Zitat von berti im Beitrag #71Pete sprach vor einigen Stunden von einem "leichten sächsischen Einschlag", der ihm bei Dietrich Frauboes aufgefallen sei. Hat noch jemand mal so etwas bei ihm heraushören können?
Nein.
Dagegen haben DDR-Sprecher wie Jochen Thomas oder Wolfgang Lohse noch einen hörbaren Dialekt. Ganz leicht dagegen, aber dennoch noch hörbar ist ihre Heimat Dresden bei Ulrike Mai.
Tatsache? Bei Thomas und Lohse ist mir das nie aufgefallen, bei Karl-Heinz Oppel allerdings (ein Cover-Text auf einer LP des Kabaretts Distel, zu dem er lange Jahre gehörte, macht sich auch auf freundliche Weise darüber lustig) und natürlich bei Peter Bause.
Zitat von berti im Beitrag #34Keine Ahnung, ob Curt Ackermann dort geboren wurde, aber zumindest hat er viele Jahre lang in Berlin als Schauspieler gearbeitet. Eventuell hat der dortige Dialekt auf ihn abgefärbt. In "Die seltsamen Wege des Pater Brown" sagt er jedenfalls (für Peter Finch) "fürchterlich" sei "wohl kaum der richtje Ausdruck für die schönste Privatsammlung der Welt".
Für Paul Lukas in "Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer" spricht er das g an einer Stelle auch wie ein j aus: "Aber viel wichtijer ist..."
In "Unruhiges Blut" fragt Ackermann an einer Stelle: "Und haben Sie nicht Unzählije davon gesehen?"
Aus den 50ern gibt es bei Ackermann da eine Menge Beispiel, auch in "Die Abenteuer der drei Musketiere": "Ich habe eine Schwäche für die Mutjen" (das soll "Mutigen" heißen) oder "Der Ball fängt in wenjen Minuten an."
Bert Franzke hört man zwar mittlerweile seine sächsische Herkunft nicht mehr an, aber bei seinem frühen Auftritt im Carry-On-Film "Liebe, Liebe usw." (synchronisiert 1982) schlägt das Sächsische doch ganz schön durch.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #80Aus den 50ern gibt es bei Ackermann da eine Menge Beispiel, auch in "Die Abenteuer der drei Musketiere": "Ich habe eine Schwäche für die Mutjen" (das soll "Mutigen" heißen) oder "Der Ball fängt in wenjen Minuten an."
Ist dir das bei anderen Berliner Größen aus dieser Synchronphase (den 50ern) auch so deutlich aufgefallen? Mir bisher allenfalls bei Wolfgang Lukschy.
In "Der unheimliche Komplize" sagt Norman Bird von sich, er sei "ein sehr vorsichtjer Mann" und in "Das Geheimnis der drei Dschunken" ist Paul Dahlke überzeugt, "die richtje Wahl" getroffen zu haben. Der Sprecher ist in beiden Fällen Konrad Wagner. Da er gebürtiger Kölner war und lange in Berlin gearbeitet hat, kann man sich aussuchen, ob in diesem Fall der Geburts- oder der langjährige Arbeitsort Spuren hinterlassen hat.
Zitat von AnimeGamer35 im Beitrag #63Keine Ahnung, ob das Dialekt ist (war), aber Veronika Neugebauer hat als Ash in Pokémon öfters Sätze wie "Team Rocket flüchtet mit seinem Ballon!" gesprochen. Dabei sprach sie Ballon immer "Bah-lohn" aus.
Wahrscheinlich, denn im süddeutschen Raum werden Balkon und Pension ja auch so ausgesprochen, wie man die schreibt.
Balkon, Pension, Ballon - spricht man so, wie man sie schreibt.
Zitat von berti im Beitrag #35In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz spricht man das "ch" in China, Chemie und Chirurg wie ein "k", in anderen Dialekten (z. B. an Rhein und Ruhr) wie ein "sch". In "Die Nacht vor der Hochzeit" spricht die in München geborene Eva Vaitl (für Katharine Hepburn) von "Kina", der gebürtige Kölner Hans W. Hamacher (für Rupert Davies in "Wie tötet man eine Dame?/Das Geheimnis der gelben Mönche") vom "Pappschinesen" und der "schinesischen Philosophie". Sicher gibt es noch andere Beispiele dafür, dass bei der Arbeit am Mikro die eigene Herkunft auf diese Weise durchklingt.
"ch" = "k" ist ja auch die korrekte Aussprache, was u.a. die Wörter China, Chemie, Chirurg, Chance etc. betrifft.
Zitat von berti im Beitrag #35In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz spricht man das "ch" in China, Chemie und Chirurg wie ein "k"
Soweit ich weiß, wird in diesen Regionen auch das "ig" am Ende von Worten hart ausgesprochen (Könick, wenick, richtick etc.). Ist das mal jemandem bei Sprechern aufgefallen, die in Süddeutschland geboren wurden und aufgewachsen sind?
Das leider nicht, aber ich hab neulich ein Gruselkabinett-Hörspiel aus München gehört, in dem permanent vom "Balkon" die rede ist - konsequent so ausgesprochen, dass er sich auf "schon" reimt. Ebenfalls ein süddeutsches Phänomen.
Balkon spricht man auch so aus.
Wo ist das Problem dabei ? ;)
König, hinig (kaputt) - spreche ich auch so aus, wie es da steht.
Könich ist für mich Berliner Dialekt, ganz klar. ;)
Zitat von AndreaMimiBalkon spricht man auch so aus.
Wo ist das Problem dabei ? ;)
König, hinig (kaputt) - spreche ich auch so aus, wie es da steht.
Könich ist für mich Berliner Dialekt, ganz klar. ;)
An einem Dialekt ist das nicht festzumachen. Neben Berlin werden in vielen Landesteilen, sagen wir mal oberhalb der Mainlinie (bitte notfalls korrigieren), Wörter mit G am Ende weich ausgesprochen.
In "Das Rätsel des silbernen Dreiecks" sagt Cecil Parker an einer Stelle: "Ich habe den Eindruck, dass Sie die im Dutzend billijer bekommen!" Witzigerweise stammt die Synchro aus München und Parkers Sprecher ist der gebürtige Hamburger Robert Klupp. Vermutlich hat bei diesem ein längerer Aufenthalt in Berlin Spuren hinterlassen.