Zitat von Slartibartfast im Beitrag #136Direkt nach dem Vorspann, als Largo sein Auto parkt.
Diese Stelle war allerdings (wie früher schon öfter erwähnt) in der Kinosynchro definitiv enthalten und bei früheren Ausstrahlungen zu hören (als Gendarm hörte man einen französisch sprechenden Christian Rode). HalexD scheint dagegen Szenen zu meinen, die früher fehlten und in denen gesprochen wurde.
Zitat Hat jemand generell Vermutungen zur Synchronregie von "Dr. No" bis "Man lebt nur zweimal"? Bei "Im Geheimdienst ihrer Majestät" und "Diamantenfieber" meint Stefan ja, dass GGH Buch und Regie hatte.
Ich hole mal die Frage nach oben. Ich habe ja beim Dialogbuch zu "Feuerball" irgendwie Rainer Brandt im Verdacht. Da sind so im Original nicht vorhandene Flapsigkeiten enthalten (Absatzanspielungen, "mit oder ohne Sozius", Graf Lippe aus Detmold usw.) die auch 1-1 aus "Die Zwei" stammen könnten. Nur weiß ich nicht, ob er 1965 schon Bücher verfasste...
Das passt aber eben auch gut zu GGH. Die von ihm bearbeiteten "Raumschiff Enterprise"-Folgen (z. B. "Brautschiff Enterprise" oder "Kennen Sie Tribbles?" – irgendwie deuten die Titel das schon an) liefern dafür viele schöne Beispiele. Interessant ist in dieser Hinsicht auch die "Paul Temple"-Serie, bei der er gar nicht für Buch und Regie verantwortlich war, aber immer wieder kleinere Gags im Off eingebaut hat. D. h.: Wenn die Flapsigkeiten in "Feuerball" aus seinem Munde kommen (länger nicht gesehen), könnte das auch durchaus spontan im Studio entstanden sein.
Die lockeren Sprüche kommen bei den meisten Filmen tatsächlich aus GGHs Mund (Brandt dagegen ist absolut seriös, man glaubt es kaum in diesem Zusammenhang) - lediglich in "Diamantenfieber" wurde auch Hirthe was in den Mund gelegt.
Zitat Hat jemand generell Vermutungen zur Synchronregie von "Dr. No" bis "Man lebt nur zweimal"? Bei "Im Geheimdienst ihrer Majestät" und "Diamantenfieber" meint Stefan ja, dass GGH Buch und Regie hatte.
Ich hole mal die Frage nach oben.
Letzteres tue ich ebenfalls. Mittlerweile ist bei Arne Peter Elsholtz als Autor und Regisseur bei "Dr. No", "Liebesgrüße" und "Man lebt nur zweimal" vermerkt. Die Synchronkartei hat diese Angabe nur bei "Dr. No" übernommen; bei den anderen beiden Filmen (und sämtlichen anderen Connery-Bonds) ist weiterhin der Verweis auf die Ultra die einzige Information.
Passt ja insofern auch von der Besetzung, wenn Bernard Lee in allen drei Filmen von Siegfried Schürenberg gesprochen wurde. Bei Desmond Llewelyn dagegen geht das nicht auf. Höchstens in "Goldfinger" und "Feuerball" (Harald Wolff), und demzufolge evtl. der selbe Bearbeiter.
Ich war zu faul, die Diskussion zurückzublättern. Sicherlich Argumente, die schon alles genannt wurden.
Zumindest der Wechsel zurück zu Siegfried Schürenberg in "Man lebt nur zweimal" und die erneute Beteiligung des Elsholtz-Sohnes (sowie Jürgen Thormanns) könnten wirklich Indizien sein. Wenn die Besetzung von GGH in "Liebesgrüße" tatsächlich (wie vor Jahren vom Synchronopa geschrieben) vom Verleih gefordert wurde wäre sie natürlich kein Argument, dass hier jemand anders als bei "Dr. No" Regie führte. Zumal in beiden Fällen Friedrich Joloff den Haupt-Antagonisten sprach.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #148Aber beide Filme haben auf keinen Fall den gleichen Dialogautor. Nicht nur wegen SPECTRE ...
Gut, allerdings ist in "Feuerball" ebenfalls vom "Phantom" die Rede, obwohl dort nicht Schürenberg zu hören ist. Das kann natürlich auch daran liegen, dass man Bonds Wortspiel bei seiner ersten Begegnung mit Largo erhalten wollte. Ob man danach bei SPECTRE blieb, weil dieser Begriff in den deutschen Übersetzung von Scherz beibehalten wurde? Aber das wäre reine Spekulation meinerseits.
Haben die Dialogbücher aus deiner Sicht also noch andere Unterschiede, die für andere Autoren sprechen könnten?
Das Dialogbuch von "Dr. No" ist streckenweise hölzern, sogar unelegant, verwendet sperrige Satzkonstruktionen, die auf den ersten Blick wie Anglizismen wirken, aber es noch nicht einmal sind und den Sprachrhythmus empfindlich stören (20 Jahre später hätte ich ohne Zögern auf Martin Grossmann getippt). "Liebesgrüße" hat ein sehr flüssiges Dialogbuch, das sogar Fehler des Originals ausbügelt.