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Dieses Thema hat 212 Antworten
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 Allgemeines
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Stebener


Beiträge: 137

25.05.2010 23:52
#91 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Ich habe ihn gehört, er spricht den Rosaroten Panther in den neueren Serien (da wo der Panther eben spricht) und das klingt verblüffend ähnlich dem "Heute ist nicht alle Tage..." bzw. eben der Off-Stimme GGHs in den guten alten Folgen...

kogenta



Beiträge: 2.052

26.05.2010 02:00
#92 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Früher Besser - Heute Schlechter?

Wer Lust hat, das wirklich rauszufinden, kann sich z.B. mal die gerade erschienene 1. Staffel der Serie 'High Chaparral' kaufen. Dort findet man:

a) 15 ZDF-Folgen, synchronisiert 1969 (Werner Peters)
Eine detailfreudige und liebevolle Arbeit, man merkt den Sprechern den Spaß bei der Arbeit an, es sprühen die Funken; womöglich gar eine Verbesserung gegenüber dem Original.

b) 8 Sat1-Folgen, synchronisiert 1984 (Heinz Petruo)
Eine solide Synchro, die man akzeptieren kann, von den o.g. Qualitäten aber doch meilenweit entfernt.

c) 5 Kabel1-Folgen, synchronisiert ca. 1995 (Klaus von Wahl)
Eine immerhin professionelle, aber lustlose Arbeit ohne erkennbare Ambitionen aller Beteiligten.

Sicher ist diese Serie nicht das Maß aller Dinge, aber hier kann man wunderbar vergleichen wie selten.
Denn im Original ähneln sich die Folgen doch ziemlich, während bei den deutschen Fassungen gewaltige Unterschiede zwischen den einzelnen Phasen klaffen. Phase ZDF schaut man mit Begeisterung, Phase Sat1 mit Wohlwollen, bei Phase Kabel1 neigt man nach wenigen Minuten zum Abschalten.

Gruß, kogenta

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2010 09:33
#93 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

...und Klaus von Wahl war immerhin sogar noch ein klassischer Synchronregisseur, der sogar schon in den 50ern aktiv gewesen ist. Ergo geht da zweifelsohne noch einiges drunter und das Beispiel dürfte bald noch harmlos sein!
Wie gesagt: Es hat auch einen Qualitätsverlust bei den Sprechern an sich gegeben. Es liegt nicht nur daran, wie sie zum Aussprechen "genötigt" werden und wie die Dialoge auf dem Papier gehalten sind.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass das natürlich primär mit der Auswahl der Sprecher zu tun hat und dahingehend auch wieder an der Regie liegt. Wer sich nen Loser hinter's Mikro holt, ist letzten Endes selber schuld.

PeeWee


Beiträge: 1.718

27.05.2010 10:30
#94 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Qualitätsverlust nicht ein generelles Problem geworden ist oder ob es uns heutzutage einfach leichter auffällt. Hab nämlich letztens in irgendeiner Nachrichtensendung (obwohl, der Übersetzuung nach waren es wohl eher irgendwelche "News") folgendes gehört: Im Original wird gesagt, daß eine dritte Partei im englischen Parlament "alien to us" ist, der deutsche Text lautete in etwa, "daß da ein Außerirdischer im Parlament sitzt". Grau-en-voll!

kogenta



Beiträge: 2.052

27.05.2010 17:04
#95 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Ein wesentlicher Punkt für die Talfahrt ist wohl auch (vielleicht etwas überspitzt formuliert, und wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel):

FRÜHER
waren die Entscheidungsträger zumeist gestandene Persönlichkeiten jenseits der 50, die das Metier 'von der Pike auf' erlernt hatten und automatisch über einen entsprechend großen Erfahrungshorizont verfügten.

HEUTE
sind die Entscheidungsträger zumeist junge Karrieristen um die 30, die mit ein bißchen Augenwischerei Kompetenz vortäuschen, aber über keine nennenswerte Erfahrung verfügen (und schlimmstenfalls nichtmal gewillt sind, sich diese anzueignen).

Das gilt nicht nur beim Synchronisieren, sondern mittlerweile leider in vielen (allen?) Branchen.
Seht euch z.B. mal die Typen an, die heutzutage in Filialen von Lebensmittel-Ketten oder Fast-Food-Restaurants den 'Geschäftsführer' mimen, das ist oft wirklich zum Lachen! Die hätte man früher nichtmal als Aushilfskraft eingestellt.

Und selbst erfahrene Synchron-Profis kämpfen zunehmend auf verlorenem Posten, wenn die Auftraggeber mit absurden Zielvorstellungen kommen. Das Rückgrad "Nein" zu sagen und solche Auftraggeber vor die Tür zu setzen, haben halt die wenigsten ...

Schauplatz: 5-Sterne-Restaurant
Gast zum Ober: "Was gibt's denn bei Ihnen für 5 Euro zu essen?"
Ober zum Gast: "Nichts. Gegenüber ist ein Fast-Food-Restaurant. Auf Wiedersehen."
So einfach ist das, wenn man das Niveau halten will!


Gruß, kogenta

E.v.G.



Beiträge: 2.336

27.05.2010 18:46
#96 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

hach, endlich mal eine richtige spannende Diskussion, bitte weiter machen

VG
Elisabeth

Slartibartfast



Beiträge: 6.729

28.05.2010 00:40
#97 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von kogenta

Schauplatz: 5-Sterne-Restaurant
Gast zum Ober: "Was gibt's denn bei Ihnen für 5 Euro zu essen?"
Ober zum Gast: "Nichts. Gegenüber ist ein Fast-Food-Restaurant. Auf Wiedersehen."
So einfach ist das, wenn man das Niveau halten will!

Gruß, kogenta



Der Unterschied ist, dass die Gäste im 5-Sterne-Restaurant nicht aus fünf Oligopolisten bestehen, die als einzige regelmäßig ins Lokal kommen und somit die Preise bestimmen können.

Willoughby


Beiträge: 1.481

28.05.2010 02:03
#98 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von kogenta
Schauplatz: 5-Sterne-Restaurant
Gast zum Ober: "Was gibt's denn bei Ihnen für 5 Euro zu essen?"
Ober zum Gast: "Nichts. Gegenüber ist ein Fast-Food-Restaurant. Auf Wiedersehen."
So einfach ist das, wenn man das Niveau halten will!



Das Problem ist, dass der "Gast" dann heutzutage leider tatsächlich ins Fast-Food-Restaurant geht. Ihm ist die Qualität letztlich nämlich nicht wichtig, sonst würde er nicht jeden Cent umdrehen, wenn er "gute Küche" erwartet.

Freddy Krüger


Beiträge: 424

02.06.2010 18:21
#99 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Mir ist ebenfalls ein Satz eingefallen, der merkwürdig im Deutschen übersetzt wurde meiner Meinung nach. You are all screaming while the bus is in motion = Es ist verboten während der Fahrt mit dem Busfahrer zu sprechen.

Donnie Darko
Moderator


Beiträge: 8.102

02.06.2010 22:46
#100 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Mir ist ebenfalls ein Satz eingefallen, der merkwürdig im Deutschen übersetzt wurde meiner Meinung nach. You are all screaming while the bus is in motion = Es ist verboten während der Fahrt mit dem Busfahrer zu sprechen.

Ja, in der Einstiegs-Sequenz im sechsten Teil der "Nightmare on Elm Street"-Reihe. [Klugscheißermodus]Allerdings hieß es da im Deutschen "...mit dem Fahrer zu sprechen."[/Klugscheißermodus]

kogenta



Beiträge: 2.052

03.06.2010 00:01
#101 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

"That's all"

Diese im englischen ständig vorkommende Redewendung wird seit ein paar Jahren meistens mit "Das ist alles" übersetzt, was ja eigentlich richtig ist. Nur sagt das in Deutschland niemand zur Bekräftigung nach irgendeiner Mitteilung.

Da sollte man sich einer anderen Redewendung bedienen; einer, die man hierzulande auch benutzen würde.

Korrektes Übersetzen ist halt nicht immer das Gelbe vom Ei. Da war man früher erfinderischer!

Gruß, kogenta

berti


Beiträge: 17.740

03.06.2010 07:24
#102 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat von kogenta
Korrektes Übersetzen ist halt nicht immer das Gelbe vom Ei. Da war man früher erfinderischer!



Daher kommt ja auch mein Wunschtraum, in dem u. a. ältere Synchros zur sprachlichen Schulung angehender Dialogautoren verwendet werden.

kogenta



Beiträge: 2.052

04.06.2010 00:57
#103 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat
Daher kommt ja auch mein Wunschtraum, in dem u. a. ältere Synchros zur sprachlichen Schulung angehender Dialogautoren verwendet werden.


Vermutlich wird das sogar gemacht, nur leider mit falscher Priorität:
Man richtet vor allem ein Auge auf seinerzeitige Schwächen und Fehler - die es früher fraglos gab. Und die angehenden Autoren und Regisseure versuchen gewissenhaft, die damaligen Schwächen und Fehler zu vermeiden.
Allein dadurch wird die Synchro aber nicht automatisch besser, da man halt reichlich neue Schwächen und Fehler einbaut!

Anders ausgedrückt:
Früher hatte man ein klares Ziel vor Augen, der Weg zum Ziel ergab sich halt aus dem, was man erreichen wollte.
Heute geht man eher davon aus, das Ziel ohnehin nicht zu erreichen, und begnügt sich allzu oft damit, halbwegs die Richtung beizubehalten und auf dem Weg zum Ziel unterwegs möglichst nicht zu stolpern.

Gruß, kogenta

berti


Beiträge: 17.740

04.06.2010 15:50
#104 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Ich meinte auch natürlich nicht, dass früher alles besser gewesen wäre.
Allerdings ist es teilweise erstaunlich, mit wie viel Einfallsreichtum man in früheren Zeiten z. B. Themen wie Mehrsprachigkeiten umschifft hat, ohne dass es dem deutschen Zuschauer (ohne Kenntnis des Originals) aufgefallen wäre.
Solche Sachen vermisst man (neben dem recht großen Wortschatz) eben bei vielen heutigen Synchros.

anderto-krox


Beiträge: 1.361

06.06.2010 04:25
#105 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter? Zitat · antworten

Zitat
Sein kleiner Bruder ist das nachfragende Wiederholen einer unmittelbar zuvor getroffenen Aussage ohne die Stimme zu heben (wie in A:"Ich hab mit gestern Angela Merkel gepoppt" - B:"Mit Angela Merkel..." Anstatt ein Fragezeichen zu sprechen, senkt der B hier die Stimme und imitiert statt dessen den Tonfall des A. Diesen Unsinn findet man leider immer häufiger in Synchros.)



Das ist in manchen Situationen aber durchaus sinnvoll. Ob du mit der Stimme hochgehst oder runter, liegt meines Empfindens nach an deiner Haltung. Sprichst du es als Frage klingt es, als würdest du es glauben, anerkennen und ernstnehmen. Gehst du runter, klingt es herunterspielend, ironisch, veralbernd vielleicht. Als würde man entgegnen: "Und ich hab mit dem Osterhasen Tango getanzt." Dass ergibt da und dort durchaus Sinn.

Zitat
"Er log in Bezug auf seinen Aufenthaltsort zu der Zeit."



Sowas finde ich auch immer schade. Man kann aus deutschen Texten zunehmend 1:1 das Original zurückübersetzen, weil doch oft weniger ein deutsches Buch als ein Buch mit deutschen Worten (aber englischer Form) geschrieben wird.

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