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Dieses Thema hat 212 Antworten
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 Allgemeines
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danielcw


Beiträge: 1.075

24.06.2013 06:50
#181 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von Serienjunkie75 im Beitrag #180
Und was kam nach KoQ eigentlich noch aus Hamburg?


Spontan fallen mir da nur eine paar Arte-Serien (Jekyll, und noch eine andere Sci-Fi Serie mit Andreas Wilson, deren Name mir gerade entfallen ist) in, und die Hamburg/Berlin Mischsynchros von Desperate Housewives und Dr. House.

Begas


Beiträge: 2.572

24.06.2013 08:51
#182 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zum Beitrag zu "Unsere kleine Farm":

War es nicht generell in den 70er-und-80er-Jahre-Serien so, dass man auf Kinder, jetzt mal die "Cosby Show" ausgenommen, generell lieber erwachsene Frauen besetzt hat? Einfach aufgrund von deren Sprecherfahrung? Ich bin bis heute überzeugt, dass Christa Häussler, die erste Stimme von Laura in "Unsere kleine Farm", bereits deutlich älter war, als sie sie synchronisierte. Man hört richtig, wie sie ihre Stimme in der Rolle in die Höhe drückt und eine kindliche Sprechweise imitiert (klingt sehr nach ihrer Zeichentricksprechrolle in "Pinocchio").

Lammers


Beiträge: 4.069

24.06.2013 12:23
#183 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Ähnliche Irritationseffekte gibt es in der Serie "Fünf Freunde", wo Ute Rohrbeck für Jennifer Thanisch (Anne) zu hören ist, die im Grunde auch viel zu alt bzw. erwachsen klingt.

berti


Beiträge: 17.486

23.09.2013 13:25
#184 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #174
Neben dem Versuch des Synchronverbands, sich gegen das (schon oft kritisierte) Rotoskop-Verfahren zu wenden, nahm der Verband Anfang 2012 mit der Universität Hildesheim Kontakt auf. Es war zunächst geplant, ein Tutorium zur Ausbildung angehender Dialogautoren einzurichten:
http://www.synchronverband.de/news/koope...orinnen-geplant
http://www.synchronverband.de/news/koope...e-nachste-runde
http://www.synchronverband.de/news/press...synchronverband
Später entwickelte sich daraus jedoch eine "eigenständige Lehrveranstaltung", die laut diesem Bericht so erfolgreich verlief, dass für das Sommersemester eine Fortsetzung geplant wurde:
http://www.synchronverband.de/news/autor...reich-gestartet
Wenn das Semester vorbei ist, wird es wahrscheinlich weitere Berichte dazu geben.

http://www.synchronverband.de/news/2-syn...p-in-hildesheim

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.835

12.05.2017 19:54
#185 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #157

Zitat von AMK

Zitat
In "Die 12 Geschworenen" gibt es im Original eine Szene, in der Nr. 10 über den ANgeklagten sagt: "He don´t even speak correct English!", worauf in der (nicht in den USA geborene) Geschworene Nr. 11 verbessert: "Doesn´t!". In der Synchronisation übersetzte man die Belehrung durch "grammatisch", wo es korrekt "grammatikalisch" hätte heißen müssen.
Wäre es ein "heutiger" Film, müsste man sich ein anderes Fehler-Korrektur-Paar suchen; vgl. http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisc...,311690,00.html.


Leider tat man das nicht, jedenfalls nicht in der Synchro der Farbversion: Dort wiederholt der Migrant einfach den korrekten(!) Satz seines Vorgängers, als wolle er die herablassende Bemerkung über die Ausdruckweise des Angeklagten unkommentiert für sich selbst sprechen lassen. Schlechte Lösung, wenn's überhaupt eine sein sollte.



Zumindest eine nahe liegende Lösung, wenn auch vielleicht etwas plump, hätte es gegeben: "Er tut nicht mal richtig Englisch sprechen." - "Er spricht nicht einmal richtig Englisch." Es gibt genug Leute, die allzu üppig das Hilfsverb "tun" gebrauchen, so wäre diese Variante nicht weit hergeholt.
Späte Antwort auf einen Kommentar, aber ich habe ihn erst jetzt gelesen.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.486

12.05.2017 22:59
#186 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #185
Späte Antwort auf einen Kommentar, aber ich habe ihn erst jetzt gelesen.

Ganz im Gegenteil: Es ist erfreulich, wenn eine aufgeworfene Frage aus der Vergangenheit noch beantwortet wird!
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #185
Zumindest eine nahe liegende Lösung, wenn auch vielleicht etwas plump, hätte es gegeben: "Er tut nicht mal richtig Englisch sprechen." - "Er spricht nicht einmal richtig Englisch." Es gibt genug Leute, die allzu üppig das Hilfsverb "tun" gebrauchen, so wäre diese Variante nicht weit hergeholt.

Eine kleine Anmerkung dazu: Statt "Englisch" und als Alternative zum Synchronesischen "unsere Sprache" würde sich vielleicht auch in richtigen Sätzen" anbieten. Die Formulierung mit "tut" würde sich tatsächlich anbieten, zumal Arne Elsholtz sie mal in einer Synchro untergebracht hat:https://www.youtube.com/watch?v=dTrL0EHey8k

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

13.05.2017 14:00
#187 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Dann müsste die Figur aber durchgängig in dem Stil sprechen. Nur den einen Aussetzer, damit die Szene funktioniert - das wirkt aufgesetzt.

Ludo


Beiträge: 1.121

03.02.2022 15:47
#188 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Ich hatte mir schon länger vorgenommen etwas in diesem interessanten Thread zu schreiben, daher:

Was mich an alten Synchros immer stört ist diese ewige glattgebügelte, verklemmte Ausdrucksweise. Wenn in älteren Filmen (ich sag mal 1950-1990) mal richtig im O-Ton weggeledert wurde, behalf man sich im deutschen mit diesen typischen abgeschwächten Ersatzwörtern, die damals wie heute kein Mensch verwendet hätte, wenn er bspw. richtig sauer war. Ich weiß nicht warum die Regisseure/Autoren da immer so prüde waren, das wirkt wie mit angezogener Handbremse gesprochen. Wortkreationen wie "Mistsau" oder "verdammt" anstelle von "bastard" oder "fucking" finde ich einfach nicht schön anzuhören, es klingt einfach so unnatürlich steif. Es wurde mir einfach zu viel zensiert oder weggelassen, Anspielungen auf NS-Vergangenheit oder sexualisierte Sprache wurde entweder sinnentstellt oder entschärft wiedergegeben.



An heutigen Filmen (so ab Mitte 2000ern) stört mich ganz besonders diese eingefahrene Besetzungspolitik. Man hört, vor allem in großen/wichtigen Filmen aus Berlin, immer nur noch dieselben 15-20 Leute und die Einteilung in Hauptrollen-, Nebenrollen-, und Klischeebesetzung folgt auch immer demselben Muster, alles 0815, nur nach Schema F. Ich könnte jetzt schon mit fast 90% Wahrscheinlichkeit Wetten abschließen, wer in den Blockbustern der nächsten Jahre mitsprechen wird, wie die Rollenverteilung ist und auf welchem Rollentyp wer zu hören sein wird. SprecherInnen wie Dirk Bublies, Johannes Berenz, Matthias Klages, Willi Röbke oder Marina Köhler hört man kaum in Hauptrollen wichtiger(!) Blockbuster, während andere bis zu 10!!! Schauspieler fest akkumulieren oder in Nebenrollen bis zum Exzess verbrannt werden und damit einem in jedem 2ten Film ins Ohr springen. Klar, auch in den 70/80ern hört man GGH oder Danneberg in vielen Filmen, aber irgendwie empfinde ich damalige Besetzungen trotzdem als ausgefallener/variabler. Da waren auch oft mal Theaterschauspieler bzw. eher synchronuntypische vor dem Mikro zu hören, z.B. Uwe Friedrichsen oder Elmar Wepper. Wann war zuletzt eine eher synchronfremde Person vor dem Mikro? Kommt vielleicht mal bei Cierpkasynchros vor, sonst aber fast nie.

Münchener hört man in Blockbustern auch immer seltener (klar der Standort hat derzeit nicht mehr den Nimbus früherer Tage) aber anstatt mal Münchner ins Synchronepizentrum Berlin herüberzuholen um ein bisschen Farbe in die standardisierten Berliner Synchros reinzubringen, wurden und werden Münchner Kombis sehr gerne durch furchtbar beliebige oder mehr oder weniger passende Berliner Sprecher einfach dreist ersetzt (Nolte/Piper, Dunst/Maire, Bakula/Hoegel, Skarsgård/Kronberg, Hackman/Neugebauer) ... die "Liste der übergangenen Münchener" ist lang. Es muss ja noch nicht immer eine feste Kombi sein, man könnte die Sprecher ja einfach nur der Ausgefallenheit willen mal rüberholen, es gibt so viele Schätze in anderen Synchronstädten zu heben, für Hamburg gilt dasselbe. Aber nein, man besetzt lieber die eigene Synchrongruppe rauf und runter bis es nicht mehr geht, egal ob Sprecher XYZ schon auf x-anderen Schauspielern zu hören ist.
Andere Sprecher wie Nicolas Böll oder Marco Kröger und andere werden aus irgendwelchen verleihpolitischen oder sonstigen Gründen immer bewusster gemieden, dass es beinahe einer Verschwörung gegen sie gleicht; und oft durch furchtbar beliebige Sprecher ersetzt. Bei Böll/Phoenix oder Böll/Cavill nervt mich das bis heute, besonders weil die Ersatzbesetzung mE entweder überhaupt nicht passt oder die Kreativität einer weißen Raufasertapete besitzt.

Ohne jetzt den Abgesang auf die Synchronbranche aufziehen zu wollen; so richtig toll finde ich aktuelle Synchros eigentlich nicht mehr. Sie sind ordentlich gemacht keine Frage, aber sie sind oftmals total öde und langweilig besetzt, mit immer ungefähr derselben handvoll Sprechern und meist mit vorhersehbarer (stereotyper) Rollenverteilung/ähnlichen Besetzungsmustern. "Auf Nummer Sicher" eben, man will keine Experimente (mehr) wagen. Auch in meinem Bekanntenkreis fragen mich schon Leute, warum man "immer nur noch dieselben Leute hört". Ich weiß es nicht.

Liegt es daran, dass immer mehr von 'außen' Einfluss genommen wird? Vertraut man gewissen Sprechern mehr als anderen, will man keine Münchener haben?
Wo sind die Joachim Kunzendorfs oder die Andreas Fröhlichs unter heutigen Regisseuren? Die einfach mal was wagen oder überregional besetzen? Die Synchronfassungen spannend machten...solche Leute fehlen.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.835

03.02.2022 15:51
#189 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #188
Wenn in älteren Filmen (ich sag mal 1950-1990)

Wow, das ist ja mal 'ne Zeitspanne. In diesen 40 Jahren gab es mehr als eine deutliche Veränderung in Stil und Art der Synchronisation, die alle über einen Kamm zu scheren, finde ich problematisch. Zumal es solche Worte wie "Bastard" in z.B. den 50ern kaum und "fucking" definitiv gar nicht gab.

Gruß
Stefan

Ludo


Beiträge: 1.121

03.02.2022 16:19
#190 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Ok, ich weiß was du meinst, ich bezog mich jetzt eher auf den Enstehungszeitraum der Synchros und da empfinde ich die deutsche Fassung oftmals im Vergleich zum O-Ton wesentlich gediegener und abgeschwächter.

Liegt vielleicht auch daran, dass dieses Wort 'fucking' wortwörtlich übersetzt schon zu beleidigend wirkt (verfickt, bspw.).

JamesWhiteu


Beiträge: 279

03.02.2022 16:52
#191 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #190
Ok, ich weiß was du meinst, ich bezog mich jetzt eher auf den Enstehungszeitraum der Synchros und da empfinde ich die deutsche Fassung oftmals im Vergleich zum O-Ton wesentlich gediegener und abgeschwächter.

Liegt vielleicht auch daran, dass dieses Wort 'fucking' wortwörtlich übersetzt schon zu beleidigend wirkt (verfickt, bspw.).


Zum Wort "fucking" will ich meinen, dass es nur begrenzt Sinn ergibt, dieses immer und gar wörtlich zu übersetzen. Jedenfalls merke ich das, wenn ich mal probeweise mit englischem Untertitel schaue. Man kann nicht jedes Mal ein "verdammt", "scheiß(e)", "verfickt" reinklemmen, da das viel deplatzierter wirkt, als ein "fucking", das überall ohne große Bedeutung eingestreut wird. Mittlerweile benutzt man dieses Wort allerdings schon im deutschen Sprachgebrauch. In meinem viel fluchenden Freundeskreis jedenfalls.

Nyan-Kun


Beiträge: 4.895

03.02.2022 17:51
#192 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #188
Was mich an alten Synchros immer stört ist diese ewige glattgebügelte, verklemmte Ausdrucksweise. Wenn in älteren Filmen (ich sag mal 1950-1990) mal richtig im O-Ton weggeledert wurde, behalf man sich im deutschen mit diesen typischen abgeschwächten Ersatzwörtern, die damals wie heute kein Mensch verwendet hätte, wenn er bspw. richtig sauer war. Ich weiß nicht warum die Regisseure/Autoren da immer so prüde waren, das wirkt wie mit angezogener Handbremse gesprochen. Wortkreationen wie "Mistsau" oder "verdammt" anstelle von "bastard" oder "fucking" finde ich einfach nicht schön anzuhören, es klingt einfach so unnatürlich steif. Es wurde mir einfach zu viel zensiert oder weggelassen, Anspielungen auf NS-Vergangenheit oder sexualisierte Sprache wurde entweder sinnentstellt oder entschärft wiedergegeben.


Man sollte dabei aber auch auf die sprachlichen Begebenheiten dieser Epochen Rücksicht nehmen. Die damaligen Synchros sind schließlich auch ein Produkt ihrer Zeit. Das man heutzutage nicht mehr so redet ist klar. Wie es damals so war kann ich nicht wirklich beurteilen. Da weiß ich nur, dass es bei weitem weniger Anglizismen als heutzutage gibt. Je nachdem hatte man da schlicht ein anderes deutsches Wort für genommen. Da wurde auch für "Donut" ein deutsches Ersatzwort verwendet, weil man in Deutschland wohl nicht so richtig wusste was das war (wie z.B. "Krapfen" "Full Metal Jacket").

Zudem muss man das ganze differenzierter Einteilen. Zwischen den Dialogen aus den 50er/60er und etwa 70er/80er liegen für mich da schon Welten. Gefühlt waren für mich etwa die Zügel bei den Dialogen in den 80er deutlich lockerer. Bin da aber kein großer Experte um das wirklich richtig beurteilen zu können. Da können andere, die sich mit den Synchros dieser Zeit besser auskennen wohl mehr zu sagen.

Edit: Wo ich vorhin auf den Punkt Anglizismus zu sprechen komme. In heutigen Synchros hat das massiv zugenommen und das finde ich wiederum weniger gut. Wenn etwa in einer mittelalterlichen Fantasyserie wie "The Witcher" der Protagonist auch im deutschen ständig "Fuck" flucht oder in "Kung Fu Panda", einer Animationsserie die ganz klar in China spielt, der dicke Panda Po ständig seinen Vater mit "Dad" anspricht dann stört das schon. Da wird mir mittlerweile zu viel ohne Sinn und Verstand aus dem Englischen übernommen. In der Hinsicht finde ich die älteren Synchros tatsächlich stimmiger gemacht.

Ludo


Beiträge: 1.121

03.02.2022 20:32
#193 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #192
m deutschen ständig "Fuck" flucht oder in "Kung Fu Panda", einer Animationsserie die ganz klar in China spielt, der dicke Panda Po ständig seinen Vater mit "Dad" anspricht dann stört das schon. Da wird mir mittlerweile zu viel ohne Sinn und Verstand aus dem Englischen übernommen. In der Hinsicht finde ich die älteren Synchros tatsächlich stimmiger gemacht.


Das nervt mich auch immer tierisch. Da frage ich mich manchmal echt ob man das tatsächlich so 'cool' findet oder über Anweisungen von oben erhält. Ich sag nur "Harvester" aus Dune. Das hätte es früher wirklich nicht gegeben. Daher finde ich auch, dass die Synchronisation - aus Fansicht - früher besser/bzw. 'interessanter' war, schon allein wegen der Besetzungspolitik. Um bei "Dune" zu bleiben, warum nahm man nicht zB. Alexander Duda für Dave Bautista wie in "Guardians of the Galaxy"? Wäre wesentlich origineller gewesen...

berti


Beiträge: 17.486

04.02.2022 08:29
#194 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #188
Wortkreationen wie "Mistsau" oder "verdammt" anstelle von "bastard" oder "fucking" finde ich einfach nicht schön anzuhören, es klingt einfach so unnatürlich steif.

Ich finde es ganz reizvoll, Synchros aus früheren Jahrzehnten unter dem Gesichtspunkt zu studieren, wie man bestimmte Formulierungen auch übersetzen kann. Brandt und Brunnemann waren in Sachen Wortschatz enorm kreativ (auch bei "seriösen" Arbeiten), aber auch Elsholtz ließ sich da oft etwas einfallen. In "Beverly Hills Cop" z. B. übersetzte er "F*** you, man!" mit "Ich piss´ Ihnen gleich an die Birne!".
Sicher kamen in diesen Zeiten auch Formulierungen vor, die man heute nicht mehr benutzen würde. Aber ob das wirklich für heutige Synchros spricht? Manchmal ist es interessant, darauf zu achten, wie viele Varianten es z. B. bei "it doesn´t make sense" gibt: "leuchtet nicht ein", "reimt sich/passt nicht zusammen", "unbegreiflich", "nicht logisch", etc.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.835

04.02.2022 10:14
#195 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Harry Rowohlt sagte einmal: "Ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich Sandwich mit Sandwich übersetze, sondern mit 'Klappstulle'."
Diese Phantasie ist heute leider weitgehend verloren gegangen. Und darum ziehe ich ältere Dialogbücher (sofern sie nicht heftig verfälschen) vor (von den Charaktersprechern mal ganz abgesehen).

Gruß
Stefan

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