Sehr viele der alten Sprecher. Aus diesem Jahr klar Lothar Blumhagen, Jochen Schröder, Wolfgang Drager, Jürgen Kluckert, Hans-Joachim Hanisch, Joscha Fischer-Antze, Thomas Danneberg um einige Beispiele zu nennen.
Zitat von Ludo im Beitrag #269Ich denke mal ihr kennt das… ihr sitzt abends vor dem Fernseher, seht einen Schauspieler und denkt: "Das wäre eigentlich eine Rolle für… gewesen". Oder noch trauriger, ihr seht einen Schauspieler, der jahrzehntelang eine - mittlerweile verstorbene - Feststimme hatte und nun mit einem anderen Sprecher zu hören ist.
Diesen Gedanken habe ich bei Manfred Schott immer mal wieder, der ja 1982 bei einem Autounfall viel zu früh verstarb. Ob er wohl Jack Nicholson und Dustin Hoffman noch bis ins hohe Alter (anstelle von Kerzel) gesprochen hätte? Wie seine Stimme heute klingen würde?
Da er recht schnell als Münchner für DH und JN auch nach Berlin beordert und kontinuierlich besetzt wurde (was in den 1970er wahrlich nicht regelmäßig vorkam), könnte ich mir das gut vorstellen. Ozymandias schrieb vor einiger Zeit mal so schön sinngemäß (da ich den Beitrag von ihm gerade nicht auffinden kann), dass Schott wahrscheinlich heute so etwas wie ein Brückner, Kerzel oder Glaubrecht wäre. Und fügte an, dass viele Karrieren [der Ersazsprecher] demnach auch sicherlich ganz anders gelaufen wären.
Und so sehe ich es auch - quasi der "umgekehrte Evolutionschmetterling". Kerzel wäre wahrscheinlich nie auf Hoffmann oder Nicholson besetzt worden, sondern wäre jetzt der Stammsprecher von - keine Ahnung ... nur von den Anderen, die er noch spricht. Oder ganz jemand anderem? Vielleicht Morgan Freeman oder Samuel L. Jackson? Kronberg wäre nie McCoy geworden, sondern hätte sich dafür auf - wasweißich - Kevin Costner etabliert? Vielleicht hätte Schott 1988 Jahre durch einen Zufall Alan Rickman als Hans Gruber bekommen und sich auf diesem (Rickman) etabliert (die Kombi hätte ich nämlich gerne Mal gesehen, siehe meinen Synchrontraum). Oder noch irgendwen, der heute ganz bekannt ist? Michael Caine? Wer weiß, wer weiß...wer weiß Schott wäre vielleicht jetzt schon im Ruhestand (oder gar bereits eines natürlichen Todes gestorben), seine Stimme würde vermisst werden. Vielleicht wäre er aber auch mit 88 Jahren immer noch unermüdlich im Einsatz, wie Blumhagen, Schröder und Dux es in diesem Alter noch waren und wir würden uns jedes Mal einen Ast freuen, wenn er einfach mal so in einem schönen, großen Kinofilm eine schöne Altersrolle hätte.
Er wäre aber sicher, wie Ozymandias zu Recht sagte, wahrscheinlich heute einer der großen, alten Riege.
Das Manfred Schott eine wahre Synchronlegende, auf einer Stufe mit etwa Christian Brückner, geworden wäre, wenn er nicht so früh tödlich verunglückt ist. Da bin ich mir sicher. Der hätte die deutsche Synchronlandschaft noch deutlich mehr prägen können. Jedes mal aufs neue bedauerlich, wenn ich so drüber nachdenke.
Philipp Brammer, einfach unfassbar schade, dass er so früh verstarb. Er wäre sicherlich die ein oder andere Stammstimme geworden. Deshalb freut es mich immer ihn in älteren Produktionen zu hören. Einfach nur um nachzudenken, was wäre wenn...