Aber Jens Wawrczek hat doch eine recht hohe leicht quäkende Stimme, oder täusche ich mich da? ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das das passt.
Zitat von Ohne Wiederkehr im Beitrag #77Aber Jens Wawrczek hat doch eine recht hohe leicht quäkende Stimme, oder täusche ich mich da? ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das das passt.
Als ich die Serie 1995 sah, kannte ich sowohl sein als auch Kinskis Organ ziemlich gut. Eine Ähnlichkeit beider war mir davor gar nicht aufgefallen. Kurz vorm Sehen der ersten Folge las ich allerdings eine Besprechung im "Spiegel", in der man auf die teilweise nötigen Neusynchros einging und seinen Namen nannte. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9159298.html Beim Lesen wurde mir bewusst, dass das tatsächlich funktionieren könnte. Wenn ein Film mit Kinskis Stimme rekonstruiert werden müsste und bei den zusätzlichen Szenen der O-Ton gar nicht oder nur in schlechter Qualität vorläge, wäre er immer noch meine erste Wahl.
Zitat von berti im Beitrag #74 Und Uschkurat war glanglich gar nicht so weit entfernt, obwohl ihm (zumindest in den Filmen, in denen ich ihn gehört habe) der fieberige Unterton abging.
Uschkurat war mir zu hoch und irgendwie auch zu wenig markant und wirkte farblos. Fred Maire ist auch nichte gerade der markanteste Sprecher, aber doch mehr als uschkurat und erinnerte stimmlich am ehesten an Kinski.
Kinskis eigene Stimme würdest du nicht als hoch bezeichnen? Ich würde sie zumindest "hell" nennen; nicht umsonst übernahm er bei Theateraufführungen während seiner Kriegsgefangenschaft oft Frauen- und Mädchenrollen.
Ich würde sie nicht als wirklich hoch und recht rau bezeichnen, also ähnlich wie Klaus Kindler, den ich als am besten passend vorstelle.
Außerdem fände ich es gut, wenn man Manfred Schott mal besetzt hätte, der denke ich auch recht gut gepasst hätte, obwohl er wiederrum nichts mit der Originalstimme zu tun hat.
Schön, daß es auch andere gibt, die Kindler auf Kinski für sehr passend halten. Ich finde ihn sogar am besten. Leider hat er ihn nur zweimal gesprochen...
Ich finde mittlerwiele sogar, dass Hans Michael Rehberg Kinskis passenster Sprecher war, der ihn z.B. in NACHTBLENDE synchronisierte, schade, dass er nur so selten zum Einsatz kam. Aber Kinski ist sowieso ein Schaupieler, der nur extrem schwer zu synchronisieren ist, sodass er praktisch immer fehlbesetzt ist. Fred Maire hat das ganz gut hingekriegt und Werner Uschkurat, denn ich auf den jüngeren Kinski unpassend finde, gefällt mir auf dem älteren Kinski auch gut. Martienzen trägt generell viel zu dick auf und unpassender als die Kombination Kinski-Beckhaus geht es in meinen Augen kaum.
Alle genannten steuern zumindest ein bestimmtes Detail von Kinskis Originalstimme bzw. - schauspiel ein. Auch Kindler oder Beckhaus. Uschkurat war am nächsten am Original (auch auf dem jungen Kinski, Im "Dreieck" wusste ich lange nicht, dass Kinski synchronisiert war), aber leider als Nicht-Berliner nicht immer greifbar.
Zitat von berti im Beitrag #70Siehe dazu auch diesen Beitrag von Erik:
Zitat von Erik im Beitrag #31) Nosferatu wurde auf Englisch gedreht und dann deutsch synchronisiert. Kurioserweise lief der Film in den USA als deutsche Originalfassung mit englischen Untertiteln.
Das stimmt nicht!
Alle wichtigen Dialogszenen wurden in der Tradition zu Beginn der Tonfilmzeit zweimal gedreht - auf deutsch und auf englisch! Darum gibt es auch keine DVD mit beiden Sprachfassungen, weil durch unterschiedliche Takes natürlich nicht beide Sprachfassungen synchron angepaßt werden können.
Daß die deutsche Fassung mit UT in den USA veröffentlicht wurde, lag daran, daß die engl. Fassung seinerzeit stark gekürzt worden war und erst vor wenigen Jahren in voller Länge wieder restauriert wurde.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #88Uschkurat war am nächsten am Original (auch auf dem jungen Kinski, Im "Dreieck" wusste ich lange nicht, dass Kinski synchronisiert war)
Uschkurat ähnelt ihm zwar, aber trotzdem war mir beim "Dreieck" (oder auch der Erstsynchro von "Für ein paar Dollar mehr") früh bewusst, dass ich hier eine "fremde" Stimme hörte. Denn ihm ging das unterschwellig Fiebrige ebenso ab wie die betont kalten Momente. Aber beides konnte auch kein anderer Sprecher wirklich treffen, am ehesten noch (nach meinem Eindruck) F. G. Beckhaus in "Nobody ist der Größte" oder Wolfgang Draeger in "Das Gold von Sam Cooper".