Da Christiane Schmidtmer zum Zeitpunkt der Synchronaufnahmen bereits in Amerika weilte, wurde sie im "Narrenschiff" von Marianne Wischmann gesprochen: ihre eigene Stimme ist allerdings bei einer Gesangseinlage zu hören:https://www.youtube.com/watch?v=GkBXpt1hZ5w Bei ihrem "Partner" José Ferrer ist durch den deutschen Text der Bruch zu Carl Raddatz natürlich sehr deutlich; bei Wolfgang Lukschy wäre das weniger stark der Fall gewesen, aber der war durch Lee Marvin bereits "vergeben".
In der Originalfassung von "Die große Sause" spielt Mehrsprachigkeit bekanntlich eine wichtige Rolle, weshalb viele der deutschsprachigen Darsteller dort im Original auch in ihrer Muttersprache zu hören sind. Bei der ersten und zweiten Synchro wurden die entsprechenden Passagen neu eingesprochen, bei der ersten teilweise noch von den "Originalen" selbst. Bei der für die DVD entstandenen Drittfassung beließ man viele der deutschen Stellen im O-Ton, was öfter zu krassen Brüchen führte, wenn innerhalb einer Szene die Stimme wechselte (besonders deutlich bei Benno Sterzenbach).
In der Originalfassung von "Luftschlacht um England" sind die deutschen Darsteller durchgehend im O-Ton zu hören, bei der Synchronisation wurden sie (anscheinend mit identischem Text) synchronisiert, warum auch immer (wollte man einen zu deutlichen Bruch zu den übrigen Szenen vermeiden?). Dietrich Frauboes als Feldmarschall Milch sprach sich selbst, Karl-Otto Alberty als General Jeschonek bekam dagegen die Stimme von Joachim Nottke und Peter Hager als Feldmarschall Kesselring die von Curt Ackermann. Auf der DVD hört man bei diesen Szenen wieder das Original, aber bei früheren TV-Ausstrahlungen war es irritierend, wenn sich während des Vorspanns Milch und Kesselring (von Musik überlagert, aber trotzdem zu verstehen) mit ihren eigenen Stimmen begrüßten, man aber kurz danach aus dem Mund von Hager Ackermann hörte.
In "Red Heat" wenn Arnold Schwarzenegger russisch spricht, ist es definitiv Schwarzeneggers richtige Stimme und nicht die von Danneberg. Dann in "Die Truman Show", wenn Truman mit seinem Segelboot gegen den künstlichen Himmel knallt, der sich als Wand entpuppt, hört man ganz deutlich Jim Carreys Originalstimme, die sich darüber wundert.
Nicht überraschend für einen britischen Film: "Ist ja irre - Alarm im Gruselschloss" wimmelt nur so von Originallauten, die Hand in Hand gehen mit der Synchronisation. Dass die Schreie von Harry Corbett, Kenneth Williams, Jim Dale, Peter Butterworth und Angela Douglas original zu hören sind, ist nicht so tragisch, aber diverse Stöhner und Lacher von Corbett stören da schon mehr. Allerdings muss ich dem Cutter der Synchro Respekt zollen, er hat die klangliche Anpassung ziemlich gut hinbekommen.
Zitat von Mr.Voice im Beitrag #169In "Red Heat" wenn Arnold Schwarzenegger russisch spricht, ist es definitiv Schwarzeneggers richtige Stimme und nicht die von Danneberg.
... und die Stelle, wo er "Kokainum" sagt, ist eine meiner liebsten Schwarzenegger-Szenen überhaupt!
Mir fällt noch ein in "Teuflisch" wenn Brendan Fraser dieser Drogenbaron ist und spanisch spricht, ist es auch seine richtige Stimme. Das habe ich allerdings erst gemerkt, als ich den Film mal im Original gesehen habe. Vorher dachte ich immer, das wäre auch Torsten Münchow gewesen.
Zitat von John Connor im Beitrag #1In FEUERBALL gibt es eine Szene, in der Bond sein Hotelzimmer betritt, Schrittgeräusche hört, seine Partnerin in seinem Zimmer vermutet und nach ihr ruft: "Paula?" - bis hierher hört man GGH; daraufhin nimmt Bond eine Bibel (?) vom Tisch, blättert darin rum und bringt ein darin verstecktes Aufnahmegerät zum Vorschein, er spult das Tonband zurück, spielt es ab ... und man hört vom Band, wie diesmal Connery mit tieferer Stimme nach Paula ruft! Seltsam, dass man hier nicht GGH hat sprechen lassen.
Da ich das Beispiel selbst bringen wollte, habe ich die Suchfunktion bemüht - und kann nach 15 Jahren Antwort auf die Frage geben: Connerys Stimme war beim zweiten Mal auf dem Geräuschband fest verankert. Eine blödsinnige Angewohnheit der Briten, menschliche Lautäußerungen, sofern sie keine direkt einer Sprache zuzuordnenden Worte enthalten, aufs ITs drauf zu nehmen. Das geht bis hin zu Harry Potter ... Man hätte also an dieser Stelle Connery von der Geräuschspur löschen müssen - und der Cutter dachte wohl, das fällt nicht auf. Bei mir zumindest trat das Gegenteil auf - ich brauchte beim ersten Ansehen recht lange, bis ich dahinter kam, WAS da zu hören war (schon weil Connery recht abgehackt klang, während GGH den Namen eher dehnte).
Zitat von berti im Beitrag #143Ein weiteres Beispiel für diese Praxis in britischen Filmen wären die Kampfszenen in Richard Lesters "Die drei Musketiere". Besonders bei Athos ist deutlich zu hören, dass dessen unartikulierte Laute (Stöhnen, Schreie etc.) nicht von Gernot Duda stammen.
Und weil ich gerade diesen Thread mal wieder durchschaue ... das ist nicht ganz richtig. Man hört Reed UND Duda, zumindest das Pusten und Ächzen wurde synchronisiert und überlagert sich in der deutschen Fassung. Da es exakt übereinander liegt, fällt es nicht so auf. Aber dem Cutter hätte es auffallen müssen!
Sehr störend empfinde ich es auch immer wieder im Film „The Mission“, hier frage ich mich ernsthaft, was sich der Regisseur dabei gedacht hat. Jeremy Irons als christlicher Missionar spricht ein Tischgebet auf Lateinisch, das wurde jedoch nicht von Frank Glaubrecht synchronisiert, sondern im Original belassen – warum auch immer? Der Bruch zu Glaubrecht (hat Text kurz davor und danach) ist natürlich überdeutlich zu hören, hinzu kommt der doch sehr stark hörbare englische Akzent, der das Gebet ziemlich lächerlich wirken lässt.
In "American Psycho" wurde der Dreier von Christian Bale mit den zwei Prostituierten im Original mit Untertiteln belassen. Da Bale hier nicht viel sagt, außer "Look at the Camera" usw. fällt das nicht so auf, es hat mich aber kurz rausgerissen.
Ich denke mal, dass es diese Szene in der Kinofassung (wahrscheinlich aus Jugendschutzgründen) nicht gab und sie erst später für die DVD-Veröffentlichung eingefügt wurde.
Zitat von Ludo im Beitrag #176In "American Psycho" wurde der Dreier von Christian Bale mit den zwei Prostituierten im Original mit Untertiteln belassen. Da Bale hier nicht viel sagt, außer "Look at the Camera" usw. fällt das nicht so auf, es hat mich aber kurz rausgerissen.
Ich denke mal, dass es diese Szene in der Kinofassung (wahrscheinlich aus Jugendschutzgründen) nicht gab und sie erst später für die DVD-Veröffentlichung eingefügt wurde.
Müsste man dann nicht theoretisch jeden Film, der auf DVD Szenen im Original mit Untertitel hat, hier aufzählen? Mir fielen da unzählige ein. Würde das aber diesen Thread nicht irgendwie verwässern?
Zitat von andreas-n im Beitrag #177Müsste man dann nicht theoretisch jeden Film, der auf DVD Szenen im Original mit Untertitel hat, hier aufzählen? Mir fielen da unzählige ein. Würde das aber diesen Thread nicht irgendwie verwässern?
Hmm, gute Frage. Ich für meinen Teil habe so einen Fall bislang nur in meiner Blues-Brothers-DVD mitbekommen (da wurden einige Szenen nachträglich eingefügt, die aber nicht synchronisiert, sondern nur nachträglich mit Untertiteln versehen wurden). Sonst habe ich sowas noch nie gesehen
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #159Ich könnte schwören, das frenetische "Juchu!!!" am Schluss von "Old Surehand" stammt nicht von Hugo Schrader, sondern ist O-Ton Milan Srdoc vom Set.
Der könnte als Jauchzer von Hugo Schrader durchgehen (ich habe ihn afaik. noch nie selbst so gehört), könnte aber auch von einer ganz anderen Stimme kommen... Schwer zu beurteilen, zumal für einen solchen Jauchzer die Stimme normalerweise stark nach oben geschraubt wird und so kaum mehr wieder zu erkennen ist.