In Antwort auf:den Film "Die Herberge zum Drachentor" hat das ZDF synchronisieren lassen. Der Klassiker wurde in Deutschland als Fernsehpremiere gesendet. Die DVD ist eine Raupkopie.
Damit meinst du aber sicher nicht die DVDs von NEW (bzw. Starmedia), oder? NEW hat den Film bei Geiselgasteig lizensiert, da geht alles mit rechten Dingen zu.
Ich meine jene DVD die im Bild sogar das ZDF Logo hatte. Seit wann ist die Fassung von New auf dem Markt ?
Das war im letzten Jahr und die DVD hat natürlich ein ordentliches Bildmaster in 2,35:1, ohne ZDF-Logos oder sowas. Kurz vorher erschien auch noch die Starmedia-Auflage für die Ramschtische der Kaufhäuser, die ist auch offiziell.
Weiß eigentlich jemand, wo M.I.B., die ja seit einiger Zeit eine Menge Eastern-Klassiker auf DVD veröffentlichen, ihre Filme synchronisieren? Die ersten Filme hatten noch eine Berliner Synchro ("Im Todesnetz der Gelben Spinne" z.B. mit Thomas Wolff, Charles Rettinghaus und Engelbert von Nordhausen), während die aktuelleren Veröffentlichungen schlechte No-Name Synchros bekommen haben. Darunter "Der Pirat von Shantung" und "Die 13 Söhne des gelben Drachen".
Generell ist vielleicht noch interessant, dass aufgrund der alten Vorlage die Musik- und SFX-Spur bisher immer komplett nachgebaut wurde. Also jeder Soundeffekt wurde neu eingesetzt und auch die Musik wurde mehr oder weniger akkurat (eher weniger) nachgespielt.
Die meisten von M.I.B. auf DVD veröffentlichten Shaw-Titeln wurden in der Atelier Musik & Synchron GmbH in Hannover synchronisiert. Hab auch schon vor geraumer Zeit wegen Synchronlisten für die Filme nachgefragt, bisher aber leider noch keine Antwort bekommen.
Zitat von Herr FrodoAber ganz nebenbei finde ich, dass fast alle alten Eastern aus den 70ern und 80ern eine sehr gute deutsche Synchro bekommen haben. Übrigens fast immer aus München und nur sehr selten aus Berlin oder gar Hamburg.
Die meisten der im Auftrag des ZDFs synchronisierten Animes aus dieser Zeit haben ebenfalls Münchner Besetzungen. Saßen dort vielleicht zu dieser Zeit mehr Rohübersetzer, die Spezialisten für asiatische Filme waren?
Zitat Die meisten der im Auftrag des ZDFs synchronisierten Animes aus dieser Zeit haben ebenfalls Münchner Besetzungen.
Das sind aber keine allzu guten Beispiele, dass man evtl. gerade dafür mehr Übersetzer/Experten zur Verfügung hatte|gebraucht hätte, denn das waren doch zu einem nicht unerheblichen Teil Koproduktionen bzw. Auftragsarbeiten und in der Hinsicht spielt das japanische "Original" somit als direkte Vorlage doch zumindest in diesen Fällen eine eher untergeordnete Rolle. Ich glaube nicht, dass man sich diesbezüglich allzu sehr an den jap. Umsetzungen orientiert hat. Und in mindestens zwei Fällen ist man bekanntlich mit der jap. Vorlage auch nicht gerade zimperlich umgegangen (siehe Sindbad, Captain Future). Hinzu kommt das es sich dabei, in der Mehrzahl um "westliche" Geschichten als Vorlage handelte, es bestand also auch keine allzu große Veranlassung zwingend die japanischen Umsetzungen zu berücksichtigen. Bei Nils Holgersson (ok mal nicht vom ZDF in Auftrag gegeben ^^, aber quasi gleiche dt. Bearbeitung) ist mir zum Beispiel noch aufgefallen, dass die Folgen in Japan offenbar in einer von unserer abweichenden Reihenfolge ausgestrahlt wurden. Warum die dt. Ausstrahlungsreihenfolge überhaupt verändert wurde, ist mir nicht ganz klar, da die Serie ja eher aus zur Mehrzahl einzelnen abgeschlossenen Episoden besteht. Wäre sicherlich mal interessant, diese Serien (wie so viele andere asiatische Produktionen aus dieser Zeit) mal näher hinsichtlich der Dialogbücher/Übersetzungen unter die Lupe zu nehmen, um dann entscheiden zu können, ob man wirklich immer allzu genau übersetzt hat. Und wenn nicht wäre es ja zu der Zeit (70er/80er) eh noch weniger aufgefallen als heute.
Beim Thema Eastern müsste man dann doch aber erst einmal die entsprechenden Originalfassungen mit den dt. Fassungen vergleichen, um festzustellen, ob da wirklich immer so genau übersetzt wurde.
Wobei anzumerken ist, dass die Eastern (jedenfalls meistens) auf Basis einer englischen Version erstellt wurden und nicht auf der chinesischen Vorlage. Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass hier und da gerne ein paar Sprüche eingebaut wurden, dürften die deutschen Synchros nur noch grob mit dem Original zusammenhängen. Und dann erst die ganzen Schnitte! Bei vielen Eastern fehlen 15 Minuten und mehr, sodass wichtige Handlungsdetails wegfielen.
Grundsätzlich reicht das doch für einen guten Eastern. Aber es gibt tatsächlich Filme, in denen die Handlung nicht ganz so offensichtlich gestrickt ist. Da haben krasse Schnitte mich schon mehr als einmal ins Grübeln gebracht, warum gerade dies und jenes passiert. Ein Schnittbericht brachte dann das Aha-Erlebnis.
Zitat von Herr FrodoWobei anzumerken ist, dass die Eastern (jedenfalls meistens) auf Basis einer englischen Version erstellt wurden und nicht auf der chinesischen Vorlage.
Wieso eigentlich auf der englischen ? Kam man dort leichter ran als an die chinesische oder lag das daran, dass man es mit der Rohübersetzung leichter hatte oder daran, dass die Kürzungen evtl. schon vorhanden waren und man nicht selbst ran musste ?
Ich nehme mal an, amerikanische oder englische Firmen haben ihre Versionen den Deutschen angeboten. ODER die chinesischen Firmen haben direkt englisch synchronisierte Fassungen verkauft, um uns armen Langnasen die Lokalisation zu erleichtern.
Nun das hört sich nun erst recht danach an, dass man für solche Umsetzungen damals nicht zwingend Japanologen oder entsprechende Übersetzer benötigt hat. Scheint mir plausibel, wenn man sich dadurch diesen größeren Aufwand erspart hat.
Welche anderen Gründe könnte es dann dafür geben, dass Eastern deutlich häufiger nach München als nach Berlin gingen? Wurden sie zu dieser Zeit oft von Verleihfirmen vertrieben, die Münchner Studios bevorzugten?