Zitat von kogentaJetzt brauche ich dringend Nachhilfe in deutsch: - scheinbar - anscheinend - es scheint so - Scheinbar ist das kein Unterschied, anscheinend aber doch. Es scheint so, als hätte ich in der Schule nicht gut aufgepaßt! Ist die Verwendung richtig? Ich setzte diese Formulierungen intuitiv ein, ohne erklären zu können, warum mir hier die eine und dort die andere treffender erscheint. - offenbar - offensichtlich - Das gleiche Problem. Offenbar habe ich im Deutsch-Unterricht nicht viel kapiert. Offensichtlich macht das aber nichts, da ich in dieser Hinsicht nur selten korrigiert werde. Falsches Forum dafür, aber trotzdem: danke für klärende Hinweise! Gruß, kogenta
Nochal ganz kurz zu diesem Beitrag, weil ich ih sehr interessant finde. Scheinbar und anscheinend wurden bereits richtig erklärt. Offenbar jedoch hat nicht die Bedeutung von scheinbar (bezieht sich auf eine Unwahrheit), sondern drückt ebenso wie anscheinend eine Vermutung aus. Offensichtlich hingegen wird oft falsch im Sinn einer Vermutung gebraucht, bringt aber eine Tatsache zum Ausdruck. Die 4er Aufzählung hat also 3 verschiedene Bedeutungen, würde ich sagen.
Zitat von JaydenAktuell wüsste ich nicht einen "großen" oder zumindest überregional bekannten Theaterdarsteller, der regelmäßig im Synchronatelier steht. Ulrich Matthes hat sich ja vollständig vom Synchronisieren verabschiedet und ansonsten? Kann jemand bekannte Theaterdarsteller nennen, die noch ab und an im Atelier stehen?
Matthes habe ich gestern Abend in "The International" von Tom Tykwer gehört. Dürfte seine bislang letzte Synchronarbeit gewesen sein. Ein Genuss, der mich fast schon wehmütig stimmte.
Weiß jemand, wie es kam, dass Matthes als Sprecher tätig geworden ist? Meine Vermutung ist, dass wir hier Tom Tykwer zu Dank verpflichtet sind, und er evtl. sogar persönlich Matthes überzeugt hat. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass diese Besetzung ohne ein Mitwirken von Tykwer zustande gekommen ist, denn ansonsten hätten wir Matthes doch sicherlich seit 2001 öfter gehört. Er gehört für mein Empfinden immer noch zu den größten "Verlusten", die die Synchronbrache in den letzten Jahren hinnehmen musste, und hätte selbst die Sphäre von Achim Höppner und Christian Brückner in Punkto Stimmvermögen erreichen können. Aber das werden wir wohl nicht erleben
Pflichte dir in jeder Hinsicht bei und hätte, kein Scherz, den Zusatz mit dem stimmlichen Entfaltungspotential in Richtung Höppner wirklich heute fast selbst geschrieben. Kurioser Zufall.
Seine Klangfarben und Melodien sind magisch. Letztlich hat Matthes sich für das für ihn reizvollere Spiel vor Publikum entschieden. Hier wurde er ganz gewiss von Tykwer selbst überredet, denn die Aussicht, einen anderen Klasseschauspieler wie Thomsen zu sprechen, genügt als Reiz gewiss nicht. Stichwort Branagh.
Mir fällt da noch was ein. Früher hatte man öfters auf Kinder Jugendliche besetzt, wie beispielsweise bei Unsere kleine Farm (Albert Ingalls). Christian Stark, der Albert sprechen durfte hat seine Arbeit zwar gut gemacht, doch passte die Stimme nicht zu der eines Kindes. Das gleiche passierte auch bei Tom Sawyer und Huckleberry Finn (1979). Da hatte man Jan Odle für Tom Sawyer genommen, was er auch synchronmässig gut bewältigt hat. Aber stimmlich passte er gar nicht. Im Orginal hört sich der Sprecher noch sehr kindlich an. Bin eigentlich nicht kleinlich, aber wenn ich ein Kind sehe, dann möchte ich auch ein Kind hören. Das Problem gibt es aber in den heutigen Synchros auch noch. Gibt es dafür einen Grund warum man lieber Jugendliche als Kinder besetzt?
Zitat von Freddy Krüger im Beitrag #171Gibt es dafür einen Grund warum man lieber Jugendliche als Kinder besetzt?
Vermutlich haben Jugendliche oft eher die nötige Erfahrung und sind konzentrierter, so dass die Arbeit mit ihnen leichter fällt. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass sowohl im Animationsbereich als auch bei "realen" Filmen/Serien Kinder oft von erwachsenen Frauen gesprochen werden (da kommt natürlich noch der weit weniger auffällige Stimmbruch hinzu).
Nachtrag: Helo Gutschwager wäre ein Beispiel für einen Sprecher, der in der "guten alten Zeit" für Rollen besetzt wurde, für die er bereits zu alt klang. In der "Totenliste" sprach er mit 16 (und einer deutlich vom Stimmbruch gezeichneten Stimme) Tony Huston, der beim Dreh 12 war und dessen Rolle laut Dialog 13 ist. Ein Jahr später war er in "Die Hexe und der Zauberer" für den Jungen Flo zu hören, der sich so ebenfalls deutlich älter anhört, als er eigentlich sein dürfte.
Ich glaube, dieser Thread eignet sich durchaus für eine Neuigkeit, über die zwar schon vor einiger Zeit im Internet berichtet wird, auf die ich allerdings erst vor ein paar Wochen gestoßen bin. Neben dem Versuch des Synchronverbands, sich gegen das (schon oft kritisierte) Rotoskop-Verfahren zu wenden, nahm der Verband Anfang 2012 mit der Universität Hildesheim Kontakt auf. Es war zunächst geplant, ein Tutorium zur Ausbildung angehender Dialogautoren einzurichten: http://www.synchronverband.de/news/koope...orinnen-geplant http://www.synchronverband.de/news/koope...e-nachste-runde http://www.synchronverband.de/news/press...synchronverband Später entwickelte sich daraus jedoch eine "eigenständige Lehrveranstaltung", die laut diesem Bericht so erfolgreich verlief, dass für das Sommersemester eine Fortsetzung geplant wurde: http://www.synchronverband.de/news/autor...reich-gestartet Wenn das Semester vorbei ist, wird es wahrscheinlich weitere Berichte dazu geben. Ob diese Art der Ausbildung wohl weiter fortgesetzt wird, eventuell sogar in Zusammenarbeit mit weiteren Universitäten?
Engelbert von Nordhausen soll sich ja in der Vergangenheit vermehrt dafür eingesetzt haben, Nachwuchsschauspieler in die Synchronbranche zu bringen.
Kommt es mir nur so vor, das die dt. Synchronisation aktuell über weniger Sprecher verfügt, als bspw. In den Achtzigern? Oder werden viel zu oft die "üblichen Verdächtigen" immer wieder besetzt? Ich würde z.B. Klaus Lochthove gerne öfter oder auch einmal in einer Hauptrolle hören, da ich ihn unter vielen unterbesetzt sehe.
Das mit den "üblichen Verdächtigen" wird im Vergleich zu früher aber vermutlich auch einfach deshalb zugenommen haben, da es viel mehr Filme und Serien zu synchronisieren gibt. Allein schon im Kino kommen ja jede Woche mindestens ein größerer Film plus mindestens vier bis fünf weniger bekannte und vielleicht noch einige Arthouse-Sachen. Plus die unzähligen DVD-Veröffentlichungen jede Woche... da kommt man nicht umhin, ein und die selben Sprecher an fast jeder Ecke zu entdecken. So zumindest meine Vermutung.
Gerade in den 80ern hatte man doch das Gefühl, in nahezu jedem Film dieselben Sprecher zu hören. Da finde ich die heutige Bandbreite schon wesentlich umfassender.
Und heute beklagen sich mache im Forum in jedem (oder jedem zweiten Film) Tobias Kluckert usw. zu hören (womit sie ja durchaus nicht falsch liegen müssen)...
Hat bestimmt auch mit Klischeerollen zu tun. Wenn heute ein Regisseur einen großen, starken, schwarzen Mann sieht, dann ruft er wahrscheinlich gleich Tilo Schmitz an und denkt über Alternativen gar nicht erst nach. Das muss nicht einmal Nachlässigkeit oder gar Böswilligkeit geschuldet sein, sondern bloß dem Zeitdruck.
Nur wo sind denn die vielen Münchner und Hamburger Synchros geblieben? Es kommt mir manchmal schon so vor, das die dort nicht mehr viel machen. Gerade in den Achtzigern und Neunzigern gab es dort ganz fantastische Synchronisation( u.a. Leathal Weapon, Kevin allein zu Haus, Mad Max, Blade,...)