Zitat von bertiFrank Lenard ist bekanntlich in den USA geboren und aufgewachsen. Früher meinte mal jemand, dass man bei ihm immer noch Reste davon in der Aussprache hören könne, was mir noch nie aufgefallen ist.
Zufällig bin ich jetzt wieder auf den Thread gestoßen:Die unendliche Geschichte 2 [1990] Trotz Widerspruch seitens mehrerer Mitglieder hielt Hendrik an seinem Eindruck fest.
Man sollte allerdings fairerweise dazu sagen, dass er auch anderernorts einigemale Frank Lenart nur anhand seines amerikanischen Akzents heraushören zu meinte, was sich dann allerdings tw. als Jan Koester (!) herausgestellt hat.
Inzwischen hat er in natura übrigens schon einen ziemlich krassen amerikanischen Akzent. Ich frage mich, ob er das so einfach abstellen könnte, wie andere problemlos von Alltags-Dialekt ins Synchron-Hochdeutsch wechseln können, denn es wäre schon ganz schön, wenn man ihn dann und wann mal wieder hören könnte ...
Zitat von VanTobyInzwischen hat er in natura übrigens schon einen ziemlich krassen amerikanischen Akzent. Ich frage mich, ob er das so einfach abstellen könnte, wie andere problemlos von Alltags-Dialekt ins Synchron-Hochdeutsch wechseln können, denn es wäre schon ganz schön, wenn man ihn dann und wann mal wieder hören könnte ...
Ist sicher, dass er früher jenseits der Synchronaufnahmen keinen oder zumindest einen leichteren Akzent hatte? Ansonsten würde ich nämlich auch darauf tippen, dass er diesen am Mikrofon zurückschrauben kann, wie es andere mit ihrem Dialekt können.
Zitat von bertiAber andererseits staune ich auch, wenn manche meinen, sie könnten bei den Synchronrollen von Norbert Gastell oder Martin Umbach einen süddeutschen oder bei denen von Wolfgang Pampel einen sächsischen Einschlag deutlich heraushören.
Bei Pampel ist das unsinnig, aber Umbach und Gastell hatten in ihren frühen Rollen tatsächlich einen deutlichen Einschlag, der sich vor allem (wie auch bei K.E. Ludwig) im harten S zeigte, wo eigentlich ein weiches gesprochen werden müsste (bei Ludwig kam teilweise noch ein weiches S dazu, wo ein hartes hingehört).
Keine Ahnung, ob Curt Ackermann dort geboren wurde, aber zumindest hat er viele Jahre lang in Berlin als Schauspieler gearbeitet. Eventuell hat der dortige Dialekt auf ihn abgefärbt. In "Die seltsamen Wege des Pater Brown" sagt er jedenfalls (für Peter Finch) "fürchterlich" sei "wohl kaum der richtje Ausdruck für die schönste Privatsammlung der Welt".
In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz spricht man das "ch" in China, Chemie und Chirurg wie ein "k", in anderen Dialekten (z. B. an Rhein und Ruhr) wie ein "sch". In "Die Nacht vor der Hochzeit" spricht die in München geborene Eva Vaitl (für Katharine Hepburn) von "Kina", der gebürtige Kölner Hans W. Hamacher (für Rupert Davies in "Wie tötet man eine Dame?/Das Geheimnis der gelben Mönche") vom "Pappschinesen" und der "schinesischen Philosophie". Sicher gibt es noch andere Beispiele dafür, dass bei der Arbeit am Mikro die eigene Herkunft auf diese Weise durchklingt.
Bei Klaus Sonnenschein und auch Lothar Blumhagen fällt mir in letzter Zeit vermehrt deren etwas eigenartige Aussprache des Wortes "der" auf. Klingt immer ein bisschen mehr wie ein "dar", also fast sächsisch. Lothar Blumhagen ist wenn ich mich nicht irre ursprünglich aus Sachsen, also wäre das nicht verwunderlich, aber Klaus Sonnenschein ist meines Wissens Berliner. Also kann ich dieses Phänomen nicht so ganz nachvollziehen. Übrigens aktuelles Beispiel: Der Trailer zu Snow White and the Huntsman, in dem Klaus Sonnenschein den Satz "Ich sehe ein Ende der Finsternis" sagt.
Zitat von berti im Beitrag #35In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz spricht man das "ch" in China, Chemie und Chirurg wie ein "k"
Soweit ich weiß, wird in diesen Regionen auch das "ig" am Ende von Worten hart ausgesprochen (Könick, wenick, richtick etc.). Ist das mal jemandem bei Sprechern aufgefallen, die in Süddeutschland geboren wurden und aufgewachsen sind?
Zitat von berti im Beitrag #35In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz spricht man das "ch" in China, Chemie und Chirurg wie ein "k"
Soweit ich weiß, wird in diesen Regionen auch das "ig" am Ende von Worten hart ausgesprochen (Könick, wenick, richtick etc.). Ist das mal jemandem bei Sprechern aufgefallen, die in Süddeutschland geboren wurden und aufgewachsen sind?
Das leider nicht, aber ich hab neulich ein Gruselkabinett-Hörspiel aus München gehört, in dem permanent vom "Balkon" die rede ist - konsequent so ausgesprochen, dass er sich auf "schon" reimt. Ebenfalls ein süddeutsches Phänomen.
Stimmt, jetzt wo du es sagst. Bisher ist mir diese Ausspracheform nur ein mal untergekommen: "Wo du für'n Dollar schon, siehst den Balkon" :-D Und das war eine Münchner Synchro. Na, wer kennt die Antwort?
Zitat von berti: "Soweit ich weiß, wird in diesen Regionen auch das "ig" am Ende von Worten hart ausgesprochen (Könick, wenick, richtick etc.). Ist das mal jemandem bei Sprechern aufgefallen, die in Süddeutschland geboren wurden und aufgewachsen sind?" ____________________________________________________________________________________________________________________________ In Süddeutschland spricht man das "ig" am Wortende zwar "ick" aus, bei Sprechern wird man das jedoch sicher so nicht hören. Die korrekte Aussprache lernt jeder im Sprech- oder Schauspielunterricht. Und die Regie hat ja auch Ohren...
Zitat von tinitron im Beitrag #41"ig" bleibt einfach so wie es ist. Das wird nicht härter zu "ick".
Was willst du damit sagen? Das hat er doch nur zur Veranschaulichung gemacht und natürlich ist es mit als "-ik" gesprochenem "-ig" härter als mit korrektem gesprochenem "-ich".
Zitat Wie soll man denn den Balkon anders aussprechen?
Das kann man schwer beschreiben, ich könnte nun Vergleiche mit "Ballon" oder "Karton" machen, aber die werden im Süden auch konsequent so ausgesprochen, dass sie sich auf "schon" reimen. Gleichermaßen salonfähig (hehe, Salon... :-)) sind eine französisch anmutende Aussprache und eine, die sich schwer - ohne die Möglichkeit, gesprochene Sprache einzusetzen - beschreiben lässt: Ich sage mal, es geht tendenziell in die Richtung "Balkong" - obwohl das, meiner Meinung nach Berlinerisch ist, ist dies die großteils praktizierte Aussprache, die auch in der "Bühnensprache" so erlaubt ist.
Zitat von Sandokan im Beitrag #40Die korrekte Aussprache lernt jeder im Sprech- oder Schauspielunterricht. Und die Regie hat ja auch Ohren...
Natürlich. Aber trotzdem könnte es doch vielleicht manchmal passieren, dass selbst einem Profi am Mikro ein kleiner Schlenker vom Hochdeutsch hin zum Dialekt passiert, ohne dass es der Regie auffällt oder diese stört. Außerhalb des Studios sprechen ja auch nicht alle Sprecher ausschließlich Hochdeutsch.
Bei Carin C. Tietze in IN PLAIN SIGHT ist mir "-ig" als "-ik" ausgesprochen gleich zweimal in der vergangenen Staffel aufgefallen. Allerdings mag das auch Absicht gewesen sein, weil man die Rolle im Gespräch mit Schwester und Mutter bewusst in ein recht verschliffenes Deutsch fallen lässt, oder sie auffällige Attitüden in der Diktion hat, wenn sie mal wieder von irgendjemandem oder -etwas genervt ist und es von sich stoßen will, teilweise leicht nachäffend. (Der eine Fall war so etwas wie: "Das ist echt ner-vik!")