Zitat von Dubber der WeißeGeht das schon wieder los?!
Jetzt streitet euch doch nicht schon wieder. Da wir gerade bei Joachim Nottke sind; in den 70er und 80er Jahren war er auch in ein paar Kurzfilmen eines arabischen (glaub ich) Filmemachers zu hören, wie z.B. in dem Film "Einmannwagen" von 1976, in dem es um einen Busfahrer in Berlin und dessen Gedanken geht: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=ei...yC8cvmg&cad=rja
Gerade um Konflikte zu vermeiden, habe ich sowohl betont, dass auch ich herrn Nottkes frühen Tod für einenVerlust halte, als auch entschuldigende Worte eingebaut. Und Lothar Karl hat erklärt, dass er ene Entschuldigung hier nicht für erforderlich hält.
Abgesehen davon, dass er eine sehr angenehme und beruhigende Stimme hatte (nicht umsonst war er nicht nur in Filmen und Hörspielen, sondern auch in Trailern sehr oft zu hören) und früh starb, finde ich noch etwas im Zusammenhang mit Joachim Nottke schade: Leider wurde er meist nur in Nebn- und nur selten in Hauptrollen besetzt, so dass er nach meinem Eindruck oft unterfordert wirkte. Stefan hat mal darauf hingewiesen, dass er in jüngeren Jahren durchaus auch zwielichtige Typen sprach: topic-threaded.php?forum=11775326&threaded=1&id=506647&message=7179187 Mir ist er als Unsympath nur in "Das Fenster zum Hof" (wo seine Rolle nur wenig Text hatte) und in "The Rock" (zugleich wohl eine seiner letzten Rollen) in Erinnerung geblieben. Der Kopfgeldjäger in "Verflucht, verdammt und Halleluja" wäre eventuell ein weiteres Beispiel, aber den Film habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Sehr unkonventionell war er als alter Griesgram Seth Hazlitt (William Wondom) in der Serie "Mord ist ihr Hobby". Hat mir immer gut gefallen. Wirkte zudem sehr freundlich und bescheiden.
Ich greife mal einen älteren Beitrag für eine Überlegung auf:
Zitat von HarveyVielleicht gäbe es auch heute gar keine Synchronrollen mehr für Ernst Wilhelm Borchert, Ingeborg Grunewald, Paul Klinger oder Ursula Krieg etc. Alles und jeder hat seine Zeit.
In Beiträgen wurden mehrfach Namen wie diese oder auch Siegfried Schürenberg oder Alfred Balthoff genannt, und es hieß, dass solche Stimmen einem in der heutigen Synchronlandschaft fehlten. Thomas Bräutigam meint, dass "es im vom Jugendkult dominierten aktuellen Kino (...) an Rollen für diese Stimmen" fehlen würde. In der Vergangenheit wurde auch hier betont, dass sie der Stimmtypus und vor allem die Diktion in der Branche heutzutage stark von früheren Zeiten unterscheide. Ein Bischen habe ich auch ein Problem damit, wenn Sprecher genannt werden, die längst über 100 wären. Natürlich fehlen sie einem, wenn man sie gerne hört. Aber trotzdem wäre die Frage, auf was für Fälle sich dieser Thread eher konzentrieren sollte: Auf verstorbene Sprecher, die man grundsätzlich gerne gehört hat? Oder auf solche, bei denen es nicht unrealistisch wäre, dass sie (ohne Krankheit, Herzinfarkt oder Unfall) heute noch leben oder arbeiten könnte. Wie eben Manfred Schott, Hans-Werner Bussinger, Randolf Kronberg, Achim Höppner, GGH oder Edgar Ott. Gerade die beiden Letzteren könnten durchaus noch aktiv sein, wie es Lothar Blumhagen, F. G. Beckhaus, Mogens von Gadow oder Jürgen Thormann auch noch sind. Oder Joachim Nottke, der zumindest noch Erzählparts sprechen könnte, wie es Friedrich Schoenfelder oder Hans Paetsch ja noch bis ins hohe Alter hinein taten.
Ein besonderer Verlust waren natürlich die Sprecher, die besonders jung verstorben sind. Ich nenne als Beispiel Matthias Hinze und Clemens Ostermann. Der eine wurde nur 38, der andere nicht einmal 23 Jahre alt. Gerade bei Ostermann bin ich ziemlich sicher, dass er zu einem Top-Sprecher aufgestiegen und eine enorme Bereicherung für die Branche geworden wäre.
Zitat von bertiGerade bei Ostermann bin ich ziemlich sicher, dass er zu einem Top-Sprecher aufgestiegen und eine enorme Bereicherung für die Branche geworden wäre.
Ja, da stimme ich dir voll zu. Davon bin ich sehr überzeugt. Clemens Ostermann hatte auch eine coole, jungendliche und frische Stimme.
Joachim Cadenbach hatte wie sein Vornamens-Vetter Nottke eine beruhigende Stimme, die ebenfalls öfter für Erzählparts eingesetzt wurde. Beide sprachen ansonsten eher Neben- als Hauptrollen. Mir kommt es so vor, als sei Cadenbach öfter unter Wert eingesetzt worden. Dass er durchaus Potenzial hatte, bewies er etwa mit seiner extremen Stimmverstellung in "Asterix erobert Rom". Leider endete seine Karriere bekanntlich schon 1992 durch einen tödlichen Unfall.
Zitat von moonizich vermisse die stimme von carola ewert sehr. eine der tollsten frauenstimmen, die es je gab.
Oh ja! Sie fehlt mir auch sehr. Sie hätte auf viele Serienhauptrollen gepasst, die von Anna Carlsson übernommen wurden. Ich hoffe doch sehr, dass sie irgendwann mal wieder die ein- oder andere Schauspielerin spricht.
Zitat von DylanNadja Reichardt Hört man nur noch ganz selten mal in einer Gastrolle.
Sie sprach in letzter Zeit so einige Hauptrollen, u.a. in City Hunter und in Black Butler
Mir fehlt Norbert Gescher, der aktuell im Ruhestand sein soll. Vor einigen Jahren war er noch ziemlich aktiv. Dass er nun nicht mehr synchronisiert, kann man aber gut nachvollziehen.
Mir fehlen jene, die noch aktiv sind und Bombenbesetzungen für jemanden sind, aber einfach nicht zum Zuge kommen. Z. Bsp. Christian Rode für Christopher Plummer, der so perfekt wäre (trotz Lothar Blumhagens Leistung).
Ansonsten ist das heikel - was nützt es, Borchert, GGH, Schoenfelder oder Joloff nachzutrauern? Es gibt nicht nur sie nicht mehr, sondern es sind kaum noch Schauspieler am Leben oder aktiv, für die sie da waren. Da muß man in den wenigen Fällen eher schon dankbar sein, daß z. Bsp. Sean Connery keine Filme mehr dreht.
Wenn etwa Borchert noch leben würde, wäre er älter als hundert Jahre - da bräuchte es dann ja auch die passenden Schauspieler dazu. Es ist eben der Lauf der Dinge, daß manche sterben. Aber man kann ihr Weggehen nicht dort bedauern, wo es unabänderlich ist.
Vermutlich könnten sämtliche Schauspieler rund um die 90 oder 100 auch nur mehr Christopher Lee synchronisieren, der selbst schon so alt ist.