Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #152Ich gehe aber davon aus, dass Brandt schon in der Anfangsphase die Regie hatte (wie es später war, ist eine andere Frage ...): In solchen sympathisch-unmachohaften Rollen höre ich ihn ja immer gern, aber für Randall ist er doch eigentlich deutlich zu jung – das riecht schon sehr nach Selbstbesetzung.
Ist es nicht auch eher ungewöhnlich, dass Brandt sich hier selbst besetzte, obwohl aus seinem Sprecherpool z. B. ein Lothar Blumhagen naheliegender gewesen wäre? Denn nach meinem Eindruck besetzte Brandt sich in größeren Rollen doch meistens entweder als machohafter Draufgänger mit Schnodderschnauze oder als knurrender Fiesling.
Gerade wegen der Parallele zu „Immer wenn er Pillen nahm“ (Buch und Regie: Rainer Brandt) kam ich darauf. Da spielt er den Frauenhelden Hal (in der Tat ganz ungewohnt) ähnlich liebenswert und unschuldig – und scheint mir ebenso wie hier großen Spaß daran zu haben. Dabei verzichtet er bei seiner Rolle sogar fast gänzlich auf Albernheiten wie die absurden Nieser; nur sein Kumpel Stanley ruft konsequent „NATASCHA!“, wenn er niesen muss (was aber auch in mindestens einer „Männerwirtschaft“-Folge – stark vernuschelt – zu hören ist).
Maennerwirtschaft_1x20_Phillip.mp3 > nicht St. Müller
Maennerwirtschaft_1x21_Sekretaerin.mp3 - erst Ursula Heyer, dann Eva-Maria Werth > nein, erst Marianne Lutz, dann Brigitte Grothum
Maennerwirtschaft_1x21_Frau1+2.mp3 - ein davon ist Eva-Maria Werth, die andere dürfte auch Ursula Heyer sein > schwer zu sagen, die Damen sagen kaum etwas "richtiges" > "Ich trink aber keinen Alkohol" klingt eher nach Brigitte Grothum
Maennerwirtschaft_1x23_Frau_MannAufBuehne.mp3 - #1 EMW wie angebeben stimmt, #2 ist aber Frank Glaubrecht und nicht Hans Clarin > ja stimmt, erst EM Werth, dann Glaubrecht
Ich glaube, dass sich Brandt tatsächlich selbst besetzt hat, weil er auf Tony Randall wirklich dem “Affen Zucker“ bzw.„alles geben konnte.“ Seine Synchro auf Felix Unger ist für mich um einiges besser als die auf Danny Wilde. Die „Männerwirtschaft-Synchro ist für mich eine der besten Seriern-Synchros die Brandt abgeliefert hat. Dies bezieht sich allerdings nur auf die 52 ZDF-Folgen. Die 60 Folgen, die er in den 1990ern für „PRO 7“ bearbeitet hat, kommen leider genauso lahm und lustlos rüber wie seine „die 2“-Synchros aus der gleichen Zeit. Interessant fand ich auch, wie Brandt seinen Tonfall nach den ersten Folgen verändert hat. Bei diesen ersten Folgen hat er Felix Unger einen „Homo-Touch“verpasst, den er dann aber später weggelassen hat Alle ZDF-Synchros wurden übrigens von der „Deutsche Synchron“ produziert. Im Nachspann der ersten 13 gesendeten Folgen wurde lediglich die „Deutsche Synchron KG“ erwähnt. Bei allen weiteren Folgen danach wurde „Bearbeitung Rainer Brandt“ hinzugefügt.
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #172 Die „Männerwirtschaft-Synchro ist für mich eine der besten Seriern-Synchros die Brandt abgeliefert hat. Dies bezieht sich allerdings nur auf die 52 ZDF-Folgen. Die 60 Folgen, die er in den 1990ern für „PRO 7“ bearbeitet hat, kommen leider genauso lahm und lustlos rüber wie seine „die 2“-Synchros aus der gleichen Zeit.
Das finde ich auch. Wenn ich mal ein "Männerwirtschaft"-Rewatch mache, schaue ich eigentlich nur die ZDF-Folgen.
Entweder hatte Brandt bei PRO 7 die Lust verloren, seinen eigenen Senf zu den Folgen dazuzugeben - oder er durfte es nicht mehr - wobei ich ersteres für wahrscheinlicher halte. Er hielt sich eben einfach ans Original - und dementsprechend waren die 90er Folgen nicht mehr so hörenswert. Allerdings gab es da auch ein paar wohltuende Ausnahmen, wie z.B. die Folgen "Wie Felix Vater wurde" oder "Rollentausch", in denen die Dialoge teilweise wirklich witzig sind (wobei dies allerdings auch originalgetreue Übersetzungen sein könnten, es also gar nicht an Brandts Einfallsreichtum lag).
Die beiden Folgen aus der ersten Staffel ("Wohin mit Albert?" und "Eine Weihnachtsgeschichte") würde ich auch noch ausnehmen, da wirken Brandt und Marquis (trotz hörbar fortgeschrittenen Alters) immerhin so, als hätten sie angesichts der besonders durchgeknallten Drehbücher noch Bock darauf, gleiches gilt IMHO auch noch für die Folge mit Hugh Hefner. Dennoch können die Dialogbücher natürlich nicht mit denen aus den 70ern mithalten.
@ Lord Peter: Kurze Verständnisfrage (bitte nicht als unhöflich missverstehen): In meinem Post vom 05.06.2019 hatte ich einige gesuchte Stimmen identifiziert (z.B. Anita Kupsch als Gloria in Folge 2.02). Ergänzt/korrigiert wurde das aber deinerseits nicht.
Nimmst du also nur Hilfe von "anerkannten alten Hasen" dieses Forums an (bzw. traust du nur deren Urteil), oder gibst du auch mal dem Nachwuchs eine Chance?
Nein, das ist durchaus nicht unhöflich. Und keine Ahnung, warum ich die Ergänzungen damals nicht eingepflegt habe (jetzt nachgeholt). Vermutlich habe ich Deinen Beitrag einfach übersehen.
Und nein, ich habe keinerlei Vorbehalte bzgl. "Nachwuchs" oder "alter Hasen".