizier. Wirklich 'ne Top-Arbeit aus Berlin.

berti


Beiträge: 17.846

03.09.2010 08:13
#284 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von Silenzio
Ich würde hier auch Arnold Marquis hervorheben, der hier auch die leiseren Töne beherrscht



Dem kann ich mich nur anschließen! Der Erfolg dieses Films dürfte sicher mit dazu beigetragen haben, dass sich Marquis sehr schnell als Douglas´ Feststimme etablierte.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.224

15.09.2010 23:12
#285 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Dreimal Tomas Milian:

Joachim Kemmer in "Zwei Companeros" - er schlägt Christian Brückner aus der Erstfassung um Längen, da er das Schlitzohrige weitaus besser herüber bringt (Brückner klingt wie in vielen seiner frühen Rollen ziemlich aggressiv), aber eine absolute Glanzleistung ist die Folterszene, in der gleichzeitig sich vor Lachen ausschüttet, vor Schmerzen brüllt und um Hilfe fleht.

Philip Moog in "Der Gehetzte der Sierra Madre" - er rettet die Neusynchro fast im Alleingang (natürlich zusammen mit Kronberg für Cleef) - bei den vielen Facetten, die Milian in diesem Film zeigte, auch unabdingbar. Charmant, schlitzohrig, musikalisch (La Cucaracha) - und ein Highlight sein panisches Gebrüll "Ich will in eine andere Zelle!!! HAAAA!! HAAAA!!!"

Fred Maire in "Lauf um dein Leben" - eine seltsame Besetzung (nichtsdestotrotz auch in "Tepepa" zu hören), da Maires kratzige Stimme eher zu Schurken passt, umso erstaunlicher, dass ich mich schnell daran gewöhnte. Auch er schreit sich die Lunge aus dem Leib, beherrscht aber auch die leisen Töne - ironische Sätze wie "Ich bin prinzipiell anderer Meinung als die Polizei" sind erst richtig komisch, wenn sie so nebenbei gesprochen werden wie bei Maire.

Gruß
Stefan

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