Zitat von MückeSuche die Sprecher von dem Sohn, der Bond am Flughafen abholt und von dem Schach-Gegner des Phantom-Mitarbeiters am Anfang.
Um darauf zurückzukommen: der Herr mit der dekorativen 60er-Brille wurde von Tilo von Berlepsch gesprochen - seltsamerweise offenbar sein einziger Satz im Film. Er war selten im Synchronstudio zu Gast, trat aber einige Male unter Regie von Alfred Vohrer in den Edgar-Wallace-Filmen auf - und das irritiert mich schon wieder ... Und de Wolff ist eindeutig Ledinek, der offenbar sogar eine profunde Änderung vornahm: Im Original bedankt sich Vavra, nachdem ihm Bond das Leben gerettet hat, mit "Senk ju" (obwohl er ansonsten kein englisches Wort sagt), in der deutschen Fassung sagt er irgendetwas slawisches, was viel logischer ist und wahrscheinlich von Ledinek selbst eingebacht wurde.
Zitat von Stefan der DEFA-FanIch habe auch schon auf Elsholtz spekuliert, wo bei sich mir die Frage stellt, wieso nach "Phantom" (der Begriff tauchte immerhin in "Liebesgrüße" auf und wurde in "Feuerball" wiederverwendet) plötzlich "SPECTRE" mit seinem Originalnamen genannt wird. Auffällig ist auch das Auftreten der Münchner Hans Hinrich und Wolfgang Büttner, das wäre eher typisch für Regisseur Josef Wolf persönlich. Ach ja, das ist alles nicht so einfach dank der Geheimniskrämerei der Ultra.
Vielleicht hatte Elsholtz zwar die Regie, aber jemand anders hat die Dialoge geschrieben? Bond und Moneypenny sind hier ja (wie in den beiden Nachfolgern) per du, während sie sich zuvor gesiezt hatten.
Für Josef Wolf als Regisseur bei "Liebesgrüße" würde eventuell sprechen, dass er (wie du mal geschrieben hast) GGH gerne besetzt hat. Andererseits könnte es ihm aber auch zu verdanken sein, dass in "Dr. No" der Münchner Klaus Kindler unter lauter Berlinern zu hören ist.
Bei "Dr.No" ist mir gerade eine andere Idee gekommen: Horst Sommer arbeitete um 1960 auch in Berlin - die dämliche deutsche Fassung von "Dick und Doof werden Papa" stammt u.a. von ihm. Die Dialoge von "Dr.No" rumpeln an vielen Ecken und Enden und bei seinen eigenen Synchros hat Sommer Klaus Kindler gern eingesetzt (möglicherweise hat er ja sogar die Kombi Kindler-Eastwood kreiert).
In Antwort auf:wo bei sich mir die Frage stellt, wieso nach "Phantom" (der Begriff tauchte immerhin in "Liebesgrüße" auf und wurde in "Feuerball" wiederverwendet) plötzlich "SPECTRE" mit seinem Originalnamen genannt wird.
Ich habe mich das auch immer gefragt. In Feuerball macht die Verwendung der Bezeichnung Phantom für die Organisation, in der Largo arbeitet, immerhin mehr Sinn als Spectre: In der Casinoszene, in der Bond Largo besiegt, provoziert Bond ja seinen Gegenspieler mit der Bezeichnung Phantom:
Largo: Jemand muss ja verlieren.. Bond: Ich sah so etwas wie ein Phantom über ihre Schulter blicken. Largo: Wie meinen Sie das? Bond: Das Phantom der Niederlage. Das Ende ihrer Glückssträhne. (...) Bond: Also ihr Phantom gegen das Meine. Largo: Ich würde Ihnen nicht raten, mich herauszufordern.(...) Bond: Sprechen sie mal mit ihrem Phantom, vielleicht verhext es die Karten.
In der englischen Fassung, wird analog zu Phantom immer Spectre verwendet: Bond: I saw a spectre at your shoulder. (...) Bond: The spectre of defeat. (...) Bond: Your spectre against mine.
Zitat von Slartibartfast Wo genau meinst du? Das mit der GOFTA?
Ich bitte dich, Dr. No arbeitet doch nicht für die Geheimorganisation für Terroranschläge, sondern für GOFTER = Geheimorganisation für Terror, Erpressung und Rache! Herrlich übrigens, wie Joloff das sagt!
Na z.B. das: "Der Westen würde einen Wissenschaftler wie Sie willkommen heißen. Ich bin sicher."
Bevor ich das Original kannte, dachte ich ja, hier wäre nur allzu sehr 1 : 1 übersetzt worden, aber das ist ja noch nicht einmal der Fall. Hier sagt Bond "a scientist of your" und dann macht er eine provokante Pause, bevor er fortfährt "caliber". Ich kann mit solchen Veränderungen leben, wenn der deutsche Dialog flüssig ist, aber hier ist ja selbst die Satzstellung sperrig und völlig gegen das Sprachgefühl. Und GOFTER ist von allen möglichen Lösungen die schlechteste - abgesehen davon, dass er eigentlich von der GOFSTER sprechen müsste: Geheimorganisation für Spionage, Terror, Erpressung und Rache.
Alles klar, und das deutet bei dir auf horst Sommer hin? Er hat immerhin "Nummer 6" gemacht, und da fielen (zumindest auf Anhieb) mir keine solchen unkreativen Übersetzungen auf. Erinnert mich eher an den Stil Wolfgang Schicks: Mindestens 20 Folgen TOS total versemmelt (u.a. auch durch Einbauen von redundanten Nachsätzen), aber durch "Casablanca" in die Geschichte eingegaangen.
War auch nur eine Spekulation. Abgesehen davon zeichnete Joachim Brinkmann für "Nummer 6" verantwortlich". Schick kommt nicht in Frage, weil er zu dieser Zeit bereits bei der Beta Technik fest angestellt war und mehr als genug zu tun hatte.
Zitat von Stefan der DEFA-FanUnd GOFTER ist von allen möglichen Lösungen die schlechteste - abgesehen davon, dass er eigentlich von der GOFSTER sprechen müsste: Geheimorganisation für Spionage, Terror, Erpressung und Rache.
Obwohl mir früher schnell klar geworden ist, dass mit "GOFTER" "Spectre" bzw. "Phantom" gemeint ist, hat es mich verwirrt, dass Dr. No sich als Präsident dieser Organisation bezeichnet, was mit dem Status von Blofeld nicht zusammenpasst (es sei denn, er wäre später mal als dessen Nachfolger bezeichnet worden).
Im Original bezeichnet sich Dr. No schlicht als "a member of SPECTRE". Natürlich konnte der Dialogautor damals nicht wissen, dass die Organisation in den folgenden Bond-Filmen noch von Bedeutung sein würden. Trotzdem war die Änderung von "Mitglied" zu "Präsident" ebenso unnötig wie verwirrend!
Zitat von Stefan der DEFA-FanAuffällig ist auch das Auftreten der Münchner Hans Hinrich und Wolfgang Büttner, das wäre eher typisch für Regisseur Josef Wolf persönlich.
Büttner hat allerdings ein Jahr zuvor (ohne Kontinuitätsgründe!) Cyril Cusack in "Der Spion, der aus der Kälte kam" bei der BSG synchronisiert. Vielleicht hatte er ein Theaterengagement in Berlin? Ansonsten waren seine beiden anderen Einsätze für Pleasence ("Gesprengte Ketten" und "Die Nacht der Generale") zwar Münchner Synchros, aber ebenfalls von der Ultra. Vielleicht wollte jemand dort die Kontinuität erhalten?
Zitat von Stephen im Beitrag #21Ich dachte, ich hätte mal gelesen (leider keinen Schimmer mehr wo), dass Arne Elsholtz bei der Hermes Synchron seine ersten Regiearbeiten machte, aber da die erst 1967 gegründet wurde, stimmt das dann wohl nicht...
Doch, das ist schon korrekt: Arne Elsholtz hat seine ersten Regiearbeiten bei Hermes Synchron gemacht, kommt also für "Liebesgrüße aus Moskau" nicht als Regisseur in Frage.
Natürlich war eigentlich nur "SPECTRE" korrekt, denn dies ist der Name aus den Büchern. In keiner heutigen Synchro würde man daraus etwas anderes machen - solche Bezeichnungen bleiben ja in der Regel unangetastet. Aber mir gefiel "PHANTOM" immer ziemlich gut in den Synchros von "Liebesgrüße aus Moskau" und "Feuerball" - das entfaltet im Deutschen halt eine viel bessere Wirkung (abgesehen davon lässt es sich in der Casinoszene in "Feuerball" so viel besser einbauen in der Synchro, wie schon vorab hier im Thread erwähnt). "Phantom" hätte ich mir auch in "Dr. No" schon als Übersetzung gewünscht - oder eben bei SPECTRE bleiben, die gewählte Variante ist ziemlich holprig (wie auch schon erwähnt).