Der ist nicht zu gebrauchen, egal wie logisch oder unlogisch er inhaltlich ist. Es war auch nur ein Beispiel für absichtlichen Sesquipedalianismus; wer sowas im Ernst von sich gibt, bekommt im Deutschaufsatz eine glatte 7.
Vor einiger Zeit hatte ich mal einen Wunschtraum, der thematisch hier passen könnte.
Der Sprachkritiker und Journalist Wolf Schneider ist bekanntlich kein Freund überflüssiger Anglizismen oder hohler Phrasen und Floskeln. Vor diesen warnt er nicht nur in vielen Büchern und Artikeln, sondern hält auch seit Jahrzehnten Seminare für angehende Journalisten ab. Dabei versucht er nach eigenem Bekenntnis, ein "saftiges" und elegantes Deutsch zu vermitteln.
Ich hatte mir überlegt, wie eine Ausbildung zum Dialogautor aussehen könnte, wenn es dafür Seminare gäbe. In meiner Phantasie wurden den angehenden Autor(inn)en per DVD Szenen aus speziell ausgewählten Filmen im Original und auf Deutsch vorgeführt. Diese dienten als Beispiel für besonders gelungene, schwächere oder misslungene Übersetzungen. Als Lektüre gab es Texte von Sprachkritiker wie Schneider oder auch Dieter E. Zimmer, in denne vor bestimmten Formulierungen bei der Übersetzung gewarnt wurde. In einem Seminar für Fortgeschrittene wurde dann eine bestimmte Szene im Original vorgelegt, und man hatte die Aufgabe, dafür einen Dialog zu verfassen, der sowohl lippensynchro als auch sprachlich gelungen sein sollte.
Ich weiß,, völlig unrealistisches Wunschdenken. Aber hatte jemand anderes hier auch mal einen solchen Traum?
Mir fällt grad noch "Wir seh'n uns" ein. Auch ein häufig im Alltag gebrauchter Satz, von dem ich lange nicht wusste, dass er erst durch die Synchronisation des englischen "See you" zu uns kam. Meine Lieblingsgeschichte dazu - ich habe sie hier bestimmt auch schon einmal erzählt, weil ich sie oft erzähle; aber egal - stammt von meiner Schwester, die mal mitbekommen hat, wie sich zwei Blinde mit den Worten "Wir seh'n uns morgen" verabschiedet haben.
Jetzt haben wir bald alle nervigen Anglizismen durch. Hier ist noch einer: "Come in!" wird ständig mit "Komm'Sie rein!" übersetzt. Im Deutsch ist ein höfliches "Herein!" jedoch üblich. (Wer jetzt mit "Labial muss bedient werden" kommt, dem sei gesagt, dass die meisten solcher Szenen im Conter statt finden, weil die Kamera bereits die Tür zeigt.)
Schlechte Übersetzungen haben nichts mit der Frage der Natürlichkeit der Sprache zu tun. Es ist aus meiner Sicht auch nicht richtig, daß die Synchronisation der ersten Jahrzehnte des Tonfilms gemessen an den damaligen Sprachgewohnheiten ebenso natürlich war wie die heutigen Synchros für unsere Ohren. Hört man einmal private Tonaufnahmen aus früheren Zeiten, ist festzustellen, daß sich die Sprache und die Sprachmelodie nicht sonderlich vom heutigen Sprachgebrauch unterscheidet (mit Ausnahme früher nicht existenter Redewendungen und Wörter). Die künstlerisch aufbereitete Sprache bei Synchros oder im Theater unterschied sich demgegenüber sehr vom tatsächlichen Sprachgebrauch. Hier hat heute eine Annäherung stattgefunden. Das meinte ich mit "natürlicher".
Gleichwohl ist eine Synchro - wie die Schauspielerei insgesamt - selbstverständlich niemals "natürlich". Natürlich würde es sich anhören, wenn Laien das Sprechen übernähmen. Das will aber aus verständlichen Gründen niemand hören. Ein Arne Elsholtz oder ein Manfred Lehmann, um zwei prominente Beispiele zu nennen, sprechen mitnichten natürlich, sondern im höchsten Maße unnatürlich.
Die Verwahrlosung der Sprache ist nicht nur bei der Synchronisation zu beobachten. Synchrofehler sind nicht Ursache sondern nur Symptom dieses Phänomens. Beispielhaft sei die bei Politikern beliebte "Barbarei" genannt, die uns Wortschöpfungen wie "verantwortbar", "verzeihbar", "bewältigbar", "stemmbar", usw. beschehrt hat.
Wenn in Synchros ungelenkte amerikanische Ausdrucksweisen ebenso ungelenk ins Deutsche übertragen werden, wird das Problem nicht forciert, sondern nur abgebildet. Daß es auch anders geht, beweisen die Übersetzungen von modernen Historienfilmen. Hier findet man oftmals eine herrlich altmodische Sprache. Die Fertigkeit ist also nicht verloren gegangen.
Mücke
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25.05.2010 17:46
#82 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter?
Zitat von TaccomaniaSchlechte Übersetzungen haben nichts mit der Frage der Natürlichkeit der Sprache zu tun.
Das stimmt. Allerdings spielen sie eine wesentliche Rolle dabei, wenn es daran geht, die Qualität der Synchro zu beurteilen und darum dreht sich dieser Thread ja.
Zitat Es ist aus meiner Sicht auch nicht richtig, daß die Synchronisation der ersten Jahrzehnte des Tonfilms gemessen an den damaligen Sprachgewohnheiten ebenso natürlich war wie die heutigen Synchros für unsere Ohren. Hört man einmal private Tonaufnahmen aus früheren Zeiten, ist festzustellen, daß sich die Sprache und die Sprachmelodie nicht sonderlich vom heutigen Sprachgebrauch unterscheidet (mit Ausnahme früher nicht existenter Redewendungen und Wörter). Die künstlerisch aufbereitete Sprache bei Synchros oder im Theater unterschied sich demgegenüber sehr vom tatsächlichen Sprachgebrauch. Hier hat heute eine Annäherung stattgefunden. Das meinte ich mit "natürlicher".
Selbst das mag ja stimmen, allerdings sind auf der anderen Seite wiederum Manierismen dazu gekommen, die das natürlicher gewordene wieder unnatürlicher machen, nämlich, dass sich Sprecher zum Teil einfach unnatürlich verstellen und extrem nach Mikro klingen. Das sollte m.E. nicht unterschlagen werden. Es hat eine Verbesserung in gewissen Punkten gegeben, die aber NICHT zu einer Annäherung reicht, da es in anderen Punkten wiederum abwärts gegangen ist, die ebenfalls die Sprache & Stimme betreffen. Es hat lediglich eine Verschiebung dahingehend gegeben, dass Synchros heute weniger künstlerisch wirken und da Spielfilm aber eine Kunstform ist, erklärt sich der Rest dann eigentlich von alleine. Mit anderen Worten: Man sieht irgendwo einen guten Willen, trotzdem ist die Situation verschlimmbessert worden, da man gewisse Parallelentwicklungen verschlafen hat, die zum Teil auch durch Zeitdruck etc.pp. bedingt sind, wogegen man sich u.a. nicht erfolgreich genug wehrte.
Zitat Wenn in Synchros ungelenkte amerikanische Ausdrucksweisen ebenso ungelenk ins Deutsche übertragen werden, wird das Problem nicht forciert, sondern nur abgebildet.
Die Frage nach der Henne und dem Ei stellt sich hier nicht nur, sondern lässt sich sogar beantworten: Synchros haben nachhaltig die Sprache beeinflusst. Etwa ab dem Punkt, als immer mehr Serien das Leben im amerikanischen Alltag zum Inhalt hatten (Dallas, Denver etc.), begann die kritiklose Übernahme von Anglizismen aus dem TV.
Zitat Hört man einmal private Tonaufnahmen aus früheren Zeiten, ist festzustellen, daß sich die Sprache und die Sprachmelodie nicht sonderlich vom heutigen Sprachgebrauch unterscheidet (mit Ausnahme früher nicht existenter Redewendungen und Wörter). Die künstlerisch aufbereitete Sprache bei Synchros oder im Theater unterschied sich demgegenüber sehr vom tatsächlichen Sprachgebrauch. Hier hat heute eine Annäherung stattgefunden. Das meinte ich mit "natürlicher".
Unterstellen wir mal, daß es so ist (worüber man streiten kann), dann sehe ich NICHT, inwieweit diese Annäherung eine Verbesserung sein soll. Ich WILL im Kino, im Theater, in der Musik, in der Literatur, etc., eine wie Du es nennst 'aufbereitete Sprache' hören und nicht das Alltagsgerede, das ich den ganzen Tag über ertragen muß.
Wenn ich's natürlich haben will, gehe ich in den Biergarten. Im Kino oder Theater erwarte ich schon ein etwas anderes Niveau. Und unter Aufbietung aller Register künstlich 'Natürlichkeit' (jetzt hätte ich fast Biergarten-Niveau gesagt) im Film zu erzeugen, scheint mir keine erstrebenswerte Richtung zu sein.
Zitat Daß es auch anders geht, beweisen die Übersetzungen von modernen Historienfilmen. Hier findet man oftmals eine herrlich altmodische Sprache. Die Fertigkeit ist also nicht verloren gegangen.
Zitat Wenn ich's natürlich haben will, gehe ich in den Biergarten. Im Kino oder Theater erwarte ich schon ein etwas anderes Niveau. Und unter Aufbietung aller Register künstlich 'Natürlichkeit' (jetzt hätte ich fast Biergarten-Niveau gesagt) im Film zu erzeugen, scheint mir keine erstrebenswerte Richtung zu sein.
Das berührt aber auch die Frage, was Synchronisation darf. Wenn dem Synchronverantwortlichen auffällt, daß sich die Figuren im Original offensichtlich dämlich ausdrücken, muß er dann nicht versuchen, Ausdrucksweise und Sprachmelodie in ein ebenso beklopptes Deutsch zu übertragen? Synchronisation ist nach heutigem Verständnis nicht dazu da, Mängel des Originals zu beheben (auch wenn das häufig angezeigt wäre und in der Vergangenheit manche Perle hervorgebracht hat, gerade im Serienbereich).
Zitat Synchros haben nachhaltig die Sprache beeinflusst. Etwa ab dem Punkt, als immer mehr Serien das Leben im amerikanischen Alltag zum Inhalt hatten (Dallas, Denver etc.), begann die kritiklose Übernahme von Anglizismen aus dem TV.
Ich glaube, Du überschätzt die Wirkung von Synchros auf die breite Masse. Wahrscheinlicher scheint mir, daß Synchros Fehlentwicklungen der Sprache übernehmen und weiterverbreiten.
Mücke
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25.05.2010 20:34
#86 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter?
Zitat von TaccomaniaSynchronisation ist nach heutigem Verständnis nicht dazu da, Mängel des Originals zu beheben (auch wenn das häufig angezeigt wäre und in der Vergangenheit manche Perle hervorgebracht hat, gerade im Serienbereich).
Fragt sich nur, wer für dieses "heutige Verständnis" die Verantwortung trägt...und wie es dazu kam. Kann ja nicht über Nacht so gekommen sein.
Zitat Ich glaube, Du überschätzt die Wirkung von Synchros auf die breite Masse. Wahrscheinlicher scheint mir, daß Synchros Fehlentwicklungen der Sprache übernehmen und weiterverbreiten.
Als Vertreter der These, dass man über das Kino (und das Fernsehen) sogar das Fremdsprachenverständnis eines ganzen Volkes schulen könnte, glaube ich nicht, dass er da überschätzt. Man spricht nicht umsonst von Massenmedien. Und das Fernsehen kommt in dem Fall ja sogar effektiv bereits noch oben drauf.
Ich gehe mit, wenn man sagt, dass die Aussprache in Synchros heute öfter am Alltag dran ist, als das früher der Fall war. Wie widersinnig ist es also, dass gleichzeitig die Übersetzungen vom Alltag wegdriften...! Das beweist doch, dass hinter all dem keine wirkliche Systematik steckt. Man führt zwei gegenläufige Maßnahmen durch. Und dann kommt halt noch dazu, dass die Maßnahme mit der näher am Alltag angelegten Sprache, durch gekünstelte Soundbett-Aufbauerei ebenfalls unterlaufen und entkräftet wird.
Das Problem ist, dass gerade die heutigen Fehlentwicklungen erheblich gravierendere Ausmaße haben, als es früher der Fall war. Ich sagte ja bereits, dass es schon in den 60ern Qualitätsverluste gab, allerdings beschränkten die sich auf Kleinstrollen und Einzelfälle.
Und war das große Minus einer wirklich alten Synchro allenfalls ein Sprecher, der ZU theatralisch, aber immer noch klar fassbar irgendwo nach Theater, klang, sind das Minus heutiger Synchros Ausuferungen, die dir sonst NIRGENDS als bei Off-Sprechern samt deren Regisseuren und Textern begegnen. Ausuferungen bzw. Fehlentwicklungen also, die quasi eine dem Synchron und dem Radio bzw. dem Off-Gewerbe überhaupt (inkl. Off-Sprechern im TV etc.pp.) eigene Krankheit sind. Ob nun bei Übersetzungen [nur Synchron] oder eben der Aussprache [alle soeben benannten Sektoren]. Im Grunde ist es sogar erst durch die modernere Technik ermöglicht worden, dass Sprecher schlichtweg ein Soundbett in's Mikro blasen und darüber in zweiter Instanz(!) vorsichtige grammatikalische Abstufungen zeichnen können, was zum Teil mehr mit Stöhnen, als Sprechen zu tun hat. In Mono stelle ich mir das schwierig vor. Es hat allerdings auch mit Vermögen zu tun, denn es gab auch früher schon Sprecher, die ähnlich veranlagte Stimmen hatten und trotzdem nicht so wirkten - z.B. Edgar Ott oder Wolfgang Eichberger oder Wolf Martini. Gut, Eichberger und Martini sind relativ früh verstorben, aber Ott hat im Grunde alle technischen Zeitalter mitbekommen und klang m.E. trotzdem nie steril.
Es muss schon etwas heißen, wenn mir ein vor lauter Theatralik völlig am Rad drehender Arnold Marquis immer noch natürlicher vorkommt, als ein Klaus-Dieter Klebsch in der überwiegenden Mehrheit seiner Rollen, um nur ein Beispiel zu nennen. Und das obwohl ich Klebsch on-screen ziemlich sympathisch finde und dazu tendiere von Marquis oftmals genervt zu sein!
Mag daran liegen, dass dir extrovertierte Leute doch ab und an mal auf der Straße begegnen. Jemand der dir primär, in gefühlt einem einzigen großen Ausatmer pro Satz, ein Soundbett entgegenpustet und dabei zur Abstufung eine gekünstelte Melodik samt etwas Sprache drüberzieht jedoch nie. Synchronsprecher klingen heutzutage manchmal tatsächlich schon fast so, als würde man Samson aus der "Sesamstraße" in einer ernsthaften Rolle hören. Sorry, aber ist wirklich so.
Zitat von TaccomaniaDaß es auch anders geht, beweisen die Übersetzungen von modernen Historienfilmen. Hier findet man oftmals eine herrlich altmodische Sprache. Die Fertigkeit ist also nicht verloren gegangen.
Hmm, gerade in diesen Fällen erschient mir ein gewisser Qualitätsverlust in der Branche am aufälligsten: Die modernen Historienfilmen erinnern in meinen Ohren doch häufiger mal ein bisschen an Schülervorstellung, allerdings muss ich zugeben, dass man das oft auch den Originalfassungen vorwerfen kann. Aber in solchen Fällen sollte eine deutsche Synchro durchaus den Anspruch haben, etwas zu "verbessern". Als Positivbeispiel aus der jüngeren Vergangenheit fällt mir da z.B. EIN SOMMERNACHTSTRAUM von 1999 ein (okay, jetzt eigentlich kein Historienfilm im engeren Sinne): Da hat mir die deutsche Synchro insgesamt tatsächlich besser gefallen als das Original (und das bei Shakespeare!!!); insbesondere Tom Vogt auf Rupert Everett fand ich eine Bereicherung. Diese Synchro ist jetzt allerdings auch schon 10 Jahre alt und ich persönlich würde schon sagen, dass man gerade in den letzten 5-10 Jahren etwas "abgebaut" hat - so nenn ich's jetzt mal.
Dazu fand ich Martins folgende Anmerkung sehr interessant:
Zitat von SlartibartfastSeit Synchronautoren/-regisseure fast nur noch aus Sprechern/Schauspielern rekrutiert werden, hat sich in der Branche zudem ein unglaublicher Opportunismus gegenüber den Kunden breitgemacht. Das geht so weit, dass inzwischen Kunden über die Besetzungen entscheiden und (zumindest bei den Mischungen) Regie führen. Dieser Trend ist irreversibel; wer dagegen opponiert, schießt sich raus. An der schlechten Synchronqualität sind also nicht immer nur und ausschließlich die Autoren/Regisseure schuld.
Gerade schlechte Abmischungen fallen mir bei neueren Synchros wesetlich häufiger auf, als das bis in die frühen 2000er Jahre der Fall war. Oft sind z.B. die Stimmen bei Szenen in denen es nicht passt, viel zu sehr im Vordergrund. In der Art: Wir sehen eine Totale, aber es klingt als wenn der Schauspieler/Sprecher einem etwas direkt ins Ohr spricht. Teils scheinen die Sprecher auch zu nah am Mikrofon zu sein, denn manchmal klingt das dann sogar unsauber: Ein gewisses Dröhnen und Klirren stellt sich ein (in der Werbung hört man sowas auch sehr oft - wohlmöglich ist das ein "Effekt", der von manchen Auftraggebern erwünscht ist - keine Ahnung). Dieser "Effekt" ist bei der heutigen gererell verbesserten Technik dann auch viel auffälliger und unangenehmer, als bei Monosynchros aus der Nachkriegszeit.
Das Ganze soll sich jetzt aber von meiner Seite auch nicht zu pessimistisch anhören: Das Gros deutscher Synchros finde ich auch heutzutage noch sehr gut, nur scheint mir der Anteil von "Billigsynchros" in den letzten Jahren schon gestiegen zu sein (was vermutlich letztlich auch einfach daran liegt, dass Auftraggeber häufiger als früher "billig" verlagen).
Mücke
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25.05.2010 21:39
#88 RE: Synchronisation früher besser und heute schlechter?
Zitat von SlartibartfastSeit Synchronautoren/-regisseure fast nur noch aus Sprechern/Schauspielern rekrutiert werden, hat sich in der Branche zudem ein unglaublicher Opportunismus gegenüber den Kunden breitgemacht.[...]An der schlechten Synchronqualität sind also nicht immer nur und ausschließlich die Autoren/Regisseure schuld.
Wobei der Opportunist doch letzten Endes immer die Hauptschuld daran trägt, dass eine Fehlentwicklung zu Macht gelangt, oder sehe ich das falsch?! In der Endausführung haben sicher auch Visis, Kunden, Auftraggeber, wie man immer sie bezeichnen will, ihre Hände im Spiel. Nur, DASS die Hände da sind, ist doch nur der Tatsache geschuldet, dass man ihnen einmal die Tür aufgemacht hat und es nun immer wieder tut.
Zitat von Taccomania Ich glaube, Du überschätzt die Wirkung von Synchros auf die breite Masse. Wahrscheinlicher scheint mir, daß Synchros Fehlentwicklungen der Sprache übernehmen und weiterverbreiten.
Ich glaube, dir ist nicht bewusst, welche Wirkung der Flimmerkasten in den 80ern noch auf das "Volk" hatte. Da war das Ferneshen noch nicht zum Nebenbeikonsum oder Präkariatsvoyeurismus verkommen; der Zuschauer folgte tatsächlich der Sendung, die da lief! Es ist nachweisbar, dass durch "Dallas" viele amerikanischen Redewendungen ihren Siegeszug nach Deustchland antraten. Heute werden Anglizismen eher durch Slogans in Trailern oder Werbesendungen verbreitet. Die "finale Staffel" ist nicht mehr wegzudenken, "das Movie der Woche" wurde ein fester Bestandteil des Alltags und jeder Sender hat mindestens eine "Reality-Soap" oder ein "TV-Drama" im Programm.
Zitat von StebenerHör dir mal Norbert Gescher an - der klingt GGH sehr ähnlich. Gruß Jan