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Dieses Thema hat 88 Antworten
und wurde 6.942 mal aufgerufen
 Filme: Klassiker
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berti


Beiträge: 17.494

21.11.2010 14:40
#46 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast
Aber berti, ich denke wir reden schon zu lange OT.



Nach Klärung dieser Frage wäre ich sowieso zum "eigentlichen" Thema zurückgekehrt.
Du hattest vor einiger Zeit in diesem Thread geschrieben, dass freiere Übersetzungen nicht völlig abzulehnen und daher nicht automatisch schlechter als 1:1-Synchros sein müssten.
Wie stehst du zu den Kritikpunkten, die von einigen an der Synchro von "Citizen Kane" geäußert wurden(teilweise fehlerhafte Übersetzungen, deplatzierte englische Ausdrücke im deutschen Dialog, teilweise schlecht besetzte und geführte Sprecher, Austausch von Musik und Geräuschen ruiniert die Atmosphäre vieler Szenen etc.)?

John Connor



Beiträge: 4.883

21.11.2010 17:23
#47 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast
So ist es und selbst wenn man den Film nur "aus historischen Gründen" ansieht, sollte maan in der Lage sein, sich von heutigen Maßstäben zu befreien und den Film so zu würdigen, wie er bei seiner Premiere wirkte.
Dann funktioniert der Film nämlich aauch heute noch perfekt. Er setzte übrigens auch neue Maßstäbe in punkto Dramaturgie. Bis heute werden nur eine Handvoll Filme als ebenbürtig angesehen.



Also, wie denn nun? Bei deiner Apotheose des Films greifst du auf eine Immunisierungsstrategie zurück, die jedwede Kritik im Keim erstickt. Einerseits soll man den Film in den zeitgenössischen Kontext einbetten und seine geschichtlichen Meriten (an)erkennen – nichts anderes meinte ich ja, wenn ich ihm einen primär historischen Wert zuwies –, andererseits soll der Film auch heute noch perfekt funktionieren – was ich nun ganz und gar nicht unterschreiben kann, weil weder die achronologische Erzählweise noch der Einsatz der Schärfentiefe, die CITIZEN KANEs Ruhm begründeten, heute irgendeinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken können, ganz zu schweigen von den mittelmäßigen bis unterdurchschnittlichen Darstellerleistungen von Joseph Cotten und Orson Welles.

Was nun die Legendenbildung um den Avantgardestatus von CITIZEN KANE angeht: Die achronologische, auf Erinnerungen diverser Personen beruhende Erzählweise wurde schon 1933 in dem William K. Howard-Streifen THE POWER AND THE GLORY (mit Spencer Tracy, Drehbuch: Preston Sturges!) von der Literatur auf den Film übertragen; die narrative Funktion der Schärfentiefe hatten in den 1930ern bereits Jean Renoir und Erich von Stroheim erkannt und erfolgreich erprobt.

Und wie wirkungsvoll ein 70 Jahre alter Film vor allem auch in formaler Hinsicht noch heute sein kann, davon kann man sich an diesem Mittwoch bei der ARD überzeugen – am Beispiel von Jean Renoirs BESTIE MENSCH. Und wenn ein Film von 1941 Maßstäbe gesetzt hat, dann ja wohl DIE SPUR DES FALKEN, der nicht nur ein ganzes Genre begründete, sondern auch heute noch formal wie dramturgisch fesselt, ganz zu schweigen von Hitchcocks Thrillern der 30er Jahre.

Ich bleibe deshalb dabei: CITIZEN KANE ist ein hoffnungslos überschätzter Film, dem damals wie heute nur im Cineastenspiel eine zweifelhafte Bedeutung zukommt.

Grüße,
Fehmi

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

23.11.2010 19:12
#48 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast
selbst wenn man den Film nur "aus historischen Gründen" ansieht, sollte maan in der Lage sein, sich von heutigen Maßstäben zu befreien und den Film so zu würdigen, wie er bei seiner Premiere wirkte.
Dann funktioniert der Film nämlich aauch heute noch perfekt.


Meines Wissens ist der Film damals alles andere als rosig aufgenommen worden, war sowohl kommerziell als auch in der Kritik ein Flop. Von "wie [...] bei seiner Premiere" und "auch heute noch perfekt" zu reden, ist insofern schonmal kontraproduktiv, denn wenn es danach ginge, wäre das Schlecht finden dieses Films für den heutigen Tag "auch noch" die EINZIG logische Konsequenz...

Das Ding wurde erst wesentlich später richtig erschlossen, dann aber halt wiederum ZU hoch gejubelt, wie man es leider in der Filmwissenschaft gerne mal macht. Ich sage nur Eisenstein...der war zwar damals schon kein Flop, aber wie der heute über die Maßen gefeiert wird, lässt einen teilweise echt in's Stutzen nach dem Motto "Äh, hallo?! Geht's noch!?!" kommen.

Ansonsten schließe ich mich weitgehend John Connor an, wenngleich ich den Film so schlecht nun auch wieder nicht finde. Das "Zeichen des Bösen" ist trotzalledem mindestens dreimal so gut und insofern wesentlich verkannter, wobei Charlton Heston als Latino definitiv eine der kuriosesten Besetzungen ist, die es in Hollywood jemals gab - von da aus ist der Weg zu Sylvester Stallone als Erklärbar nicht mehr weit...
Wenn man sich natürlich an angeblichen "Erfindungen" von Welles und seinem Kameramann aufhängt, verpeilt man viele andere wesentliche Punkte und insofern wird "Kane" dann quasi immer gewinnen...leider eine typische Problematik bei der Bewertung des Schaffens von Orson Welles.
Welles wird teilweise auf eine Art "gewürdigt", der es gleich käme, wenn man Albert Einstein die ganze Zeit nur dafür gefeiert hätte, dass er sämtliche Rechenarten beherrscht oder sowas - ohne aber die komplexeren Strukturen überhaupt nur wahr zu nehmen...da kann sich keiner was für kaufen, wenn man zwar gelobt wird, aber an eher unwesentlichen Stellen, teilweise noch dazu aufgrund falscher "Tatsachen".
"Citizen Kane" ist definitiv kein Meisterwerk, denn dafür ist der Film auch schlichtweg nicht spannend genug. Zum Film gehört nicht nur künstlerisches Gepose. Ein Film, selbst eine Doku, muss immer irgendwie Spannung erzeugen, was diesem Film aber nur marginal gelingt. Im Normalfall darf der Film nichtmal dann langweilig werden, wenn man vorher weiß, was es mit Rosebud auf sich hat (was heute mittlerweile schon fast nicht mehr zu umgehen ist, da der Film halt an jeder Ecke höher als Mutter Teresa gejubelt wird). Und dummerweise können solche Spielereien wie Tiefenschärfe halt rein gar nichts dagegen tun, wenn die Story nicht trägt und die schauspielerischen Leistungen teilweise vom Fehlbesetzungsstatus überschattet werden. Schauspielerisch ist der Film in der Tat nicht vollends glaubwürdig, was auch an den für Welles typischen Schminkeskapaden liegt. (Jemand wie Welles würde wahrscheinlich lieber Justin Bieber oder Bill Kaulitz auf Mitte 50 schminken, als die entsprechenden Szenen von einem anderen übernehmen zu lassen...dummerweise schadet schlechte Schminke der Wirkung aber viel mehr als ein Darstellerwechsel wegen Alterungsprozessen im Film bzw. mehr als einfach grundsätzlich ne andere Besetzung...es ging hier noch, aber zumindest ist es typisch Welles: lieber mal schnell ne Perücke draufgeklatzscht und nen Bart drangeklebt, als gleich jemanden genommen, wo der Übergang besser passt oder halt zwei Leute, wo sich's ergänzt...)
"Kane" wirkt insofern schonmal NIE wirklich, im Sinne von real, sondern immer wie Filmkunst in einem sehr gefilterten Sinne, wo alles andere auf der Strecke verloren geht. Auch wenn man sich gewissen Anspruch hier und da natürlich rauspicken kann. Allein daran zerbricht der Film bereits.
Derartige Filme brauchen großartige Performances mit perfekt besetzten Schauspielern, da sie sonst immer an der dick aufgetragenen Technik (Kamera etc.pp.) scheitern werden. Welles ist dafür aber viel zu vordergründig präsent und Cotten, trotz an sich netter Leistung, einfach nicht beeindruckend genug, um als "Pendant" für Welles auch nur im Ansatz zu funktionieren. Es gibt Schauspieler, die können mit zwei-drei Szenen einen felsenfesten Stand etablieren, an den du dich noch den ganzen Film über erinnerst (z.B. Frank Wolff in "Spiel mir das Lied vom Tod"). Davon war Cotten hier leider deutlich weit weg und Welles ist dadurch natürlich schnell der One-Man-Show ausgeliefert, was das Ganze dann teilweise hart an die Grenze zur Schmierenkomödie auf Galli-Theater-Niveau, mit nem obendrein noch eher fehlbesetzten, wenn auch gut spielenden Hauptdarsteller treibt...erinnert in gewisser Weise an Brando in "Der Pate", nur dass das Drumherum da halt VIEL besser aufging. Hätte man da auch etliches an einem Film einfach zugehörigen Eigenschaften verpennt, während man sich vor lauter "Wie geil bin ICH denn bitte?!" richtig fett einen auf die Kameraarbeit einbildet, und das Ganze mehr in Richtung One-Man-Show getrieben, würde Brandos Performance allein nämlich auch massiv selbstgefällig und recht lächerlich wirken. Den Fehler hat Coppola aber zum Glück nicht gemacht, sondern immer beachtet, dass Stil alleine nur begrenzt anmacht und selbst eine grandiose Story einfach adäquat(! - nicht immer nur spektakulär) bebildert und besetzt werden muss.
Diese übertriebene Stilistik (Hitchcock war z.B. einer, der ausdrücklich sagte, dass man den Fokus auf dem Wesentlichen lassen muss und sich nicht in den Räumen verlieren darf, was Welles wiederum, m.E., eigentlich so gut wie immer passierte - wenn auch häufig sehr gekonnt) ist teilweise nicht viel besser, als das Kino von Michael Bay, nur halt auf ner artifizielleren Ebene. Daran, dass mit Kameraeinstellungen geposed wird, ändert die künstlerische Ebene nämlich nichts. Ob ich nun auf die zwanzigste noch die einundzwanzigste Kreisfahrt setze (Bay) oder auf die fünfzigste die einundfünfzigste verkantete Kamera (Welles), macht an nem gewissen Punkt keinen Unterschied mehr, wenn ich den Rest währenddessen weitgehend - wirklich nicht komplett, aber einfach zur Genüge - verpenne. Zum Glück waren Welles' Geschichten in der Regel wenigstens klar besser, wobei auch die teilweise vor Theatralik stinken oder schlichtweg Theater SIND (z.B. "Othello") und dann auch grenzlastig in diese Richtung inszeniert wurden - was beim Western dann quasi Leone entspräche, der da genau dasselbe machte.

Chow Yun-Fat


Beiträge: 6.712

01.02.2014 18:21
#49 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #17
In seinem "großen Filmfehler-Buch" hat Harry Bittkowski (S. 68-79) ausführlich zahlreiche Übersetzungsfehler aufgelistet; er ist unsicher, ob es sich dabei um schlichte Schlampigkeit (ausgerechnet bei diesem Film!) oder um bewusste Verfälschungen handelt. Sein Urteil ist jedoch eindeutig: "So unglücklich die Untertitel (einer Arte-Ausstrahlung 2001) teilweise formuliert wurden: Sie sind immer noch Gold im Vergleich zu der Synchronfassung. (...)
´Citizen Kane´ ist - leider - das beste schlechteste Beispiel dafür, wie die Dialogregie einer Filmfigur einen völlig anderen Charakter andichten kann. Eine lieblosere, stümperhaftere und dreistere Synchronisation eines amerikanischen Klassikers (...) werden Sie wohl kaum finden: Aussagen werden nicht nur schlecht, sondern oft sinnverändernd übersetzt. Entscheidende Sätze werden weggelassen, völlig aus der Luft gegriffene hinzugefügt".



Gibt es für diese Aussage eigentlich mal konkrete Beispiele? Ich habe nicht penibel genau verglichen, aber eindeutige Übersetzungsfehler sind mir nicht aufgefallen. Auch die Aussage mit dem veränderten Charakter ist mir noch nicht schlüssig.

berti


Beiträge: 17.494

01.02.2014 20:22
#50 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #49
Gibt es für diese Aussage eigentlich mal konkrete Beispiele? Ich habe nicht penibel genau verglichen, aber eindeutige Übersetzungsfehler sind mir nicht aufgefallen. Auch die Aussage mit dem veränderten Charakter ist mir noch nicht schlüssig.

Leider habe ich das Buch gerade nicht zur Hand, versuche aber mal, aus dem Gedächtnis zumindest ein paar Punkte zu nennen:
Als besonders gravierende Veränderung in Bezug auf Kanes Charakter wertet Bittkowski die Episode, in der es um den gescheiterten Wahlkampf geht.
Er kritisiert die Übersetzung von Kanes Wahlkampfrede, die ihn an dieser Stelle durch Formulierungen "zu einem arroganten Kotzbrocken" stempele. Das kann man so sehen oder nicht. Was er allerdings besonders hervorhebt, ist die Stelle, als Kane sich während einer Redepause kurz die Hand vor den Mund hält: Im Original bleibt sie stumm, in der deutschen Fassung lacht Hans Nielsen hämisch in sich hinein. Im Original bekommt man eher den Eindruck, dass der Egomane Kane sich hier in die Rolle des Retters hineinsteigere, der meine, sich für die einfachen Leute einzusetzen (was Jedediah ihm an anderer Stelle als Bevormundung vorwirft), es dabei aber ehrlich zu meinen. Das eingefügte dreckige Lachen stempele ihn dagegen zum Betrüger. Als weiteren Beleg nennt er die Szene, in der Kane nach seiner Wahlniederlage meint, die Wähler hielten dann eben von James Gettys mehr als von ihm: Der "verächtliche Untertone" klinge "einfach nur arrogant", weswegen "Harry (sic!) Nielsen nichts, aber auch gar nichts von Charles Foster Kane verstanden" habe.
An anderer Stelle kritisiert er, dass die Macher der deutschen Fassung nicht verstanden hätten, welche Bedeutung der "Inquirer" fpr Kane (zumindest in jungen Jahren) habe, da er sich in der berühmten Frühstücksszene als "Zeitungsfritzen" bezeichne, während er im Original "newspaperman" sage. Auch frage er nach seiner Rückkehr aus Europa "Habt Ihr inzwischen eine Society-Kolumnistin?" und nicht "Haben wir...?", obwohl er sich stark mit seiner Zeitung verbunden fühle.
Bittkowskis Buch dürfte im Leihverkehr sicher relativ schnell zu bekommen sein, um darin nachlesen zu können.
Sicher muss man seine Kritik an den abweichenden Dialogübersetzungen nicht immer teilen, da sie oft eher Feinheiten betreffen.
Jenseits davon sind die "neue" Musik (obwohl man zumindest Teile der alten hätte retten können!), der sterile Klang, die teilweise merkwürdig besetzten Sprecher oder das alberne "all right", "How do you do?" und "Well" im deutschen Dialog Kritikpunkte, die an dieser deutschen Fassung so oder so unangenehm auffallen.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2014 21:53
#51 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Nun muß ich auch mal ein wenig herumg'schafteln:

Ich kann mich der Kritik des Buch-Autors in sämtlichen Punkten nicht anschließen.

Nielsen spricht Kane vielleicht ein wenig gleichförmig, aber die Figur erscheint mir im Original aber schon kein bisschen weniger arrogant. Mir wären auch keine gravierenden Unterschiede bei den Dialogen aufgefallen, von den üblichen notwendigen Übersetzungen mal abgesehen. Wortwörtlich geht ja nicht immer und es ist durchaus oft eine freie Übersetzung angebracht. Mir wäre keine Szene aufgefallen, die sich jetzt so gravierend vom Original unterscheidet.

Störend ist allerdings tatsächlich die Musik, mit Herrmanns vollständigem Score wirkt der Film anders und stimmungsvoller. Hier hat man es nicht geschafft, eine adäquate Musikuntermalung zu schaffen.

"Citizen Kane" halte ich für einen sehr guten Film, seine visuelle Sprache gefällt mir teilweise und verschachtelte Handlungen sagen mir immer zu. Aber ich kann es nicht nachvollziehen, warum der Film der beste aller Zeiten sein soll. Er hat kaum mehr geboten als andere Großproduktionen jener Zeit. Sicherlich ist er von (film-)historischer Bedeutung, wie auch Orson Welles. Aber mit einem "Genie" muß man auch vorsichtig sein. Welles hat bessere Filme als diesen gedreht, für mich sind das "Der Prozeß", "Das Zeichen des Bösen" und "Falstaff". Und trotzdem er verstümmelt wurde, ziehe ich "Der Glanz des Hauses Amberson" auch diesem Ur-Werk vor.

"Citizen Kane" hat bei weitem nicht die Kraft und Zeitlosigkeit von anderen Filmen jener Zeit, sei es John Fords "Früchte des Zorns", Hustons "Die Spur des Falken", Premingers "Laura" oder diverse Hitchcocks. Auch Robert Siodmaks Kino oder den frühen David Lean finde ich ausdrucksstarker als den Welles jener Tage. Als Schauspieler mochte ich ihn immer lieber, den dicken Orson. Obwohl er auch da oft maßlos chargierte. Sein "Herr Satan persönlich" leidet sogar unter seiner eigenen Darstellung.

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.680

01.02.2014 22:07
#52 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Liebe Gemeinde,

kraft des Amtes, das mir Peter Hoffmann dereinst verliehen hat,

erkläre ich dich, fortinbras, und dich, John Connor, zu ... seelenverwandten Cineasten!


Das erinnert mich übrigens daran, dass ich schon lange einmal einen gewissen Smithers-Song aus den Simpsons deutsch produzieren wollte ... "Da ist ein Mann, der ist eine Mann, ... *dudeldidudel*"

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2014 22:17
#53 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Seelenverwandte Cineasten? My dear Van Toby --- da steht noch Jess Franco zwischen uns, der eine noch harmonischere Beziehung verhindert. Allerdings weiß ich jetzt nicht, ob das nur mit den Frauen oder auch mit der Kunst zu tun hatte...

Ich muß aber zugeben, daß mir Mr. Connors Ansichten durchaus zusagen (meistens, da gab es durchaus ein paar Schockmomente)!

berti


Beiträge: 17.494

01.02.2014 22:24
#54 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Besteht die "Seelenverwandtschaft" in diesem Fall nicht eher zum Ex-Mitglied Mücke, da dieser bekannte, dem Film zumindest etwas mehr als John Connor abgewinnen zu können (obwohl auch er in ihm keinen Meilenstein sah)?

berti


Beiträge: 17.494

01.02.2014 22:29
#55 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #51
Ich kann mich der Kritik des Buch-Autors in sämtlichen Punkten nicht anschließen.

Nielsen spricht Kane vielleicht ein wenig gleichförmig, aber die Figur erscheint mir im Original aber schon kein bisschen weniger arrogant. Mir wären auch keine gravierenden Unterschiede bei den Dialogen aufgefallen, von den üblichen notwendigen Übersetzungen mal abgesehen. Wortwörtlich geht ja nicht immer und es ist durchaus oft eine freie Übersetzung angebracht. Mir wäre keine Szene aufgefallen, die sich jetzt so gravierend vom Original unterscheidet.

Natürlich muss man Bittkowskis Kritik nicht unbedingt zustimmen. Trotzdem würde mich interessieren, ob du das Kapitel in seinem Buch gelesen hast. Denn ich konnte jetzt gerade nur die Punkte nennen, die mir in Erinnerung geblieben waren. Allerdings sind es zugleich die, die mir in seiner Argumentation am ehesten überzeugend erschienen sind.

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.680

01.02.2014 22:32
#56 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Ja jomei ... als Mücke noch da war, liefen die Diskussionen ohnehin noch auf ganz anderem Niveau ab.

Denn Jess Franco hin oder her ... der eine mag halt lieber Chio Chips, der andere die von Chipsfrisch. (Oder was immer unsere Nachbarn im Süden noch so zu bieten haben.)

Da standen und stehen zwischen Hendrik und mir viel größere Hürden. Wie kann man z.B. nicht Winnetou mögen?!




... fragt sich Hendrik über mich.

John Connor



Beiträge: 4.883

01.02.2014 23:37
#57 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Seelenverwandte Cineasten? Jesses Maria Franco! Hehe, aber der Ausdruck gefällt mir.
hi
Ich dachte zwar, für Forums-Interna sei neuerdings der just umfunktionierte BLAUES SCHLOSS-Thread reserviert - zumal wir in der Kantine ja für das Synchronforum nurmehr das Codewort "Blaues Schloss" verwenden (die NSA schläft nicht) -, aber nun gut.
fortinbrassens Beiträge lese ich freilich auch sehr gern, wobei mich eventuelle Meinungsdivergenzen (von wem auch immer vertreten) nicht im Mindesten stören; im Gegenteil: ich finde sie sogar immer sehr stimulierend. Ich will zwar nicht so weit gehen und behaupten: "Konsens ist nonsense!", aber die kommunikationserhaltende Funktion von Dissens wird allenthalben doch zu sehr unterschätzt.

Apropos schätzen: Ich schätze an fortinbras zuallererst seine Filmleidenschaft, dann sein Kenntnisreichtum, auch seine Meinungsfreudigkeit und seine Formulierungssicherheit machen seine Beiträge immer lesenswert. Nur eine Sache an ihm stört mich ungemein: seine dubiose Vergangenheit als Computerspiele-Freak! Und mir scheint, er mag sich davon immer noch nicht distanzieren.

Auf diesen Mücke bin aber schon ein bisschen neidisch. Wo sind eigentlich MEINE Jünger? Wo meine Chronisten, meine Claquere? Muss ich auch erst abtreten, damit man mich ebenso abgöttisch ehrt, wie der berti seinen Mücke? Ich setze meine ganze Hoffnung auf STOFFEL, aber der ist mir momentan einfach noch zu frech.

Und ich mag Chips frisch definitiv lieber - die sind genauso lecker und scharf wie Francos Musen.

berti


Beiträge: 17.494

02.02.2014 08:05
#58 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #57
Auf diesen Mücke bin aber schon ein bisschen neidisch. Wo sind eigentlich MEINE Jünger? Wo meine Chronisten, meine Claquere? Muss ich auch erst abtreten, damit man mich ebenso abgöttisch ehrt, wie der berti seinen Mücke?

Ich ein Mücke-"Jünger", der ihn "abgöttisch ehrt"? Zuviel der Ehre!
Allenfalls sind mir die Lücken unangenehm aufgefallen, die seine beiden Abgänge hier lange Zeit hinterließen. Deshalb mein Bedauern, obwohl es mit ihm manchmal auch Konflikte gab (die genügend Forumsmitglieder sicher noch ein Erinnerung haben werden).

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

02.02.2014 11:23
#59 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

Winnetou NICHT zu mögen, das spricht für Stil, Kultur, Geschmack und gesunden Menschenverstand!
Soweit zum Herrn des Hauses, Dr. Van Toby.

Was Mücke anbelangt: ich bin ja leider erst ins Forum gekommen, als er schon weg war. Aber ich lese gerne seine Beiträge, auch wenn ich sie manchesmal haarsträubend finde (was jeden wohl irgendwann mal treffen wird). Viele seiner Threads habe ich ja adoptiert, ohne behördliche Genehmigung. Schwarz-Adoption, könnte man sagen. Ein echter, wahrer Cinephiler, diese(r) Mücke. Frei von (pseudo- / semi-)wissenschaftlichen Einflüssen, ganz leidenschaftlich.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

02.02.2014 11:35
#60 RE: Citizen Kane: Synchrondaten??? Zitat · antworten

@ Berti:

Ich hab das Buch schon mal gelesen. Ist aber lange her...! Darf ich's hart ausdrücken: es ist eine 'fundierte Klugscheißerei'. So blieb es mir etwas in Erinnerung. Erst jetzt durch die Zitate fiel mir wieder ein, daß ich das mal in Händen hatte, es war schon nahezu aus meinem Gedächtnis verschwunden. Es war aber durchaus fundiert und interessant, nur eben auf eine Art subjektiv, die etwas rechthaberisches hat und verkrampft nacht etwas sucht, über das sich wettern lässt.

Jetzt ganz akut kann ich nur auf die hier zitierten Passagen Bezug nehmen. Bis auf die vermurkste Musik sehe ich keine besonders großen Fehler in der deutschen Fassung. Ich habe den Film (so halb freiwillig) an die zehnmal gesehen, in der DF und OF. Wenn man will, findet man überall etwas zu bemängeln.
Ein klein wenig kann ich die Kritik an Nielsen nachvollziehen, der oft arroganter wirkt als Welles selbst, bei dem ab und an Nuancen von Angst und Einsamkeit durchdringen. Allerdings ist auch im Original Kane ein arroganter Mistkerl, daran läßt sich nicht rütteln. Persönlich hätte ich Pasetti für Welles vorgezogen.

Aber gravierende Verfälschungen wären mir keine aufgefallen. Es wurden, wenn ich mich recht erinnere, einige Passagen "international verständlicher" gemacht, die nur für das US-Publikum gedacht waren. Frag mich jetzt aber bitte nicht nach einem Beispiel, sonst müsste ich mir das Ding wieder ansehen.

Bittkowskis Kritik ist sicher in einigen Punkten zutreffend, aber aus meiner Sicht überzogen. Geht eben in Richtung "fundierte Klugscheißerei". Wenn du den Ausdruck verzeihen mögest!

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