Nach anschauen von Scream 1+2 ist mir eingefallen, wie sehr mir die gute Veronika Neugebauer mit ihrer auffälligen Stimme fehlt. Viel zu früh ist sie verstorben mit gerade mal 40 Jahren.
Die Liste könnte ewig lang werden, deswegen hier mal ein paar Beispiele aus jüngerer Zeit, die mir aufgefallen sind. Denn letztes Wochenende habe ich mir die folgenden zwei CDs mit Wortbeiträgen von PIDAX kommen lassen:
Einmal das Italo-Western-Hörspielexperiment "Einmal ist jeder dran" (SWF 1972), bei dem namhafte Leute mitgewirkt haben, die bedauerlicherweise nicht mehr unter uns sind, wie z.B. Klaus Kindler, Arnold Marquis, Friedrich Schütter, Gerd Duwner und Hans Hessling.
Das zweite waren 19 Episoden der Radioreihe "Nur für starke Nerven" (bzw. später "Die Mitternachtsstory") aus den Jahren 1973-1986, wo Friedrich Schoenfelder Mystery-, Kriminal- und/oder Gruselgeschichten las. Auf dieser MP3-CD waren es Geschichten von Ray Bradbury und hier ist mir mal wieder aufgefallen, dass er schon sehr fehlt und ich erinnere mich sehr gerne daran, dass ich ihn vor 10 Jahren mal auf einer Theaterbühne in einem Boulevardstück gesehen habe. Das war schon ein Erlebnis.
Zitat von Sünkro im Beitrag #226Nach anschauen von Scream 1+2 ist mir eingefallen, wie sehr mir die gute Veronika Neugebauer mit ihrer auffälligen Stimme fehlt. Viel zu früh ist sie verstorben mit gerade mal 40 Jahren.
Dem möchte ich mich anschließen. Ich habe sie vor ein paar Tagen auf Kerry Fox in "Intimacy" gesehen. Ein ganz kleiner, sehr intimer (Surprise!) und ehrlicher Film, der wegen seiner expliziten Sexszenen leider in eine Schublade geriet, die seiner Komplexität und Wahrhaftigkeit nicht gerecht wird. Gemeinsam mit Jacques Breuer auf Marc Rylance hat sie hier das Schauspiel in absoluter - und nicht mal so eben herstellbarer - Perfektion abgenommen - und ist, so mein Eindruck, dem Original in Sachen Vielfalt überlegen.
Nicht nur ihr Stimmklang war sehr schön, so filigran und verletzlich, dabei aber auch immer stolz. Auch das Wesen, das eine bemerkenswerte Stimme für meinen Geschmack immer durchdringt, klang mit an. Und hörte man 100 weibliche Stimmen, ihre bliebe im Gedächtnis.
Ich bedauere, dass wir sie nicht in den für Frauen oftmals spannenderen späteren Jahren hören dürfen.
Okay, jetzt direkt vermissen wäre etwas übertrieben, eher trifft es das Wort 'schade' ganz gut. Schade, dass Nicolette Röwekamp Ende der 90er ins Ausland ging. Ein Verlust für die Branche. Hatte eine tolle Stimme, wie ich finde. Ihre teils naive Stimme hatte was und ähnelte etwas Janina Richter oder Petra-Maria Popp. Begeisterte in den 90ern durch einige größere Nebenrollen und war ein gern gesehener Gast bei "Perry Mason", "Die fliegenden Ärzte", "TNG" oder div. Synchros von Erik Paulsen.
Und natürlich Ute Brankatsch. Sehr angenehme Stimme.
Schade, dass sich Florian Knorn weitgehend aus dem Business zurückgezogen hat und nun hauptsächlich als Fotograf arbeitet. Bin schon sehr gespannt, wie er in Digimon Adventure Tri klingen wird.
Bei mir ist es Edgar Ott, den ich insbesondere als Kind beim Dschungelbuch sehr ins Herz geschlossen habe. Könnte sogar jetzt noch leben mit 90 Jahren (Jahrgang 1929).
Sicherlich könnte man mehrere Dutzend verstorbene Sprecher auflisten, die man vermisst, wobei es vor allem um die Leute schade ist, die bei tragischen Unfällen ums Leben gekommen sind oder bereits aufgrund von Krankheit schon versterben, wo ihr Leben gerade erst angefangen hat.
Am meisten vermisse ich aber die Sprecher, die sich aus der Synchronbranche zurückgezogen haben und durchaus noch gerne länger in dem Metier arbeiten können wie eben Florian Knorn, Marc Stachel (auch wenn er seine Stammrollen noch weiter macht), Timm Neu usw.. Nun gut, jeder geht seines Weges und nicht jeder verbleibt ewig in seinem ersten Berufsweg.