Eine Vermutung meinerseits: Könnte der Erfolg von "Der Spion, der mich liebte" dazu beigetragen haben, die Kombination Roger Moore-Niels Clausnitzer so fest zu etablieren, dass sie auch in Berlin eingehalten wurde? Zuvor gab es diese dort zwar schon in "Brüll den Teufel an", aber kurz vor dem "Spion" nahm man sogar in München Erik Schumann.
Ohne pietätlos oder respektlos sein zu wollen, aber gäbe es außer Lothar Blumhagen eigentlich gute Alternativen für Sir Roger Moore? Leider ist der geniale Niels Clausnitzer vor einigen Monaten verstorben. Ich halte Bodo Wolf für möglich, auch wenn es nicht gerade die einfallsreichste Idee ist.
Falls Sir James noch vor die Kamera treten sollte, wird man wohl an Lothar Blumhagen nicht vorbeikommen.
Bodo Wolf wäre eine gute Wahl, eventuell könnte sogar Eckart Dux funktionieren oder Christian Rode. Aber rational gedacht MUSS Blumhagen das im Falle des Falles machen.
Blumhagen war für mich mit Abstand der unpassendste Sprecher, den Moore je hatte - in "Die Zwei" ging es gerade noch, ansonsten empfand ich das immer etwas quälend und vor allem humorlos. Blumhagen hat Sinn für Komödie, auch gerade für solchen, der "very british" ist. Aber die lausbubenhafte Leichtigkeit Roger Moores, die Clausnitzer kongenial einfing, hat er nicht. Der Unterschied wird am deutlichsten, wenn man zwischen den "Simon Templar"-Folgen hin und her pendelt, in denen man die beiden abwechselnd hört.
Deine Idee mit Bodo Wolf hat zumindest mir deutlich besser gepasst.
Jochen Schröder ist ein großartiger Synchronsprecher, aber er ist absolut nicht für britische Gentlemen geeignet. Das hat er schon oft genug bewiesen - meinem Empfinden nach.
In der Doku "Legenden - Audrey Hepburn" hatte Moore einen kurzen Auftritt - voice-over-Stimme: Helmut Gauss (der allerdings alle männlichen Beteiligten "übersprach").
Habe ihn in seinen Bond-Filmen immer gerne gesehen, besonders in "Der Mann mit dem goldenen Colt" und "Moonraker - Streng geheim". Die Reihe der Bond-Darsteller wird nun nie mehr komplett sein.
Gar so schockierend mutet der Tod eines 89-Jährigen nicht an, aber bedauerlich ist es allemal. Seine Bond-Filme fand ich zwar durch die Bank schrecklich, die weibische Interpretation bizarr (näher an einem schwulen 007 war die Reihe nie), und auch sonst hat er quasi nur Schrottfilme gedreht, aber seine sozialen Verdienste verdienen großen Respekt. Außerdem war er, wie man so hört, ein wahrer Gentleman.
Roger Moore hatte seine Autobiografie am National Theatre vorgestellt und er war extrem unterhaltsam und charmant. Er war eben unglaublich unerhaltsam und mit den richtigen Rollen einfach ein Vergnügen. Ich gucke derzeit The Persuaders und Simon Templar, die derzeit im englischen Fernsehen gezeigt werden. Er hat eben seinen Platz gefunden.
Sehr traurig. R.I.P. Er wird mir sicherlich neben anderen Rollen auch als 007 in Erinnerung bleiben (mir persönlich hat "Der Spion, der mich liebte" gut gefallen). Sehr schön war auch seine Selbstparodie in "Auf dem Highway ist die Hölle los", wo er jemanden spielte, der sich für Roger Moore hält.
Zitat von Lammers im Beitrag #104Sehr schön war auch seine Selbstparodie in "Auf dem Highway ist die Hölle los", wo er jemanden spielte, der sich für Roger Moore hält.