Als konkretes Beispiel kann man hier wohl "Meuterei auf der Bounty" anführen - Schürenberg sprach hier sowohl 1936 als auch 1951 (de facto eine Neusynchro, auch wenn der Begriff angesichts des Jahres irgendwie grotesk wirkt).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #136de facto eine Neusynchro, auch wenn der Begriff angesichts des Jahres irgendwie grotesk wirkt).
Naja, eigentlich schon...; denn immerhin liegen 15 Jahre zwischen den beiden Synchronfassungen, und bis auf Schürenberg war aus der ersten Synchro niemand mehr "an Bord".
ONCE UPON A TIME IN CHINA III wurde zweimal synchronisiert. Die erste Synchro entstand in Freddy Homanns Rumpelbude in Coesfeld. Lau Shun wurde dort von Hans Bayer gesprochen (der, wie für das Studio üblich, auch noch mehrere andere Rollen sprach). Nur kurze Zeit später entstand die professionelle Neusynchro von Splendid-Synchron. Laus Sprecher war dabei abermals Hans Bayer (der hier auch nur diese eine Rolle und keine weitere sprach).
Hier frage ich mich wirklich, ob das ein Zufall war oder ob man ihn bewusst wieder besetzt hat. Könnte mir beides vorstellen, vor allem da Bayer in beiden Städten aktiv war.
Auffallend der Übersetzungsfehler bei Coesfeld: Der Typ behauptet, sein Sohn sei angekommen und würde sich gerade einen Kampf liefern. Hätte der Übersetzer den Film gesehen, wäre ihm aufgefallen, dass das Unsinn ist. Bei Splendid ist es richtig.
Abgesehen davon eine der besseren Homann-Arbeiten, zumal man offenbar Zugriff auf das IT-Band hatte (warum auch immer).
Wenn ich genauer drüber nachdenke, gibt es überhaupt groß Asiatische Filme, wo man auf Kontinuität zur eine anderen Fassung geachtet hat? Mir fällt nur spontan, die Revenge Cut Fassung von "Battle Royal 2" ein. Wo man 2019, quasi eine Kopie der 2004er Synchro angefertigt hat, mit Großteils den original Sprecher/innen und 1:1 den selben Dialogbuch. Immer noch ein absurder Aufwand für diesen mittelprächtigen Film.
Ich finde die Tante als Auslöser für "Onkel Wongs" Lachanfall besser und witziger, als die Sache mit den dreizehn Cousinen! Hat jemand eine Erklärung für diese verschiedenen Übersetzungen, bzw. wie die Pointe im OT wirklich lautet?
Den wirklichen Grund für diesen spontanen Heiterheitsanfall kann ich dir leider auch nicht nennen.
Zur Tante-/Cousinen-Sache gilt es zu erwähnen, dass die Frau Yee in den deutschen Sprachfassungen der Reihe (immerhin 6 Filme mit insgesamt 10 Synchronisationen) in hübsch abwechselnder Konsequenz mal "Tante Yee", mal "Cousine Yee" (und einmal ganz lapidar Fräulein Yee) genannt wird. Die englischen Untertitel der britischen DVDs von HKL (die als sehr akkurat gelten) bezeichnen sie durchgehend als "Thirteenth Aunt", also als "Dreizehnte Tante" (Die deutsche TV-Synchro von Teil 1 nutzt diese Bezeichnung ebenfalls). Der Grund ist, dass die chinesischen Verwandtschaftsverhältnisse hochkompliziert sind und sich nicht so ohne weiteres auf westliche Gepflogenheiten übertragen lassen.
Wegen dieser komplizierten sprachlichen Regelungen und der asiatischen Tradition zur Großfamilie, kann es in China eben auch eine "13. Tante" geben. Und aufgrund dieser unklaren Verhältnisse ist somit sowohl die Übersetzung "Tante" als auch "Cousine" weder komplett falsch noch komplett richtig. Da weder Tanten noch Cousinen nach dieser Lesart in China zwangsläufig blutsverwandt sein müssen, sind damit auch die romantischen Gefühle zwischen Fei-Hung und Yee innerhalb der Reihe (die mich anfangs wirklich irritiert hatten) legitim.
Knut Hartwig sprach den alten, irischen Farmer in beiden Fassungen von "Vier für ein Ave Maria". Und ebenso Dietrich Frauboess für den hartherzigen Geldverleiher, der dann selbst von Caco ausgenommen wird.
Zeitlicher Rekordhalter dürfte wohl Wolf Martini sein: Innerhalb eines halben Jahres sprach er in beiden Fassungen von "Les sorcieres de Salem" Raymond Rouleau (und somit den Regisseur des Films!) als fanatischer Danforth.
Den Super-Rekord dürfte inoffiziell wohl Peter Reinhardt halten, der dieselbe Rolle in der Serie THE GOOD PLACE kurzzeitig parallel in zwei konkurrierenden Synchronfassungen sprach, ehe die eine davon eingestellt wurde.
Zitat von VanToby im Beitrag #148Den Super-Rekord dürfte inoffiziell wohl Peter Reinhardt halten, der dieselbe Rolle in der Serie THE GOOD PLACE kurzzeitig parallel in zwei konkurrierenden Synchronfassungen sprach, ehe die eine davon eingestellt wurde.
Wurde die Universal Synchro nicht relativ schnell wieder abgebrochen? Könnte mir vorstellen, dass Reinhardt nicht einmal zum Einsatz kam. Ansonsten dürfte im Serienbereich, ganz klar Norbert Langer mit Magnum der Rekordhalter sein, auch wenn die RTL Synchro natürlich erst Jahre später entstand.
Bei Filmen dürfte der Rekordhalter: Walter Bluhm auf Stan Laurel, sein. Der ihn in den "Laurel und Hardy" Filmen teilweise in 3x Synchros gesprochen hat und das ist mehrmals vorgekommen.
Zitat von berti im Beitrag #124Es ist vielleicht ein etwas gedehntes Beispiel, aber ich poste es trotzdem: "Asterix - Operation Hinkelstein" basiert bekanntlich auf zwei Alben; vom "Kampf der Häuptlinge" hat man aber im wesentlichen nur das Motiv von Miraculix´ Verwirrtheit übernommen, während große Teile der Handlung des Films auf dem "Seher" beruhen. Aufgrund der Mischung aus Berlin und München hört man hier wieder Wolfgang Völz als Majestix. Einige Jahre zuvor hatte er dieselbe Rolle auch in der Hörspielreihe von Europa gesprochen.
Das gleiche auch bei Günter Pfitzmann: Der sprach den Obelix sowohl in der Zweitsynchro von "Asterix, der Gallier" als auch in dem ein paar Jahre später erschienenem Europa-Hörspiel "Asterix, der Gallier".