Ich kann nur für mich sprechen, aber ich finde den Film eher mäßig - egal ob nun mit Münchner oder Berliner Synchro. Wenn ich alleine an die furchtbare Musikuntermalung der De Angelis Brüder bei der Endschlägerei denke ... die haben bei anderen Filmen des Dous weitaus besseres "gezaubert".
Zitat von SilenzioWenn ich alleine an die furchtbare Musikuntermalung der De Angelis Brüder bei der Endschlägerei denke ... die haben bei anderen Filmen des Dous weitaus besseres "gezaubert".
Geht mir genauso. Die Endschlägereien waren dank der flotten Musikuntermalung immer sehr spaßig. Die Kirchenmusik bei der Endschlägerei dieses Films ist ein glatter Minuspunkt und der Spaßfaktor verliert dadurch.
Sehe auch ich so. Der Film verliert mit der Zeit immer mehr an Tempo, was quasi in der Endschlägerei "gipfelt". Nach dem "Duell" im Saloon geht es konsequent bergab. Die erste Hälfte ist zwar wirklich geil und setzt noch einen auf den ersten Trinità-Film, aber danach wird's dann ziemlich durchschnittlich. Auch Hills Liebelei mit der Somer schadet dem Film meines Erachtens, da Hills ansonsten sehr widerspenstige Rolle dadurch aufgeweicht wird. Zumal man der Somer, die ein Model war, das Farmersmädchen nicht mehr abnimmt, als man Heidi Klum die Calamity Jane abnehmen würde - sie ist einfach völlig farblos und lächelt bloß niedlich, das war's. Ihre Präsenz nimmt der Wirkung Hills viel Schlagfertigkeit. Gisela Hahn und Elena Pedemonte im ersten Teil wirkten viel "bäuerlicher" und passender. Hübsche Mädchen vom Lande halt.
Die beste Komödie der beiden ist für mich "Zwei wie Pech und Schwefel", vor "Vier Fäuste gegen Rio", "Zwei bärenstarke Typen" und "Zwei sind nicht zu bremsen". An fünf sehe ich eigentlich sogar "Die Troublemaker" - einfach ein wunderbarer Weihnachtsfilm und ein rührender Abschied des Duos. Von "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" halte ich demgegenüber zum Beispiel gar nicht viel.
Ganz vorne mit rein, bei den wirklich für ein Hill/Spencer-artiges Duo angelegten Filmen, gehört auch noch "Auch die Engel essen Bohnen", aber der ist ja nicht mit Hill (glücklicherweise, denn Hill hätte man die "from rags to riches"-Rolle nicht halb so gut abgekauft).
Ich vermute mal, dass die Endmusik eine konkrete Order von Barboni war und nicht wirklich den Fratelli De Angelis anzulasten ist. M.E. aber keine glückliche Entscheidung, das so zu machen.
Zitat von MückeUnd da erzähle mir mal noch einer, dass Brandt das Original aufgewertet habe. Klarer Fall von Gag zerfaselt. Während Sommer ein geniales, kurzes und knackiges Wortspiel mit einer Floskel liefert, zieht sich Brandt irgendwelchen überlangen Unfug aus dem Hut und lässt Hill wie einen Analphabeten antworten, was nicht annähernd so schlagfertig wirkt, wie Reck in der Erstsynchro. Symptomatisch. Das Absurdeste ist, dass Brandts Version näher am Originaldialog ist. Hill antwortet im Italienisch genauso wie Danneberg (was Norton sagt, mag ich nicht exakt zu beurteilen). Tja, ist halt problematisch, wenn man sich als Brandt gerade dann Freiheiten nimmt, wenn sie unangemessen sind und den Humor kaputt machen und dann eng am Original bleibt, wenn es ebenfalls unangemessen ist und den Humor kaputt macht. Umgekehrt wär' besser...
Hier hat nur einer mit nem freien Dialog gepunktet und zwar Horst Sommer, während sich der "Aufwerter vom Dienst", Rainer Brandt, mit einer fast schon sklavischen Imitation des Originals mehr oder minder selbst ad absurdum führt.
Ist bei diesem Film definitiv sicher, dass Brandt die italienische und nicht die englische oder gar nur die alte deutsche Fassung als Vorlage hatte?
Ist also definitiv sicher, dass die inhaltliche Aussage in der italienischen Fassung so wie bei Brandt ist? Oder vermutest du das eher (wegen des Tonfalls)?
Danke! Kannst du denn auch bestätigen, dass die hohen Einspielergebnisse des Films zu einer Zeit erfolgten, als die Brandt-Synchro noch nicht existierte? Und dass diese bei der Wiederaufführung 1982 eher mäsig lief?
Wenn man den Besucherzahlen auf InsideKino.com trauen kan, hatte die Erstsynchro 1972 ca. 11 Millionen Zuschauer. Die WA 1982 kam immer noch auf 967000 Besucher.
Hier mal einige Besucherzahlen laut InsideKino: 1971: Die rechte und die linke Hand des Teufels (5 Mio) 1972: Vier Fäuste für ein Halleluja (11 Mio), Freibeuter der Meere (3 Mio), 1973: Zwei Himmelhunde (6,4 Mio), Mein Name ist Nobody (6,2 Mio), Auch die Engel essen Bohnen (3,5 Mio), 1974: Zwei wie Pech und Schwefel (4,2 Mio), Sie nannten ihn Plattfuß (2,3 Mio), 1975: Zwei Missionare (4,5 Mio), Nobody ist der Größe (3,3 Mio), Plattfuß räumt auf (950000), 1976: Hector (1,8 Mio) 1977: Zwei außer Rand und Band (4,8 Mio), Marschier oder stirb (800000), Mister Billion (750000), 1978: Zwei sind nicht zu bremsen (5,2 Mio), Sie nannten ihn Mücke (4,4 Mio), Plattfuß in Afrika (3,1 Mio), Zwei haun auf den Putz WA (850000) 1979: Krokodil und sein Nilpferd (5,3 Mio), Große mit seinem außerirdischen Kleinen (3,1 Mio), 1980: Supercop (3,8 Mio), Buddy haut den Lukas (3 Mio), Plattfuß am Nil (1,9 Mio) 1981: Zwei Asse trumpfen auf (2,2 Mio), Eine Faust geht nach Westen (1,9 Mio), Zwei vom Affen gebissen WA (1 Mio), Die rechte und die linke Hand des Teufels WA (1 Mio) 1982: Der Bomber (1,6 Mio), Banana Joe ( 1,1 Mio), Vier Fäuste für ein Halleluja WA (967000), Buddy fängt nur große Fische WA (280000) 1983: Zwei bärenstarke Typen (1,6 Mio), Bud, der Ganovenschreck (500000), Buddy in Hongkong WA (300000) 1984: Keiner haut wie Don Camillo (1,3 Mio), Vier Fäuste gegen Rio (580000) 1986: Miami Cops (630000) 1987: Aladin (150000) 1988: Renegade (400000) 1995: Troublemaker (120000)
Wie genau diese Zahlen sind, kann ich nicht beurteilen.
Danke für die Zahlen! Dass die Neusynchro deutlich niedrigere Zuschauerzahlen hatte, kann natürlich auch mit dem "Übersättigungseffekt" zu tun haben. Rainer Brandt hatte im Interview auf der DVD "Vier Fäuste lassen´s krachen" diesen auch für den bescheidenen Erfolg der "Troublemaker" verantwortlich gemacht.
Wobei es mich dann doch etwas überrascht, dass die Zuschauerzahlen schon ab den 80ern kontinuierlich abnahmen; so richtig sind die Zahlen ja lt. der Übersicht ab etwa 1986 eingebrochen. Höhepunkt waren die "Troublemaker" mit 150.000 Zuschauern (inklusive mir ). Zu der Zeit liefen die Filme der Beiden (80er/90er) aber auch auf allen Kanälen (ZDF /RTL / Pro 7 etc.) rauf und runter. Klar dass dann sowas nur noch wenige Zuschauer ins Kino zieht.
Zitat von bertiDanke für die Zahlen! Rainer Brandt hatte im Interview auf der DVD "Vier Fäuste lassen´s krachen" diesen auch für den bescheidenen Erfolg der "Troublemaker" verantwortlich gemacht.
Selbst Thomas Danneberg schien es nicht mehr so im Gedächtnis zu haben. Im Interview auf derselben DVD fiel es ihm nach einigem Überlegen wieder ein. Er vermutete dann dasselbe wie Rainer Brandt.
Um 1980 waren Fernsehausstrahlungen natürlich noch kein Thema, dafür aber diverse Wiederaufführungen, von denen einige (wohl weil es sich um vor 1971 entstandene Filme handelt) in der Liste gar nicht auftauchen: "Vier für ein Ave Maria", "Joe, der Galgenvogel", "Der Dicke in Mexiko", "Der Dicke und das Warzenschwein".
In der Auflistung fällt wieder die WA von "Die rechte und die linke Hand des Teufels" auf. Es wäre durchaus schlüssig, dass man aufgrund der relativ mauen WA dieses Teils bei "Vier Fäuste für ein Halleluja" durch eine Neusynchro im Stil der neueren Filme versuchen wollte, das Einspielergebnis positiv zu beeinflussen. Da ich von einer Neusynchro des ersten Teils ("Die rechte und die linke Hand des Teufels") außer vagen Erinnerungen bzw. Behauptungen ihrer Existenz nichts gesehen/gelesen habe, halte ich das durchaus für möglich. Auch wurden ja nicht alle Titel neu synchonisiert - obwohl ich auch mal gelesen hatte, dass die Plattfuß-Filme ebenso neu synchronisiert aber so nicht in den Verleih gegangen sind. Klingt für mich absolut nach einer "urban legend" - es ist aber natürlich nicht unmöglich.
Durch das Erscheinen seiner Memoiren haben in den letzten Wochen auch mehrere Kultursendungen Beiträge über Bud Spencer gesendet. In der "Kulturzeit" waren Filmausschnitte zu sehen, u. a. aus "Vier Fäuste für ein Halleluja". In der Szene, in der die beiden nebeneinander reiten, war (wie nicht anders zu erwarten) Arnold Marquis zu hören, bei der im Restaurant (wenn ich mich nicht verhört habe) jedoch Wolfgang Hess.
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